Spendenaktionen und weitere aktionen der HSG Nordhorn

  • Zitat

    Original von Ivano
    Pommes01 und Co.: Hier schimpft niemand auf böse Bänker, die Finanzkrise oder sonst wen. Hier ist man enttäuscht über Verantortliche, die schweigen und trotz großer Verdienste für dieses Chaos verantwortlich sind.

    Allerdings muss ich mich wundern, wie einige Forumsmitglieder hier mit Parolen und "Nettigkeiten" glänzen und Gesetzestexe und Insolvenzexpertisen raushauen. Als Höhepunkt erscheinen dann HSV- und Dormagenfans als Moralapostel. Da wird mir schwindelig.

    Ich kann mich da nur anschließen. Die Besserwisserei hier ist schon erstaunlich. Von den HSG-Jungs (und Mädels), die die ganze Aktion zugunsten ihres Vereins angestoßen haben, habe ich schon seit gestern nichts mehr gehört. Erfolgreich vertrieben, kann ich dazu nur sagen.
    Merke: Wenn ein Verein am Boden liegt, tritt noch richtig drauf!:(

    "Fußball ist wie Schach - nur ohne Würfel." :hi:  

  • Ich kann verstehen, dass man als Nordhorner Fan an seinem Verein hängt und diesen retten will. Viele Anhänger anderer Vereine würde das genauso machen und versuchen kann man es ja. ;)
    Diese Spendenaktionen ob von Nordhorn oder aus der Ortenau oder auch bei anderen Sportarten (Fußball, Ringen usw.) haben für mich aber einen schalen Beigeschmack.
    Es geht um Erhalt eines Statutes (Ligazugehörigkeit) einer Mannschaft von Profisportlern, nicht um die Existenz dieser als Menschen. Durch Insolvenzgeld und Arbeitslosengeld muss man vorübergehend vielleicht ein wenig den Gürtel enger schnallen (was vielen Arbeitnehmer in der Automobilbranche oder im Baugewerbe derzeit ähnlich geht, für die aber niemand zu Spenden aufruft), der nächste Verein spätestens ab Sommer steht aber schon bereit.
    Auch die Existenz des Vereins steht nicht auf dem Spiel, man müsste notfalls im Amateurbereich spielen, wie tausende anderer Vereine auch, ohne dass sie zugrunde gegangen sind.
    Angesichts vieler Not in der Welt, wen ich einen Euro übrig hab, würde ich ihn eher caritativen Zwecken spenden, als einer Profimannschaft.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Naja, noch liegt Nordhorn nicht am Boden. Getreten werden doch eher die anderen Vereine, die eben seriös gewirtschaftet haben.
    Und wenn sich tatsächlich bestätigen sollte, dass hier Steuern hinterzogen wurden, dann ist das schon eine ganz schön linke Nummer.

    Der HSV und Dormagen scheinen schon recht ordentlich zu wirtschaften und aus Ihren Fehlern gelernt zu haben. Das auch da noch die Möglichkeit besteht, dass sie aus welchen Gründen auch immer in Insolvenz gehen, mag sein, es kommt aber eben auch auf das WIE an.
    Ich finde den Banker Vergleich gar nicht so abwegig, auch da wurde eben auf Glück spekuliert (ich hoffe zumindest, dass man in Nordhorn geglaubt hat, es würde gut gehen) und hat verloren. Daraufhin sagen eben die Vertreter des kleinen Mannes, wir werden helfen. Hier hat eben der kleine Mann noch das Recht, nein zu sagen.
    Ich für meinen Teil zahle lieber Geld für die IG Handball, da ist es besser aufgehoben ;)

