Geht es finanziell beim TUSEM wieder bergab ?

  • Hallo Zusammen,

    wenn ich mir überlege, wie viel Geld bei Essen fehlen soll.
    Man dann liest, dass z.T. Gehälter vom Juni noch nicht bezahlt sind und auch keine Besserung in Sicht ist, so muss ich doch stark annehmen, dass bei der Lizensierung für diese Bundesligarunde stark modifizierte bzw. sehr sehr optimistische Zahlen vorgelegt wurden.
    So weit so schlecht, aber welcher Trottel hat dass dann geprüft?
    Wahrscheinlich der selbe, der die Nordhorner Unterlagen durchgewunken hat.
    Ist doch ätzend so was.
    Bohmann sollte sich echt mal fragen, was für Pfeiffen da am Werk sind.
    Die Alternative wären dann wissentlich falsche Zahlen um die Lizenz zu erschleichen.
    Das wäre dann eher was für eine Strafanzeige.
    Leid tun mir die Essener Fans, die sowas nicht verdient haben.

    Freundliche Grüße

    "This is my life, this is my life I'll decide not you."
    Judas Priest, Beyond the realms of death.

    • Offizieller Beitrag

    Ganz grob:

    Die Unterlagen werden von Wirtschaftsprüfern der Vereine testiert und bei der HBL eingereicht. Die testierten Zahlen gelten also als "wahr". Daraufhin überprüft ein Gutachterauschuss der HBL, bestehend aus Wirtschaftsprüfern, anhand der testierten Zahlen, ob die Lizenzierungsbedingungen (s.u.) erfüllt sind. Sagt der Gutachterausschuss "OK", muss der Lizenzierungsausschuss die Lizenz erteilen.

    Wer´s genauer wissen wiil: Lizenzierungsrichtlinien

  • Hallo Lothar,

    danke für die Info.
    Was ich trotzdem nicht verstehe, wie kann es dann zu so einem Mißverhältnis zwischen tatsächlichen Einnahmen/Ausgaben und den geplanten Einnahmen/Ausgaben kommen.
    Wurde hier gemauschelt?
    Das sollte doch einem Wirtschaftsprüfer auffallen, dass hier etwas im argen liegt. :nein:

    "This is my life, this is my life I'll decide not you."
    Judas Priest, Beyond the realms of death.

  • Man sollte die Wirtschaftsprüfer nicht versuchen für Sachen verantwortlich zu machen, die sie nicht zu verantworten haben. Der Wirtschaftsprüfer testiert doch etwas vergangenes. Die Juni-Gehälter waren nie testiert, da ja schon Ende Mai die Lizenz erteilt war. Die Erteilung der Lizenz beruht einerseits auf den Zahlen aus der Vergangenheit und dann wieder auf den Prognosen für die Zukunft. Das du letztere ohne weiteres immer wieder positiv darstellst, dürfte sich verstehen. Ganz losgelöst von den beteiligten Mannschaften aus Nordhorn und Essen (etc.) muss man sich doch fragen, was im System HBL dermaßen schiefläuft. Es sind ja hier nicht alles isoliert zu betrachtende Einzelschicksale, um die es hier geht, sondern ein grundsätzliches Strukturproblem.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Einzig der THW hätte bei einem Rueckzug Essens keine Einnahmeeinbussen, eher im Gegenteil. Oder bekommt man etwa dann anteilig sein Geld zurueck, wohl kaum.

    Wie es ein Verein allerdings schafft in so kurzer Zeit 2 mal den gleichen Mist zu machen, ist schon rekordverdächtig ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Wer weis was immer hinter verschlossenen Türen gesprochen wird. Papier ist geduldig. Ist doch gut möglich, dass die Lizenz nie erteilt worden wäre, aber da man sich alle ganz gut kennt, hat man es irgendwie wieder hingewogen. Vielleicht auch weil man gerade negative Schlagzeilen vermeiden will, die jetzt aber doch entgegen der Hoffnung entstanden sind.

