Bestechungsvorwürfe gegen THW Kiel

  • Genau, ne sportliche Sache gegen die es offiziell noch keine Strafen vom verband gibt ist wichtiger als Vorbestraft zu sein, alles klar...
    Über Schadenersatzvorderungen reden wir mal nicht.
    Ich glaube US geringstes Problem dürfte die Bestechung sein.

  • Zitat

    Original von Karl
    Es ist vielfältiger: ich würde z.B. noch unbedingt das Szenario aufführen, daß die folgende Sache mit einem oder mehreren Gesellschaftern abgesprochen war (zwecks öffentlicher Darstellung und zum Wohle des THWs und vll. auch Schwenkers - und man dann halt auf der gestrigen Sitzung ein bißchen 'Show' gemacht hat: 'plötzlich' hat sich Schwenker geweigert ;)):


    Ähm, was du damit sagen wolltest, erschließt sich mir nicht so ganz. Kannst du das nochmal anders erklären?

    Zitat


    Ps. Die strafrechtliche Seite ist doch gar nicht so wichtig, da droht bei Veruntreuung wahrscheinlich Bewährung: naja, okay.

    Viel, viel wichtiger ist sowohl für Schwenker als auch für den THW die Bestechungssache (Veruntreuung ist dagegen, nuja: 'peanuts' - nicht im juristischen Sinne, aber von den realen Folgen her)


    Das sehe ich genau anders herum. Was kann Schwenker denn im Hinblick auf die Bestechung passieren, welche Konsequenzen hätte das? Vor allem, wenn er mit Wissen der Gesellschafter gehandelt hat? Nun, er würde wohl beim THW rausfliegen.
    Ach, das ist er schon?
    Aber sonst? Seine Reputation ist sowieso schon im Keller, und würde da bleiben, egal welches meiner Szenarien zutrifft.
    Aber noch schlimmer wäre es rechtskräftig verurteilt zu werden, selbst wenn es 'nur' eine Bewährungsstrafe ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von fmueller9642 (7. April 2009 um 13:47)

  • zu 1) das ist im Prinzip Deine Option 2 noch etwas ausgeführt (Deine von mir zitierte Textstelle mitlesen)

    zu 2)
    2.1 wenn es bei der 'Veruntreuung' bleibt ('bleibt' muß man ja mittlerweile fast sagen), dann würde beim THW alles beim Alten bleiben - nuja, Schwenker könnte mit seinem Schweigen (bei bestimmten Konstellationen) quasi/defacto der 'Retter' des THWs sein

    2.2 Wenn Bestechung dazu nachgewiesen wird (mit Wissen/Beteiligung anderer Personen innerhalb des THWs!), dann gibt es noch Leute, die noch einiges an Reputation zu verlieren haben - das wäre eine echte Existenzgefahr für den THW (und Schwenker bräuchte mit keinerlei 'Dankbarkeit' von irgend jemandem zu rechnen bzw. drauf spekulieren)

    2.1.und 2.2 können schon für Schwenker einen Unterschied machen (für den THW als Gesamtes und evtl. auch Einzelpersonen eh)

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (7. April 2009 um 14:26)

  • So ein bisschen kommt mir das vor wie eine live miterlebte Kleingärtner-Posse in Mönkeberg.

    Da hat A den B angezeigt und gesagt, B hätte einen Wohnwagen auf seinem Pachtgarten verbrannt, was nicht stimmte und A das auch wußte.
    Hat aber ausgereicht, die Ermittlungsbehörden in Gang zu setzen. Die sind dann erschienen und haben den Garten untersucht und natürlich was gefunden in der Asche einer Feuerstelle. Denn welcher Kleingärtner schmeißt nicht das eine oder andere ins Feuer, was da per Gesetz nicht reindarf.

    Der Klopfer war dann aber die Gerichtsverhandlung, als ein Zeuge aussagte, A habe Dachpappe verbrannt. Da rief A wutentbrannt, die hab ich nicht verbrannt, die hab ich vergraben ... :lol:

    Mal sehen wie es hier weiter geht.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Zitat

    Original von Karl

    2.2 Wenn Bestechung dazu nachgewiesen wird (mit Wissen/Beteiligung anderer Personen innerhalb des THWs!), dann gibt es noch Leute, die noch einiges an Reputation zu verlieren haben - das wäre eine echte Existenzgefahr für den THW (und Schwenker bräuchte mit keinerlei 'Dankbarkeit' von irgend jemandem zu rechnen bzw. drauf spekulieren)

    Bestechung gibt es doch rechtlich gar nicht meine ich.
    Deshalb eben der Weg über die Veruntreuung.

