Frage an die Regelkundigen

  • Für alle, die in der Situation eine Disqualifikation geben wollen, ist es vielleicht auch interessant, die Regelklarstellungen der IHF vom Oktober 2007 zu lesen (deutsche Version). Ich zitiere mal den, für mich wichtigen Teil:

    Zitat

    [...]
    Ist der Ball NICHT im Spiel (Der Spieler will einen Anwurf ausführen, der Torwart einen
    Abwurf oder der Ball wird zum Ausführen eines Einwurfs oder Freiwurfs getragen.), ist die
    Situation eindeutig. Hier gibt es keine Entschuldigung für das Eingreifen des Gegners.[...]

    Dann ist auf Disqualifikation zu entscheiden, da der Spieler dort nix zu suchen hat, aber:

    Zitat

    [...]BEFINDET sich der Ball im Spiel, ist allerdings darauf zu achten, dass die Regeln 8:3 und
    8:5 nicht plötzlich abgeändert werden, nur weil wir uns in der letzten Spielminute befinden
    und weil die Entscheidung Auswirkungen auf das Resultat hat. Begeht ein Spieler einen
    Verstoß, der laut Regel 8:3 progressiv zu bestrafen ist, ist nach Regel 8:3 zu verfahren[...]

    Ein Abstandsvergehen ist schon im ersten Fall progressiv zu bestrafen (Regel 8:4, Erläuterung 5:2b). Damit reicht hier unter Umständen sogar eine gelbe Karte, wenn noch eine für die Mannschaft offen ist. Auf jeden Fall darf hier keine Disqualifikation ausgesprochen werden.

    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • Zitat

    Original von Ide71
    Hatten wir diese Saison ja auch schon in der 1. BuLi. Wenn der Schiedsrichter abpfeift, bevor der Ball im Tor ist (weil er vorher ja nicht ahnen kann, ob der Schütze trotzdem trifft), muss der Freiwurf wiederholt werden.

    Wenn wir dasselbe Spiel meinen, hat der Feldschiedsrichter abgewartet und das Tor erst abgepfiffen, nachdem der Ball im Tor war und der Torschiedsrichter schon "Tor" angezeigt hatte.

    Aber Thorsten Zacharias hat ja schon ein ausführliches Statement zu dem Spiel und zu der Aktiion abgegeben:

    http://www.handball-world.com/o.red.c/news.p…ahl=16713&GID=1

    5 Mal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (15. November 2008 um 13:32)

  • Für mich ein gutes Beispiel dafür, dass man als Schiedsrichter die Pfeife nicht im Mund lassen soll. So hätte der Schiedsrichter die Entwicklung besser (länger) beobachten können. Eine Bestafung kann auch noch nach dem Torpfiff erfolgen.