Frage an die Regelkundigen

  • Hallo!
    Ich habe eine Frage an die Regelfachleute.
    Ich konnte folgendes Beobachten und bin mir nicht sicher ob da alles Regelgerecht ablief.
    1 Sekunde vor Ende der 2. Hz bekommt Team B einen Freiwurf an der 9-meter Linie zugesprochen. Die Manschaft lässt die Zeit ablaufen um einen letzten Wurf zu haben. Beim Wurfversuch der Spilerin tritt eine Spielerin vom Team A aus der Mauer heraus. Der Ball landet ohne Berührung einer gegnerischen Spielerin im Tor. Der Schiedsrichter pfeift 2Minuten gegen die herauslaufende Spielerin und lässt den Wurf wiederholen. Dieser Wurf landet an der Querlatte . Nun meine Frage, da kein gegner den Ball berührt hatte, liegt nicht eine Benachteiligung von Team B vor, da Ihnen das Tor aberkannt wurde?

    Über Antworten von Euch würde ich mich sehr freuen, Danke im vorraus.

  • Hatten wir diese Saison ja auch schon in der 1. BuLi. Wenn der Schiedsrichter abpfeift, bevor der Ball im Tor ist (weil er vorher ja nicht ahnen kann, ob der Schütze trotzdem trifft), muss der Freiwurf wiederholt werden.

  • Soweit schon klar, aber hätten die Schiedsrichter nicht warten können ob der Ball ins Tor geht da die zeit ja bereits abgelaufen war. Stichwort Vorteilsauslegung oder muß in diesem Fall sofort abgepfiffen werden?

  • Nein, können sie nicht. Entweder sie lassen Vorteil laufen. Wenn dann der Ball daneben geht, können sie nicht nachträglich doch noch den Freiwurf wiederholen lassen. Oder sie pfeifen gleich ab. Erst abwarten, und dann darüber entscheiden, ob man Vorteil laufen lässt oder nicht, das geht nicht.

    Die 2 Minuten können natürlich auch noch nachträglich gegeben werden, wenn man Vorteil laufen lässt.

  • Zitat

    Original von Ide71
    Nein, können sie nicht. Entweder sie lassen Vorteil laufen. Wenn dann der Ball daneben geht, können sie nicht nachträglich doch noch den Freiwurf wiederholen lassen. Oder sie pfeifen gleich ab. Erst abwarten, und dann darüber entscheiden, ob man Vorteil laufen lässt oder nicht, das geht nicht.

    Die 2 Minuten können natürlich auch noch nachträglich gegeben werden, wenn man Vorteil laufen lässt.

    Warum kann soll man beim Vortei nicht dasw Ergebnis des Wurfs abwarten könnnen?
    Wenn im Spiel ein Spieler beim Wurf behindert wird, dann warte ich auch das Ergebins ab, und bei Tor ist halt Tor und wenn er nicht trifft dann gibt es halt Freiwurf/7m.

  • Vielleicht nicht unbedingt glückliche, aber korrekte Entscheidung.

    London? - Yes, London. You know: fish, chips, cup o' tea, bad food, worse weather, Mary fucking Poppins ... LONDON.

    Wödiger ist eine Sitzgruppe von mittelblau bis gelb: 2. Gang hinten rechts.

  • Auszug aus 13:2


    .........
    Wenn eine persönliche Ahndung wegen einer Regelwidrigkeit zu geben ist, können die Schiedsrichter das Spiel umgehend unterbrechen, wenn dies für die Mannschaft, die den Regelverstoß nicht begangen hat, keine Benachteiligung ergibt. Ansonsten sollte die Bestrafung bis zum Ablauf der vorliegenden Spielhandlung aufgeschoben werden.

    ..............

    Auszug Ende

    Die Schieris haben zwar nichts falsch gemacht, da wir hier eine KANN Bestimmung haben, wirklich gut wäre es gewesen, den Ausgang des Wurfes abzuwarten und dann auf Tor zu entscheiden.

  • Abgesehen davon, dass es eigentlich Rot hätte geben müssen, unter der Voraussetzung, dass es entweder Unentschieden oder eins hinten gegen die ausführende Mannschaft steht (ansonsten würden wir das hier vermutlich nicht diskutieren), hätten die SR in der Tat gut daran getan, den Wurf abzuwarten.

    Nun verschieben wir das ganze Geschehen aber mal ans Ende der 1. Halbzeit. Hättet ihr in dem Fall, dass ihr den Vorteil idealerweise abgewartet und das Tor gegeben hättet, noch nachträglich auf Progression wegen Abstand entschieden?

  • natürlich, persönliche Strafen werden durch das erfolgreiche Nutzen eines Vorteils ja nicht aufgehoben.

  • Ich muss doch wegen nicht Einhalten des Abstandes doch nicht gleich progressiv bestrafen. Beim ersten Vergehen (wenn es denn das erste mal Abstand Verstoß war) reicht eine Ermahnung.

