• Ich hab mal eine interessante Frage und bin auf Eure Antworten gespannt.

    Erst einmal die Tatsachen:
    Ein Torwart kann kein Eigentor erzielen.
    Der Abwurf ist ausgeführt, sobald der Ball die Torraumlinie überquert hat.
    Der SR ist Luft.

    Nun der Sachverhalt:
    Der Torwart führt den Abwurf aus. Der Ball hat die Torraumlinie in Richtung Spielfeld überquert. Der Ball trifft den SR, der auf 7 Meter steht und geht ins Tor.

    Entscheidung? Tor ja oder nein.

    Jetzt bin ich mal auf Eure Antworten gespannt.

    Mschwibi

  • Zitat

    Original von Schwibinger
    Ich hab mal eine interessante Frage und bin auf Eure Antworten gespannt.

    Erst einmal die Tatsachen:
    Ein Torwart kann kein Eigentor erzielen.
    Der Abwurf ist ausgeführt, sobald der Ball die Torraumlinie überquert hat.
    Der SR ist Luft.

    Nun der Sachverhalt:
    Der Torwart führt den Abwurf aus. Der Ball hat die Torraumlinie in Richtung Spielfeld überquert. Der Ball trifft den SR, der auf 7 Meter steht und geht ins Tor.

    Entscheidung? Tor ja oder nein.

    Jetzt bin ich mal auf Eure Antworten gespannt.


    Wo steht denn, dass ein Torwart kein Eigentor erzielen kann?

  • Er meint sicher beim Abwurf (das sagt 15:2, ergo wenn der TW im Feld agiert kann er schon ein Eigentor werfen, theoretisch!), also im obigen Beispiel Tor.

  • Wenn der TW den SR so mit dem Ball trifft, dass dieser 7m in einer solchen Geschwindigkeit zurücklegt, dass der TW ihn nicht mehr aufhalten kann, gehe ich von Vorsatz aus und gebe dem TW einen Ausschluss :D

    Spaß beiseite, Du hast die Antwort doch schon gegeben:

    12:2
    Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball vollständig die Torraumlinie überquert hat.

    7:9 Berührt der Ball einen Schiedsrichter auf der Spielfläche wird weitergespielt.

    Dies dürfte zur Begründung des Torerfolges reichen.

    Oder gilt in Baden etwas anders, Wolli? :D

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Ich würde kein Tor geben, denn Regel 9:1 sagt:

    Zitat

    Spielt ein Spieler den Ball in das eigene Tor, führt dies zum Torgewinn für die gegnerische Mannschaft, ausgenommen, der Torwart führt einen Abwurf aus (12:2, Absatz 2).

    Da der SR ja nicht gilt, würde also ansonsten der TW mit dem Abwurf ein Tor erzielen, was nicht möglich sein dürfte. Analog dazu würde ich das Beispiel bringen, dass der TW den Ball so andreht, dass er außerhalb des Torraums aufkommt und dann zurück ins Tor rollt.

  • Ich gehe mal davon aus, dass die Verfasser der Handballregeln nicht den angedrehten und ins eigene Tor rollenden Ball beim Abwurf mit dieser Regeln gemeint haben. Auch dürften sie nicht das Anwerfen des SR und den damit verbunden Folgen bei ihren Überlegungen in Betracht gezogen haben.

    Deshalb: Konstruierter Fall, der quasi nie vorkommen wird.... aber wenn doch?????

    Für mich stehen die beiden Regeln im Gegensatz. Einerseits ist der Abwurf mit Überqueren der Torraumlinie ausgeführt - andererseits kann aus einem Abwurf nie ein Eigentor geschehen. Was gilt denn nun wirklich?

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Ist die Frage, wie 9:1 dann gemeint sein soll, denn ein Wurf aus dem Torraum ins eigene Tor ist kein Abwurf.

  • Zitat

    Original von Lasse
    Ist die Frage, wie 9:1 dann gemeint sein soll, denn ein Wurf aus dem Torraum ins eigene Tor ist kein Abwurf.


