Mehr Ballgewinne in der Manndeckung trainieren (D-Jugend)

  • Hallo

    ich habe in den vergangenen Monaten meiner D-Jugend die richtige Annahmetechnik des Gegenspielers erfolgreich beigebracht. Jetzt sollen die Jungs mehr Ballgewinne erzielen.

    Wie kann ich das trainieren?

    Mache mittlerweile schon einige Spiele, wo sich die Spieler gegenseitig den Ball im Dribbling herausspielen sollen.

    Mir geht es aber auch um das Abfangen von Pässen.

    Hat jemand Tipps zur Schulung des richtigen Distanzverhaltens (Zurücksinken im Dribbling, je näher zum Tor desto näher zum Mann, etc.)

    Danke im Voraus!

  • das klingt jetzt vielleicht n bisschen bescheuert , aber das berühmte " schweinchen in der mitte " hilft da.
    hab selber ne D und die machen auch zu wenig aus ihren Möglichkeiten dem Gegner den Ball wegzufischen.
    hab dann vorm letzten Spiel mit 3 Jungs in der Mitte und den anderen im kreis drum rum das Spiel gemacht (natürlich durfte nich gelupft werden) und wir haben gleich am nächsten Wochenende Erfolg gesehen. Meine Jungs haben bestimmt 12 Bälle mehr als sonst gefischt und die meisten auch verwandelt.
    Die übung lässt sich auch im Sitzen durchführen ( natürlich dürfen die in der Mitte laufen) .

    Und für das Ballabnehmen im Dribbling hilft meiner Meinung nach auch nur Training... das müssen die Jungs selbst erfahren wie das am besten geht.


    good luck

    MFG
    Henrik

    Florian Kehrmann : ''Handball ist ein Kampfsport!!''

    Einmal editiert, zuletzt von (HS)3KR (22. Dezember 2008 um 14:56)

  • eine von den besten methoden ist wirklich wenn der ball von außen auf halb kommt, dass dann der halb verteidiger den halb angreifer deckt, sodass der den ball nicht bekommen kann und der außen auf mitte passen MUSS. aber ich glaube dass man in der d doch mandeckung spielen muss oder? ;)

  • echt happig, wie ist es denn theoretisch möglich? Der Abwehrspieler muss seinen Gegenspieler im Blick haben, gleichzeitig den Ballführer und dann noch antizipieren wo der Ball hingehen könnte......finde das echt viel n dem Alter..... das können in den mittleren Ligen die Senioren nicht mal wirklich gut, bzw. nur wenige....

    Affen dretzen, oder Schweinchen oder was auch immer, also wo die Bälle gepasst werden, einer oder mehrere in der Mitte stehen und versuchen den Ball zu keschen. Ich glaube, dass das viel Übung braucht, vor allem was das Timing anbelangt....

    Parteiballspiele mit Manndeckung, 10er Ball sowas ist denke ich auch sehr gut...

    grüße

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

  • Möglich ist das schon. Die Senioren können das nicht, weil viele in der Jugend nicht drauf trainiert wurden.

    Das Ganze kannst du doch perfekt in Aufwärm-/Zwischenspielen trainieren. Spiel Kastenball mit Manndeckung und Tippverbot...

    Sobald du Manndeckung + Tippverbot reinbringst fangen die Spieler an zu überlegen. Wo passe ich hin, wie laufe ich, wie komme ich zum Ball. Und schon hast du deinen Lernerfolgt.

    lG

  • Tippverbot ist eine Regelung, die den individuellen Handlungsspielraum aller Spieler einschränkt!
    Ich halte es für ein Ammenmärchen, dass bei Tippverbot alle mitspielen.

    Das Thema hier heißt "Ballgewinne erzeugen", die einerseits in Form von abgefangenen Pässen erzielt werden können. Andererseits ist es aber auch - gerade in der D-Jugend - möglich, einen Ball beim Dribbling regeltechnisch korrekt herauszuspielen. Durch das Tippverbot wird diese Möglichkeit nicht trainiert.

  • Du sprichst was völlig anderes an...

    Wie bringst du denn deinen Spielern den Haken bei? Machste einmal vor und dann können die das?
    Ich würd sagen du übst erstmal die Einzelprobleme. D.h. Bewegungsabläufe, Schrittfolgen. Dann kommt ein Gegner dazu und so weiter.

    Man übertrage das genannte Beispiel auf unser Problem: Ballgewinne erzeugen.

    Geht auf 3 Arten:

    > Ball rausfangen (das übe ich)

    > Ball rausspielen (das probierst anscheinend du zu üben...)

    > Tor kriegen (nicht so gut)

    Um den Spieler nicht von Anfang an zu überfordern, übe ich eins nach dem anderen. Also erstmal Bälle rausfangen. Und wann kann man keine Bälle rausfangen? Exakt! Wenn keine Pässe gespielt werden... Also zwing ich meine Spieler dazu viel zu passen.

    Den Ball rausspielen wird dann in einer anderen Übung trainiert. Und später wird beides zusammengeführt.

