Nordhorn - Gummersbach

  • 07.02.2009 - VfL spielt Unentschieden gegen Nordhorn


    TOYOTA Handball-Bundesliga: HSG Nordhorn-Lingen – VfL Gummersbach 28:28 (13:16)

    Da wäre mehr drin gewesen für den VfL – fast das gesamte Spiel in Führung, eine Viertelstunde vor Schluss sogar mit vier Toren vorne und dann leider doch nicht gewonnen. So reisten die Gummersbacher zwar mit einem Punkt im Gepäck zurück ins Oberbergische, doch aufgrund des Spielverlaufes konnte sich keiner der Blau-Weißen so richtig darüber freuen.

    Das Spiel im Nordhorner Euregium war in den ersten 15 Minuten völlig ausgeglichen. Ging eine Mannschaft in Führung, folgte postwendend der Ausgleich. Der VfL begann das Spiel mit Goran Stojanovic im Tor sowie Drago Vukovic, Momir Ilic, Robert Gunnarsson, Alexandros Alvanos, Vedran Zrnic und Audrey Tuzolana in der Anfangsformation. Über eine Minute dauerte es, dann markierte Momir Ilic das erste Tor des Tages. Nordhorn reagierte durch den prompten Ausgleich von Holger Glandorf. Dem Nationalspieler waren seine angeblichen Wechselambitionen nicht anzumerken, er war mit zehn Treffern der beste Torschütze des Spiels.

    Nachdem Bjarte Myrhol in der Anfangsphase drei Tore geworfen hatte, stellte Hasanefendic um und wechselte bei gegnerischem Ballbesitz Geoffroy Krantz für Robbie Gunnarsson ein. Die Maßnahme fruchtete, Nordhorn tat sich in der Offensive immer schwerer. Dazu kam ein bärenstarker Goran Stojanovic, der ein ums andere Mal stark parierte. Am Ende standen zwölf Paraden und ein gehaltener Siebenmeter in seiner Bilanz.

    Der VfL nahm nun das Heft in die Hand, spielte die Angriffe konzentriert zu Ende und griff immer wieder gefährlich aus dem Rückraum an. Nach 23 Minuten stand es 13:10 für die Oberbergischen. Nach einem Tor von Momir Ilic und einer tollen Parade von Stojanovic gegen Glandorf ging es mit 16:13 in die Halbzeit. Nach zwei schnellen Toren durch Alvanos und Ilic führte der VfL mit fünf Toren Vorsprung. Die Nordhorner Fans unter den 3700 Zuschauern wurden immer stiller.

    In der 45. Minute traf Vedran Zrnic zum 24:20, doch dies war wie ein Weckruf für die HSG: Angetrieben von Holger Glandorf, der innerhalb von sieben Minuten vier Tore warf, kam der Gastgeber wieder ran. In der 54. Minute zog Nordhorn erstmals mit dem VfL gleich. Es folgte eine dramatische Schlussphase: Viktor Szilagyi brachte Gummersbach in Führung, Myrhol glich aus. Für die VfL-Fans begann ein Wechselbad der Gefühle: Kapitän Momir Ilic setzte sich durch und traf zwei Minuten vor Schluss zum 28:27 für den VfL. Im direkten Gegenzug vergaben die Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Alex Alvanos – der VfL musste bis zur Schlusssirene in Unterzahl spielen. Nordhorn nutze die numerische Überlegenheit und kam durch ein Siebenmeter-Tor von Goran Sprem zum Ausgleich. Die letzte Angriffsaktion gehörte den Gummersbachern: Momir Ilic steckte den Ball durch zu Kreisläufer Robbie Gunnarsson, der frei zum Wurf kam, den Ball aber nicht im Kasten unterbrachte.

    Goran Stojanovic (12/1), Nándor Fazekas, Drago Vukovic (5), Geoffroy Krantz, Momir Ilic (8), Robert Gunnarsson (3), Alexandros Alvanos (6), Viktor Szilagyi (1), Adrian Pfahl, Vedran Zrnic (4), Audrey Tuzolana (1)

    Stimmen zum Spiel:
    Sead Hasanefendic: „Ich bin nicht völlig unzufrieden mit einem Punkt, aber wir haben eine große Chance gehabt mit einem Sieg nach Hause zu fahren. Wir haben über weite Strecken des Spiels sehr geduldig und konzentriert gespielt. Auch Einsatz und Präzision haben gestimmt. Doch zum Schluss fehlte uns leider die Cleverness. Wenn wir ruhig weitergespielt hätten, wäre der Sieg an uns gegangen. Doch dann haben wir zu hektisch abgeschlossen und dem Gegner Tore durch schnelle Gegenstöße ermöglicht. Plötzlich war die Präzision nicht mehr da und Nordhorn kam zurück ins Spiel. Ich bin nicht glücklich über das Ergebnis, aber ich kann damit leben. Wir haben zwar versäumt, das Spiel für uns zu entscheiden, doch trotzdem hat meine Mannschaft eine ordentliche Leistung gezeigt. Ich denke aber, dass beide Mannschaften noch besser spielen können.“

