Bestechungsvorwürfe gegen THW Kiel

  • Wenn man sich z.B. die Fuentes-Affäre in Spanien anguckt, dann glaube ich kaum, dass zum Beispiel Spanien seine Vereine vors Gericht schleppen wird, vor allem nicht den heiligen FCB.
    Vielleicht kommt ja noch in Magdeburg beim durchstöbern der Akten was hoch, ansonsten wird der THW erstmal der einzige Verein bleiben, da glaube ich fast so fest daran, wie das er nicht alleine dasteht.

    Und natürlich wird der THW auch für mich dadurch nicht unschuldiger.

  • Zitat

    Auch hat der THW Kiel im Rahmen seiner Möglichkeiten alles veranlasst, um die Vorgänge aufzuklären und kooperiert diesbezüglich eng mit den staatlichen Ermittlungsbehörden und den Verbänden des Handballsports.

    das ist jetzt Selbstverarschung oder?

    "aber bei den Rhein-Neckar Löwen fragen wir uns schon, wie die eigenen
    Fans ihren Verein als Championsmarke wahrnehmen können. Ich kann mich
    zumindest an keinen nennenswerten Erfolg der Mannheimer Handballer
    erinnern. "
    Prof. Dr. André Bühler

  • Zitat

    Original von Pommes01

    das ist jetzt Selbstverarschung oder?

    Naja, Erklärungen dieser Art, letztlich über sich selbst und sein Verhalten, sollte man nicht so Ernst nehmen, denke ich ...

    Das gilt aber nicht nur für den THW Kiel im speziellen bei dieser Meldung, sondern für Sportvereine im Allgemeinen ... und auch z. B. für Bundesregierungen, die ja auch erstaunlich oft Anlaß finden sich selbst ein gutes Zeugnis auszustellen ... ( das gilt auch hier nicht nur für die aktuelle im Speziellen ... )

    Teil 5 der Handball-Satire mit dem Titel "Wo die Bälle trudeln 2016 2017: (K)eine Strahlkraft" ist jetzt zum kostenlosen Download verfügbar.

  • Chefpropagandist Reimer Plöhn von den Kieler Nachrichten findet Spekulationen nicht unbegründet, daß das THW Halbfinale gegen die Löwen manipuliert wurde:

    Zitat

    Verschwörungstheorien machten sogar beim klaren THW-Sieg über die Löwen in der Kieler Arena die Runde. Die EHF habe beschlossen, dass der THW als Auslöser der Bestechungsaffäre die Champions League nicht gewinnen dürfe, wollten Insider wissen. Das rumänische Schiedsrichter-Paar Din/Dinu unterstrich diese These in der zweiten Hälfte tatsächlich mit haarsträubenden Pfiffen gegen Kiel. Aufgefallen war dieses Paar bereits bei der WM in Kroatien, als Din/Dinu das deutsche Team gegen Dänemark verschaukelten und so den Halbfinal-Einzug verhinderten. Geschehen im Auftrag der IHF, des Welthandballverbandes, wie Beobachter mutmaßten. Spekulationen, sicher. Aber warum setzte die Europäische Handball-Föderation (EHF) ausgerechnet dieses mit Zweifeln behaftete Paar für das wichtige Halbfinale Kiel - Mannheim an? Ist es etwa ein Hinweis darauf, dass die Wiener Funktionäre alle bisherigen Betrugs-Praktiken im Kern tolerieren?


    ganzer Artikel

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl (29. April 2009 um 20:26)

  • Ja, ein paar Wochen war der Plöhn ja etwas ruhiger - mußte sich wahrscheinlich von der Beleidigung erholen, daß er von den THW-Größen nicht als würdig genug erachtet wurde, den Geldboten spielen zu dürfen :P

    4 Mal editiert, zuletzt von Karl (29. April 2009 um 20:40)

  • Scheint so, als ob zur letzten Offensive noch mal alle Truppen mobilisiert werden - quasi ein Untergang mit wehenden Fahnen.

    Einmal editiert, zuletzt von wintermute (29. April 2009 um 20:39)

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    dem ist ja gar nichts mehr peinlich :nein:


    Mir fiel spontan ein Schmickler zur Erklärung ein: "Ist der Mann besoffen oder redet er für die Kirche?"

