• Hallo!
    Kann mir jemand sagen, ob es zwingend notwendig ist, dass die gegnerische Mannschaft automatisch (nach einer Hinausstellung) in Ballbesitz kommt?

    Mannschaft A hat den Ball in der eigenen Hälfte, ein Spieler der Mannschaft A meckert wegen einer vorherigen Entscheidung der SR. --> Hinausstellung des Spielers A1. Mannschaft A blieb nach der Hinausstellung in Ballbesitz. Richtige Entscheidung???


    Gruß Bernadette

  • Kommt drauf an, ob das Spiel unterbrochen war oder nicht.

    Findet das Meckern während des laufenden Spieles statt, wechselt der Ballbesitz.

    Meckert er während einer Spielunterbrechung und das Spiel ist noch nicht fortgesetzt, dann bleibt A in Ballbesitz.

  • Hey, das ganze findet während des laufenden Spieles statt.
    Heißt also Ballwechsel, okay, danke!

    Ist das ganze ein Einspruchsgrund? (hat die Mannschaft deswegen beantragt Endergebnis 22:20)

  • Vielleicht kann ich noch mit einem Verweis auf Regel 8:8 dienen:

    Zitat

    Verstöße gegen Regeln 8:2-7 führen zu einem 7-m-Wurf für die gegnerische Mannschaft (14:1), wenn der Verstoß direkt - oder indirekt wegen der dadurch verursachten Unterbrechung - eine klare Torgelegenheit für die gegnerische Mannschaft vereitelt.
    Ansonsten führt die Regelwidrigkeit zu einem Freiwurf für die gegnerische Mannschaft (13:1a-b, 13:2-3).

    Also aus dem laufenden Spiel ein Regelverstoß, aber damit ein Einspruch durchgeht, muss der noch spielentscheidend sein und das muss erst mal erwiesen sein.

    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • Ich weiß nicht, was an den hohen Maßstäben lächerlich ist. Jede Mannschaft hat 60 min Zeit, um so viele Tore mehr zu werfen, dass man gewinnt. Deshalb ist es schon schwer, aufgrund einer Situation von einer Spielentscheidung zu sprechen. Insofern ich außerdem gewillt bin, Spiele durch Menschen leiten zu lassen, muss ich nunmal mit Fehlern leben. Ich würde einen Regelfehler vor der 59. Spielminute nie als spielentscheidend durchgehend. Aber diese Diskussion hatten wir ja schon ein paar Mal.

    Es ist nur ein Spiel!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Oberleutnant
    Ich weiß nicht, was an den hohen Maßstäben lächerlich ist. Jede Mannschaft hat 60 min Zeit, um so viele Tore mehr zu werfen, dass man gewinnt. Deshalb ist es schon schwer, aufgrund einer Situation von einer Spielentscheidung zu sprechen. Insofern ich außerdem gewillt bin, Spiele durch Menschen leiten zu lassen, muss ich nunmal mit Fehlern leben. Ich würde einen Regelfehler vor der 59. Spielminute nie als spielentscheidend durchgehend. Aber diese Diskussion hatten wir ja schon ein paar Mal.

    Ich muss sagen, mich haben genau in diesem Punkt die Diskussionen hier in der Handballecke weitergebracht. Früher vertrat ich auch die Position "ein Fehlpfiff und ein Tor Differenz sei spielentscheidend"

    Mittlerweile habe ich mich doch sehr stark der Version von Oberleutnant angenähert

  • Zitat

    Original von Lord Vader

    Ich muss sagen, mich haben genau in diesem Punkt die Diskussionen hier in der [HANDBALLECKE]he[/HANDBALLECKE] weitergebracht. Früher vertrat ich auch die Position "ein Fehlpfiff und ein Tor Differenz sei spielentscheidend"

    Mittlerweile habe ich mich doch sehr stark der Version von Oberleutnant angenähert

    Wieso kann eine Situation nicht spielentscheidend sein? Unsere zweite Mannschaft hat dieses Jahr noch keinen Punkt geholt. Am Wochenende haben sie mit Abstand ihre beste Saisonleistung gebracht und lagen kurz vor Schluss mit einem Tor hinten. Dann geht einer von ihnen zwischen 2 Mann durch, wird in die Zange genommen und was pfeift der Schiri? Statt den klaren 7m zu geben. Pfeift er Stürmerfoul. Somit war die Sache gelaufen und nix wars mit dem ersten Punkt. Wieso soll diese Situation dann nicht spielentscheidend gewesen sein?

