nur eine gute Spielerin, was tun?

  • Hallo!

    Im Jugendbereich gibt es i.d.R. nur 1 bis 2 gute Spielerinnen pro Mannschaft. In den ersten Saisonspielen hatten wir die Gegner gut im Griff, jedenfalls von der Abwehrarbeit her.

    Seit 3 Spielen treffen wir auf Mannschaften, die nur eine Spielerin hat, die Torgefahr ausstrahlt.

    Im C-Jugendbereich muss offensiv gedeckt werden (5:1). Ziehe ich eine Spielerin weiter raus, entstehen dahinter Lücken. Wenn die weiter vorgezogene Spielerin ausgespielt wird, nutzt diese natürlich diese Lücken.

    Wie kann ich gute Gegenspielerinnen ausschalten?

    Gruß

  • Stark unter Druck setzen. Gute Abwehrspieler dagegen stellen. Ihr keine Zeit zum Nachdenken geben, sondern immer drauf.

    --> Die Abwehr agiert, die Angreifer reagieren.

    1:5 kann man den HM zum Helfen schicken und der ausgespielte Abwehrspieler übernimmt dann den Kreis.

  • oder du versuchst ne 4:1:1
    damit meine ich dass du ne 4:1 Deckung spielst , und noch eine Spielerin, die auf die " Ausnahmegegnerin" geht.
    Dann ist es auch nit so schlimm, wenn diese ausgespielt wird. Dahinter steht ja noch ein ganzes Abwehrsystem.

    probiers mal aus !!!

    good luck!!

    MFG
    Henrik

    Florian Kehrmann : ''Handball ist ein Kampfsport!!''

  • Zitat

    Im C-Jugendbereich muss offensiv gedeckt werden (5:1).

    Soweit ich weiß ist offensiv als "mindestens 3 Leute vor 9 Meter" definiert. Das ist bei meiner Kenntnis über die 4-1-1 nicht so.
    Außerdem ist Einzelmanndeckung verboten.

    Einmal editiert, zuletzt von orange (22. November 2008 um 21:46)

  • Was orange schon geschrieben hat:

    -starke Gegenspielerin zuordnen
    -in der Abwehr agieren, statt reagieren

    ...achja, ganz einfach noch...

    -die Mädels so trainieren, dass die vorgezogene Spielerin nicht ausgespielt wird. Da dürte es einige Übungsformen geben, die gezielt das Verhalten gegen überlaufen, ausspielen lehren.

    -als weiterer Idee (ich habe es allerdings noch nicht ausprobiert) könntest du die Konzeption des "Doppelns" vom Basketball übernehmen. Die starke Spielerin mit zwei Verteidigern so stark unter Druck setzten, dass diese einen technischen Fehler oder schlechten Pass produziert. (Probiere es mal aus, würde micht interessieren ob es funktioniert ;) )

  • Die "Doppeln-Idee" finde ich echt interessant und könnte funktionieren, da die Übersicht für den freien Mitspieler in der Jugend noch nicht so gegeben ist.

  • In einer 1:5 Deckung (od. auch 1:4:1 - mit vorgezogener Mittelmann) einfach den Kids angewöhnen ballseitig die Abwehr verschieben (um ca. eine Position). Dadurch wird fast automatisch gedoppelt. Wenn du noch weiter schiebst ist diese Variante besonders bei schwächeren Aussenspielern / Kreisspielern, die somit zu einem ev. Wurf genötigt werden können (--> Ballbesitz).

  • Prinzipiell ist das "Doppeln" ja keine neues Konzept im Handball. Es kommt z.B. in der spanischen 4:2 und der 3:2:1 mit Libero punktuell zum Einsatz. Was sich allerdings meiner Meinung zum Basketball unterscheidet, ist das im Handball nur ein Verteidiger den Angreifer attakiert und der zweite Spieler meist nur Sicherungsaufgaben übernimmt. Im Basketball habe ich den Eindruck, dass der Angreifen von zwei Verteidigern voll attakiert wird. Wenn wir dieses auf Handball übertragen, haben wir den Nachteil, des kleineren Balls und den Vorteil im Notfall ein Foulspiel ohne große Konsequenzen begehen zu können.

    Für mich steht jetzt die Frage offen, welche Gegenspieler ich wie mit dem Konzept gezielt unter Druck setze. Mein Grundgedanke wäre, bei einer starken Spielerin eher, dass Doppeln als Sicherungsmaßnahe zu verstehen, da diese wohl am ehsten in der Lage sein wird sich zu lösen oder die freie Mitspielerin zu finden. Bei schwachen Spielerinnen würde eine "Doppeln" mit zwei attakierenden Gegenspielerinnen wohl Sinn machen um diese zu schlechten Entscheidungen zu zwingen. Am besten dürte es wohl gegen schwach Außenspieler funktionieren, da diese meist spielerisch schwächer sind und und der Handlungsspielraum zum großen Teil durch das Spielfeld in eine Richtung eingeschränkt wird.


    In einer der letzten Handballtrainingausgaben war dazu eine starke Übung drin, wo der Innenblock (3Spieler) mit Reifen verbunden sind und die Außenverteidiger entweder ihren Außenspieler oder einen langen Diagonalpass zum Halbspieler verteidigen.

  • Hallo!

    Danke für die Antworten! :) Aufgrund dieser habe ich ein paar Änderungen vorgenommen.

    Habe meine Abwehr gegen solche Mannschaften jetzt etwas umgestellt. Die 5 vorgezogenen, haben früher bei 12-15 m gespielt. Dadurch waren die Räume groß. Gegen leichte Gegener war das ok. Habe die 5 nun auf 9m zurückgezogen und die Außen leicht einrücken lassen. So sind die Räume enger und die Spielerinnen tun sich einfacher beim Aushelfen.

    Das doppeln klingt sehr interessant, hat aber auch Nachteile, da eine Spielerin dann frei ist.

    Wir versuchen es so zu machen, dass die Ballführende Spielerin unter druck gesetzt wird, wichtig kein Faulspiel. Die jeweils benachtbarten Abwehrspielerinnen treten auch offensiv raus, so dass die AG gezwungen ist, einen langen Pass zu spielen.

    Leider dauert die Umsetzung noch. Geduld ist eine Tugend.

    Gruß