Dormagen - Göppingen

  • Zitat

    Original von Stiegl
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    hab mich genau zur Schweigeminute bei hbl.tv eingeloggt und dachte erst, meine Lautsprecher sind kaputt. Es war so muksmäuschenstill in der Halle, man hätte die sprichwörtliche Nadel fallen hören können. Die Bildregie zeigte viele weinende Gesichter auf der Tribüne, das ging einem wirklich durch Mark und Bein!

    Ja...wenn man live dabei war wars noch schlimmer :/: War schon eine ungewohnte "Stimmung" auch vor dem Spiel. Keine laute Musik, keine Werbung. Muss ich nicht nochmal haben.

  • Es war schon ein denkwüdiger Abend im Dormagener Sportcenter.. Die Stimmung vor dem Spiel war wie die Musik gedämpft. Auffallend viele Zuschauer trugen schwarze Kleidung. Dann lief die Mannschaft Hand in Hand alle im Trikot mit der Nr. 22 begleitet durch einen langanhaltenden „dezenten“ Ablaus der 2.600 Zuschauer in die Halle. Während der Schweigeminute standen nicht nur vielen Zuschauern, sondern auch manchen Spielern die Tränen in den Augen.

    Und dann spielte und kämpfte ein TSV, wie wir ihn schon lange nicht mehr gesehen haben. Aggressiv und sehr bewegelich in der Abwehr, jeder half dabei seinem Nebenmann. Auch vorne lief es zunächst besser als sonst, viel Bewegung, hohes Tempo. Leider gab es dann in den letzten 5 Minuten der 1. Halbzeit ein paar Unkonzentriertheiten, die alle unbarmherzig bestraft wurden und aus einer 9:8 Führung wurde ein 9:13 Rückstand – leider. Denn diesem Rückstand lief der TSV den Rest des Spieles hinterher. Allerdings gab es bis in die Schlussphase immer wieder die Möglichkeit näher heranzukommen, aber immer in den entscheidenen Momenten, standen sich die Spieler selbst im Weg. Letzendlich waren es eigentlich nur 2 Konter, die kläglich vregeben wurden und stattdessen zu Toren den Gegners geführt hatten, die die Entscheidung gebracht haben. Von daher waren für mich heute beide Mannschaften gleichwertig und ein Unentschieden wäre ein gerechter Ausgang gewesen.

    Andererseits könnte man auch sagen, die Torhüter waren entscheidend. Hätte man sie vertauscht, so wäre der TSV als Sieger vom Platz gegangen, was mir übrigens Petkovic nach dem Spiel bestätigte. ;)

    Das Publikum stand mal wieder bis zum Ende und auch danach voll hinter der Mannschaft und ich denke, nicht nur wegen der traurigen Begleitumstände. Ein Kompliment an die Mannschaft für die heutige Leistung!

  • Ein Spiel, nach dem "Sebi" Faißt das Sportcenter mit einem guten Gefühl verlassen hätte. Während die Mannschaft Charakter gezeigt hat, gab das Dormagener Publikum den Jungs die nötige Rückendeckung. Die Niederlage ist letzlich bedeutungslos. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass ein bissiger TSV in der Bundesliga mithalten kann und unsere jungen Spieler interessante Alternativen zum Stammpersonal darstellen können. Nicht bundesligatauglich wieder einmal die Torhüterleistungen. Hier sehe ich auch nach der Verpflichtung von Jens Vorthmann einen Handlungsbedarf in Hinblick auf die nächste Spielzeit...

  • Konrad hat die Atmosphäre vor dem Spiel gut beschrieben. Es herrschte eine irgendwie gedrückte Stimmung in der Halle, viele Besucher in schwarzer Kleidung, keine Musik wie sonst und viel ruhiger als sonst.

    Und dann die Frage, wie gehen wir Fans damit um? Einerseits die Pietät wahren, andererseits unseren Jungs auf der Platte zu helfen? Letzteres geht nur durch die übliche Unterstützung.

    Vor dem Spiel bin ich mit einigen Göppinger Fans ins Gespräch gekommen. Eine ältere Dame sagte mir, dass der Amoklauf von Winnenden nur wenige Kilometer von Göppingen stattgefunden hat. Es ist zwar ein schwacher Trost, aber es gibt wirklich noch Schlimmeres als den plötzlichen Tod von Sebastian Faißt! Sebis Tod ist mir wirklich nahe gegangen, obwohl ich ihn nicht persönlich kannte. Er war einer von uns!

    Die Göppinger Spieler haben wir beim Einlaufen mit Applaus begrüßt, wie wir es bei jedem Gegner machen, dann kamen unsere Jungs. Dieses Mal ohne Musik, ohne Kinder an der Hand, alle mit schwarzem Trikot mit der Nummer 22 und alle hatten den Nebenmann an der Hand. Da standen vielen Tränen in den Augen.

    Dann wurde das Spiel angepfiffen und in derselben Sekunde für eine Schweigeminute unterbrochen. Ich kann es schwer beschreiben, aber es war schon sehr bewegend. :/:

    Nach der Schweigeminute haben wir unsere Jungs wie gewohnt lautstark unterstützt und das war sicher das Beste, was wir machen konnten.

    Es war ein gutes Spiel und alles in allem war es auch fair.

    Ich hätte mir allerdings bessere Schiedsrichter gewünscht! Was Biaesch und Sattler gepfiffen hatten, war :nein::wall:

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Blendet man mal die Begleitumstände des vorgestrigen Spiels aus, dann bleibt rein sportlich folgendes fest zu halten:

    1. Das stärkste Zweitligaduo der letzten Saison ist das schwächste Erstligaduo in dieser Saison. Dabei macht zumindest Jojo den Anschein, dass er alles tut, was möglich ist.
    Nachdem, wie sich allerdings Vitali in dieser Saison präsentiert, muss man festhalten, dass er nicht erstligatauglich ist - zumindest von der Einstellung und Körpersprache her. Eine Vertragsverlängerung wäre für mich nicht nachvollziehbar und sportlich ein Witz.
    Da es gegen Flensburg eh nix zu holen gibt, wäre es ein willkommender Anlass, es zumindest mit Matthes zu versuchen...

    2. Der TSV kann in der Liga mithalten, wenn er zumindest das tut, was er Freitag tat: Kämpfen bis zur Erschöpfung.

    3. Die Mannschaft braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Es ist schon mitleiderregend, wie drei 1000% Chancen vergeben wurden und weitere drei Mal Tempogegenstöße kläglich abgebrochen oder mit Fehlpässen vergeben wurden.
    Ich hab da noch im Ohr, dass es vor Jahren hieß, dass die Mannschaft nur etwas abgeklärter werden müsse, um solche Situationen nicht zu überhastet einzuleiten - das ist bis heute nicht geschehen.

    Ich hoffe, dass im Rest der Saison besonders die jungen und die Spieler, auf die man weiter setzt, Spielanteile bekommen, damit in der kommenden Saison ein Schritt nach vorne gegangen werden kann.

    Personellen Handlungsbedarf sehe ich insbesondere bei dem zweiten Torhüter und einem Mittelmann, der Schindler entlasten kann. Dazu ein Spieler, der leichte Tore werfen kann, dann könnte das Unternehmen Nichtabstieg auch in der kommenden Saison von Erfolg gekrönt werden.

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