  • Zitat

    Original von michel b.
    Ich kann verstehen, dass man als Nordhorner Fan an seinem Verein hängt und diesen retten will. Viele Anhänger anderer Vereine würde das genauso machen und versuchen kann man es ja. ;)
    Diese Spendenaktionen ob von Nordhorn oder aus der Ortenau oder auch bei anderen Sportarten (Fußball, Ringen usw.) haben für mich aber einen schalen Beigeschmack.
    Es geht um Erhalt eines Statutes (Ligazugehörigkeit) einer Mannschaft von Profisportlern, nicht um die Existenz dieser als Menschen. Durch Insolvenzgeld und Arbeitslosengeld muss man vorübergehend vielleicht ein wenig den Gürtel enger schnallen (was vielen Arbeitnehmer in der Automobilbranche oder im Baugewerbe derzeit ähnlich geht, für die aber niemand zu Spenden aufruft), der nächste Verein spätestens ab Sommer steht aber schon bereit.
    Auch die Existenz des Vereins steht nicht auf dem Spiel, man müsste notfalls im Amateurbereich spielen, wie tausende anderer Vereine auch, ohne dass sie zugrunde gegangen sind.
    Angesichts vieler Not in der Welt, wen ich einen Euro übrig hab, würde ich ihn eher caritativen Zwecken spenden, als einer Profimannschaft.

    Völlig korrekt und auch vernünftig, was du schreibst. Aber es geht mir um die "Besserwisserei" (siehe oben). Schau´dir mal den Stil an.:/:
    Edit: Nicht UlfN ist gemeint.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Juraschick (20. Februar 2009 um 10:43)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Juraschick
    Edit: Nicht UlfN ist gemeint.

    Wen meinst Du dann?

    Bei der "Besserwisserei" geht es darum, dass in Nordhorn seit Jahren immer wieder finanzielle Engpässe auftauchten, die zur Sommerpause mit der Durchsuchung auch für die Öffentlichkeit aktenkundig wurden. Darüber wurde dann der Mantel des Schweigens gehüllt, alles wird gut, laut Bohmann & Co. "Alles wird gut" bedeutete übrigens, die alte GmbH nach der Saison an die Wand zu fahren und Gläubiger auf ihren Forderungen sitzen zu lassen, nur dann macht eine neue GmbH Sinn.

    Man kann das jetzt als Besserwisserei bezeichnen - aber die Entwicklung in Nordhorn kam eben nicht überraschend.

    Und vor diesem Hintergrund und dem Verdacht der Steuerhinterziehung bekommt ein Spendenaufruf nämlich eine besondere Bedeutung. Das geht nicht gegen das Engagement der Fanclubs, die wollen "ihren" Verein retten. Aber aus Sicht anderer Vereine ist das durchaus kritisch zu betrachten. Vereine, die seriös gearbeitet haben und daher sportlich hin und wieder vielleicht gegen die HSG zurückstecken mussten, sehen jetzt ihre Chance für ihr seriöses Wirtschaften belohnt zu werden. Die andere Besserwisserei bezog sich übrigens darauf, dass das Notar-Anderkonto bei einem Steuerberater eingerichtet ist und als Spender sollte ich schon darauf achten, was mit meinem Geld passiert...

  • Zitat

    Original von Ronaldo

    Wen meinst Du dann?

    Bei der "Besserwisserei" geht es darum, dass in Nordhorn seit Jahren immer wieder finanzielle Engpässe auftauchten, die zur Sommerpause mit der Durchsuchung auch für die Öffentlichkeit aktenkundig wurden. Darüber wurde dann der Mantel des Schweigens gehüllt, alles wird gut, laut Bohmann & Co. "Alles wird gut" bedeutete übrigens, die alte GmbH nach der Saison an die Wand zu fahren und Gläubiger auf ihren Forderungen sitzen zu lassen, nur dann macht eine neue GmbH Sinn.

    Man kann das jetzt als Besserwisserei bezeichnen - aber die Entwicklung in Nordhorn kam eben nicht überraschend.

    Und vor diesem Hintergrund und dem Verdacht der Steuerhinterziehung bekommt ein Spendenaufruf nämlich eine besondere Bedeutung. Das geht nicht gegen das Engagement der Fanclubs, die wollen "ihren" Verein retten. Aber aus Sicht anderer Vereine ist das durchaus kritisch zu betrachten. Vereine, die seriös gearbeitet haben und daher sportlich hin und wieder vielleicht gegen die HSG zurückstecken mussten, sehen jetzt ihre Chance für ihr seriöses Wirtschaften belohnt zu werden. Die andere Besserwisserei bezog sich übrigens darauf, dass das Notar-Anderkonto bei einem Steuerberater eingerichtet ist und als Spender sollte ich schon darauf achten, was mit meinem Geld passiert...

    Es geht nicht um die persönliche Meinungsäußerung. Was du hier schreibst, weiss ich auch. Es geht um den Stil. Wo sind denn diejenigen, die hier den Thread eröffnet haben und wahrscheinlich hier in der HE Ratschläge erwartet haben? Stattdessen haben sie nur Besserwisserei zu hören bekommen. Wenn mein Verein ´mal in Schwierigkeiten kommt, weiss ich jedenfalls, wo ich mich nicht hinwenden werde. Und sei mir nicht böse - ist nämlich nicht persönlich gemeint (deine Argumente sind korrekt) - auch du bist gemeint.

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  • Verständnis kann man ja für die Nordhorner Fans haben, aber schau mal ins Nordhorner Forum rein. Auch da wird die Spendenaktion kritisch hinterfragt. Was passiert im Falle des dann doch eintretenden Zwangsabstieges? Warum gibt es dann keine Rückzahlung,...

    Die Aktion ist gut gemeint, aber angesichts der mangelnden Transparenz von Seiten der Geschäftsführung fast schon zum Scheitern verurteilt. Ist doch auch bezeichnend, wenn noch gar nicht bekannt ist, mit welcher Lücke man irgendwie rechnet, oder? Und wenn man dann liest, dass schon teilweise zwei Gehälter ausstehen sollen, Nordhorn den Auflagen bei der HBL entsprechend erneut nicht nachkommt, ...

    Das Spendenkonto bei Nordhorn bringt gerade einmal 10% von dem zusammen, was bei der HR Ortenau gerade bewegt wird. Auf der einen Seite ein amtierender Europapokalgewinner, auf der anderen Seite ein Zweitligist. Das hat auch seine Ursachen, in dem man z.B. Gegenleistungen für sein Geld bekommt und auch ein Ziel, was zu erreichen ist, bekannt ist.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    2 Mal editiert, zuletzt von Steinar (20. Februar 2009 um 11:36)

  • Alla guud, geb' mich geschlagen. Auch deine Argumente sind okay. Aber irgendwie reden wir aneinander vorbei. Friede. :bier:

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Juraschick
    Es geht nicht um die persönliche Meinungsäußerung. Was du hier schreibst, weiss ich auch. Es geht um den Stil. Wo sind denn diejenigen, die hier den Thread eröffnet haben und wahrscheinlich hier in der HE Ratschläge erwartet haben? Stattdessen haben sie nur Besserwisserei zu hören bekommen. Wenn mein Verein ´mal in Schwierigkeiten kommt, weiss ich jedenfalls, wo ich mich nicht hinwenden werde. Und sei mir nicht böse - ist nämlich nicht persönlich gemeint (deine Argumente sind korrekt) - auch du bist gemeint.

    Klar, Du wendest Dich an Hopp, da hat man es in Mannem einfacher als in Nordhorn ;)

    Und schreib ruhig, dass es persönlich gemeint ist - entweder bin ich gemeint, dann ist es persönlich. Oder es ist nicht persönlich, dann kann ich aber auch nicht gemeint sein.

    Konkrete Hilfe für die Nordhorner Fans? Meiner Meinung nach keine Spendenaktion, denn das Loch ist zu groß um es zu stopfen. Stattdessen Solidaritäts- und Sympathiebekundungen gegenüber dem Hauptverein (nicht Pleite- oder Ersatz-GmbH), dass die Fans auch bei einem Neuanfang in der X. Liga zum Verein stehen.

    Nimm Dir als Beispiel Dormagen, die damals die Reißleine gezogen haben und neu aufbauten. Oder nimm Essen (vor der erneuten Insolvenz), da wurden damals die berechtigten Konsequenzen akzeptiert und neu aufgebaut - nur am Ende wollte man dann zu viel. Oder selbst Hamburg, der damals nach meiner Meinung unrechtmäßig in der Liga blieb aber seither solide wirtschaftet.