    Versucht der Plöhn jetzt krampfhaft, unter Morgenpost- und BILD-Niveau zu kommen?

    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Zitat

    Original von Karl
    Chefpropagandist Reimer Plöhn von den Kieler Nachrichten findet Spekulationen nicht unbegründet, daß das THW Halbfinale gegen die Löwen manipuliert wurde:


    ganzer Artikel

    Der gute Mann ist Pfiffe gegen den THW einfach nicht mehr gewohnt... So einfach ist das! ;)

    Furchtbar...das zeigt einmal mehr, wie unmöglich auch das Kieler Umfeld mit der Affäre umgeht.

  • Na...dann sind aber viele auch hier aus der Handballecke mittendrin...

    Ich fand die Schiedsrichter-Leistung übrigens richtig gut, waren sicher ein paar unpopuläre (aber richtige) Entscheidungen gegen Kiel dabei, die nicht jeder trifft, aber so soll es doch sein.

  • ich fand die insgesamt auch ganz ok, ein paar Entscheidungen fand ich zumindest in der Halle haarsträubend - die Aufzeichnung hab ich mir noch nich konzentriert angeschaut ;)

    ahso, und ich kenn aus der HE niemand, der beim THW direkt involviert ist (was die KN sind ^^)

  • Könnte auch in Wechselgerüchte stehen:

    KN-online

  • Artikel aus der Wochenzeitung (Schweiz) vom heutigen Tag:

    Handballskandal in Basel
    Das Geheimbüro des Pharaos
    Von Carlos Hanimann

    Herrisches Auftreten, Reisespesen ohne Belege, seltsame Konten: Dr. Hassan Moustafa, Präsident des Internationalen Handballverbands, steht im Kreuzfeuer. Und die Staatsanwaltschaft ist ihm auf den Fersen.

    Mafiosi sprechen gern von ihrer «Familie» - ein geschlossener Kreis, wo nichts nach aussen dringt, wo man sich vertraut, wo Probleme untereinander gelöst werden. Auch Sportfunktionäre mögen diese Terminologie. Dr. Hassan Moustafa, Präsident des Internationalen Handballverbands (IHF), sagte kürzlich: «Wir sind eine Handball familie. Wenn jemand ein Problem hat, müssen wir das in der Familie zusammen diskutieren.»

    Probleme gibt es derzeit genug: In Deutschland spielt sich ein Skandal um Manipulationen und Schiedsrichterbestechungen ab, und in der Schweiz steht IHF-Präsident Hassan Moustafa in der Kritik: diktatorische Führung, exzessive Flugspesen, Spielmanipulation, seltsame Konten. Nach einer Anzeige «gegen Organe der IHF» ist auch die Basler Staatsanwaltschaft aktiv geworden. Nun zeigen Recherchen der WOZ: Der Ägypter Hassan Moustafa installierte in Kairo ein inoffizielles Büro, über welches höhere Geldbeträge geflossen sind.

    Moustafas Gehilfin

    Hassan Moustafa, der den Übernamen «Pharao» trägt, ist seit 2000 Präsident des in Basel beheimateten Welthandballverbands, der die Interessen der knapp 160 Mitgliedsverbände vertritt. Bis im Dezember 2008 war er gleichzeitig auch Präsident des Ägyptischen Handballverbands (EHF). In dieser Doppelfunktion pendelte Moustafa zwischen dem ägyptischen Büro der EHF in Kairo und dem IHF-Büro in Basel. Eine Quelle, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, sagt: «Irgendwann stellten wir fest, dass Moustafa vermehrt auch IHF-Angelegenheiten über Kairo erledigte.» Verschiedene Quellen bestätigen, von einem dubiosen Büro in Kairo gehört zu haben. Allerdings gibt es über den Zweck dieses Büros in Kairo nur Vermutungen, Gerüchte.

    Ein Anruf bei der IHF in Basel soll Klarheit bringen. Die freundliche Stimme will nichts von einem Büro in Kairo wissen: «Alles Administrative läuft über Basel. Sie meinen wohl das Büro des ägyptischen Verbands, der Präsident hat dort eine Sekretärin.» Das ist seltsam, denn weder Präsident Moustafa noch seine Sekretärin arbeiten noch für den ägyptischen Verband. Sie wurden beide im Dezember 2008 abgesetzt.