  • Zitat

    Original von Karl
    2.1 wenn es bei der 'Veruntreuung' bleibt ('bleibt' muß man ja mittlerweile fast sagen), dann würde beim THW alles beim Alten bleiben - nuja, Schwenker könnte mit seinem Schweigen (bei bestimmten Konstellationen) quasi/defacto der 'Retter' des THWs sein

    Warum sollte Schwenker das tun? Alle Schuld auf sich nehmen um den THW zu retten? Ich denke, wenn Bestechung mit im Spiel war, wird er dazu schon was sagen - er hat doch dann wesentlich bessere Karten vor Gericht, gerade wenn er zur Aufklärung beiträgt. Und dass er vom THW (schon jetzt) nichts mehr zu erwarten hat, wird ihm auch klar sein. Die spielen doch jetzt schon 'rette sich wer kann'.

    Frank

  • @fmueller: bitte auch 2.2 lesen (vor allem den letzten Teil - ist doch eine Spekulation/Gedanke, der einem sofort kommt):

    Zitat

    2.2 Wenn Bestechung dazu nachgewiesen wird (mit Wissen/Beteiligung anderer Personen innerhalb des THWs!), dann gibt es noch Leute, die noch einiges an Reputation zu verlieren haben - das wäre eine echte Existenzgefahr für den THW (und Schwenker bräuchte mit keinerlei 'Dankbarkeit' von irgend jemandem zu rechnen bzw. drauf spekulieren)

    @Steamboatwilly: Schön - aber ich denke, es ist für eine allgemeine Diskussion förderlich die Differenzierung beizubehalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (7. April 2009 um 15:03)

  • Zitat

    Original von Karl


    @Steamboatwilly: Schön - aber ich denke, es ist für eine allgemeine Diskussion förderlich die Differenzierung beizubehalten.

    Dass du dass so siehst ist eindeutig zu erkennen. ;)

    Und wer soll denn dann nachweisen?
    Warum sollte die Staatsanwaltschaft was nachweise was es gar nicht gibt im rechtlichen?

    Mir scheint dir sei das öffentliche Bild aller beteiligten wichtiger als deren Verantwortung vor dem Gesetz.

  • Zitat

    Original von fmueller9642

    Warum sollte Schwenker das tun? Alle Schuld auf sich nehmen um den THW zu retten? Ich denke, wenn Bestechung mit im Spiel war, wird er dazu schon was sagen - er hat doch dann wesentlich bessere Karten vor Gericht, gerade wenn er zur Aufklärung beiträgt. Und dass er vom THW (schon jetzt) nichts mehr zu erwarten hat, wird ihm auch klar sein. Die spielen doch jetzt schon 'rette sich wer kann'.

    Frank

    Schwenker will ja gerade durch sein Schweigen verhindern, dass es für ihn eng werden kann. Hier lohnt auch ein Blick in den Gesetzestext, bzw. den Allerwelts-Kommentar Wikipedia.

    Die Staatsanwaltschaft muss Schwenker ja entweder Mißbrauch seiner Verfügungsbefugnis oder Verletzung der Pflicht, die Vermögensinteressen des THW wahrzunehmen, sowie einen Vermögensnachteil für den THW nachweisen. Je weniger er deswegen zu den Zahlungen sagt, umso schwerer ist es für die StA, diesen Beweis zu erbringen.

  • Zitat

    Original von ojessen
    Schwenker will ja gerade durch sein Schweigen verhindern, dass es für ihn eng werden kann. Hier lohnt auch ein Blick in den Gesetzestext, bzw. den Allerwelts-Kommentar Wikipedia.

    Die Staatsanwaltschaft muss Schwenker ja entweder Mißbrauch seiner Verfügungsbefugnis oder Verletzung der Pflicht, die Vermögensinteressen des THW wahrzunehmen, sowie einen Vermögensnachteil für den THW nachweisen. Je weniger er deswegen zu den Zahlungen sagt, umso schwerer ist es für die StA, diesen Beweis zu erbringen.

    Wenn Schwenker nicht nachweisen kann, oder will, wofür dieses Geld verwandt wurde, dann hat er doch schon seine Verfügungsgewalt mißbraucht. Da das Geld auch nicht mehr beim THW vorhanden ist, ist auch ein Vermögensnachteil entstanden.

