Geht es finanziell beim TUSEM wieder bergab ?

  • Ich habe mich ja auch gefragt wie man eine solche Klage begründen will, aber das scheint zumindest einem Verein ernst damit zu sein, na mal sehen vieleicht schliessen sich ja noch andere der Klage an. Wie auch immer, es würde Interessant werden wie sowas aufgebaut wird und wie es dann enden könnte.Was sicherlich ein Grund sein dürfte ist der Frust vieler Vereine das da nun zum 2 x ein Verein in die Insolvenz geht und munter mit einem Etat von 1.Mio Euro die 2.Liga wieder aufmischen will.Ich glaube das ist für keinen normal denkenden Menschen nachvollziehbar....

    Lieber im stehen sterben als auf Knien zu leben

    • Offizieller Beitrag

    Naja, erst einmal muss Essen eine Lizenz für die zweite Liga bekommen. Außerdem muss Essen den Etat für die zweite Liga erst einmal in der Höhe sichern. Und dann ist das Aufmischen auch noch nicht garantiert, denn nächstes Jahr wird es einige Zweitligisten geben, die im sehr hohen sechsstelligen Bereich in Liga 2 agieren werden.

    Mich würde aber schon interessieren, welcher Verein das ist. Das Thema scheint Dich konkret ja sehr zu beschäftigen...

  • Dann bin ich wohl nicht normal denkend ;)

    Also, erstens wäre ein Millionenetat auch bei einem sportlichen Abstieg zu Stande gekommen, denn die Summe kommt ja fast schon durch die aktuellen Hauptsponsoren (RWE, Stadtwerke, Würtembergische, Sparkasse) rein. Vielleicht werden die ihre Bezüge in der zweiten Liga reduzieren, stellt sich die Frage ob und um wie viel. Aber für 600.000 + dürften die immer noch gut sein. 100.000 werden durch Zuschauereinnahmen kalkuliert, wenn man von der Hausnummer von 10%, die mal durch die Presse geisterte, ausgeht. Da bleiben dann maximal 300.000 Euro übrig, die es über die Premiumsponsoren und den Business Club abzudecken gilt. Ellwangers Firma/Firmen habe ich da jetzt noch nicht als Sponsoren mit eingerechnet, Edelmeiers Firmen aber bereits rausgerechnet.

    Meine Aufstellung aus dem Kopf würde ich wie folgt schätzen

    Hauptsponsoren (4): 600-700 T€
    Premiumsponsoren (8): 100-200 T€
    Businessclub (ü 20): 100 T€
    Zuschauer: 100 T€
    -------------------------------------------------------
    Etat: 1.000.000 €

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (28. November 2008 um 10:58)

  • Zitat

    Original von Transporter
    [...]Was sicherlich ein Grund sein dürfte ist der Frust vieler Vereine das da nun zum 2 x ein Verein in die Insolvenz geht und munter mit einem Etat von 1.Mio Euro die 2.Liga wieder aufmischen will.Ich glaube das ist für keinen normal denkenden Menschen nachvollziehbar....

    Nicht jeder Mensch muß alles nachvollziehen bzw. wenn man etwas nachvollziehen, muß man sich aber mit dem Thema beschäftigen.
    Nicht der Verein TuSEM ist insolvent, sondern es war zweimal die Betreibergesellschaft. Um ein schnelles Wiederkommen zu verhindern, müsste man entweder die Lizenzrichtlinien komplett verändern und/oder auch normales Handelsrecht ändern.

    Die Lizenzrichtlinien gehören unter Deutschlands Profiligen zu den strengsten was Insolvenzangelegenheiten betrifft. So steigt der Club/Verein aus der HBL abwenn diese selbst Insolvenz anmelden. In der DFL und DEL steigen Clubs erst ab, wenn das Insolvenzverfahren auch eröffnet wird. Da gibt es ja auch in der DEL derzeit eine Insolvenzanmeldung, die aber möglicherweise keine Konsequenz haben wird. In der BBL kann sogar ein Insolvenzverfahren eröffnet werden, ohne daß man automatisch absteigt, da die Lizenz während der Saison an eine andere Betreibergesellschaft übertragen werden kann.

    Letztlich halte ich aber das Argument, daß wieder ein Club mit einem Millionenetat die 2.Liga aufmischt, schlicht für Neid. Für einen Club macht es keinen Unterschied, ob da ein Team einen Millionetat aufstellt. Es könnte ja auch bei einem kleineren Club ein reicher Mäzen einsteigen und für kurzfristigen Erfolg sorgen. Das kann ein Club ja auch nicht einfach verhindern. Für die ganze Liga ist das langfristig vielleicht unbefriedigend, mit rechtlichen Mitteln so etwas bekämpfen dürfte aber nicht zwingend Chancengleichheit bringen...

