Fussball-SR verprügelt

  • Meine Güte was geht im Badnerland da ab?:

    Quelle: Morgenweb.de

    Fußball: Beim Stand von 1:1 wird die Partie zwischen dem TSV Schönau und Phoenix Mannheim abgebrochen / Zwölf Polizeibeamte im Einsatz
    Schiedsrichter wird von Spielern verprügelt

    Von unserem Mitarbeiter Markus Wilhelm

    Mannheim. Der Mannheimer Fußballkreis wird von einem neuerlichen Skandal erschüttert. Das Spiel der Kreisklasse A zwischen dem TSV Schönau und Phönix Mannheim musste am Sonntag nach 70 Minuten abgebrochen werden, nachdem es zu massiven Handgreiflichkeiten gegenüber dem Schiedsrichter gekommen war. Die Polizei ermittelt gegen zwei Spieler des TSV Schönau wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung. Insgesamt zwölf Beamte aus den umliegenden Polizeirevieren waren im Einsatz.

    Schiedsrichter Philip Reichelt von der Post-SG Mannheim erlitt eine Rippenprellung, zahlreiche Hämatome, Blutergüsse und eine Bänderdehnung. Auslöser der Eskalation: Ein Platzverweis gegen den Schönauer Sascha Schorr, der nach einem Foulspiel gegen Phönix-Spielertrainer Ralf Dalmus die Rote Karte bekommen hatte. Daraufhin kam es zur "Rudelbildung". Was dann geschah, schildert ein Augenzeuge, der dieser Zeitung namentlich bekannt ist: "Der Schiedsrichter wurde von einem TSV-Spieler heftig gestoßen, woraufhin er zu Boden gestürzt ist. Nachdem er wieder aufgestanden war, wurde er regelrecht über den Platz gejagt und dabei immer wieder getreten, geschlagen und beleidigt. Fast die komplette Mannschaft des TSV war beteiligt."

    "Ich spiele seit 35 Jahren Fußball. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", schildert Dalmus seine Eindrücke. Die aufgeheizte Atmosphäre erklärt sich der 39-Jährige mit der besonderen Ausgangslage. Schließlich sei er bis vor wenigen Monaten selbst Trainer bei Schönau gewesen. Bis zum Spielabbruch sei fast die gesamte Mannschaft mit Gelb vorbelastet gewesen. "Fast alle Karten gab es wegen Meckerns. Das war ein regelrechtes Motzspiel." Wert legt Dalmus auf die Feststellung, dass der MFC Phönix nicht an den Ausschreitungen beteiligt gewesen sei. "Wir gehen davon aus, dass die Partie mit drei Punkten für uns gewertet wird. Zu einem Wiederholungsspiel würden wir nicht antreten."
    TSV hält sich bedeckt

    Bedeckt hält sich derweil Peter Dinges, TSV-Vorsitzender: "Zu laufenden Ermittlungen werden wir keine Aussagen machen. Zu den Verletzungen des Schiedsrichters kann ich nichts sagen. Wir werden in einer Stellungnahme an den Fußballkreis unsere Sicht der Dinge schildern." Für Peter Reichelt, den Vater des Unparteiischen, sind die Vorfälle "ein Alptraum". "Niemand ist meinem Sohn zur Hilfe gekommen. Muss erst irgendjemand umgebracht werden, damit solche Gewaltexzesse aufhören? Wie wollen sie noch einen jungen Menschen dazu motivieren, Schiedsrichter zu werden?"

    Besonders schlimm: Der jüngste Skandal ist nur die Spitze des Eisberges. Beinahe wöchentlich kommt es im Kreis zu Spielabbrüchen, häufig nach Übergriffen gegenüber dem Schiedsrichter. "Die Vorfälle häufen sich massiv", bestätigt Schiedsrichterobmann Jörg Friedrichs und verweist auf drei aktuelle Fälle, in denen ermittelt wird.