    Er kann also durch sein Schweigen nicht unbedingt verhindern, dass er angeklagt wird.

  • Zitat

    Original von fmueller9642

    Wenn Schwenker nicht nachweisen kann, oder will, wofür dieses Geld verwandt wurde, dann hat er doch schon seine Verfügungsgewalt mißbraucht. Da das Geld auch nicht mehr beim THW vorhanden ist, ist auch ein Vermögensnachteil entstanden.

    Weiß man das? Wenn es so einfach wäre, wo wäre dann das Problem, Anklage zu erheben?

  • Ist die Frage, was Schwenker davon hätte, die Bestechung, sofern es sie von ihm gegeben hat zuzugeben. Im Strafrechtsverfahren vielleicht, da mag die Strafe dann geringer ausfallen, weiß aber nicht, ob das für mögliche zivilrechtliche Verfahren gegen ihn so klug wäre. Könnte teuer für ihn werden.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • bei Veruntreuung geht es hier darum, ob US den THW geschädigt hat,
    nicht ob er selbst oder Dritte einen Vorteil haben/hatten;

    ich kann nicht beurteilen, ob die Aussagen des THW jetzt für eine Anklage wg. Veruntreuung reichen, da dies die Staatsanwaltschaft ja beweisen muss


    bzgl. einer möglichen Bestechung sehe ich wenige in der achso netten Handballfamilie, welche wirklich Interesse an einer Aufklärung haben

  • Uwe Schwenker wurde entlassen, dann ist ja die heile Kieler Handballwelt wieder in Ordung :rolleyes:

    "aber bei den Rhein-Neckar Löwen fragen wir uns schon, wie die eigenen
    Fans ihren Verein als Championsmarke wahrnehmen können. Ich kann mich
    zumindest an keinen nennenswerten Erfolg der Mannheimer Handballer
    erinnern. "
    Prof. Dr. André Bühler

  • Am Sonntag in der Halbzeit beim Spiel der Löwen wurde eine 4-stündige "Vernehmung" von Serdarusic angesprochen, leider wurde nichts genaues darüber gesagt. Weiss da jemand etwas dazu?

  • Vor dem Sonntagsspiel wurden auf Eurosport auch "wesentlich unangenehmere Sachen als das, was sich momentan tut" angekündigt. Näheres war (noch) nicht zu erfahren.

  • FTD (ohne Autorenangabe):

    Zitat

    Die Handball-Bundesliga (HBL) übt Kritik am deutschen Meister THW Kiel

    Auch mit dem Rücktritt von Manager Uwe Schwenker sei man in der Aufarbeitung der Bestechungsvorwürfe nicht weiter vorangekommen, monierte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.

    «Ich hätte mir mehr Antworten gewünscht und wünsche mir eine aktivere Arbeit des THW. Wo gingen die Zahlungen hin? Wofür kann das Geld sein? Für Bestechung oder doch was anderes? Man kann Geld ja nicht einfach verschwinden lassen. Wir sind weiter im Nirwana und brauchen möglichst schnell Klarheit», sagte Bohmann der «Hamburger Morgenpost». «Aber vielleicht ist es das Kalkül des THW, alles lange im Nebel zu lassen.»

    Der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte Bohmann: «Noch bevor die Akten von der Staatsanwaltschaft geholt wurden, hatten die Gesellschafter des THW eine interne Prüfung der Bücher vorgenommen und keine Auffälligkeiten festgestellt. Nun gibt es diese doch. Das hätte man vorher bemerken müssen. Schließlich ging es nicht um 20 Euro für Briefmarken. 50 000 Euro sind eine andere Größenordnung.» Auch nach dem Rücktritt Schwenkers habe man keinerlei Erkenntnisgewinn. «Wir werden uns bemühen, dass da was passiert», sagte Bohmann.

    Schwenker hat sich bislang geweigert, den fünf Gesellschaftern sowie dem Beirat des THW Aufklärung über dubiose Zahlungsanweisungen und ungeklärte Bargeldabhebungen von insgesamt mehr als 100 000 Euro in den vergangenen Jahren zu geben. Daraufhin ist er zum Rücktritt gedrängt worden, der bei einer Pressekonferenz in Kiel verkündet wurde.


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    Einmal editiert, zuletzt von Karl (7. April 2009 um 19:56)