    Außerdem:

    Zitat

    Tippverbot ist eine Regelung, die den individuellen Handlungsspielraum aller Spieler einschränkt! Ich halte es für ein Ammenmärchen, dass bei Tippverbot alle mitspielen.

    Denk bitte mal drüber nach, was durch ein Tippverbot gefördert wird... Die Aussage, dass es den individuellen Handlungsspielraum einschränkt stimmt zwar, aber der Rest ist ziemlicher Käse.

    lg

    //sry, wenns n bissl aggressiv rüberkommt. Ist ned so gemeint

    Einmal editiert, zuletzt von orange (25. Dezember 2008 um 19:20)

  • Junger Freund! Sei froh, dass Weihnachten ist ...

    Wenn Du etwas " ned so meinst", dann schreibe es erst gar nicht. Keiner ist gezwungen, eine Formulierung zu posten und sich (ohne edit) direkt wieder dafür zu entschuldigen.

    Zum Thema:
    In der Manndeckung gibt es zwei Spielsituation: 1gg1 mit Ball (der Abwehrspieler verteidigt gegen den Ballbesitzer) und 1gg1 ohne Ball (der Abwehrspieler verteidigt gegen einen Angreifer ohne Ball).
    In beiden Situationen soll der Abwehrspieler den Ball und den Gegner beobachten. Im 1ggmB ist dies einfach - beide Objekte sind am gleichen Ort. Im 1gg1oB kann dies sehr schwierig sein, da Ball und Gegner weit von einander entfernt sein können. Wahrnehmungstechnisch ist deshalb die 1gg1oB-Situation für den Abwehrspieler viel anspruchsvoller als 1gg1mB. Dies ist auch der Grund, warum viele Kinder in der E- und der D-Jugend noch nicht Helfen können, wenn in ihrer Nachbarschaft ein Angreifer mit Ball durchbricht: Sie sind schlicht auf ihren Gegner fixiert.
    Diese Problematik wird ganz besonders deutlich beim Parteiball - ein Spiel, bei dem es keine räumliche Orientierung gibt (in Sinne von Zielen/Toren). Das bedeutet, dass die Angreifer sich überall hin freilaufen können, was es wiederum für die Abwehrspieler noch schwieriger macht, den Angreifer und den Ball zu beobachten.
    Parteiball wird häufig ohne Tippen gespielt. Der Ballbesitzer wird dadurch gezwungen, innerhalb von drei Schritten und drei Sekunden den Ball los zu werden. Daraus resultieren vielfach hohe, weite Pässe, die zwar für die Abwehr leicht abzufangen sind - aber wollen wir das wirklich so?
    Also: Kleine Spiele mit Dribbling spielen lassen, weil dadurch
    - Angreifer Raum und Zeit gewinnen können und bessere Pässe gespielt werden können und
    - Abwehrspieler in die 1gg1mB-Situation kommen, in der sie besser den Ball erobern können.

  • Hab den Text in der Grundstimmung geschrieben und es erst später fest gestellt :) Dann hatte ich aber auch keine Lust dazu ihn nochmal zu ändern.

    Übrigens war es doch editiert ^^. Ich glaube ca. 5 Minuten später.

    Tatsache ist, dass du in deinem neuen Beitrag nichts neues erzählst. Ich verstehe nicht, warum du alles auf einmal schulen willst. Teil die Problematik doch und mache es den Kindern so einfacher.

    Mal genau zu deinem Text:

    "In der Manndeckung gibt es zwei Spielsituation: 1gg1 mit Ball (der Abwehrspieler verteidigt gegen den Ballbesitzer) und 1gg1 ohne Ball (der Abwehrspieler verteidigt gegen einen Angreifer ohne Ball).
    In beiden Situationen soll der Abwehrspieler den Ball und den Gegner beobachten. Im 1ggmB ist dies einfach - beide Objekte sind am gleichen Ort. Im 1gg1oB kann dies sehr schwierig sein, da Ball und Gegner weit von einander entfernt sein können. Wahrnehmungstechnisch ist deshalb die 1gg1oB-Situation für den Abwehrspieler viel anspruchsvoller als 1gg1mB."

    Sehe ich genauso!

    "Dies ist auch der Grund, warum viele Kinder in der E- und der D-Jugend noch nicht Helfen können, wenn in ihrer Nachbarschaft ein Angreifer mit Ball durchbricht: Sie sind schlicht auf ihren Gegner fixiert."

    Nein, das kann höchstens ein Bestandteil des Grundes sein, warum Kinder das nicht können. Übrigens kenne ich D-Jugendliche, die das sehr wohl können. Man muss es ihnen einfach beibringen und zwar von klein auf. Und zu sagen: "Kinder können das nicht" ist einfach ein sich aus der Verantwortung stehlen. Fakt ist: Man kann das schulen!