  • Zitat

    Wieso kann eine Situation nicht spielentscheidend sein? Unsere zweite Mannschaft hat dieses Jahr noch keinen Punkt geholt. Am Wochenende haben sie mit Abstand ihre beste Saisonleistung gebracht und lagen kurz vor Schluss mit einem Tor hinten. Dann geht einer von ihnen zwischen 2 Mann durch, wird in die Zange genommen und was pfeift der Schiri? Statt den klaren 7m zu geben. Pfeift er Stürmerfoul. Somit war die Sache gelaufen und nix wars mit dem ersten Punkt. Wieso soll diese Situation dann nicht spielentscheidend gewesen sein?

    Spielentscheidend vielleicht aber kein Regelverstoß da Tatsachenentscheidung. Deine subjektive Wahrnehmung, die SR haben es halt anders gesehen.

    Bei einem Unentschieden oder Sieg/Niederlage mit einem Tor unterschied ist man theoretisch als SR fein raus. Denn da ist eigentlich jeder Fehler (zuviel) entscheidend.Jeder Pasfehler, jeder Fehlwurf und jede falsche Schiedsrichterentscheidung. Nur leider müssen das die Mannschaften und Zuschauer verstehen. Daran haperts.

    Also Zwetschge, eure 2. Mannschaft hat den Punkt nicht wegen der vermeintlich falschen Entscheidung der SR nucht gewonnen sondern weil sie wie Oberleutnant sagt es in 60min nicht geschafft hat ein Tor mehr zu werfen als der Gegner.

    Allerdings gehe ich nicht konform mit der Meinung von Oberleutnant bezüglich spielentscheidender Regelverstöße vor der 59. min. Die gibt es sehr wohl, man denke z. Bsp. an einen regelwidrigen Ausschluß in der 1. oder am Anfang der 2. Halbzeit...

  • Mit meinem Beispiel wollte ich ja nicht sagen, dass der SR einen Regelverstoß begangen hat, sondern dass eine Situation durchaus spielentscheidnend sein kann. Auch wenn man vorher natürlich viel Zeit hat mehr Tore als der Gegner zu werfen, so ist diese eine Szene letztendlich dennoch spielentscheidend.

    Auch sehe ich nicht ein, wieso ein Regelverstoß vor der 59. nicht spielentscheindend sein kann, wie Oberleunant sagt. Hast ja ein gutes Beispiel gebracht.

    Einmal editiert, zuletzt von Zwetschge (18. November 2008 um 10:05)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Zwetschge
    Mit meinem Beispiel wollte ich ja nicht sagen, dass der SR einen Regelverstoß begangen hat, sondern dass eine Situation durchaus spielentscheidnend sein kann. Auch wenn man vorher natürlich viel Zeit hat mehr Tore als der Gegner zu werfen, so ist diese eine Szene letztendlich dennoch spielentscheidend.

    Auch sehe ich nicht ein, wieso ein Regelverstoß vor der 59. nicht spielentscheindend sein kann, wie Oberleunant sagt. Hast ja ein gutes Beispiel gebracht.

    Und in jedem Spiel finden sich danach mindestens 15 solcher Szenen - welche ist dann spielentscheidend? Oder jede ?

  • Klar gibt es solche Szenen (leider) öfter im Spiel. Deswegen ist aufgrund der Ausgangssituation nur die letzte spielentschiedend. Es läuft die letzte Minute, man liegt mit einem hinten/vorne/unentschieden und dann so eine Situation, durch die der Gegner klar bevorteilt wird und das Spiel anders ausgeht, wie es bei richtigem Pfiff ausgegangen wäre. Da hat man anschließend keine Zeit mehr diese Situation zu bereinigen, da das Spiel ja vorbei ist. Also war es spielentschiedend.