  • Es ist nicht nur für ernsthaft wirtschaftende Teams unbefriedigend, sondern auch für Gläubiger. Neue Betriebgesellschaften, die Lizenzen übernehmen, solltengezwungen werden, für die alten Schulden geradezustehen!
    Nimmt man diese beiden maroden Gesellschaften als das was sie, ein finanzpolitisches Instrument eines VEREINS, dann steht TuSEM nämlich ziemlich hoch in der Kreide.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Ich möchte das auch nicht am TuSEM alleine Aufmachen. Ist nur das aktuellste Beispiel(es werden noch andere folgen), aber ich frage mich welches gut wirtschaftende Unternehmen jetzt zum 2 x in ein Faß ohne Boden Geld hinein wirft. Ganz abzusehen von den Spielern die auch jetzt wieder die dummen in der Kette sind. Ob die Regeln strenger als in anderen Bereichen sind, daß kann ich nicht sagen, aber so wie es jetzt läuft, so kann und darf es nicht weitergehen. Der Imageschaden für den Handball in Deutschland ist nicht wieder gut zu machen...egal ob Essen, Stralsund, Nordhorn Gummersbach oder wie sie alle heissen....und das sind nur die aus der 1.Liga...

    Lieber im stehen sterben als auf Knien zu leben

    • Offizieller Beitrag

    Etwas differenzierter muss man es schon sehen:

    Wenn Essen über ein Insolvenzplanverfahren geht, dann profitieren die Gläubiger davon im Vergleich zur Abwicklung im Rahmen einer Insolvenz. Und TUSEM wird mit einer Lizenz für Liga 2 belohnt. Das entschuldigt und rechtfertigt nicht alles, dass es soweit kommen musste ist immer noch ein Unding. Dennoch sehe ich Essen auf dem Weg der Besserung.

    Und Stralsund hat angeündigt keinen LIzenzantrag mit anderem Betreiber zu stellen. Das würde bedeuten, dass sie die aktuelle GmbH retten wollen, vermutlich mit Vergleichsverhandlungen anstelle eines Insolvenzverfahrens. Das finde ich einen sehr löblichen Ansatz!

    Bei aller Kritik, es sollten auch die positiven Ansätze gewürdigt werden.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Und Stralsund hat angeündigt keinen LIzenzantrag mit anderem Betreiber zu stellen. Das würde bedeuten, dass sie die aktuelle GmbH retten wollen, vermutlich mit Vergleichsverhandlungen anstelle eines Insolvenzverfahrens. Das finde ich einen sehr löblichen Ansatz!


    Was den Wechsel der Spielbetriebs GmbH angeht befindet sich der Stralsunder HV aber in einer Zwickmühle. Die Lizenz für die kommende Saison muss bis 01.12. beantragt werden. Das heißt man müsste jetzt bereits bekannt geben, wenn man einen Wechsel der GmbH anstreben würde. Das hieße aber gleichzeitig, das es noch schwierger (wenn nicht sogar fast unmöglich) wäre von der Stadt oder einem privaten Investor eine Bürgschaft für die Geschäfte der aktuellen GmbH zu erhalten. Wer sollte denn für eine GmbH bürgen, die spätestens in einem halben Jahr sowieso am Ende ist.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Arcosh


    Was den Wechsel der Spielbetriebs GmbH angeht befindet sich der Stralsunder HV aber in einer Zwickmühle. Die Lizenz für die kommende Saison muss bis 01.12. beantragt werden. Das heißt man müsste jetzt bereits bekannt geben, wenn man einen Wechsel der GmbH anstreben würde. Das hieße aber gleichzeitig, das es noch schwierger (wenn nicht sogar fast unmöglich) wäre von der Stadt oder einem privaten Investor eine Bürgschaft für die Geschäfte der aktuellen GmbH zu erhalten. Wer sollte denn für eine GmbH bürgen, die spätestens in einem halben Jahr sowieso am Ende ist.

    Stimmt, soweit hatte ich nicht gedacht, dass das gegen den SHV ausgelegt werden könnte.

    Ob das eine sinnvolle Entscheidung des SHV war ist eine andere Frage. Denn an einen Klassenerhalt glaubt wohl niemand.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Ob das eine sinnvolle Entscheidung des SHV war ist eine andere Frage. Denn an einen Klassenerhalt glaubt wohl niemand.

    Sinnvoll wäre es wohl für Stralsund ähnlich wie in Essen zu handeln. Lizenzantrag durch den Stammverein. Im Gegensatz zu Essen würde man die GmbH aber nicht insolvent gehen lassen, sondern mit den bereits eingeleiteten Schritten die Saison überstehen und die GmbH dann eventuell abzuwickeln oder sie in 1-2 Jahren wieder zu "reaktivieren".

  • wir werden immer weniger...aber das mit maris hat sich ja auch schon angekündigt...

    so wo Ostern vorbei ist, wünsch ich euch einfach nen schönen Tag! ;)

  • Barna Putics dürfte wohl der nächste sein der die Essener verlässt, er steht laut spanischer Medienberichte kurz vor einem Wechsel zum FC Barcelona. Putics hätte ich mir aber auch beim TBV vorstellen können!

    Leiden kommt von Leidenschaft!!