    Es stellt sich auch die Grundfrage was die DHL bzw der DHB überhaupt will / gewollt hat ?
    Möchte er eine finanzstarke liga, die hart durchgreift wenn Fälle wie Essen und Nordhorn sich einfach abzeichnen.
    Oder will man sich lieber als eine Liga mit 18 Mannschaften verkaufen, weil es nach Außen nicht gut aussieht, wenn dort Lücken auftreten wegen finanzieller Schwierigkeiten.

    Der DHB / DHL hat sein Gebäude auf einem sehr wackeligen Fundament gebaut und denkt in meinen Augen zu kurzfristig, nicht aber für die Zukunft

  • Zitat

    Original von kuestentanne
    Wie es ein Verein allerdings schafft in so kurzer Zeit 2 mal den gleichen Mist zu machen, ist schon rekordverdächtig ...


    Vorallem wenn man nach dem 1. Mal beteuert, dass jetzt alles besser wird und man aus den Fehlern gelernt hätte.
    Mir ist auch unbegreiflich, wieso diese One-Man-Show von Herrn Edelmeier beim Neuanfang geduldet wurde, es sollte doch alles besser werden und mehr Leute Einsicht in die finanziellen Dinge bekommen. Also wurde ein Aufsichtsrat installiert, doch auch damit wurde nicht der gewünschte Erfolg erzielt. Denn alle Zitate in der Presse lassen immer wieder durchblicken, dass nur Edelmeier Einsicht in die finanziellen Sachen hätte.
    Das ist alles so schade, wenn man als Fan und auch als Sponsor an den Neuanfang geglaubt hat.

  • Langfristige Verbindlichkeiten - schon cool, daß die dann die Lizenz ohne Auflagen
    erhalten haben. GWD hat seinerzeit auch solche langfristigen Verbindlichkeiten gehabt
    und stand und steht auch noch dazu: jedes Jahr haben wir die Auflage, diese Verbindlichkeiten
    mit 100000 Euro abzutragen. Bei aller Kritik an Hotti, die immer wieder mal hochkommt,
    rechne ich ihm sehr hoch an, daß er zu den Altlasten steht und sie tilgt. Was da in
    Essen passiert, muß für ihn ein Schlag ins Gesicht sein.

    Ciao, Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von hummel / GWD (15. Oktober 2008 um 17:10)

  • Leiden kommt von Leidenschaft!!

  • Zitat

    Langfristige Verbindlichkeiten - schon cool, daß die dann die Lizenz ohne Auflagen erhalten haben

    Finde ich eben auch komisch. Bei einigen werden genau wegen solcher Verbindlichkeiten Auflagen gemacht und Herr Bohmann macht ne "Riesenwelle" und bei anderen wird es geduldet (oder evtl. übersehen?) :nein:
    Einfach ne Lachnummer das ganze Verfahren, so sieht es zumindest nach außen hin aus....

    Einmal editiert, zuletzt von Wöller (15. Oktober 2008 um 19:07)

  • wobei ja heute zu lesen war, dass die zahlen glaubhaft zu sein schienen. das macht das ganze noch verrückter

    Leichte Bälle zu halten ist einfach. Schwierige Bälle zu halten, ist immer schwierig. (Otto Rehagel)

  • Zitat

    Original von Specki300
    wobei ja heute zu lesen war, dass die zahlen glaubhaft zu sein schienen. das macht das ganze noch verrückter

    Für mich wäre krimineller statt verrückter da die richtige Vokabel. Wer soll denn einem
    gestandenen Geschäftsmann die Fabel glauben, die er da auftischt?

    Einmal editiert, zuletzt von hummel / GWD (15. Oktober 2008 um 20:00)

  • Zitat

    Original von hummel / GWD

    Wer soll denn einem
    gestandenen Geschäftsmann die Fabel glauben, die er da auftischt?

    Ein gewisser Herr Bohmann

    Leichte Bälle zu halten ist einfach. Schwierige Bälle zu halten, ist immer schwierig. (Otto Rehagel)

  • Zitat

    Original von hummel / GWD
    Langfristige Verbindlichkeiten - schon cool, daß die dann die Lizenz ohne Auflagen erhalten haben.