    Ende September musste das B-Klasse-Spiel zwischen SG Oftersheim II und SC Pfingstberg-Hochstätt II abgebrochen werden, nachdem ein Gästespieler dem Unparteiischen einen Kopfstoß verpasst hatte. Ebenfalls mit einem Spielabbruch endete vor gut zwei Wochen das Spiel der Privatmannschaften TSG Juventus Rheinau und MFC Lindenhof, nachdem auf dem Platz die Fäuste flogen. Gemeinsam mit dem Fußballkreis Mannheim will die Schiedsrichtervereinigung mögliche Konsequenzen prüfen.

  • Sowas liest man "immer wieder". Habe etwas ähnliches hier auch schon mal in der Zeitung gelesen.
    Hab auch so etwas schon mal in Handball gesehen (allerdings nur ein Spieler), ist also kein reines Fusek-Problem

  • Solche Vorfälle passieren häufig bei Mannschaften, die relativ viele Spieler südländischer Herkunft haben.
    Insofern ist es keine Überraschung, dass es im Fußballkreis Mannheim sich häuft, hier gibt es viele Migranten.
    Handball wird von Ausländern in Deutschland eher selten gespielt, dies ist sicher mit ein Grund worum es dort seltener zu Ausschreitugen kommt.
    Ich bin sicher nicht ausländerfeindlich, aber diese Entwicklung ist schon seit Jahren im unteren Amateurbereich zu beobachten.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

    Einmal editiert, zuletzt von michel b. (4. November 2008 um 11:51)

  • Das kann man nicht zwingend pauschalisieren.

    Geh mal zu nem Kreisligisten in deiner nähe der einigermaßen Publikum hat und stell dich da mal in die Menge.
    Was du dir da als Spieler und SR anhören musst von den Zuschauern ist unter aller sau. Das das von den Spielern weitergetragen wird ist wenig verwunderlich. Das muss nicht zwingend mit der Herkunft zu tun haben.

    Man muss zudem etwas aufpassen. Nicht selten sind diese Mannschaften die dann immer wieder auffallen nicht unbedingt beliebt, werden teilweise wie "schmuddelkinder" behandelt und haben wenig bis keinen Kontakt zu Presse oder Verband.
    Dass da eine Stimmung erzeugt wird, die so nicht zwingend den Tatsachen entspricht halte ich zumindest für möglich.

  • Pauschalieren ist nie richtig.
    Undiszipliniertheiten und Aktionen gegen den Schiedsrichter gibt es von Spielern jeder Nationalität.
    Aber ich bin fast sicher dass Spieler ausländischer Herkunft (und damit meine ich keine Finnen, Dänen oder Japaner ;)) überproportional daran beteiligt sind.
    Möglicherweise spielen die von dir aufgeführten Gründe eine Rolle, möglicherweise auch eine andere Einstellung zu Autoritäten, ein anderes Verhältnis zur körperlichen Gewalt, ein Gefühl permanenter Benachteiligung oder eben ein hitziges Temperament.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    möglicherweise auch eine andere Einstellung zu Autoritäten, ein anderes Verhältnis zur körperlichen Gewalt, ein Gefühl permanenter Benachteiligung oder eben ein hitziges Temperament.

    Jetzt holst du aber ganz schön weit aus. Zu weit wie ich finde. :(
    Vielleicht sollte man es dabei belassen und das Thema schließen...

  • Warum das Thema schließen ? Kommen wir etwa in einen Bereich, in dem man aus Gründen der "political correctness" nicht diskutieren darf ?

    Es ist leider so, dass an solchen Vorfällen Mannschaften mit höherem Ausländeranteil überproportional beteiligt sind. In unserer Ecke gibt es eine Mannschaft, die überwiegend aus Albanern besteht. Wenn es Stress gibt, dann mit dieser Mannschaft. Ein paar Kilometer weiter gibt es einen Verein, dessen Mitglieder weit überwiegend aus Russen besteht. Auch mit diesem Verein gibt es regelmäßig Knatsch.

    Also so abwegig ist das nicht was Michel B. schreibt.

  • Wenn ein Schiedsrichter so angegriffen wird kann es nur eines geben:


    Sofortige Sperre des Spielers für mindestens 5 Jahre.
    Am besten auf Lebenszeit.

