Prozesshansel Theo Zwanziger und der DFB diffamieren Jens Weinreich

  • Für alle, die die Sache Zwanziger / Weinreich noch nicht verfolgt haben:

    Jens Weinreich

    und

    Stefan Niggemeier

    SChon unglaulich, wie ein erfahrener Jurist wie Zwanziger sich mit einer solchen Sache total lächerlich macht, dafür den gesamten DFB-Kommunikationsapparat missbraucht und seine Schergen das auch noch mitmachen.

  • Danke für den Link. Mir war das ganze Drumherum bislang nicht bekannt und als ich mich dort eingelesen hatte und mal im Netz nach passenden Artikeln suchte, fand ich doch glatt ein Interview mit Zwanziger, das in der Online-Ausgabe der DIE ZEIT zu finden ist. Darin heisst es unter anderem:

    Zitat

    ZEIT ONLINE: Aber Sie sind nicht als Volksverhetzer bezeichnet worden, sondern als Demagoge – kein unüblicher Begriff etwa in politischen Debatten. Als Schmeichler der Massen kann man es auch übersetzen. Sie selbst mussten sogar im Duden nachschlagen.

    Zwanziger: Nein, als „Schmeichler der Massen“ kann man es nicht übersetzen. Der Gesamtzusammenhang des Textes zeigt eindeutig, dass er mich diffamieren will. Der Prozess muss übrigens nicht sein. Wenn Herr Weinreich nicht will, dass ich mich von ihm als Volksverhetzer denunziert verstehe, dann soll er mir zwei Zeilen schreiben, dann ist die Sache vom Tisch. Und dann können wir uns gerne zum Interview treffen, und er kann mir die kritischsten Fragen stellen.

    ZEIT ONLINE: Sie verlangen von ihm, dass er etwas zurücknimmt, was er nie gesagt hat.

    Zwanziger: Das stimmt nicht. Ich kann nicht akzeptieren, dass eine nach dem Duden klare Interpretation plötzlich nicht gelten soll. Dann soll Herr Weinreich mit einem klaren deutschen Begriff sagen, was er meint. Er nimmt die Deutung „Volksverhetzer“ billigend in Kauf.


    Wenn es für Jens Weinreich nicht auch um seine Existenz ginge, wäre das Ganze eine Posse ersten Ranges.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Tja...der Gutmensch Theo Zwanziger hat wohl doch ein wenig mehr von seinem Vorgänger MV mitbekommen, als ihm lieb ist. Da scheint jemand aber völlig von dem eigenen Heiligenschein geblendet zu sein. Wenn er souverän wäre, würde den Journalisten anrufen und die Sache so aus der Welt schaffen. Oder wie Kaiser Franz einfach arrogant weglächeln vor der nächsten Kamera!

    Zum Glück hat der DFB nicht mehr ganz die Lobby, die er während der WM hatte. Kritik taucht an vielen Stellen mittlerweile auf, meist zu recht! Deswegen sehe ich auch keine Gefährdung der Existenz von dem Verfasser, im Gegenteil. Sein Bekanntheitsgrad wird enorm gesteigert!

  • Ein sehr interessantes und aufschlußreiches Interview hat Zwanziger einem Blogbetreiber (!!!) zu der Sache gegeben - freilich nicht ohne populistische Elemente (bezogen auf den Spendenempfänger) :

    Zitat

    Zweitens wird es beim DFB so gehandhabt, dass die Mitarbeiter für solche Fälle, die durch ihr berufliches Wirken entstehen, durch ein Rechtsschutzversicherung abgesichert sind. Sollten wir tatsächlich vor Gericht verlieren, würde ich privat natürlich den gleichen Betrag an die European Gay & Lesbian Sports Federation spenden, weil ich dort die Arbeit von Tanja Walther sehr schätze


    Lesenswertes Interview mit Direkter Freistoss.de

    Tja, ich will Zwanziger noch nicht einmal völlig 'guten Willen' absprechen (vgl. seine Anmerkungen zu seinem persönlichen Hintergrund: der Begriff Demagoge ist schon stark mit NS besetzt) - aber es ist halt so, daß die Internetkommunikation für Führungspersonal dieser Generation ein 'Buch mit 7 Siegeln' ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl (16. November 2008 um 03:00)