  • Zitat

    Original von Zwetschge
    [...]Es läuft die letzte Minute, man liegt mit einem hinten/vorne/unentschieden und dann so eine Situation, durch die der Gegner klar bevorteilt wird und das Spiel anders ausgeht, wie es bei richtigem Pfiff ausgegangen wäre.[...]

    Was ist jetzt nochmal der richtige Pfiff? Der Dir genehme oder ist der irgendwie anders festzumachen? Natürlich entstehen Fehler, wenn Menschen innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden müssen. Aus diesem Grund gibt es auch die Tatsachenentscheidung. Vielleicht hat der SR aber auch ein anderes Vergehen bewertet und darum nur einen FW gegeben oder sogar auf Ballverlust entschieden...

    Und warum ist dann nur die letzte Situation spielentscheidend? Die Mannschaften spielen doch 60 min (zumindest A-Jugend- und Erwachsenenbereich). Warum soll eine andere Situation weniger spielentscheidend sein? Und wenn dem rechtgegeben würde, dann würde die andere Mannschaft kommen und sagen, aber davor haben wir einen 7m zu Unrecht nicht bekommen...

    Die Beispiele, die TLpz angeführt hat, könnten spielentscheidende Regelverstöße sein, wenn ein Spieler fälschlicherweise ausgeschlossen wird, aber ich gehe mal davon aus, dass mein Spannemann (Oberleutnant) sich bei der Situation auf die geschilderte Situation bezogen hat bei der es ja "nur" um einen Ballbesitzwechsel ging (zumindest hoffe ich das für unser Gespann ;)) Ob sich aus einem Ballbesitzwechsel bei einem mit zwei Toren verlorenen Spiel eine spielentscheidende Situation konstruieren lässt, habe ich bei meinem ersten Post bezweifelt und bezweifle ich auch jetzt noch.

    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • Ein dickes JOOOO! ;)

    Natürlich bezog ich es auf die geschilderte oder vergleichbare Aktionen. Ein Ausschluss in der 1. HZ ist definitiv spielentscheidend (außer im DHB- Pokal 1. - 5. Liga). Deshalb sind wir als Schiedsrichter aber so konditioniert, diesen äußerst selten (in glasklaren Situationen) zu geben. Im Wesentlichen wollte ich mit der Äußerung auch nur meine vohergehende These verstärken.

    Es ist nur ein Spiel!

  • Mit richtigem Pfiff meine ich nicht den mir genehmeren, sondern wenn die Situation wirklich eindeutig war. In dem von mir geschilderten Fall haben selbst die Gegner danach gesagt, dass es ein klarer 7m war.

    Wieso solche Szenen kurz vor Schluss in meinen Augen spielentscheidend sind, habe ich in meinem vorigen Post schon versucht zu erläutern. Wenn eine solche Situation in der 10. Minute passiert, ist noch viel Zeit, in der man das wieder ausgleichen kann, bzw. gleichen sich "falsche" Schirientscheidungen ja auch wieder aus. Kurz vor Schluss habe ich aber keine Möglichkeit mehr, irgendwas daran zu ändern.

    Ich habe mich auch nicht auf die Ausgangssituation mit dem Ballwechsel bezogen, sondern auf die Aussage von Oberleutnant, dass eine einzige Situation nie spielentscheidend sein kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Zwetschge (19. November 2008 um 08:01)

  • zu Bernadettes Fall, kein Einspruchsgrund, da Spiel mit 2! Toren verloren ging. Was soll da die engebliche regelwidrige Entscheidung des Schiri das Spiel beeinflusst haben.

    zu Zwetschge, reine Tatsachenentscheidung. Also kein Regelverstoss somit Einspruch überflüssig.

    Ach ja, und was machen wir mit den Spielern, die in 60 Min. 8 bis 9 7 M verwefen und 15 Tempogegenstösse an die Latte des gegnerischen TW knallen. Einspruch einlegen?

    Also m. E. gibt es ganz ganz wenig Situationen wo ein Einspruch berechtigt ist. Bemerkenswert ist jedoch immer wieder, dass über einen Fehler des Schiedsrichter seitens der Vereine lange diskutiert wird, die Fehler der Spieler aber sofort nach Spiel vergessen sind.

    Thomas

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Bei meinem Beispiel ging es schon lange nicht mehr um Einspruch, sondern um spielentscheidende Situationen.