    Der Torraum wird durch die Torauslinie begrenzt. Das bedeutet in dem Moment, wo der Ball die Torlinie überquert verlässt er den Torraum, sodass er im Spiel wäre und gleichzeitig würde dadurch, dass der Ball die Torlinie überquert, ein Tor erzielt. Diese Form des Eigentors wird durch Regel 9:1 ausgeschlossen.

    Einmal editiert, zuletzt von Arcosh (25. August 2008 um 20:28)

  • Zitat

    Original von Arcosh


    Der Torraum wird durch die Torauslinie begrenzt. Das bedeutet in dem Moment, wo der Ball die Torlinie überquert verlässt er den Torraum, sodass er im Spiel wäre und gleichzeitig würde dadurch, dass der Ball die Torlinie überquert, ein Tor erzielt. Diese Form des Eigentors wird durch Regel 9:1 ausgeschlossen.

    Schon kein schlechter Ansatz, hilft aber nicht ganz weiter. Der Abwurf kann nämlich nicht über die Torauslinie ausgeführt, sondern muss über die Torraumlinie gespielt werden. (12:2)

  • Aaaaaaaaaalso noch mal schön langsam das, was Theo gesagt hat:

    1. Torwart wirft den Ball aus dem Torraum in Richtung Spielfläche.
    2. Der Ball überquert die Torraumlinie.

    Damit ist der Abwurf beendet - alles, was jetzt kommt, hat per definitionem nichts mehr mit dem Abwurf zu tun.

    3. Der Ball trifft den SR. (,der von der Wirkung des Wurfes beeindruckt zu Boden gehen müsste...)

    4. Er gelangt ins Tor.

    Da das nix mehr mit dem Abwurf zu tun hat, gibt's bei der gegnerischen Mannschaft jetzt einen Zähler mehr auf der Habenseite...

  • Und eben genau das wäre meiner Meinung nach ein Regelverstoß. 9:1 ist da eben eindeutig: Der TW kann durch einen Abwurf kein Eigentor erzielen. Und dass der Abwurf ausgeführt wurde, bedeutet eben noch nicht, dass er bereits beendet ist, das ist er nämlich erst, sobald eine Wirkung erzielt wurde (anderer Spieler nimmt den Ball auf/der Ball fliegt ins Aus etc.)

    Ansonsten ist die Bemkerung "ausgenommen, der Torwart führt einen Abwurf aus" in Regel 9:1 vollkommen überflüssig.

  • Zitat

    Original von Lasse
    das ist er nämlich erst, sobald eine Wirkung erzielt wurde (anderer Spieler nimmt den Ball auf/der Ball fliegt ins Aus etc.)

    Wie kommst Du darauf? Ein "normaler" Wurf ist dann beendet, wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Beim Abwurf gilt das Passieren der Torraumlinie als Abschluss.

    Zitat

    Original von Lasse
    Ansonsten ist die Bemkerung "ausgenommen, der Torwart führt einen Abwurf aus" in Regel 9:1 vollkommen überflüssig.

    Doch - denn bei der Ausführung des Abwurfs kann eben doch noch was schiefgehen - z.B. das berühmte Beispiel, dass der Ball beim Ausholen aus der Hand rutscht und ins eigene Tor fällt...

  • Und dennoch hat Lasse Recht.

    Das Tor würde in dieser Situation durch den Abwurf des Torwartes entstehen und das schließt ja 9:1 aus.

    Die einzige Regelkonforme Kraft die den Ball in Bewegung hält ist hier der Abwurf des Torwartes. Und durch diesen kann kein Tor erziehlt werden. Der Schiri gilt als Luft.

  • Zitat

    Original von T.N.T.

    Wie kommst Du darauf? Ein "normaler" Wurf ist dann beendet, wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Beim Abwurf gilt das Passieren der Torraumlinie als Abschluss.