    Ola Lindgren: Wir hatten Schwierigkeiten zu unserer 6:0-Abwehr zu finden und haben viele Rückraumtore kassiert. Gummersbach war sogar fünf Tore vorne und das Spiel war fast verloren. Doch wir sind zurückgekommen und das war sehr positiv und wird uns Schwung geben. Die Mannschaft hat gemerkt, dass sie mit Kampf und Herz die Abgänge kompensieren kann. Ich glaube, das Spiel war sehr wichtig für die Zukunft. Es ist schön zu sehen, dass meine Mannschaft nicht aufgibt und immer weiter macht. Ich stimme Sead Hasanefendic zu: Beide Mannschaften können mit dem Punkt leben.

    Quelle: Homepage VfL

  • Zitat

    Original von Arcosh
    Typisch VfL! :wall:

    52:30 (23:26) Team-Timeout (VfL Gummersbach)
    52:40 (24:26) Tor durch 11 Glandorf, Holger (HSG Nordhorn)
    53:20 (25:26) Tor durch 19 Stojkovic, Rastko (HSG Nordhorn)
    54:00 (26:26) Tor durch 11 Glandorf, Holger (HSG Nordhorn)

    Binnen 90 Sekunden den Lohn der guten Arbeit zuvor weggeworfen. Was wurde da in der Auszeit eigentlich besprochen?

    Warum Hasanefendic überhaupt die Auszeit nahm (ok, es war in diesem Angriff Zeitspiel angezeigt), bleibt sein Geheimnis. Bitter nötig hatte diese Auszeit lediglich die HSG. Bei Gummersbach lief es zu diesem Zeitpunkt doch. Also: Danke VfL für die Unterstützung.

  • Ilic: Starke Leistung nach derber Kritik

    Was für eine Dramatik: Momir Ilic sorgt 70 Sekunden vor Schluß mit seinem achten Tor für die 28:27 - Führung (zuletzt deutete er noch Abwanderungsgedanken an), dann verursacht Alexis Alvanos einen Siebenmeter und bekommt auch noch eine Zeitstrafe - Nordhorn gleicht aus.

    Aber in Unterzahl verteidigt der VfL den ballbesitz, spielt die Sekunden runter, und wie aus dem Handball - Lehrbuch wird Kreisläufer Robert Gunnarsson tatsächlich noch freigespielt - doch der Isländer vergibt exakt mit der Schlusssirene.
    Wie schon so oft in dieser Saison hat der VfL am Ende doch noch einen Punkt in fremder Halle liegen lassen. Nach dem 9:8 in der zwölften Minute waren die Gastgeber um Nationalspieler Holger Glandorf nicht mehr in Führung. Gummersbach dominierte, führte bis zur 54. Minute stets mit zwei bis vier Toren. Der wiedergenesene VfL - Keeper Goran Stojanovic ließ vor allem in der ersten Halbzeit die Nordhorner Schützen verzweifeln. Sonst glänzte Kapitän Momir Ilic nicht nur als Vollstrecker, sondern auch mit brillianten Anspielen.
    Ohne Linksaußen Adrian Wagner (Achillessehnenreizung) musste der VfL auskommen, Neuzugang Jörg Lützelberger aus Essen (hatte erst Freitag unterschrieben) kam noch nicht zum Einsatz. Kommenden Dienstag ist der Deutsche Vizemeister SG Flensburg in der Lanxess - Arena zu Gast (20:15 Uhr). Der VfL aber nimmt wieder Kurs auf einen Europapokalplatz...

    Quelle: Express am Sonntag

  • Zitat

    Ilic: Starke Leistung

    Für mich ist das erst mal eine Quote unter 60%.....

    Hab´s allerdings nicht gesehen.

    Die Auszeit zu dem Zeitpunkt versteh´ich auch nicht, wundert mich aber nicht wirklich. Gefahr für Zeitspiel wäre sicher ein Argument; kurz vor Schluss (eta 57. Minute), bei 1 oder 2 Tore vorsprung... :rolleyes:

    Zitat

    Also: Danke VfL für die Unterstützung.


    Danke Hasanefendic würde wohl besser passen....

    Aber wie gesagt, hab´s nicht gesehen und halte mich deshalb lieber etwas zurück...

    Einmal editiert, zuletzt von Wöller (8. Februar 2009 um 13:52)

  • Zitat

    Original von Wöller

    Für mich ist das erst mal eine Quote unter 60%.....

    Hab´s allerdings nicht gesehen.

