Eingleisigkeit der 2. Bundesligen

  • Zitat

    Original von Arcosh
    Soll das heißen ein Drittligist könnte sich für die eingleisige zweite Bundesliga qualifizieren und die Vereine auf den Plätzen 11 bis 18 der ZLN und ZLS können dabei nur zuschauen?
    Merkwürdiger Modus. ?(


    Gibt's schon länger. Man nennt das Auf- und Abstieg. In dieser Saison können die Plätze 17+18 der ZLN und ZLS nur zuschauen, wie sich die RL-Meister für die 2.BL qualifizieren.

    Ernsthaft: Man kann ja für diese Spielzeit nicht den Aufstieg komplett aussetzen. Dann hätten die "Regionalligen" (wie immer die dann heißen werden) ja praktisch keine Existenzberechtigung.

    Mit diesem Modus hat man ja nun schon einen Kompromiss gefunden, der ja auch dazu führen kann, daß 2011 kein Drittligist aufsteigt, und maximal werden es zwei sein. Regulär wären es vier. Das hätte bedeutet, daß schon ab Platz 10 fix abgestiegen würde, das wäre eine noch größere Verzerrung. Allen kann man es eben nicht recht machen.

    Die stufenweise Umsortierung ist für die unteren Klassen außerdem eine Erleichterung, weil sie zumindest einen Teil der Absteigerflut (wie schon bemerkt, verlieren die oberen vier Spielklassen 90 Mannschaften) erst ein Jahr später aufnehmen müssen. So kann man diese Ligen, die am Anfang ungewöhnlich groß sein werden (manche Oberligen werden wohl mit 18 Teams starten), stufenweise wieder abschmelzen ohne gar zu viele in einem Jahr absteigen lassen zu müssen.

  • Zitat

    Original von ALI
    da wird jetzt ein kaderaufrüsten bei vielen zweitligisten beginnen - man darf gespannt sein

    Abstieg 09/10 und RL-Meister 10/11 ist aber auch eine Variante ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Ich stimme dir ausdrücklich zu. Nur ein ein Punkt übersiehst du leider. Wenn alle Vereine beginnen würden die Jugendarbeit voranzutreiben, oder besser erstmal darüber nachdenken, wie was besser in der Jugendarbeit zu machen wäre und dann noch verstehen würden, daß sehr gute Jugendarbeit auch sehr gutes Geld kostet - aber lange nicht soviel, als wenn man ständig ausgebildete Leute kaufen muss - erst dann kann man z.T auch auf die Großinverstoren mit den Millionen verzichten. Nur leider denken viele Vereine erstmal an ihre 1. Männermannschaft und nicht an die Jugend. Außerdem sollten die Vereine daran denken, daß ein regionales Zusammenziehen der besten Jugendspieler unabdingbar ist.

    Gruß

    ...das man als Referee in neun von zehn Spielen kein Lob erhält, sollte man früh begriffen haben!", Jürgen Rieber, DHB Schiedsrichter-Lehrwart

  • Die Reform bringt sicherlich eine Professionalisierung mitsich, denn wer kann sich schon mit einem "Familienverein" eine 2. Liga leisten?

    Dennoch bin ich dagegen. Persönlich habe ich in den letzten Jahren immer weniger Lust daran gefunden, mir die erste Liga live anzusehen. Da sind 14000 in Gummersbach (bzw. Köln) gegen Flensburg und die Stimmung ist trotzdem im Eimer, weil 5000 Plätze leer sind.
    Dagegen habe ich große Lust an der 2. Liga gefunden, weil es hier noch nach Schweiß riecht. Hier hält noch die alte Turnhalle her, das Umfeld ist familiärer und das gefällt mir persönlich einfach besser.

    Dass das aber nicht die Sache von jedem ist und man sich lieber den qualitativ besseren Bundesliga-Handball mit Karabatic und Co ansieht, kann ich auch verstehen. Ich finde diesen grundsätzlich Event- und Kommerzgedanken nur irgendwie - ich sag mal - das ist eben nicht meine Welt.

  • Zitat

    Original von zweitewelle
    Die Reform bringt sicherlich eine Professionalisierung mitsich, denn wer kann sich schon mit einem "Familienverein" eine 2. Liga leisten?