    "Diese Problematik wird ganz besonders deutlich beim Parteiball - ein Spiel, bei dem es keine räumliche Orientierung gibt (in Sinne von Zielen/Toren). Das bedeutet, dass die Angreifer sich überall hin freilaufen können, was es wiederum für die Abwehrspieler noch schwieriger macht, den Angreifer und den Ball zu beobachten.
    Parteiball wird häufig ohne Tippen gespielt. Der Ballbesitzer wird dadurch gezwungen, innerhalb von drei Schritten und drei Sekunden den Ball los zu werden. Daraus resultieren vielfach hohe, weite Pässe, die zwar für die Abwehr leicht abzufangen sind - aber wollen wir das wirklich so?"

    Wir spielen das immer ohne Tippen. Allerdings nehmen wir dann eher die 3 Sekunden nicht so genau. Schauen wir uns doch mal an, was wir damit fördern:
    > Spielverständnis > Übersicht > Bewegung ohne Ball > Verteidigung gegen den Pass, nicht gegen den Spieler > Antizipation > Koordination > usw.

    Natürlich treten zu Beginn, wenn man es noch nie so gespielt hat hohe und weite Pässe auf. Aber eben nicht wenn man es zum 10ten mal spielt. Und soll die Koordination im Raum von selbst kommen? Können deine B-Jugend-Spieler dann immer noch kein Parteiball ohne Tippen?

    " Also: Kleine Spiele mit Dribbling spielen lassen, weil dadurch
    - Angreifer Raum und Zeit gewinnen können und bessere Pässe gespielt werden können und
    - Abwehrspieler in die 1gg1mB-Situation kommen, in der sie besser den Ball erobern können. "

    zu -1: Joa, oder der beste schnappt sich den Ball und läuft durch. Wobei wir auch den Punkt "bei Tippverbot spielen nicht alle mit" abgehakt hätten. Denn das Tritt hier eher auf. Die Aussage an sich stimmt aber
    zu -2: Ja, aber das kann ich auch anders schulen.

    Einmal editiert, zuletzt von orange (25. Dezember 2008 um 20:06)

  • Zitat: "Tatsache ist, dass du in deinem neuen Beitrag nichts neues erzählst."
    Da würde mich mal interessieren, von wem Du das alles schon gehört hast ;)

    Ich schrieb: "Dies ist auch der Grund, warum viele Kinder in der E- und der D-Jugend noch nicht helfen können, ..."
    Zitat: "Nein, das kann höchstens ein Bestandteil des Grundes sein, warum Kinder das nicht können. Übrigens kenne ich D-Jugendliche, die das sehr wohl können. Man muss es ihnen einfach beibringen und zwar von klein auf. Und zu sagen: "Kinder können das nicht" ist einfach ein sich aus der Verantwortung stehlen. Fakt ist: Man kann das schulen!"
    Lies genau: Da steht "viele" und nicht "alle" und da steht "noch nicht" statt "sie werden es nie können".

    Zitat: "Wir spielen das immer ohne Tippen. Allerdings nehmen wir dann eher die 3 Sekunden nicht so genau."
    Dann könnten wir ja auch die Schritte ein bißchen kreativer zählen oder das Dribbling im Großfeld-Stil zulassen ...

    Zitat: " Schauen wir uns doch mal an, was wir damit fördern:
    > Spielverständnis > Übersicht > Bewegung ohne Ball > Verteidigung gegen den Pass, nicht gegen den Spieler > Antizipation > Koordination > usw."
    Wird das nicht gefördert, wenn mit Dribbling gespielt wird? Auch die Bewegung ohne Ball ist dann notwendig, aber: Vorfahrt für den Ballführer (wie im richtigen Spiel!).

    Zitat: "Und soll die Koordination im Raum von selbst kommen?"
    Was ist das?

    Zitat: " Können deine B-Jugend-Spieler dann immer noch kein Parteiball ohne Tippen?"
    1. Die können Handball, das reicht! 2. Das brauchen sie nicht zu können.

    Zitat: "zu -1: Joa, oder der beste schnappt sich den Ball und läuft durch. Wobei wir auch den Punkt "bei Tippverbot spielen nicht alle mit" abgehakt hätten. Denn das Tritt hier eher auf. Die Aussage an sich stimmt aber
    zu -2: Ja, aber das kann ich auch anders schulen."
    Am Ende wäre ein edit angebracht oder weniger Weihnachtspunsch ;)
    Wie gesagt: Vorfahrt für den Ballführer - was aber im Parteiball nicht schlimm ist, denn dort zählen ja die gespielten Pässe. Oder anders gefragt: Wohin soll der Beste im Parteiball den laufen?

  • Deine Coaching-Einstellung geht irgendwie voll gegen meine Art Handball zu trainieren.

    Ich will jetzt mal nicht sagen, dass das eine oder andere richtig/falsch ist, denn auch bei dir sind Dinge dabei, die ich für richtig halte.

    Aber die Diskussion weiterzuführen bringt wohl eher wenig. Ich kann dich nicht überzeugen und du mich nicht...! Ich würde aber gern mal ein Training von dir in Live erleben ;) . Klingt interessant.

  • Zitat

    Original von orange
    Ich würde aber gern mal ein Training von dir in Live erleben ;) . Klingt interessant.

    Kannst Du gerne haben. Ich bin käuflich - aber nicht billig, sondern preiswert!