Bascharage vor Verbandswechsel?
Seit 1978 sind sie Luxemburger Meister, seit 2006 spielen sie mangels adäquater Gegner in Deutschland: HBC Bascharage ist auch in der laufenden Saison das Maß aller Dinge, mit 12:0 Punkten führt das Team von Trainer Claude Weinzierl derzeit das Klassement in der Oberliga Rheinland-Pfalz Saar an. Wie auch schon in den vergangene Jahren wird den Luxemburgerinnen der Spitzenplatz in der Liga am Ende nichts nützen, denn aufsteigen darf die Mannschaft nicht. Nun überlegt man offenbar in Luxemburg, wie dieses Problem zu lösen ist.
1996 schrieb Bascharage Geschichte, als erstes Luxemburger Frauenteam gelang gegen Madeira ein Sieg im Europapokal, 2001 gelang erstmals der Einzug in die zweite Runde, seit 2004 tritt das Team aus der Bankenmetropole im EHF-Pokal an, kann aber als Luxemburger Landesmeister in der Vorqualifikation zur Champions League starten. Im Alltag heißen die Gegner allerdings nicht Madeira oder Nikosia, sondern Bannberscheid oder Albersweiler-Hauenstein-Ranschbach. HBC spielt in der Oberliga RPS, einer gemeinsamen Oberliga der Verbände Rheinhessen, Pfalz, Rheinland und Saar. Aufstieg in die Regionalliga ausgeschlossen.
Nun will HBC dieses Dilemma aufbrechen. Eine Lösung wäre, „dass sich Bascharage in Luxemburg abmeldet und beim Handball-Verband Rheinland anmeldet“, sagte RPS-Liga Staffelleiter Willibald Schuh dem „Main-Rheiner“ (Online-Ausgabe). Bei einem Landesverbandswechsel, bei dem sämtliche Spielerinnen deutsche Pässe erhalten müssten, wäre der Klub zu behandeln „wie jeder andere deutsche Verein und dürfte theoretisch aufsteigen bis in die Bundesliga", erläutert Schuh.
Versicherungsprobleme und vermeintliche sportliche Ungerechtigkeiten hatten bereits in der vergangen Saison für Unwillen bei einigen Mannschaften geführt, so fuhr die TSG Friesenheim erst gar nicht nach Luxemburg und gab das Spiel kampflos ab. Nun könnte sich die Lage ändern, wenn die Verantwortlichen einen Verbandswechsel ins Auge fassen würden. „Bis Anfang des Jahres sollte geklärt sein, was Bascharage will“, sagte Schuh dem „Main Rheiner“. Wie es dann weitergehen würde, müssen die Rechtsinstanzen entscheiden: „Ich will niemandem vorgreifen und auch keine Hoffnungen wecken“, so Schuh abschließend.
Quelle: http://www.hbvf.de