    Ein letztes Beispiel will besonders herausstellen: HR Ortenau. Da bin ich nicht im Detail informiert, aber nach außen entsteht der Eindruck, dass die ersten Ziele zu groß waren. Aber es wurde nach bisheriger Darstellung die Reißleine gezogen, bevor die ersten Gehälter nicht gezahlt werden konnten. Falls dort Insolvenz beantragt wird, sind die Spieler dort für die nächsten drei Monate abgesichert und nicht wie in Nordhorn teilweise für die letzten drei Monate. So macht dort eine Spendensammlung und ein Sponsoringaufruf noch Sinn, zumal es sich dort glaubwürdig um ein Anderkonto handelt und die Spendeneingänge kommuniziert werden. Ich finde nicht gut, was in der Ortenau passierte, sehe dort aber einen ehrlicheren, souveräneren und offensiveren Umgang mit dem Problem.

  • Ich sag nur soviel wie die Spendenaktion ist gut angelaufen.... Sind schon ziemlich viele E-mails an die Politiker rausgegangen und der Kontostand betrug gestern nach der ersten Einsicht 1620 €... Heut Abend ist ne Aktion nach dem Spiel geplant in der einige Sachen versteigert und auch Fotos verkauft werden... Der Erlös fließt auch auf das Konto ein. Das Konto soll allderings nicht für den Verein sein, sondern die Spieler unterstüzten... Davon sollen laut Aussagen einiger, die bei den Versammlungen dabei waren die Gehälter der Spieler gezahlt werden.

  • Je mehr ich zu diesem Thema im Nordhorner Forum lese, umso zweifelhafter erscheint mir die ganze Aktion. Nach den dortigen Aussagen von User "Cat" fließt das Geld "in jedem Fall und ausschließlich an die Spieler, die auch im Falle von Insolvenz und damit verbundenem Insolvenzausfallgeld starke Einbußen hätten." Demnach ginge es lediglich darum den Spielern ihren möglichen Verdienstausfall auszugleichen. Mit der "Rettung der HSG" hätte dies höchstens am Rande zu tun.

    Im Spendenaufruf auf der HSG-Homepage wird der geneigte Fan gerade über die genaue Verwendung der Gelder im Unklaren gelassen. :verbot:

    • Offizieller Beitrag

    Toi, Toi, Toi!
    Also eine Spende für die marode GmbH, denn die Gehälter kann nur die zahlen...
    Wie auch immer: Schenkungssteuer nicht vergessen ;)

  • Zitat

    Original von Juraschick
    Es geht nicht um die persönliche Meinungsäußerung. Was du hier schreibst, weiss ich auch. Es geht um den Stil. Wo sind denn diejenigen, die hier den Thread eröffnet haben und wahrscheinlich hier in der HE Ratschläge erwartet haben? Stattdessen haben sie nur Besserwisserei zu hören bekommen.


    Das ist aber Interpretation über die Motive. Ich gehe eigentlich eher davon aus, dass sie das Ding hier gepostet haben, um Leute zu finden, die spenden. Nicht für Ratschläge. Und ich denke, dass kritische Äusserungen über die Spendenaktion möglich sein sollten. Ohne gleich Besserwisserei genannt zu werden.

    Aber falls es um Ratschläge geht: ich würde wie oben geschrieben wirklich drunter schreiben, von wem der Spendenaufruf kommt, oder das zumindest im Text deutlicher markieren. Wenn man es liest, wirkt es auf mich so, als würde der Verein, der in die Pleite gewirtschaftet hat, um Hilfe bitten. So ne Art Hypo Real Estate. Als harmloser Handballgucker weiss man auch vielleicht nicht, dass ein Unterschied zwischen Spielbetriebs-Gmbh und Verein besteht.

    Vor allem: Wenn es von den Fans ausgeht, sollten die Fanclubs vielleicht als erstes genannt werden.