    Dennoch bin ich dagegen. Persönlich habe ich in den letzten Jahren immer weniger Lust daran gefunden, mir die erste Liga live anzusehen. Da sind 14000 in Gummersbach (bzw. Köln) gegen Flensburg und die Stimmung ist trotzdem im Eimer, weil 5000 Plätze leer sind.
    Dagegen habe ich große Lust an der 2. Liga gefunden, weil es hier noch nach Schweiß riecht. Hier hält noch die alte Turnhalle her, das Umfeld ist familiärer und das gefällt mir persönlich einfach besser.

    Dass das aber nicht die Sache von jedem ist und man sich lieber den qualitativ besseren Bundesliga-Handball mit Karabatic und Co ansieht, kann ich auch verstehen. Ich finde diesen grundsätzlich Event- und Kommerzgedanken nur irgendwie - ich sag mal - das ist eben nicht meine Welt.

    dann kanst du ja zum Frauenhandball wechseln - Da geht es auch im eingleisigen Bereich noch recht familiär zu ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von meteokoebes

    dann kanst du ja zum Frauenhandball wechseln - Da geht es auch im eingleisigen Bereich noch recht familiär zu ;)

    Oder komm mal nach Dormagen. :hi:

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Also für mich war Handball nie ein Sport, zu dem ich gehe, weil dort riesig Stimmung ist. Da ich ja auch viel andere Sportarten gehe, ist die "Handball-Stimmung" auch lange nicht so wie beispielsweise beim Fussball. Stimmung entsteht beim Handball hauptsächlich durch Klatschten und Rufen des Vereinsnamen bzw. klassischen Anfeuerungsrufen wie im Süden "Hebet se".

    Daher ist es völlig egal, ob eine Halle voll ist, es kommt auf die Zuschauer drauf an. Bei Heimspielen von Niederwürzbach früher war z.B. selbst bei ausverkauftem Haus nie eine überragende Stimmung. Dann haben ein paar Leute was gerufen, der Rest hat nur im Rythmus geklatscht. Das gilt auch besonders für die 2.Liga. Ich war bisher in 2/3 aller aktuellen Zweitliga-Hallen. Große Stimmung merke ich da nicht unbedingt, allenfalls wenn es mal im Spiel gerade gut läuft.

    Vor Weihnachten habe ich zufällig die beiden Balinger Heimspiele gesehen. Das eine in Balingen, das andere in Stuttgart. Obwohl beide Spiele sehr spannend waren und auch die Zuschauer laut waren, so fand ich die Stimmung in Stuttgart doch besser. Da macht die Hallengröße doch etwas aus (wobei natürlich die Halle in Stuttgart auch ausverkauft war).

    EDIT:
    Eine Anmerkung noch zum "Schweißgeruch". Amateursport geht bei aller Professionalisierung ja nicht verloren. Es wird nur versucht diesen besser zu trennen. Da beim Amateursport ja nicht die Deutsche Meisterschaft wichtig ist, sollte es also auch kein Problem sein nur in der 3. oder 4. Liga zu spielen.

    @LordVader

    Meinst Du die genaue Staffeleinteilung? Bei bundesligainfo.de wird geschrieben:

    "Die Staffeln der neuen dritten Liga werden vor jeder Saison nach regionalen Gesichtspunkten neu eingeteilt. Wie in der Zeit des Regionalligavertrages (2000-2005) kann es also wieder Staffelwechsler geben."

    Staffelgröße soll 16 Mannschaften betragen.

    2 Mal editiert, zuletzt von jochenj (6. Februar 2009 um 15:33)

    • Offizieller Beitrag

    Genau das interessierte mich - ob die Einteilung nach regionalen oder Verbandszugehörigkeiten erfolgen soll bzw. ob es überhaupt schon angedacht wurde wie es erfolgen soll

  • Zitat

    Original von Lord Vader

    Genau das interessierte mich - ob die Einteilung nach regionalen oder Verbandszugehörigkeiten erfolgen soll bzw. ob es überhaupt schon angedacht wurde wie es erfolgen soll


    Es handelt sich bei der neuen Dritten Liga technisch gesehen nicht mehr um fünf separate Ligen, sondern um eine Liga mit 64 Mannschaften in vier Staffeln. So wie es 2000 bis 2005 war, bzw. so, wie es in der 2.Bundesliga seit 1991 ist.

    Das heißt, die Verteilung der Mannschaften erfolgt jedes Jahr neu und nach regionalen Gesichtspunkten, nicht mehr nach Verbänden. Und das bedeutet, es wird Teams aus Kernbereichen geben, die z.B. immer in der selben Staffel spielen (Berliner, Raum Aachen, Raum Flensburg), und Teams aus Randbereichen, die öfter mal die Staffel wechseln (z.B. hessische Vereine).