    Eine Quote, die vermutlich jeder Shooter hinbekommt.
    Es zeigt aber auch mal wieder, dass hinter ihm beim VfL nichts mehr kommt. Seinem Spiel würde es deutlich besser bekommen, müsste er nur 40 Minuten ran oder nur Angriff spielen. Toremäßig ist seine Leistung sehr hoch einzuschätzen, aber Quotenmäßig hat er mich selten überzeugt.

    Naja, seis drum. Nächste Saison wird er beim THW gleichwertige Nebenleute haben und dann wird man sehen, ob er auch ein Schönspieler ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Marc (8. Februar 2009 um 14:56)

  • Zitat

    Eine Quote, die vermutlich jeder Shooter hinbekommt.


    Genau!!

    Zitat

    Seinem Spiel würde es deutlich besser bekommen, müsste er nur 40 Minuten ran oder nur Angriff spielen.

    Keine Frage!!

    Zitat

    Naja, seis drum. Nächste Saison wird er beim THW gleichwertige Nebenleute haben und dann wird man sehen, ob er auch ein Schönspieler ist.

    So wird´s wohl kommen....

    Von daher ist die Einschätzung von Horstmann im Kölner Stadt Anzeiger Interview (Printausgabe vom Samstag) von "Zweistelligen Tabellenplätzen" in den nächsten jahren durchaus realistisch.......

  • Oje Oje... Das ist gerade nochmal gutgegangen...
    Die Nordhorner haben aber auch wieder viel verworfen... Erstaunlich wie gut die beiden Abgänge eigentlich weggesteckt wurden...

  • "Wir lassen zu viele Chancen liegen"
    VfL - Hexer sauer über das Remis

    "Es ist zum Haare raufen. Wir nutzen unsere Chancen einfach nicht, wie viele Punkte wir noch liegen lassen wollen", ärgerte sich Gummersbachs Star - Keeper Goran Stojanovic über die vertane Chance beim 28:28 (13:16) in Nordhorn
    Bei der HSG, die im Winter zwei Stammkräfte wegen finanzieller Probleme ziehen lassen musste, führte man zeitweise deutlich, Robert Gunnarsson hatte noch mal in der Sclusssekunde die Chance zum Sieg - und verballerte kläglich- Zum wiederholten Male in dieser Saison gab der VfL unnötig Punkte ab, weil er in der Schlussphase die Linie verlor. "Hätten wir unsere Chancen genutzt, würden wir um die Champions - League - Plätze spielen", weiß Stojanovic. "Jetzt müssen wir morgen halt nachlegen." Da kommt die SG Flensburg in die Lanxess - Arena (20.15 Uhr), die sich mit Nordhorns Erlend Mamelund verstärkt hat.
    Stojanovic: "Es waren immer heiße Duelle gegen die SG. Wir hoffen auf eine gute Kulisse und einen ordentlichen Rückkhalt durch unsere Fans."

    Quelle: Express vom 09.02.09

    28:28! Gummersbach verschenkt den Sieg

    Sie führten zwischenzeitlich sogar mit fünf Toren Vorsprung, doch am Ende mussten sie mit dem 28:28 (16:13)-Unentschieden in Nordhorn - Lingen zufrieden sein: Gummersbachs Handballer bleiben Mittelmaß! "Ich bin völlig unzufrieden mit diesem Punkt, aber wir hätten eigentlich mit einem Sieg nach Hause fahren müssen", ärgerte sich VfL - Trainer Sead Hasanefendic über den großen Leistungsabfall in der Schluß - Viertelstunde.

    Quelle: Bild Köln vom 09.02.09

  • Zitat

    Original von Loran
    28:28! Gummersbach verschenkt den Sieg

    Sie führten zwischenzeitlich sogar mit fünf Toren Vorsprung, doch am Ende mussten sie mit dem 28:28 (16:13)-Unentschieden in Nordhorn - Lingen zufrieden sein: Gummersbachs Handballer bleiben Mittelmaß! "Ich bin völlig unzufrieden mit diesem Punkt, aber wir hätten eigentlich mit einem Sieg nach Hause fahren müssen", ärgerte sich VfL - Trainer Sead Hasanefendic über den großen Leistungsabfall in der Schluß - Viertelstunde.

    Quelle: Bild Köln vom 09.02.09


    Da fehlt wohl ein kleines aber entscheidendes "nicht" - siehe VfL-Homepage:

    Zitat

    Sead Hasanefendic: „Ich bin nicht völlig unzufrieden mit einem Punkt, aber wir haben eine große Chance gehabt mit einem Sieg nach Hause zu fahren.[...]

    Quelle: VfL Gummersbach

  • Wie man nach so einem Spielverlauf solch eine Aussage treffen kann, bleibt wohl Hasanefendic´s Geheimnis....

    Ganz ähnlich wie die Wahl des Zeitpunkts zur Auszeit....

    :wall: