was tun damit ich besser respektiert werde?

  • Hallo, ich bin 18 jahre und trainiere seit dem sommer unserer zweiten U15 mannschaft. in prinzip ist ja im 2 das oberste ziel nicht leistungshandball, trotzdem bemühe ich mich anspruchsvolle trainings zu gestalten und die jungs zu fördern. die mannschaft ist zwar ganz nett, es mangelt jedoch an disziplin. ständig fliegt irgend ein ball quer durch die halle und die übungen werden oftmals nur lasch ausgeführt.
    habt ihr eine idee was ich tun kann um mehr respekt zu erhalten? als ich so alt war war ich so voller ehrfurcht vor dem trainer, dass ich alles tat was er sagte.. Ich mag nicht jedes mal wenn zu viel rumgealbert wird strafübungen wie liegestützen zu verteilen. kennt ihr einen andere weg um das hinzukriegen?

    mfg earl

    Einmal editiert, zuletzt von earl (25. November 2008 um 22:13)

    • Offizieller Beitrag

    Brainstorming

    Setzt euch außerhalb des Trainings zusammen und arbeitet heraus wie eure Ziele von einem Training sind.

    Könnt ihr über diese nervenden Undiszipliertheiten Einigkeit erreichen - dann versucht auch die Sanktion dazu festgelegt wird.

    Es gibt Mannschaften bei denen fruchtet das - aber allgemein gültige Rezepte gibt es wohl nicht

    Platz


    Möge die Macht mit Euch sein

  • HI ich (selbst junger trainer)
    habe das gleiche Problem wie du, die Jungs sollen spaß am Handball haben. Aber auch etwas lernen!! Deswegen ist es wichtig richtig zutrainieren. Rumgealber non stop bringt nichts.

    Wir haben das so geregelt, einfach den größten Kasper genommen und ihm "wichtige" Aufgaben überteilt, natürlich mit einem Gespräch gekoppelt. Oft sind es nur 2 - 3 die Unruhre reinbringen. PRobier es einfach mal aus.

    Gruß
    Ballerina

    Defence makes the Difference

  • Hey, ich bin auch relativ jung. Es kommt extrem auf deinen Auftritt an.

    1) Du bist der Trainer
    2) Du bist kompetent und weißt das
    3) Wenn du etwas sagst, dann stehst du dazu und weißt das es stimmt

    Also trete entschlossen auf und zeige wo du hin willst. Geb der Mannschaft zu Beginn des Training klare Ziele für das Training vor. Ich offenbare oft schon grob meinen Trainingsplan um auf das Spiel am Ende zu verweisen. Mit dem Anhang: "Wenn das davor gut läuft"

    Ich kann gut verstehen, dass du nicht immer über Strafaufgaben gehen willst, aber das ist fast der letzte Weg, wenn du deine Mannschaft nicht auf ein gemeinsames Ziel einschwören kannst. Und das ist ohne Leistungshandball nicht so leicht (also Ziele finden).

    Das kann ganz einfach gehen: Du lässt sie eine Übung oder ein Spiel machen und siehst, dass es nicht gut läuft. Du gibst eine klare Grenze an und sagst, dass du dir das noch 5 Minuten anschaust. Wenn nicht innerhalb der 5 Minuten eine deutliche Änderung in der Konzentration und Ausführung stattfindet, dann gibt es eine ebenfalls vorher angekündigte Strafe (z.B. eine Laufstaffel)

    Wenn das ganze während einer Kraft-/Ausdauer-/Koordinationsübung passiert, kann man folgendes machen. Ich gebe davor direkt die Zeit an, die wir für die Übungen brauchen. Wenn sie nicht ordentlich mitziehen, dauert es eben länger und das geht zu Kosten des Spiels am Ende des Trainings.

    Aufpassen muss man bei dem Ganzen nur, damit man nicht Unkonzentriertheit mit Müdigkeit verwechselt. Wenn du die schon ne Stunde mit Sprints rumgescheucht hast, dann können sie sich nicht mehr genauso konzentrieren, wie ohne diese Sprints.

    lG Flo

  • Ich kann nur jedem jungen Trainer empfehlen einen Trainerschein zu machen oder bei erfahrenen guten Trainer zu hospitieren. Wie orange schon geschrieben hat, ist KOMPETENZ ein unbedinger Schlüssel zu Autorität und Respekt. Diese KOMPETENZ wird sich in deinem ganzen Verhalten/Trainingsplanung/Trainingsnachbearbeitung wiederspiegeln.

    Kinder und Jugendliche sind gnadenlos gut wenn es um subtiles Feedback geht. Ich habe es schon selbst erlebt, wenn du unvorbereitet und unsicher ins Training gehst, können die dich "zurecht" fertigmachen!