    Warum sollten langfristige Verbindlichkeiten zwangsläufig Auflagen zur Folge haben?
    Weisst Du überhaupt im Ansatz was langfristige Verbindlichkeiten sind?


    Ein sehr einfaches und rein fiktives Beispiel:
    Wenn ein Gönner dem TUSEM 100.000 € zur Verfügung gestellt hat und nun sagt. "Ihr begint mit der Rückzahlung im Jahr 2018. Bis dahin stelle ich euch zinsenfrei. Dann will ich das Geld in 10 Monatsraten zu 10.000 € zurück haben."
    Dann ist das eine langfristige Verbindlichkeit und wird natürlich in der Bilanz auftauchen. Warum daraus Auflagen der Lizenzierungsstelle im Jahr 2008 resultieren sollten musst du mir mal erklären.

    Wenn das alles so einfach wäre wie hier gerne dargestellt, dann würde es nicht zu den jetzt bekannten Problemen kommen.

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Ich hätte ja im Beispiel kein zinsfreies Darlehen gewählt, aber langfristige Verbindlichkeiten hat mit ziemlicher Sicherheit jede Bundesligamannschaft, z.B. auch der THW. Es geht, wenn man sich die Lizensierungsrichtlinien (Danke Lothar) anschaut (§6), logischerweise auch nicht um die Verbindlichkeiten oder Schulden, sondern um die Vermögenslage bzw. um eine mögliche Überschuldung.
    Eine andere Frage bleibt allerdings, wie bei Betrachtung der Vermögenslage, der Liquidität und der Prognose so überraschend so viele Probleme entstehen konnten.
    Und da tät mich schon interessieren, wie unschuldig da wer daran ist, dass dieses nicht frühzeitig erkannt wurde.

  • Zitat

    Wenn ein Gönner dem TUSEM 100.000 € zur Verfügung gestellt hat und nun sagt. "Ihr begint mit der Rückzahlung im Jahr 2018. Bis dahin stelle ich euch zinsenfrei. Dann will ich das Geld in 10 Monatsraten zu 10.000 € zurück haben."
    Dann ist das eine langfristige Verbindlichkeit und wird natürlich in der Bilanz auftauchen. Warum daraus Auflagen der Lizenzierungsstelle im Jahr 2008 resultieren sollten musst du mir mal erklären.

    Schönes Beispiel und wahrhaft fiktif.... ;)

    Zitat

    Wenn das alles so einfach wäre wie hier gerne dargestellt, dann würde es nicht zu den jetzt bekannten Problemen kommen.

    Sicher richtig. Die Frage dabei bleibt aber, wie kommuniziere ich das ganze Lizenzierungsverfahren nach außen hin. Und dabei hat die HBL und Herr Bohmann - vorsichtig ausgedrückt - nicht immer das glücklichste Händchen....

    Zitat

    Eine andere Frage bleibt allerdings, wie bei Betrachtung der Vermögenslage, der Liquidität und der Prognose so überraschend so viele Probleme entstehen konnten.

    Genau!!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Wöller
    Sicher richtig. Die Frage dabei bleibt aber, wie kommuniziere ich das ganze Lizenzierungsverfahren nach außen hin. Und dabei hat die HBL und Herr Bohmann - vorsichtig ausgedrückt - nicht immer das glücklichste Händchen....

    Völlige Zustimmung - wahrscheinlich auch von UlfN.

    UlfN ging es eher darum - und da stimme ich ihm sofort zu - zu verdeutlichen, dass langfristige Verbindlichkeiten an sich kein Problem darstellen müssen. Dass zumindest aus der Tatsache, dass langfristige Verbindlichkeiten existieren allein keine Auflagen abgeleitet werden können.

    Wenn das Lizenzierungsverfahren greift und wir von solchen Meldungen wie Nordhorn, Essen und demnächst vielleicht noch dem einen oder anderen Zweitligisten verschont bleiben - dann ist mir die Kommunikation der Erfolge nicht so wichtig. Problem ist ja, dass nach 2005 die Erfolge des Lizenzierungsverfahren sehr gut kommuniziert wurden, die Probleme dagegen gar nicht. Aber entsprechend hatte ich auch Wöllers Posting verstanden.