    Zum Thema Fehler: Fehler der Mannschaft hat sie selbst zu verantworten und ich selbst Schuld daran. Zu Fehlern des Schiedsrichters kann die Mannschaft nichts und ist somit auch nicht selbst daran Schuld, sondern hat halt einfach Pech gehabt.

    Achja, bei uns sind eigene Fehler in der folgenden Trainingswoche durchaus noch im Gespräch...

  • Zwetschge da gebe ich dir recht. Aber wir sind alle nur menschen und machen halt auch fehler. ich wollte aber zum ausdruck bringen, dass die mannschaft oft deutlich mehr fehler macht, und dadurch verliert, als der schiri. dem schiri wird das aber auch viel viel länger angelastet, da ist das oft nicht schon ab der übernächsten woche erldigt.

    zumindest haben aber beide parteien beim nächsten spiel wieder die chance es besser zu machen.
    thomas

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Ich bin der Meinung, dass es auch in der 10. Minute spielentscheidendes geben kann. Meinetwegen kriegt Daniel Kubes eine 2 Minuten-Strafe (unberechtigterweise), in der 20. eine berechtigte. Bei beiden Möglichkeiten - Kubes nimmt sich fortan etwas zurück oder er kassiert irgendwann eine 3. Zeitstrafe - hat der TBV dann einen Nachteil. Die Fehlentscheidung ist somit spielbeeinflussend und kann - wenn es z.B. nachher um 1 Tor Unterschied geht - auch durch das das Spiel entscheiden.

    Ähnliches kann ich mit jeder anderen Entscheidung eines Schiris konstruieren, ob sie jetzt Einspruchgrund ist oder nicht.

    Auf der anderen Seite wird eine einzelne Sache nie 100% zur Entscheidung des Spiels führen, das ist auch klar. Und es geht nicht nur um Schiedsrichterentscheidungen, sondern Spielerentscheidungen sind wahrscheinlich noch einflussreicher - hätte er den Ball nach links statt nach rechts geworfen, wäre er drin gewesen...

    Auch hohe Tordifferenzen am Ende bedeuten für mich nichts. Z.B. Mannschaft liegt 6 Tore hinten, holt 5 auf, ist im Angriff, verliert durch Schiedsrichterfehler den Ball, kassiert selbst ein Tor - und klappt irgendwie mental zusammen. Verliert vielleicht mit 10 Toren, aber die eine Stelle hat zumindest sehr stark auf die Entscheidung Einfluss gehabt.

    Mein Problem ist dieses blöde "spielentscheidend", ich glaube, dass das Wort ziemlich falsch ist. Vielleicht wäre es sogar einfacher, überhaupt keine Spiele zu wiederholen. Im Endeffekt bleibt es immer eine Abwägungssache für die entscheidende Stelle, und da wird man nie einen gemeinsamen Nenner finden.

    "Schiedsrichterfehlentscheidungen gleichen sich mit der Zeit aus" ist übrigens der gleiche Blödsinn wie "Wir hatten heute Pech, aber über die Saison gleicht sich das aus." Warum sollte es? Das kann man ja noch nicht mal mit Stochastik erklären... Wenn ein Schiedsrichter 10 mal falsch entscheidet, dann wird er das nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit vielleicht durchschnittlich 5 mal für A und 5 mal für B machen, aber die Chance ist selbst dafür da, dass er rein zufällig 10 mal für A entscheidet (gut, da kommt dann noch Psychologie rein, wahrscheinlich würden die Schiedsrichter irgendwann selbst merken dass das komisch ist und einmal für B pfeifen wenn es gar nicht sein sollte... aber ausgleichen wird sich da nix...)

    Schiedsrichterentscheidungen kann starken Einfluss auf das Spiel haben. Gerade in unteren Ligen machen die Schiedsrichter auch ne Menge Fehler (auch in der Bundesliga tun sie das). Das ist so und wird sich nie ändern.

    Wer aber damit nicht zurechtkommt, muss sich auch klarmachen, dass Schiedsrichter nur deswegen da sind, weil die Idioten von Spieler und Funktionsträgern es niemals schaffen würden, ohne Schiedsrichter sich selbstständig zu einigen...

    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!