    Je älter und Kids/Jugendlichen sind, desto mehr kannst du auch Kompetenzen übertragen und sie direkt in die Verantwortung nehmen. Eine Idee könnte sein, mal die Mannschaft ausarbeiten zu lassen was sie denken wie sie sich im Training mehr reinhängen können und was die Konsequenzen sein sollten wenn sie es nicht machen. In meiner bisherigen Trainerlaufbahn habe ich die wertvollsten Tips immer von Spielern bzw. der Mannschaft bekommen. z. B.:
    -meine mA hat mir mit auf den Weg gegeben, dass sie mehr Wettbewerbe/Wettkämpfe im Training brauchen (klar 16-,17jährige Jungs wollen sich messen)
    -meine wB hat mir mit auf den Weg gegeben, in jedes Training auch Bausteine einzubauen wo sie sich auspowern können (O-Ton, wir wollen wissen und spüren das wir was gemacht haben, damit wir zufrieden nach Hause gehen)
    .....

  • Wobei du gesagt hast, dass du die zweite U15 Mannschaft trainierst. Ich denke in diesem Alter ist es weniger wichtig, dass du deine Kompetenz per Trainerschein nachweist (obwohl Trainerschein sau gut ist und hilft!), sondern dass du sie durch dein Auftreten zeigst. Sei gut vorbereitet. Korrigiere, helfe, fordere !

    Und so etwas wie telefonieren im Training zerstört sämtliche Autorität. Die Kinder müssen spüren, dass du wirklich 1 1/2 Stunden für sie da bist und nicht mit dem Kopf woanders hängst.


    "1) Wenn man die Halle betritt, sind alle privaten Probleme außen vor
    2) Was in der Halle passiert hat außerhalb keine Bedeutung"

    Die Interpretation überlasse ich euch :)

  • jo du hast vollkommen recht. ich spiel auch fußball (^^) und hatte 2 komplett verschiedene trainertypen.
    der eine hat immer wenn sein handy geklingelt hat es sofort ausgeschalten, hatt sogar für uns einen ehrnährungsplan erstellt und war wirklich voll bei der sachen.
    den anderen haben wir jez. wenn sein handy klingelt geht er ran und spricht erstmal 5 minuten auf türkisch (is türke) mit seinen freunden. des zieht einen dann wirklich runter und ist nicht gut für die atmosphäre in der mannschaft

    Einmal editiert, zuletzt von svbtorwart (27. November 2008 um 21:31)

  • Hmmm......... es gibt keine Autorität von Gottes Gnaden. Entweder Du erarbeitest Dir Respekt vor der Mannschaft oder außerhalb. Ausnahmen gibt es wenige.

    Ich habe in der B-Jugend nach mehreren Jahren Pause wieder angefangen. Unser Trainer war vielleicht drei Jahre älter als wir und spielte sehr erfolgreich in der A-Jugend, später schaffte er den Sprung in die Herren Bezirksoberliga. Was er dann noch an Autorität gebraucht hat, hat er sich erarbeitet.

    Ich habe mit etwa 17 erstmals alleinverantwortlich eine Mannschaft trainiert. Meine eigene Mannschaft hat in zwei Jahren zwei Punkte geholt, ich war durchschnittlicher Torwart und sehr engagiert als Neu-Trainer... ohne blassen Schimmer von dem, was ich da tat. Respekt? Eher weniger.

    Zwei Jahre später habe ich als Auswahltrainer als Co-Trainer eines sehr erfahrenen Coaches angefangen. Inzwischen hatte ich die C-Lizenz, aber immer noch wenig Ahnung. Dort gibt es aber Respekt von Amts wegen. Das ist der Vorteil der Auswahl, den es im (normalen) Verein nicht gibt.

    Inzwischen habe ich etwas Ahnung nachgeholt und kann mich vor die meisten Jugendmannschaften stellen, ohne mir Gedanken machen zu müssen. Ich besuche allerdings mindestens alle zwei Jahre eine Fortbildung, lese die "ht", nutze seit kurzem auch Lehr-DVDs und habe die nächste Lizenzstufe. Von heute auf morgen ist Respekt/Autorität nicht zu machen. Erst recht nicht, wenn Du gerade mal drei Jahre älter bist als Deine Spieler.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Stimmt, aber schon der erste Eindruck zählt.

    Wer in Straßenschuhen und Jeanshosen im ersten Training erscheint und kein Training vorbereitet hat, wird sich deutlich schwerer tun, als jemand der vorbereitet ist und Trainingszeug an hat.

    Übrigens sind meine Spielerinnen älter als ich... Aber es klappt