    Ich sehe das analog zu den FW nach der Schlusssirene. Wäre der FW beendet (da ausgeführt), sobald er die Hand verlassen hat, würde ich als Abwehrspieler den Teufel tun und noch einen Gesichtstreffer riskieren, wenn der Ball eh nicht mehr regelkonform am Tor ankommen kann. Da 2:4 aber von dem Ergebnis (und nicht der Folge) des FW spricht, ist der FW erst beendet, sobald eine neue Situation eintritt, in dem Fall des FW könnte das also sein, dass der Ball geblockt wird, ins Tor oder ins Aus geht.

    Zitat

    Original von T.N.T.

    Doch - denn bei der Ausführung des Abwurfs kann eben doch noch was schiefgehen - z.B. das berühmte Beispiel, dass der Ball beim Ausholen aus der Hand rutscht und ins eigene Tor fällt...

    Aber genau in der Situation wäre kein Abwurf ausgeführt, da dieser über die Torraumlinie gehen muss, die eben nur der 6m-Kreis ist, aber nicht die Torlinie.

  • Zitat

    Original von Lasse
    Ich sehe das analog zu den FW nach der Schlusssirene. Wäre der FW beendet (da ausgeführt), sobald er die Hand verlassen hat, würde ich als Abwehrspieler den Teufel tun und noch einen Gesichtstreffer riskieren, wenn der Ball eh nicht mehr regelkonform am Tor ankommen kann. Da 2:4 aber von dem Ergebnis (und nicht der Folge) des FW spricht, ist der FW erst beendet, sobald eine neue Situation eintritt, in dem Fall des FW könnte das also sein, dass der Ball geblockt wird, ins Tor oder ins Aus geht.

    Das ist der berühmte Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Hier hat man einfach für diese Situation eine separate Regelung getroffen.
    Generell ist die Ausführung des Wurfes mit Verlassen der Hand abgeschlossen, das Ergebnis/die Wirkung/die Folge (m.E. hier dasselbe) folgt eben erst später.

    Zitat

    Original von Lasse

    Aber genau in der Situation wäre kein Abwurf ausgeführt, da dieser über die Torraumlinie gehen muss, die eben nur der 6m-Kreis ist, aber nicht die Torlinie.

    Die Regel sagt "der Torwart führt einen Abwurf aus". Das heißt, er ist dabei - der Prozess ist deutlich erkennbar im Gange - und jetzt sagst Du, dass, sobald da ein unerwartetes Ereignis die vollständige Ausführung beeinflusst und der Ball dann nicht mehr zur Torraumlinie kommt, es sich nicht mehr um einen Abwurf handeln soll. Sorry - aber das ist ne sehr komische Ansicht...

    Sunny: dito - die Regel sagt, dass der Torwart bei der Ausführung ist - nicht, dass der Abwurf bereits ausgeführt wurde...

    Einmal editiert, zuletzt von T.N.T. (26. August 2008 um 07:39)

  • Regeltexte:

    9:1 ........
    Spielt ein Spieler den Ball in das eigene Tor, führt dies zum Torgewinn für die gegnerische Mannschaft, ausgenommen, der Torwart führt einen Abwurf aus (12:2, Absatz 2).

    12:2
    Der Abwurf wird vom Torwart ohne Pfiff vom Schiedsrichter (ausgenommen 15:5b) aus dem Torraum über die Torraumlinie ausgeführt.

    Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball vollständig die Torraumlinie überquert hat.


    Regeltexte Ende

    Das heißt, die einzige Aktion, die im Moment der überquerung der Torraumlinie gültigkeit hat, ist der Abwurf des Torwartes, welcher nicht zum Eigen-Tor führen kann. Und diese Aktion wird erst aufgehoben, wenn ein anderer Spieler den Ball berührt. Prallt er jetzt von der Luft(Schiri) ab und trudelt ins Tor, war dafür das der Ball im Tor landet der Abwurf verantwortlich.