  • Zitat

    Original von Karl
    Ein sehr interessantes und aufschlußreiches Interview hat Zwanziger einem Blogbetreiber (!!!) zu der Sache gegeben - freilich nicht ohne populistische Elemente (bezogen auf den Spendenempfänger) :


    Lesenswertes Interview mit Direkter Freistoss.de

    Tja, ich will Zwanziger noch nicht einmal völlig 'guten Willen' absprechen (vgl. seine Anmerkungen zu seinem persönlichen Hintergrund: der Begriff Demagoge ist schon stark mit NS besetzt) - aber es ist halt so, daß die Internetkommunikation für Führungspersonal dieser Generation ein 'Buch mit 7 Siegeln' ist.

    Das aber das selbe Interview aus der ZEIT, das oben schon erwähnt wurde.

  • Ah, danke für den Hinweis - in dem Blog wurde es aber zuerst publiziert (dort wurden übrigens, wenn ich es recht verstanden habe, tw. auch die inkriminierten Äußerungen von Weinreich ursprünglich publiziert). Aber die Zweitverwertung für 'zeit-onlne' war Zwanziger vermutlich schon vor dem Interview bekannt (und erklärt dessen zustandekommen).

    Ob Weinreich das Ganze beruflich nutzt, weiß ich nicht so recht: er war immerhin schon Ressortleiter Sport der 'Berliner Zeitung' - für vergleichbare Festanstellungen ist das alles nicht unbedingt förderlich (außerhalb des Printbereiches werden ihn die öffentlich-rechtlichen z.B. bestimmt nicht fest anstellen, das war aber auch vor der 'causa Zwanzige'r so)

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl (16. November 2008 um 04:54)

  • Inzwischen ist der ursprüngliche "Streit" ja gar nicht mehr so interessant - hier hat Weinreich zweifach vor Gericht gewonnen.

    Viel interessanter ist das, was der DFB und Zwanziger jetzt an systematischer Rufschädigung daraus machen. Jens Weinreich hat das noch sehr schön zusammen gefasst:

    Das Lügengebilde des DFB

    Und auch dogfood bei allesaussersport.de bringt einige interessante Aspekte:

    Befreit Theo Zwanziger

  • Dieser Weinreich suhlt sich doch in der Rolle als "Opfer" des DFB.
    Ich glaube, er nutzt diese Geschichte eher um Werbung für sich zu machen. Als freier Journalist ist er ja auf einen gewissen Bekanntheitsgrad angewiesen.
    Ein gewisser paranoider Verfolgungswahn (der DFB hat sicher keinen Einfluss auf die Wahl des Gerichtsortes) scheint auch dabei zu sein.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    Dieser Weinreich suhlt sich doch in der Rolle als "Opfer" des DFB.
    Ich glaube, er nutzt diese Geschichte eher um Werbung für sich zu machen. Als freier Journalist ist er ja auf einen gewissen Bekanntheitsgrad angewiesen.
    Ein gewisser paranoider Verfolgungswahn (der DFB hat sicher keinen Einfluss auf die Wahl des Gerichtsortes) scheint auch dabei zu sein.

    Winreich suhlt sich nicht, Weinreich IST Opfer.

    Der DFB hat Einfluß auf die Wahl des Gerichtsortes, den der ist da wo man die Klage einreicht und da man das Internet von jedem Flecken in Deutschland erreichen kann kann man eben auch an jedem Klage einreichen. Aber davon hat man sich ja eh verabschiedet

    Die Pressemitteilung des DFB ging an so ziemlich jeden, der zum Thema Sport, Politik, Medien etwas zu sagen hatte. "Verfolgungswahn" trifft es da nicht ganz finde ich.

    Von welchem Bekanntheitsgrad sprichst du zudem? Keine der "großen Zeitungen" hat die Geschichte bisher aufgenommen, innerhalb der Blogosphäre ist die Geschichte bekannt aber darüber hinaus bisher kaum.