    Bei der Ausrichtung ist wohl angedacht, daß die Regionalverbände die Dritte Liga im Wechsel quasi Reihum betreuen, dabei Männer- und Frauenliga immer gemeinsam. Das stellt natürlich die Frage nach der Existenzberechtigung der Regionalverbände, denn deren einzige nennenswerte Aufgabe ist ja die Ausrichtung der Regionalligen und Jugendmeisterschaften. Letztere können die LV auch kooperativ ausrichten, für die 3.Liga wäre ein fester Drittligaausschuss beim DHB oder sowas ähnliches wohl deutlich sinniger. Wird wohl mittelfristig auch darauf hinauslaufen.

    Streng nach Verbänden sind weiterhin die Oberligen sortiert, bloß ist es in Zukunft den Landesverbänden bis auf Ausnahmen verboten, alleine eigene Oberligen auszurichten. Die Ausnahmen sind Württemberg, Bayern, Hessen, Westfalen, Niedersachsen und Nordsee. Alle anderen müssen mit mindestens einem anderen LV kooperieren und ARGE-Ligen ausrichten. Es sollen höchstens zwölf statt bisher sechzehn OL dabei herauskommen. Vermutlich werden es schließlich elf sein.

    Einige ARGE-Ligen gibt es ja schon (RPS, Ba-Wü), andere sind bereits beschlossen ("Ostesee-Spree" aus Berlin, Brandenburg und MV kommt ab 2010/11, "Mitteldeutschland" wird das MHV-Gebiet umfassen, "Nordrhein" aus Nieder- und Mittelrhein ist beschlossen, bloß noch nicht klar wer wieviele Mannschaften bekommt).

    Strittig ist noch die Frage, ob die OL Ba-Wü wieder aufgesplittet wird in Württemberg und Baden/Südbaden. Württemberg dürfte eine eigene OL veranstalten. Die Verbände sind aber wohl eher nicht dafür. In diesem Fall würde eine eingleisige Oberliga Ba-Wü zwei Aufstiegsplätze bekommen und die Gesamtzahl der OL betrüge elf.

    Gleiches würde auf eine eingleisige OL für Gesamt-Niedersachsen zutreffen, wenn sich die Verbände in Hannover und Bremen auf eine ARGE einigen würden. Aber bevor das passiert, fällt uns wohl eher der Himmel auf den Kopf.

  • Interessant werden in der dritten Liga dann auch die gemeinsamen Durchführungsbestimmungen werden. Aufstiegspflicht und Harzverbot sind ja durchaus relevante Themen in der dritten Liga.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von Hereticus
    Wer nicht aufsteigen will, soll nicht mitspielen. Hatten wir ja schon mal.

    Dann könntest du die derzeitigen 2ten Ligen auch mal ganz schnell zu einer 4er Gruppe zusammenfassen, wenn nicht sogar nur ein Trio.
    Nenn mir mal abgesehen von Düsseldorf, Nettelstedt und Hamm jemanden der dieses Jahr Aufsteigen möchte.mittelfristig wohl auch der BHC aber bestimmt nicht dieses jahr

  • Eine Änderung wurde hier noch gar nicht erwähnt. Laut aktueller Ausgabe der Handballwoche wird im Zuge der eingleisigen 2. Bundesliga auch die Relegation abgeschafft werden. Ab der Saison 2011/12 wird es demnach drei direkte Absteiger aus der 1. Bundesliga geben und dementsprechend drei direkte Aufsteiger aus der 2. Bundesliga.


    Für die Fans waren diese Endspiele um den Aufstieg immer reizvoll und gewissermaßen ein Highlight zum Saisonabschluss. (Auch die Fußballer haben dieses Element jüngst wieder für sich entdeckt.) Andererseits kann durch den Wegfall der Relegation auch der dritte Aufsteiger unmittelbar nach Ende der regulären Saison die Planungen für die erste Liga aufnehmen, anstatt noch den Ausgang der Relegation abzuwarten während die Konkurrenz schon Spieler verpflichtet und Sponsoren gewinnt.


    Was haltet ihr vom Wegfall der Relegation?