    Die Sekretärin, die offenbar trotzdem weiterhin in Kairo arbeitet, heisst Amal Khalifa und war bis Ende Jahr Generaldirektorin des ägyptischen Verbands. Gleichzeitig arbeitete sie als Moustafas persönliche Sekretärin. Auf wessen Lohnliste sie damals stand, ist unklar. Klar ist, dass sie seit Anfang Jahr offiziell für den Internationalen Handballverband tätig ist.

    Klar ist auch, dass Amal Khalifa 2008 begann, Rechnungen nach Basel zu schicken. Der WOZ liegt eine Rechnung vor, in der Amal Khalifa darum bittet, etwas mehr als 10 000 Franken an das «IHF Cairo Office» zu überweisen - an ein Büro, von dem in Basel angeblich niemand etwas weiss. Eine Person, die ebenfalls nicht genannt sein will, sagt: «Dieses Büro in Kairo existiert offiziell gar nicht. In unserer Buchhaltung ist nichts über ein IHF-Büro oder ein Konto in Kairo zu finden.» In Basel teilt man dem fragenden Journalisten dennoch eine E-Mail-Adresse mit, über welche man an das «Cairo Office» gelange. Es ist die Adresse des Präsidenten.

    Unterstützung aus Ägypten

    Hassan Moustafa scheint mittlerweile offen zum geheimen Büro zu stehen. Anfang Jahr verschickte die IHF ihr offizielles Verbandsorgan «World Handball Magazine» nicht aus Basel, sondern aus Kairo. Der Absender: «International Handball Federation, El-Esta, El-Bahary St., Nasr City, Cairo, Egypt.»

    Eine weitere Quelle, die lange mit der IHF zu tun hatte, aber nicht in die Geschichte verwickelt werden will, sagt: «Der Präsident legt eine Dreistigkeit an den Tag, die kaum zu überbieten ist. Wenn Sie graben, werden Sie an allen Enden auf Unregelmässigkeiten stossen. Rückvergütungen, sogenannte Entwicklungshilfegelder, Korruption. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Gelder abgezogen werden.» Die Quelle hat wenig Vertrauen in den Handball und ihre Funktionäre. «Dieser Sport ist durch und durch korrupt.»

    Dass über das «IHF-Büro Kairo» Gelder geflossen sind, belegt ein weiteres Dokument, das der WOZ vorliegt. Darin steht, dass das angebliche «IHF-Büro Kairo» in den vier vergangenen Jahren Geld vom ägyptischen Staat erhalten hat. «The IHF branch in Cairo had received about 65 000 USD during the same period» - «Der IHF-Ableger in Kairo hat im selben Zeitraum rund 65 000 US-Dollar erhalten.» Wohin ist das Geld also geflossen, wenn es das Büro gar nicht gibt? Wer verfügt über das Geld? Und warum will in Basel niemand etwas von diesem Büro wissen?

    Der Präsident Hassan Moustafa war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

    Die lange Liste des Pharaos

    IHF-Präsident Moustafa sieht sich nicht zum ersten Mal mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Vor einem Jahr wurde bekannt, dass der Pharao auf Kos ten der IHF für rund 600 000 Franken um die Welt geflogen war, erste Klasse, versteht sich. Er legte dafür keinen einzigen seriösen Beleg vor, höchstens handgeschriebene Zettel - auf denen etwa Pauschalbeträge von 3200 Franken verzeichnet waren.

    Kurz bevor die Vielfliegerei Mousta fas bekannt wurde, waren er und die IHF vom Internationalen Sportgericht gerügt worden: Moustafa war massgeb lich daran beteiligt gewesen, ein asiatisches Olympiaqualifikationsspiel für Beijing 2008 zu manipulieren. Er hatte die zwei vorgesehenen Weltklasseschiedsrichter aus Deutschland durch Jordanier ersetzen lassen, die keine offiziellen IHF-Schiedsrichter waren. Prompt verpfiffen die beiden das Spiel. Ein einmaliges Ereignis in der olympischen Geschichte: Das Qualifikationsturnier wurde annulliert und musste wiederholt werden.