    Und eben weil Weinreich freier Journalist ist dürfte seine ganze berufliche Zukunft davon abhängen. Möchtest du jemandem ein Interview geben dessen Namen du nur in verbindung mit nem Nazi-Vergleich hast? Oder möchtest du seine Berichte in deiner Zeitung stehen haben? So wie die Medien das Thema bisher behandeln dürfte doch klar sein, dass sie keinesfalls auf Konfrontation mit dem DFB aus sind und die sache totschweigen.

    Was der DFB hier macht ist ekelhaft.

  • Ich fürchte eher das eine durchgedrehte und in vorrauseilendem Gehormsam agierende Pressestelle dafür mehr Verantwortung trägt als der Präsident Zwanziger.
    Ich glaube nicht das Zwanziger genau weis was da in seiner Sache verzapft wird...
    Das Bild vom falschen Fuffziger will sich bei mir einfach nicht aufdrängen.Das kann natürlich mit der bisher guten PR Arbeit von Zwanziger zusammenhängen....
    Vorlaut

  • Ein Journalist sollte über einen entsprechend großen Wortschatz verfügen, etwas auszudrücken ohne Worte zu benutzen die derart negativ besetzt und historisch vorbelastet sind, nicht nur durch die Nazis übrigens.
    Wer jemanden als Demagoge bezeichnet, muss damit rechnen dass dieser sich gekränkt und diffamiert fühlt.
    "Schmeichler der Massen" wie die Zeit hier im Interview suggerieren will, würde kaum ein Bürger diesen Begriff übersetzen.
    Dass der DFB in der Reaktion überzieht, ist klar. Dass Herr Weinreich den gleichen Sachverhalt bzw. seine Meinung auch in andere Worte hätte kleiden können, ebenfalls.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    Ein Journalist sollte über einen entsprechend großen Wortschatz verfügen, etwas auszudrücken ohne Worte zu benutzen die derart negativ besetzt und historisch vorbelastet sind, nicht nur durch die Nazis übrigens.
    Wer jemanden als Demagoge bezeichnet, muss damit rechnen dass dieser sich gekränkt und diffamiert fühlt.
    "Schmeichler der Massen" wie die Zeit hier im Interview suggerieren will, würde kaum ein Bürger diesen Begriff übersetzen.
    Dass der DFB in der Reaktion überzieht, ist klar. Dass Herr Weinreich den gleichen Sachverhalt bzw. seine Meinung auch in andere Worte hätte kleiden können, ebenfalls.

    Ich würde sogar weiter gehen und sagen dass ein Journalist sogar über einen entsprechend großen Wortschatz verfügen muss um die mehrdeutigkeit eines Wortes zu kennnen, sich klar ausdrücken muss und dies klar zu begründen. Genau das hat Weinreich getan, genau das wurde ihm ZWEI mal vor Gericht bestätigt. Weinreich hat zudem mehrfach in seinem blog klargestellt, dass seine Aussage in keinster Weise als Nazi-Vergleich zu verstehen ist.

    Nochmal: ZWEI Gerichte haben Weinreich recht gegeben, dass ein Demagoge auch als "Schmeichler der Massen" suggeriert werden kann. Es ist ja nicht bloß dieser eine Satz, Weinreich hat seine Aussage klar und deutlich begründet.
    Wenn man den Beitrag als ganzes liest sollte man seinen eigenen Wortschatz überdenken wenn man dort einen Nazi-Vergleich sieht.