    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Zitat

    Original von HSGPower
    Ich sag nur soviel wie die Spendenaktion ist gut angelaufen.... Sind schon ziemlich viele E-mails an die Politiker rausgegangen und der Kontostand betrug gestern nach der ersten Einsicht 1620 €... Heut Abend ist ne Aktion nach dem Spiel geplant in der einige Sachen versteigert und auch Fotos verkauft werden... Der Erlös fließt auch auf das Konto ein. Das Konto soll allderings nicht für den Verein sein, sondern die Spieler unterstüzten... Davon sollen laut Aussagen einiger, die bei den Versammlungen dabei waren die Gehälter der Spieler gezahlt werden.

    Ich will euch ja nicht den Mut nehmen, aber das kann doch höchstens eine Geste sein, aber nicht wirklich den Verdienstausfall lindern. Wenn ihr irgendwo auf 20.000€ kommt, dann hättet ihr schon viel erreicht, aber auch das dürfte im Vergleich zu den Spielergehältern für 5 Monate nicht wirklich weiterhelfen. Mein Vorschlag: Spendet das Geld lieber der Jugendabteilung, da dürfte der Nutzen deutlich größer sein.

    PS: Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Fundraising eine undankbare Aufgabe ist, ich wünsch euch noch viel Erfolg.

    PPS: Was ganz anderes, aber eigentlich auch ganz ähnlich - Spendenaufruf.

    Einmal editiert, zuletzt von ojessen (20. Februar 2009 um 14:58)

  • Nach langem Mitlesen als "Neutraler" platzt mir jetzt dann doch der Kragen und ich musste mich registrieren.

    Bohmann denkt allen Ernstes, dass es die größte Katastrophe für die HBL wäre wenn Nordhorn wirklich insolvent wäre und zwangsabsteigen müsste. Ich denke, dass es eine viel größere Katastrophe für den deutschen Handball und das Image der Liga wäre, wenn Nordhorn ein weiteres lizenzrechtliches Schlupfloch findet und in der ersten Liga bleiben darf nachdem, was da in den letzten Jahren betrogen und verheimlicht wurde.

    Allein die Tatsache, dass ein Bernd Rigterink weiter ein offizielles Amt (Sportdirektor?) im neuen Konstrukt begleiten darf, ist ein Skandal. Er ist doch die personifizierte Nordhorner Mogelpackung. Da wurden Spieler mit Geld geködert, das man schlicht und einfach nicht hatte. Vorspiegelung falscher Tatsachen nennt man das und da ist der Bogen zum Strafttatbestand des Betrugs nicht weit. Geschädigt wurden nicht nur die Spieler (mit denen ich aber wirklich gar kein Mitleid haben kann) sondern auch die anderen seriös wirtschaftenden Vereine, die für eben jene Spieler seriöse Angebote abgegeben haben aber dann gegenüber den Scheinangeboten der Nordhorner keine Chance hatten. Die halbe Liga atmet doch jetzt auf, dass dieses Nordhorner Konstrukt endlich auffliegt und der Wettbewerb wieder etwas realistischer wird.

    Zuguterletzt dieser mehr als peinliche Spendenaufruf der Nordhorner Fans: jetzt sollen die Fans für die Mißwirtschaft einstehen und den Spielern das Gehalt sichern. Grotesk dabei: selbst mit ALG 1 haben die meisten Spieler wahrscheinlich einen weitaus höheren Zahltag als die meisten Fans. Das ist für mich keine rührige Aktion, sondern eine höchst sinnlose. Und wenn ich dann noch lese, dass die Aktion schon super anläuft und einige Politiker angeschrieben wurden, dann gehen gleich weitere Alarmglocken an. Was verspricht man sich denn dadurch? Dass die Politiker irgendwelche Töpfe öffnen und das Nordhorner Luftkonstrukt mit öffentlichen Geldern unterstützten? Das wiederum wäre ein Verbrechen an der Allgemeinheit. Da gibt es sicherlich andere Projekte, die besser unterstützt würden als hochbezahlte Profis zu subventionieren.