  • Zitat

    Original von owl-andy
    Barna Putics dürfte wohl der nächste sein der die Essener verlässt, er steht laut spanischer Medienberichte kurz vor einem Wechsel zum FC Barcelona. Putics hätte ich mir aber auch beim TBV vorstellen können!

    Steht doch auch schon im aktuellen Artikel bei handball-world drin, kenne aber bislang auch nur ungarische und keine spanischen Medien ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (1. Dezember 2008 um 11:04)

  • Zitat

    Original von owl-andy
    Barna Putics dürfte wohl der nächste sein der die Essener verlässt, er steht laut spanischer Medienberichte kurz vor einem Wechsel zum FC Barcelona. Putics hätte ich mir aber auch beim TBV vorstellen können!

    Na das ist doch mal nen Wechsel auf Augenhöhe! ;)
    Watt nen Schritt auf der Leiter für ihn...

    • Offizieller Beitrag

    Ausschnitt aus einem Artikel, der heute in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist:

    Zitat

    All diese Klubs hatten das Lizenzierungsverfahren durchlaufen, also nachgewiesen, dass sie über genügend Geld verfügen, um am Spielbetrieb teilzunehmen. Jetzt sagt Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL): "Wir hegen den starken Verdacht, dass Stralsund und Essen falsch testierte Zahlen vorgelegt haben." Das bedeutet nichts anderes, als dass man bei der HBL vermutet, dass die beiden Klubs wissentlich betrogen haben. Bis zum gestrigen Dienstag um 16 Uhr sollten die Klubs sich dazu schriftlich äußern.
    Essen ließ diese Frist verstreichen.

    http://www.sueddeutsche.de/sport/290/450013/text/

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Ausschnitt aus einem Artikel, der heute in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist:


    http://www.sueddeutsche.de/sport/290/450013/text/

    der einzige, der das wissen könnte hat sich ja auch gut aus dem staub gemacht und seitdem sich nichtmehr dazu geäußtert...unser neues management weiß davon ja nix...die können nur spekulieren

    so wo Ostern vorbei ist, wünsch ich euch einfach nen schönen Tag! ;)

  • Handball, 1.Bundesliga

    Kristof Szargiej bleibt

    WAZ Essen, 03.12.2008, Rolf HANTEL

    Trainer hat einen neuen Vertrag bis zum Ende der nächsten Saison unterschrieben.

    Zweitliga-Lizenz ist beantragt

    Kristof Szargiej bleibt Trainer beim Tusem. „Ich habe mich entschieden und bereits unterschrieben”, sagt Szargiej, der seit dem 1. Dezember auch wieder bei den Stadtwerken arbeitet, die ihn zuvor freigestellt hatten. „Ich bin bereit, die neue Aufgabe zu übernehmen und will hier mithelfen, ein neues Team aufzubauen.” Und das, obwohl ihm andere Angebote vorlagen – auch aus der 1. Liga. Als Co-Trainer soll ihm künftig Herbert Stauber, Trainer des Verbandsliga-Teams, zur Seite stehen.

    Dass die Aufgabe nicht einfach wird, dessen ist sich Szargiej natürlich bewusst. Aber das ist sie ja auch aktuell längst nicht mehr. Der insolvente Tusem steht als Zwangsabsteiger aus der 1.Handball-Bundesliga fest. Eine Tatsache, die das kommende Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, Am Hallo) gegen die HSG Wetzlar sportlich nur noch bedingt reizvoll macht. Und der Ausverkauf des Personals geht weiter. Maris Verskovs, der am vergangenen Wochenende zum Zweitligisten Hamm wechselte, war der fünfte Akteur, der nach der Insolvenz gegangen ist.

    Und weitere Spieler werden sich verabschieden. Torjäger Barna Putics ist Kandidat Nummer eins. Er weilt derzeit in Barcelona, um letzte Vertragsmodalitäten zu klären. Sergio Ruiz Casanova oder Jörg Lützelberger werden auch kaum zu halten sein. Möglicherweise wird der Tusem mit seinen A-Jugendlichen die Saison beenden, um der zweiten Mannschaft die Chance zu lassen, in die Oberliga aufzusteigen.

    Unterdessen hat der Klub die Zweitliga-Lizenz für die kommende Saison beantragt. Die „Tusem Sport- und Marketing GmbH” ist neu gegründet worden und nun wirtschaftlicher Träger für die insolvente „Tusem HSB”. Der Verein hält an der neuen Gesellschaft 25,1 Prozent Anteile, die „Freunde und Gönner des Tusem Handballs KG” besitzt 74,9 Prozent. Diese hat mehrere Privatpersonen als Gesellschafter. Geschäftsführer der „Tusem Sport und Marketing” sind Niels Ellwanger, Michael Keusgen und Thomas Vomfell.

    Ob der Tusem die Lizenz bekommen wird, steht in den Sternen. „Der Antrag muss bis Anfang März 2009 mit weiteren Unterlagen ergänzt werden”, heißt es offiziell.

    Einmal editiert, zuletzt von artmai (3. Dezember 2008 um 23:20)