    Zitat

    Ich habe Zwanziger gerade auf dem Kongress des DOSB erlebt, den sein Freund Thomas Bach ausrichtet, mit dem und Blatter er Anfang der Woche ja bei Schäuble wegen der lächerlichen 6+5-Regelung intervenierte. Ich darf noch anfügen, dass ich schon viele (zu viele) Auftritte von Sportfunktionären erlebt habe, aber dieser von Zwanziger war einer der schlimmsten in meiner nach unten offenen Peinlichkeitsskala. Er dreht nach der Kartellamtsentscheidung völlig durch. Er ist ein unglaublicher Demagoge. Schuld an allen Problemen des Fußballs, des DFB im allgemeinen und der DFL im besonderen ist einzig und allein das Bosman-Urteil - das behauptete Zwanziger fast wörtlich mehrfach. Es ist das alte Lied, wenn er sagt: “Die Spezifika des Sports hat man in der europäischen Entwicklung schlicht und einfach nicht gesehen und verschlafen.” Es ist das Lied derer, die die Kosten vergesellschaften und die Gewinne privatisieren. Derer, die nach Autonomie schreien, wenn es Vergehen von Funktionären zu vertuschen gilt, die aber immer dann nach Sonderregeln und Ausnahmegesetzen schreien, wenn ihr Milliardengeschäft an ganz normalen Gesetzen und Gesetzmäßigkeiten gemessen wird.
    “Wenn sie die Kommunikationsherrschaft nicht haben, sind sie immer Verlierer”, sagte er - und das war wenigstens mal ein ehrliches Wort.

    Niggemeier hat extra mal in Duden nachgeschaut was ein Demagoge ist:
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/theo-zwan…iessdudenfigur/

    Weinreich selbst hat aufgezählt wer ein Demagoge ist:
    http://jensweinreich.de/?p=1589

    Bei einem gebe ich dir Recht: Ja, er hätte es anders schreiben können - aber nicht müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von SteamboatWillie (17. November 2008 um 14:18)

  • Also, klar möchte Weinreich mit dem Begriff Demagoge einen Reizpunkt setzen. Das ist aber auch legitim. Interpretationsmöglichkeiten ergeben sich nie aus dem einzelnen Wort, sondern immer aus dem Kontewxt heraus und so glaube ich nicht, dass zu irgendeinem Zeitpunkt die Deutung in der von Zwanzger getätigten Art und Weise möglich gewesen ist. Wenn wir uns davon leiten lassen, dann sollten wir eine ganze Reihe von Begriffen aus dem deutschen Sprachschatz verbannen. Es ist natürlich fragwürdig, ob man das als Demagoge bezeichnen muss oder ihn eben nur als Lobbyist beispielsweise darstellt, der eben den größtmöglichen Nutzen für die von ihm vertretene Gruppe zu erreichen. Im Übrigen hört man die Worte von Zwanziger auch von etlichen anderen Sportfunktionären in anderen Sportarten.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Also, klar möchte Weinreich mit dem Begriff Demagoge einen Reizpunkt setzen.

    wer einen Reizpunkt setzt, muss damit rechnen, dass man sich (ähnlich wie beim Skat wenn man die "Blinden" aufnimmt) überreizt hat.

    Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich Presseleute immer alles erlauben dürfen und wenn sich betroffene zur Wehr setzen, diese auch noch zum Deppenwerden.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • Zitat

    Original von hasenhirn
    Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich Presseleute immer alles erlauben dürfen und wenn sich betroffene zur Wehr setzen, diese auch noch zum Deppenwerden.


    In diesem Fall macht sich Zwanziger mit Anlauf zum Deppen, wenn er auf der von ihm als einzige Möglichkeit wahrgenommene Interpretation des Wortes "Demagoge" beharrt. Trotz zweier gegenteilig lautender Gerichtsentscheidungen. Trotz des Kontextes, der einen Bezug zu einem Volksverhetzer in keiner Weise hergibt (meiner Meinung nach).

    Sicher wollen / müssen Journalisten provozieren. Aber Weinreich hat in diesem Fall nicht über das Ziel hinausgeschossen. Er war vielleicht am Rande, aber innerhalb des Erlaubten. Und damit muss auch ein Herr Zwanziger leben. Und es respektieren.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Naja, um zu klären, ob überreizt wurde, hat der DFB ja schon die Gerichte bemüht und ist daran gescheitert. ;) Klar ist es da Recht des DFB diesen Weg zu bestreiten, wenn man dann aber eben scheitert, dann sollte man es nicht in dieser Art und Weise versuchen als Erfolg darzustellen. Das wiederum wäre dann Überreizung auf der anderen Seite.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (17. November 2008 um 17:22)

  • Bei der deutschen Justiz wird eben die Meinungsfreiheit höher gewichtet, als der Schutz vor Verunglimpfung.