    Bevor Hassan Moustafa Präsident der IHF wurde, war er 1999 Organisator der Handballweltmeisterschaft in Ägypten. Damals versäumte er es, die IHF-Zuschüsse - immerhin 1,6 Millionen Franken - dem ägyptischen Verband für die Organisation des Turniers auszuzahlen. 2001 kritisierte die Revisionsfirma Price Waterhouse Coopers, dass das Geld nicht überwiesen worden war. Erst 2003 floss das Geld ab - aber nicht nach Ägypten, sondern auf ein Konto in Strassburg. Wo das Geld jetzt liegt, beschäftigt auch die Basler Staatsanwaltschaft, wie sie der WOZ gegenüber bestätigt. Welchen Ausgang die Strafuntersuchung nehmen wird, ist noch offen.

    Für den Pharao scheint das alles normal zu sein. Von einem Journalisten auf die exzessiven Flugspesen angesprochen, sagte Moustafa: «Ich bin der Präsident. Ich darf das.» Man habe ihm bei Amtsantritt nicht gesagt, dass er Belege vorweisen müsse. Der Präsident, der gerne auch mal einen Arzt auf IHF-Kos ten konsultiert, legt ein seltsames Finanzgebaren an den Tag. Das hat nun Kritiker innerhalb des Verbands auf den Plan gerufen. Peter Mühlematter, Generalsekretär der IHF, stellte im Januar an einer IHF-Kongresssitzung in Zagreb zahlreiche Fragen und verlangte Auskunft. Doch die unbequemen Fragen erwiesen sich als Bumerang.

    Im Protokoll, das der WOZ vorliegt, ist nachzulesen, dass sich der IHF-Rat kaum für die Ungereimtheiten interessierte. «Nach einer langen Diskussion in dieser Sache sah der Rat keine Beweise für Betrug, Machtmissbrauch oder eine Verletzung der Statuten und Reglemente durch den Präsidenten und/oder den Schatzmeister.» Stattdessen wurde Peter Mühlematter zum Rücktritt aufgefordert. Der Generalsekretär möchte sich derzeit nicht mehr öffentlich zum Fall Moustafa äussern, sondern versucht, sich auf den nächsten Kongress im Juni vorzubereiten. Dann steht die Wiederwahl Hassan Moustafas an - und es könnte das Ende des aufmüpfigen Generalsekretärs Mühlematter sein. Der Kongress findet in Kairo statt, ein Heimspiel für den Pharao.

  • Hassan Moustafa ist für mich sowieso die Witzfigur schlechthin. Wie kommt ein Ägypter überhaupt dazu so ein Amt zu bekommen ? Die sind ja die Handballnation schlechthin. Hätte schon abgeschossen werden müssen, als die WM oder EM (ist im Handball ja eigentlich eh das gleiche) in Tunesien war.

  • Zitat

    Original von Igglem vor !
    Hassan Moustafa ist für mich sowieso die Witzfigur schlechthin. Wie kommt ein Ägypter überhaupt dazu so ein Amt zu bekommen ?

    Durch Wahlen! Ob es natürlich richtig ist dass die Stimme von Großbritaniens Verband die gleiche Wertigkeit hat wie die des DHB sei mal dahingestellt.

    Deswegen hinkt der Vergleich mit der HBL ein wenig, aber: Für die Zusammensetzung von Vorständen sind die Mitglieder zuständig.

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!

  • Naja, das ist bei politischen Wahlen nicht anders: Die Stimme eines HartzIV-Empfängers zählt genausoviel wie die eines Topmanagers, die eines grenzdebilen Bildzeitungsjunkies ebensoviel wie die eines Hochschullehrers usw. Und das ist aus gutem Grund so.
    Außerdem wird ja auch unserem Gevatter Strombach vom Luxemburger Kandidaten Kaiser unkritische Nähe zum Pharao vorgeworfen. Und wo wir beim Thema Korruption sind: So ganz ist die Sache mit den 50.000 Euro und Russlands Verzicht auf eine Kandidatur als WM-Ausrichter auch nie aufgeklärt worden, oder?
    Falls ich in diesem Punkt falsch liege, korrigiert mich bitte. Aber so sehe ich noch nicht, dass wir zwingend einen seriöseren / besseren Präsident bekämen, wenn Verbände wie der DHB mehr Einfluss hätten.