  • Zitat

    Original von sunny-1

    Das heißt, die einzige Aktion, die im Moment der überquerung der Torraumlinie gültigkeit hat, ist der Abwurf des Torwartes, welcher nicht zum Eigen-Tor führen kann. Und diese Aktion wird erst aufgehoben, wenn ein anderer Spieler den Ball berührt.(<<< wo steht denn das in den zitierten Regeln ?)
    Prallt er jetzt von der Luft(Schiri) ab und trudelt ins Tor, war dafür das der Ball im Tor landet der Abwurf verantwortlich.


    Der Abwurf ist mit überqueren der TR linie ausgeführt.

    12:2 Der Abwurf wird vom Torwart ohne Pfiff vom Schiedsrichter (ausgenommen 15:5b) aus dem Torraum über die Torraumlinie ausgeführt.
    Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball vollständig die Torraumlinie überquert hat.

    er muss nicht bei einem anderen Spieler ankommen !

    15:2 Ein Wurf ist ausgeführt, wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen hat (siehe jedoch 12:2). Der Werfer darf den Ball erst wieder berühren, nachdem dieser einen anderen Spieler oder das Tor berührt hat (15:7, 15:8, siehe auch weitere Beschränkungen gemäß 14:6).
    Alle Würfe können unmittelbar zu einem Tor führen (ausgenommen beim Abwurf, bei dem kein Eigentor möglich ist).

    Der Ball trifft den SR => weiterspielen

    7:9 Berührt der Ball einen Schiedsrichter auf der Spielfläche wird weitergespielt.

    Ball im Tor => Tor

    9:1 Ein Tor ist erzielt, wenn der Ball die Torlinie vollständig überquert hat (Abb. 4), sofern vor dem oder beim Wurf der Werfer, seine Mitspieler oder Offizielle sich nicht regelwidrig verhalten haben. Der Torschiedsrichter bestätigt durch zwei kurze Pfiffe und Handzeichen 12, dass ein Tor erzielt ist.
    Gelangt der Ball ins Tor, obwohl ein Spieler der abwehrenden Mannschaft eine Regelwidrigkeit begangen hat, ist auf Tor zu erkennen.
    Hat ein Schiedsrichter oder der Zeitnehmer das Spiel unterbrochen, bevor der Ball die Torlinie vollständig überquert hat, darf nicht auf Tor entschieden werden.
    Spielt ein Spieler den Ball in das eigene Tor, führt dies zum Torgewinn für die gegnerische Mannschaft, ausgenommen, der Torwart führt einen Abwurf aus (12:2, Absatz 2).

    Abwurf ist aber regelkoform ausgeführt ! vgl. oben !


    mindestens 2 min für den TW ;) (<< darüber müssen wir nicht diskutieren)

    8:4 Körperliche und verbale Ausdrucksformen, die nicht mit dem Geiste der Sportlichkeit vereinbar sind, gelten als unsportliches Verhalten (Beispiele: siehe Erläuterung 5).
    Dies gilt sowohl für Spieler als auch Mannschaftsoffizielle auf der Spielfläche wie außerhalb. Auch im Falle unsportlichen Verhaltens ist progressiv zu bestrafen (16:1c, 16:3c-d und 16:6a).

    Gruß
    Hoertie

    Einmal editiert, zuletzt von Hoertie (26. August 2008 um 11:24)

  • sunny-1

    Ich finde es langsam süß wie du Regeltexte als Untermauerung deiner Interpretation zitierst und dann in deiner Argumentation den für alle lesbaren wichtigen Satz negierst und deine Interpretation als richtig hinstellst.

    Zitat

    Und diese Aktion wird erst aufgehoben, wenn ein anderer Spieler den Ball berührt.

    Diese Interpretation ist einfach falsch und steht in keiner Regel. Stattdessen zitierst du ja den Regeltext der besagt, das der Abwurf als ausgeführt gilt, wenn der Ball die Torraumlinie vollständig überquert hat.

    Im weiteren Verlauf der Diskussion würdest du auf Biegen und Brechen auf die Richtigkeit deiner Aussage bestehen, obwohl jeder selbst in deinen Beiträgen nachlesen kann, dass sie falsch ist.

    Willst du uns eigentlich vergageiern (sächsich für verarschen)?