    Beispiel ist das berühmte "Soldaten sind potentielle Mörder" Urteil.

    Diese Tendenz wird von manchen ausgenutzt.

    Andererseits wenn Lafontaine jedesmal wenn er als Demagoge bezeichnet wird, vor Gericht ziehen würde, hätte er sonst nicht mehr viel zu tun. ;)

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Das wiederum wäre dann Überreizung auf der anderen Seite.

    Das IST Überreizung des DFB. Was hat die geritten so vorzugehen? So langsam kommt ja auch die gewichtigere Presse dazu über diesen Vorgang zu berichten. Tlw. noch im Netz und sicherlich im nächsten Schritt auch in die Printmedien. Da hat sich der DFB keinen Gefallen getan.

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Um von der Wortklauberei mal weg zukommen. Inhaltlich hat Zwanziger völlig recht, das Bosman-Urteil hat ein gut funktionierendes Transfersystem zerschlagen. Die Folge ist eine Überschwemmung nahezu jeder Mannschaft mit mittelmäßigen ausländischen Legionären, eine nationale Identität der Ligen gibt es kaum noch. Internationale Spitzenmannschaften wie Arsenal London spielen fast ohne Engländer. Die laut Weinreich so lächerliche 6+5 Regel könnte dem schlimmsten Söldnertum abhelfen und wenigstens dafür sorgen, dass man die nationale Herkunft einer Mannschaft noch erkennen kann.
    Die Ablösesummen die früher die Vereine erhielten, erhalten nun am Vertragsende die Spieler als Handgeld. Seit Bosman sind die Gehälter der Spitzenspieler explodiert.
    Das Kartellamt hat das Verfahren gegen den DFB übrigens sang-und klanglos eingestellt, mit dem Hinweis man könne gegen die Vorgehensweise (Hausdurchsuchung) klagen. Zwanziger scheint hier also im Recht gewesen und nicht "durchgedreht" zu sein. Oder ist mit der Kartellamtsentscheidung die "Lex Sportschau" gemeint, die juristisch nicht haltbar erscheint?
    Wie sich Zwanziger wehrt, is fragwürdig. Die Meinung von Weinreich ist aber sehr angreifbar.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Freundschaft!

    Ich bitte Dich. Das Bosman-Urteil hat meines Wissens nach keinen deutschen Profifußballverein in den Konkurs oder später in die Insolvenz getrieben. Den gesteigerten Gehältern stehen massiv gestiegene Einnahmen gegenüber. Seit Mitte der Neunziger hat zum Beispiel Bayern München den Umsatz mindestens verfünfacht, Borussia Dortmund verdreifacht (trotz Krise zwischendrin) und der Hamburger SV verzehnfacht. Das sind jetzt nur mal die Beispiele, wo ich die Zahlen noch im Kopf habe.

    Die andere Seite ist die, daß das Bosman-Urteil nunmal dem geltenden Recht Rechnung trägt. Ich habe mich damals auch nicht gefreut, aber wir haben es a) überlebt und b) sehe ich das mittlerweile positiv, weil da einfach ein Rechtsverständnis überwunden wurde, welches mit meinem Bild vom Menschen nicht ein Einklang zu bringen ist. Da mußte Geld für einen Menschen bezahlt werden, den gar kein Rechtsgeschäft mehr mit seinem alten Arbeitgeber verbindet. Wie man sowas wohl im alten Griechenland genannt hätte?

    Die 6+5-Regel würde ich wohl auch schätzen. Es gibt aber nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie ist rechtskonform. Dann kann sie auch eingeführt werden. Oder sie ist es nicht. Dann muß man auch nicht weiterdiskutieren.

    Einmal editiert, zuletzt von ALF (18. November 2008 um 13:19)