    Eine ähnliche Frage:
    Würdet ihr bei einem direkt auszuführenden FW auf 7m entscheiden, wenn ein Spieler den Kreis betritt (etwa 20-50cm) und den FW erfolgreich blockt oder würdet ihr den FW wiederholen.

    Grüße

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin........
    Wer passt auf die auf, dieauf uns aufpassen???

  • Zitat

    Original von Schirinator
    Eine ähnliche Frage:
    Würdet ihr bei einem direkt auszuführenden FW auf 7m entscheiden, wenn ein Spieler den Kreis betritt (etwa 20-50cm) und den FW erfolgreich blockt oder würdet ihr den FW wiederholen.

    Grüße

    Freiwurf nach Spielende

    Die Suche ist dein Freund :)

    meiner übrigens auch!

  • Zitat

    Original von Schirinator
    Ich muss doch wegen nicht Einhalten des Abstandes doch nicht gleich progressiv bestrafen. Beim ersten Vergehen (wenn es denn das erste mal Abstand Verstoß war) reicht eine Ermahnung.... Grüße

    Woher nimmst du diese "Weisheit"?

    Gemäß Erläuterung 5.2 b handelt es sich beim Nichteinhalten des Abstandes um eine Unsportlichkeit, die nach 16:1 c schon beim ersten Mal mit einer Verwarnung zu ahnden ist. Die Ermahnung reicht also keineswegs aus.

    :bier: Todde:ficken:

  • Hatte diese Erläuterung nicht mehr im Kopf. Wird aber trotzdem oft beim ersten Vergehen mit einer Ermahnung gestraft. Macht aber wie ich zugeben muss in der letzten Minute wenig Sinn.

    Grüße

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin........
    Wer passt auf die auf, dieauf uns aufpassen???

  • Ist das Nichteinhalten des Abstandes in der letzten Spielminute, wenn das Spiel noch nicht entschieden ist, nicht sogar eine grobe Unsportlichkeit, die mit der Roten Karte zu bestrafen ist? Hab da so was im Hinterkopf.

  • Die Verhinderung einer schnellen Wurfausführung mit klarer Torchance ist laut IHF Klarstellung eine solche Unsportlichkeit

    Zitat


    Anweisungen an alle Schiedsrichter und Beobachter
    des SHV, der BWOL
    und den Landesverbänden Baden, Bayern, Sachsen, Südbaden und Württemberg für die Saison 2007/2008

    [...]

    Die Situation ist jedoch anders, wenn der Ball nicht im Spiel ist, z.B. nach einem Tor und vor dem Anwurf, oder während sich die gegnerische Mannschaft auf einen Freiwurf, Einwurf oder Abwurf vorbereitet. Hält ein Spieler in dieser Situation zum Beispiel den Gegenspieler fest und wird dadurch der Wurf verzögert oder verhindert, dann handelt es sich nicht um eine Regelwidrigkeit, sondern um unsportliches Verhalten, und die Regeln 8:3 und 8:5 kommen nicht zum Zuge. Ebenso natürlich, wenn ein Spieler die Wurfausführung (Ballweg) stört, ohne einen Gegenspieler zu berühren, und derart den Wurf verhindert.

    Wurf wird nicht Verhindert sondern nur geblockt, deshalb nur Wdh des FW keine D.
    Grüße

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin........
    Wer passt auf die auf, dieauf uns aufpassen???

  • Eine Unsportlichkeit ist keine Regelwidrigkeit?
    Etwas unglüklich ausgedrückt würd ich sagen. :)
    Hast du auch die IHF Klarstellung? Das von dir zitierte bezieht sich ja nur auf den SHV abwärts.
    Den ganzen Text würd ich auch gern lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von SteamboatWillie (13. November 2008 um 15:08)

  • Natürlich ist sie das. War vlt. wirklich nicht ganz glücklich ausgedrückz.

    Wollte nur zeigen, dass eine D nicht berechtigt ist.

    Der SHV bezieht sich auf die IHF Klarstellung:

    Zitat

    IHF-Mitteilung November 2005:Das Regelbuch August 2005 enthält eine Änderung bezüglich der Berichtspflicht und der Beurteilung hinsichtlich einer späteren Bestrafung für Regelwidrigkeiten in der letzten Spielminute, wenn der anderen Mannschaft die letzte Chance, in eine Torwurfsituation zu kommen, regelwidrig genommen wird. Der Wortlaut der neuen Erläuterung 6g bezieht sich auf „einen Spieler, der Methoden nutzt, die unter Regel 8:5 oder Regel 8:6 fallen könnten“, d.h., ein gefährliches Foul oder grob unsportliches Verhalten. Es scheint Zweifel hinsichtlich der richtigen Auslegung zu geben, und scheinbar meinten Spieler, dass sie mit einem Foul, welches normalerweise nicht als „gefährlich“ gilt, Disqualifikation und Bericht an die zuständigen Instanzen vermeiden könnten. Deshalb wünscht die IHF-RSK eine Klarstellung vorzunehmen: Die Unterscheidung zwischen einer „progressiven“ Regelwidrigkeit unter Regel 8:3 und einer „gefährlichen“ Regelwidrigkeit unter Regel 8:5 darf nicht in der letzten Spielminute geändert werden. Mit anderen Worten, kommt es zu einer „progressiven“ Regelwidrigkeit und der Ball ist im Spiel, lautet die richtige Strafe nicht „Rote Karte“ sondern Hinausstellung und es besteht keine Berichtspflicht.Die Situation ist jedoch anders, wenn der Ball nicht im Spiel ist, z.B. nach einem Tor und vor dem Anwurf, oder während sich die gegnerische Mannschaft auf einen Freiwurf, Einwurf oder Abwurf vorbereitet. Hält ein Spieler in dieser Situation zum Beispiel den Gegenspieler fest und wird dadurch der Wurf verzögert oder verhindert, dann handelt es sich nicht um eine Regelwidrigkeit, sondern um unsportliches Verhalten, und die Regeln 8:3 und 8:5 kommen nicht zum Zuge. Ebenso natürlich, wenn ein Spieler die Wurfausführung (Ballweg) stört, ohne einen Gegenspieler zu berühren, und derart den Wurf verhindert.Zu Beginn des Spiels wird dies meist als unsportliches Verhalten entsprechend Regel 8:4 beurteilt und führt zu progressiver Bestrafung. Bei der Beurteilung durch den Schiedsrichter, ob dieses unsportliche Verhalten als „grob“ zu betrachten ist oder nicht, und ob es unter Regel 8:6 oder „lediglich“ unter 8:4 fällt, ist es an sich jedoch immer richtig und notwendig, die Situation zu berücksichtigen. Ist die Situation deutlich derart, dass das Spiel in der letzten Spielminute und immer noch unentschieden ist, dann ist es richtig, jedwede Form unsportlichen Verhaltens als „grob“ unsportlich zu beurteilen, wenn die andere Mannschaft durch das Verhalten vom Versuch abgehalten wird, eine letzte Chance, in eine Torwurfsituation zu kommen, zu schaffen. Mit anderen Worten, es ist auf Disqualifikation und schriftlichen Bericht zu entscheiden. Hinweis: · Kommt es in einem Spiel in der Schlussminute zu einem regelwidrigen Vereiteln einer Chance, durch die schnelle Ausführung eines formellen Wurfes (z.B. schneller Anwurf) noch ein Tor zu erzielen (z.B. wenn der Torwart zu diesem Zeitpunkt sich nicht im Tor befindet), so ist der fehlbare Spieler zu disqualifizieren und der Sachverhalt im Spielbericht detailliert zu schildern. Die Schiedsrichter müssen hier allerdings von der klaren Torgelegenheit überzeugt sein. Besonders wird auch auf die Ziffer 14 der DHB-Weisungen ab der Saison 06/07 hingewiesen: 14. „Grobe“ AktionenAuf vielfältige Art wurden „grobe“ und „nicht grobe“ Aktionen differenziert analysiert. Besonders wurde auf „die letzte Spielminute“ und dort denkbare Aktionen zur Verhinderung einer „schnellen Mitte“ mit der Konsequenz einer Disqualifikation + Meldung im Spielprotokoll eingegangen (vgl. IHF-Information vom 24.11.2005).

    Hieraus hatte ich das Zitat entnommen.

    Grüße

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin........
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  • Zitat

    Original von Schirinator
    Wurf wird nicht Verhindert sondern nur geblockt, deshalb nur Wdh des FW keine D.
    Grüße

    OK, jetzt glaube ich dich zu verstehen.

    ABER:

    Ist das regelwidrige blocken, also die verletzung des Abstands nicht auch eine Verhinderung?
    Sehe da von der logischen Seite erstmal keinen unterschied ob ich jetzt den Arm des Gegenspielers festhalte das der den Wurf nicht ausführen kann oder ob ich mich so vor ihn stelle das er mich nur anwerfen kann bzw ich den Ball blocke.

    Nach deiner Interpretation könnte ich ja auch sagen wenn der Verteidiger den Gegenspieler nach einer FW entscheidung oder dem Anwurf festhält sei das auch nur eine behinderung der Wurfausführung die auch nur als unsportlichkeit zu bewerten ist.

  • Es geht vor allem auch um die schnelle Ausführung die verhindert werden muss um diesem Absatz gerecht zu werden.

    Zitat

    Kommt es in einem Spiel in der Schlussminute zu einem regelwidrigen Vereiteln einer Chance, durch die schnelle Ausführung eines formellen Wurfes (z.B. schneller Anwurf) noch ein Tor zu erzielen (z.B. wenn der Torwart zu diesem Zeitpunkt sich nicht im Tor befindet), so ist der fehlbare Spieler zu disqualifizieren und der Sachverhalt im Spielbericht detailliert zu schildern. Die Schiedsrichter müssen hier allerdings von der klaren Torgelegenheit überzeugt sein.

    Außerdem ist es laut Definition keine klare Torgelegenheit, da andere Spieler den Wurf regelkonform blocken könnten.


    Grüße

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin........
    Wer passt auf die auf, dieauf uns aufpassen???