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie

    Dann könntest du die derzeitigen 2ten Ligen auch mal ganz schnell zu einer 4er Gruppe zusammenfassen, wenn nicht sogar nur ein Trio.
    Nenn mir mal abgesehen von Düsseldorf, Nettelstedt und Hamm jemanden der dieses Jahr Aufsteigen möchte.mittelfristig wohl auch der BHC aber bestimmt nicht dieses jahr

    So war das nicht gemeint. Es ging darum, ob ein Drittligameister auf sein Aufstiegsrecht verzichten können soll oder nicht. Wir hatten eine solche Diskussion hier schonmal am Ende der letzten Saison, als es noch fraglich war, ob Leichlingen sein Aufstiegsrecht in die zweite Liga wahrnimmt oder darauf verzichtet. Dabei ging es darum, was passiert, wenn keiner aus der RLW aufsteigen wollte. Die Folge wäre ein weiterer Absteiger aus der RLW gewesen. Es hätte also eine Mannschaft negativ betroffen (ich glaube Longerich), die gar nichts damit zu tun hatte.

    Ich war (und bin) der Ansicht, daß ein Verzicht nicht möglich sein sollte. Wer an einem Wettbewerb teilnimmt, muß auch in der Lage sein, den Siegerpreis (Ausftieg) entgegen zu nehmen. Über die damit verbundenen finanziellen Folgen muss man sich im Klaren sein, bevor man zu diesem Wettbewerb antritt. Im Grunde ist ja die 3.Liga nichts anderes als ein Qualifikationswettbewerb für die 2.Liga. Daher meine ich, wer am Ende gar nicht aufsteigen will, sollte erst gar nicht teilnehmen, sondern ist in seiner örtlichen Bezirksspielklasse besser aufgehoben.

    Grundsätzlich gilt (meiner Ansicht nach), daß den Willen, und die theoretische Absicht, den Wettbewerb zu gewinnen, jede teilnehmende Mannschaft immer aufbringen sollte. Ich gehe ja auch davon aus, daß jede Mannschaft mit der Absicht in jedes Spiel geht, es gewinnen zu wollen. Daraus folgert, daß jede Mannschaft alle Spiele und somit den gesamten Wettbewerb gewinnen möchte. Wie es mit den sportlich vorhandenen Möglichkeiten aussieht, das Ziel auch zu erreichen, steht wieder auf einem anderen Blatt.

    Ziel der Reform ist nicht nur der einheitliche Hallenboden (was für ein skuriller Diskussionsgegenstand übrigens... where's the friggin' problem?), sondern eine Verdichtung und Professionalisierung. Dazu gehört auch, daß eine langfristige Zielsetzung a la "Mittelfeld der 3.Liga" passé ist. Jeder der künftig 64 Drittligisten sollte zumindest die Ambition haben, ein Zweitligist zu werden.

    PS Wegfall der Relegation ist gut, Wegfall des dritten Aufsteigers wäre noch besser. Zwei fixe Aufsteiger wären meiner Meinung nach genau richtig.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Arcosh
    Was haltet ihr vom Wegfall der Relegation?

    Zwei bis vier Spiele weniger für die Profis. Angesichts des engen Terminplans ok. Aber, wie Hereticus schon sagt: Zwei Aufsteiger reichen. Auch mit Relegation wurden es selten mehr...

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein

    Zwei bis vier Spiele weniger für die Profis. Angesichts des engen Terminplans ok. Aber, wie Hereticus schon sagt: Zwei Aufsteiger reichen. Auch mit Relegation wurden es selten mehr...

    Weniger Spiele gibt es aber nur für den Erstligasechzehnten. Die zweitligisten müssen ja durch die Aufstockung von 18 auf 20 Vereine vier reguläre Saisonspiele mehr absolvieren. Von daher muss die Relegation zwangsweise weg. Aber zwei Aufsteiger hätten es auch getan, aber da der Fußball auch das 3 hoch, 4 runter Konzept fährt, muss das ja wohl richtig sein ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Hereticus,

    ich verstehe dich aber denke alles was du da sagst läßt sich auch auf eine Liga höher anwenden. Jede Liga abgesehen von der 1. ist ein Qualifikationswettbewerb für die Liga darüber. ich bleib dabei, das Ziel diesen Wettbewerb zu gewinnen haben in der 2.Liga nicht viele Vereine. Das nicht viele immer noch mehr als gar keiner sind ist aber auch mir klar. Dennoch sollte man mit Aussagen wie "Wer nicht aufsteigen will, soll nicht mitspielen" vorsichtig sein finde ich.
    Da es die RL West ja so bald nicht mehr geben dürfte dürfte zumindest dort das Problem bald ohnehin keins mehr sein.

    Das ganze könnte übrigens auch dazu führen die unteren Ligen sportlich aufzuwerten. Eine RL ist ja dann eine halbe 2te Liga, eine OL eine halbe RL und so weiter.