Ich kann ja verstehen, dass sich Kehrmann als Gegenstoßspieler Sorgen macht, aber die Art und Weise seiner Äußerung finde ich unpassend. Mit der Überschrift "Torhüter wollen unfair sein" und der anschließenden Aussage "Viele Torhüter legen es inzwischen darauf an, den Angreifer mit unfairen Mitteln zu stoppen." unterstellt er, dass "viele Torhüter" die eigene Gesundheit und die des Gegeners mutwillig aufs Spiel setzen, nur um ein Tor zu verhindern. Es ist doch vielmehr so, dass der Torhüter im Spielgeschehen nur Sekundenbruchteile Zeit hat, um abzuschätzen, ob er den Ball abfangen kann oder nicht. Aufgrund der langjährigen Erfahrung der Torhüter können sie in der Regel diese Situationen richtig einschätzen. Aber gelegentlich kommt es unglückseligerweise vor, dass sie sich verschätzen. Deshalb aber eine unfaire Spielweise zu unterstellen ist eine recht abenteuerliche Sichtweise. (Mutwillig unfairers Verhalten liegt meiner Ansicht nach schon eher vor, wenn der Abwehrspieler seinem Gegner in der Luft noch einen Stoß versetzt, kurz die Hüfte rausschiebt oder in den Wurfarm greift. Aber soetwas hat Herr Kehrmann sicherlich noch nie gemacht.
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Und sein Vorschlag den Torhütern das Verlassen des Torraums einfach komplett zu untersagen, ist ebenfalls wenig geistreich. Da hätte sich der Herr Kehrmann vielleicht mal ein paar mehr Gedanken zur Problemlösung machen sollen, anstatt eines solch platten und aus zahlreichen Gründen nicht praktikablen Vorschlags.