    Bei mehrfachen solcher vorkommnisse von weiteren Spielern gehört dann die
    Mannschaft vom Spielbetrieb ausgeschlossen und in die nächst niedrigere
    Klasse strafversetzt.

    HELDEN MÜSSEN STERBEN-LEGENDEN LEBEN EWIG

  • Urteil:

    1 Spieler für 12 Monate gesperrt Verein 1500€ Strafe

    Kam eben im Radio

    Neuer Fall:
    Schiedsrichter

    Schiedrichter leben mitunter gefährlich und das nicht nur im Bezirk Unterland. Ein Mitglied der Gruppe Kocher/Jagst aus Oedheim war am Sonntag im Bezirk Mosbach zum Spiel der SV Bergfeld gegen den FC Trienz eingeteilt. Nach einer Roten Karte für den Bergfelder Spielführer stürmten Zuschauer und Auswechselspieler auf das Spielfeld. „Die haben ihn über den gesamten Platz gejagt“, berichtet Kocher/Jagst-Obmann Sascha Wirth, „ein Auswechselspieler hat ihm dann in den Rücken getreten.“ Die Begegnung ist abgebrochen worden, der Schiedsrichter kam ins Krankenhaus und ist eine Woche lang krankgeschrieben. Zudem wurde auch noch sein Auto demoliert, der Schaden beläuft sich auf mehr als 1000 Euro. Wirth berichtet weiter: „Bereits vier Wochen zuvor ist der Verein negativ aufgefallen, nachdem einem anderen Unparteiischen die zustehende Aufwandsentschädigung verweigert worden ist.“ Er habe schlecht gepfiffen und bekomme daher kein Geld hieß es damals lapidar als Begründung.

  • + 9 Punkte Abzug in der laufenden Runde

    :nein: In meinen Augen ein ganz schwaches Urteil, vor allem vor dem Hintergrund, dass ja fast die gesamte Mannschaft an der Jagd auf den SR beteiligt gewesen sein soll, und das Sportgericht im Wesentlichen die Schilderung des SR bestätigt haben soll. :nein:

  • Das Sportgericht bestätigt eigentlich immer die Schilderung des Schiedsrichters, andere Aussagen haben da keine Chance.
    Das Problem ist, dass der Schiri in solchen Fällen gleichzeitig Partei ist (z.B. als Betroffener einer Körperverletzung) und vom Sportgericht als neutraler und objektiver Zeuge gewertet wird.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    Das Sportgericht bestätigt eigentlich immer die Schilderung des Schiedsrichters, andere Aussagen haben da keine Chance.

    Da kann ich nicht unbedingt bestätigen. Wir hatten vor ein paar Jahren einen Fall vorm Sportgericht. Es ging um einen Ausschluss. Dieser wurde wieder aufgehoben mit der Begründung, dass die Schiedsrichter unterschiedliche Aussagen gamacht hätten, was definitiv nicht der Fall war.
    Aber sowohl der Schiedsrichterwart als auch der Klassenleiter waren vom betroffenen Verein und beide bei der Sitzung anwesend. Sie waren wohl auch sehr gut befreundet mit dem Vorsitzenden des Sportferichtes.

    th

    Einmal editiert, zuletzt von hecksel (7. November 2008 um 15:47)

  • nicht nur weil das Bildungsniveau beim Handball höher ist (und somit die Zuschauer (meistens) nicht so einfach gestrickt sind) wage ich einfach mal zu sagen, dass dies beim Handball eigentlich nicht vorkommt. Natürlich wird auch gemeckert und sind Emotionen im Spiel, aber am Ende doch alles zivilisiert.

    Oder habt Ihr andere Erfahrungen gemacht? Also verbal und körperlich wurde ich noch nie bedroht.

  • Hi Hodges,

    auch wenn es immer wieder betont wird: "Wer Handball nicht versteht spielt Fußball"

    wo du die Auswertung her hast, dass das Bildungsniveau beim Handballspiel höher ist, wüsste ich schon gern. Ansonsten wohl reine Meinungsmache.


    Und das Schiedsrichter massiv angegangen werden, hat man doch in der BULI schon erlebt. Denk da mal an Wallau und Pfennigstücke.