Es wurde ja schon in einem anderen Thema über Sven Beckedahls Handball-Blog in der Online-Ausgabe der Sportbild geschrieben. Ich möchte dem guten Beckedahl hier mal etwas mehr Aufmerksamkeit widmen, weil seine Blog-Äußerungen ja manchmal zumindest zum Widerspruch geradezu auffordern. Was nicht nur am Springer-Verlag ansich liegt, aber natürlich auch ![]()
Im aktuellsten Blogeintrag vom 17.10. erzählt Beckedahl uns, dass er - wie jeder investigative Journalist - täglich per Suchfunktion bei google (er nennt es komischerweise " die Such-Funktion bei unserem Nachrichten-Ticker") das Stickwort "handball" eintippt, damit er nichts Relevantes verpasst.
Schelmisch schreibt er weiter, dass "darunter viel belangloses Zeug" sei "wie: "Handball-Frauen in EM-Vorbereitung bei Turnier in Rumänien" oder „Europäisches Gipfeltreffen - Kiel will erstmals in Barcelona siegen".
Und plötzlich stieß er auf die Überschrift "Kühnhackl DEB-Vizepräsident Der Lange ist zurück". Da das offensichtlich nichts mit Handball zu tun hat, hat Beckedahl - so schreibt er im Blog - natürlich genau gelesen. Und siehe da: Der Kühnhackl wird in dem Artikel zitiert mit den Worten: "Man hat ja im Fußball und im Handball gesehen, was so eine Weltmeisterschaft bewegen kann".
Nun hat weder Sven Beckedahl noch ich etwas dagegen, wenn im Jahr 2010 in Köln und Mannheim eine Eishockey-WM stattfindet. Ich sehe mir Eishockey sogar ganz gerne an, jedenfalls eher als Basketball. Aber Beckedahl will offenbar provozieren und glaubt schreiben zu müssen, dass die Handball-WM nun dem DHB nicht gerade den erhofften Aufschwung gebracht habe. "Der Deutsche Handball-Bund glaubt, dank des WM-Titels die Millionen-Marke bei den Mitgliederzahlen knacken zu können. Tatsächlich ist die Zahl von 838409 auf 819544 gesunken." Schreibt Beckedahl. Wäre ich Mitarbeiter beim Bild-Blog, würde ich dass jetzt flugs nachprüfen, aber so wichtig finde ich es denn doch nicht. Der Mitgliederschwund der SPD ist dramatisch, der Schwund beim DHB entspricht da ja eher der aktuellen Bevölkerungsentwicklung.
Dann kommt aber ein Argument, dass mich zumindest geärgert hat, weil Beckedahl es einfach als nackte Behauptung ohne Erläuterung heraushaut.
"Ebenso die Zuschauerzahlen. Allein Aufsteiger Bayer Dormagen konnte einen Zuwachs im Durchschnitt bestaunen: Statt 2277 (wie im Vorjahr) kommen bislang 2568 pro Spiel. Alle anderen Zahlen sind rückläufig bzw. in Kiel und Stralsund gleich geblieben."
Diese Diskussion haben wir ja regelmäßig im Herbst, wenn der Handball wieder losgeht und die Zuschauer in den großen Arenen ausbleiben. Die einen sagen dann, die Handball-Monate kämen noch, während andere die Sportart schon wieder in der Krise sehen.
Dass die Zerfledderung des Spielplans mancherorts zu Zuschauereinbußen geführt hat, behaupte ich ja auch, dass in Kiel und Stralsund (bei völlig unterschiedlichen Voraussetzungen) die Halle immer voll ausgelastet ist (und demzufolge eine Steigerung gar nicht möglich), wissen wir hier auch, aber Beckedahl verschweigt es seiner Leserschaft, die sicherlich nicht zu den absoluten Insidern gehört. Einen richtigen Diskurs über die Gründe der mauen Hallenauslastung in den Monaten September und Oktober will Beckedahl aber offensichtlich gar nicht führen, dann aber sollte er das Thema gar nicht erst anpacken. Fakt ist, dass die HBL stetige Zuschauerzuwächse zu verzeichnen hat, was eben nicht allein dadurch begründet ist, dass die Kapazitäten gewachsen sind, sondern auch, dass diese genutzt werden.