    Das Kapitel Nordhorn gehört schon längstens zugeschlagen. Die Vergangenheit hat doch gezeigt, dass Bundesligahandball auf dem Niveau der vergangenen Jahre unter realistischen Bedingungen in Nordhorn schlicht und einfach nicht möglich ist. Ebensowenig wie Bundesligahandball in Hofweier, Günzburg, Milbertshofen oder Rheinhausen möglich war. Diese Vereine mussten auch irgendwann einsehen, dass sie sich Bundesligahandball nicht leisten können. Im Gegensatz zu Nordhorn haben sie sich den Realitäten hingegeben und keine Traumschlösser entworfen. Und wenn man aus eigenem Schaden schon nicht klug wird, dann müsste zumindest die HBL endlich mal aktiv werden.

  • @Ivano
    Anstatt zu versuchen jede kritische Meinungsäußerung über die Geschehnisse in Nordhorn mit einer schnippischen Bemerkung ins Lächerliche zu ziehen, könntest Du vielleicht lieber mal selber zum Thema Stellung nehmen.


    Warum erfährt der potentielle Spender auf der Vereinshomepage nicht wofür das Geld tatsächlich vorgesehen ist? Formulierungen wie "Die Liquiditätslücke muss geschlossen werden - die Spieler können nichts dafür." oder "Auf diesem Konto ist das Geld auch im Fall der tatsächlichen Insolvenz geschützt. Es geht nicht verloren, sondern bleibt für die Mannschaft und für die Zukunft." lassen den Spender/Fan weitestgehend im Dunkeln. Offensichtlich wird das Geld benutzt um die Löcher der alten GmbH zu stopfen, die in spätestens vier Monaten soweiso zu den Akten gelegt wird. Wieviel Geld tatsächlich benötigt wird bleibt ebenso im Nebel der Halbwahrheiten verborgen.

    Außerdem hat Neutraler doch Recht, wenn er schreibt, dass die Fans mit ihren Spenden die Gehälter für Spieler zahlen sollen, die größtenteils nicht schlecht verdienen und auch im Falle von Isolvenzausfallgeld oder ALG 1 nicht mittellos dastehen würden. Schon Ende der letzten Saison sollen mehrer Monatsgehälter ausgeblieben oder nur verspätet bezahlt worden sein, sodass man wahrlich nicht davon sprechen kann, dass die Spieler von dieser Entwicklung überrascht wurden.


    Bei aller verständlicher Liebe zum Verein und bei aller Hoffnung von Seiten der Fans, sollte man den Blick auf die Tatsachen nicht völlig aus den Augen verlieren. Nenne mir einmal überzeugende Gründe, warum man in der aktuellen Situation Geld auf dieses Spendenkonto überweisen sollte!

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem an dieser "Spendenaktion" ist, dass sie meiner Ansicht nach mit der heißen Nadel gestrickt ist, zuviele Leute dabei sind, wie nicht wissen, was sie tun ("Notar Anderkonto" - was zudem noch falsch geschrieben ist - schreiben und dann einen Steuerberater als Kontoinhaber nennen, geht gar nicht) und insgesamt die Stoßrichtung dieser Spendenaktion - und was man damit erreichen will - entweder den Initiatoren selber nicht klar ist oder jedenfalls nicht kommuniziert wird.

    So kann das nicht klappen - und so wird das auch nicht klappen.

  • Oder einfacher gesagt: die mangelnde Transparenz scheint in Nordhorn normal zu sein...

    Allerdings: so verwunderlich ist es nicht, wenn eine solche Aktion mit heisser Nadel gestrickt wird. So lange ist der katastrophale Zustand noch nicht bekannt.

    Und zu der Frage, ob es gut ist, Politiker anzuschreiben: man muss sich schon klar machen, dass man in Deutschland ne Menge durch Lobbyarbeit erreicht. Natürlich sehe ich auch nicht gerne, dass eine marode GmbH durch die Allgemeinheit aufgefangen wird. (Aber was sind schon die Schulden der Nordhorner gegenüber denen der Banken... für die wir auch einspringen...) In meinen Augen macht die Idee schon Sinn.

    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!