Heiner Brand - wie lange noch

  • wie lange ist Heiner Brand noch Bundestrainer 0

    1. er tritt nach der WM aber vor Vertragsende zurück (0) 0%
    2. Er erfüllt seinen Vertrag (0) 0%
    3. Er tritt vor der WM zurück (0) 0%

    Da ich den Eindruck aus der Vergangenheit habe, dass einige Themen, welche hier diskutiert werden, später auch den Weg in die "realen" Medien finden, will ich einen Punkt aus dem Olympiathread aufgreifen und mal möglichst unabhängig von Personen in die Runde fragen, ob die Kritik am System Brand mittelfristig zu Konsequenzen führen wird.

    Ein User hat im Olympiathread fast schon empört gepostet, "warum muss jetzt eigentlich alles in Frage gestellt werden"?

    Wo ist das Problem ein System bzw. einen Zustand in Frage zu stellen, solange das ganze nicht in die polemisch/persönliche Ecke abdriftet.

    hw hat mit den Artikel von Matthias Kornes und Christian Chiemalla, auch mit Statistiken belegt, in den Raum gestellt, dass die deutsche Mannschaft taktisch zu einfach ausrechenbar war. Ein user (härter_schneller?) hat es auf den Punkt gebracht: Wenn ein Trainer für eine System nicht die richtigen Spieler hat, muss er das System ändern und nicht versuchen die "Nachrücker" in das alter Erfolgssystem zu drücken.

    Heiner Brand selber weist dem Verband, der Liga und den Spielern die Schuld zu. Bestes Beispiel ist dieser Focusartikel


    focus


    Hier ein Beispiel für die Spielerkritik

    Zitat

    „Ich hatte Probleme mit der Mentalität mancher Leute, die Torchancen nicht mit vollstem Einsatz wahrgenommen haben. Jeder weiß, dass man im Notfall mit dem Ball ins Tor springen muss“,

    ergo - Konzentrationsschwäche

    und hier der Zukunftsausblick.

    Zitat

    „Keinen Grund, alles umzukrempeln“

    Heiner Brand will in der aktuellen Mannschaft jedenfalls über alle Positionen nachdenken. Allzu viel Zeit hat er nicht, im Januar muss sein Team bei der WM in Kroatien den Titel verteidigen. „Wir wissen noch nicht, mit welcher Mannschaft wir bei der WM spielen werden. Es gibt keinen Grund, alles umzukrempeln. Es wird aber ein paar Veränderungen geben, da ich mittelfristig plane“, sagt Brand.

    Ich bin nur Zuschauer und kein Taktiker. Viele pros und cons leuchten mir ein. Es sieht jedoch so aus, dass der Umbruch der Mannschaft nicht gut läuft. Und es wird weiter zögerlich gehen. Taktisch dürften wir als Alternative zur 6-0 auch weiterhin nur phasenweise D.Klein auf der Eins spielen sehen. Wenn die WM auch wieder mies läuft dürften diese Fragen lauter werden. Da Heiner Brand die WM offensiv angeht und nicht wie die in Tunesien medial als Übergangs-WM abschenkt ist die Chance recht groß, dass es wieder nicht für eine Platz unter den ersten vier reicht.


    Ich stelle mir die Frage welche Ausstiegschance Heiner Brand eigentlich hat. Er ist eine echte Ikone geworden. Irgendwo stand mal, dass er einer der beliebtesten Deutschen sei. Den Job in der Nationalmannschaft macht er schon "ewig".

    Zyklisch bringt er die Kritik an der Liga über die Medien ins Spiel und erhält mit immer wiederkehrende Abfuhren und erfährt die Machtlosigkeit des DHB.

    Genauso zyklisch betont er, dass er auch noch mal Pläne für einen Auslandsjob hat. Doch hat er überhaupt einen Alternativplan? Als Klubtrainer im Ausland, und da kann eigentlich nur Spanien mit gemeint sein? Er war nie als Spieler im Ausland und dürfte die Sprache nicht so sprechen, dass er eine Mannschaft damit selbst anleiten kann. Als Nationaltrainer? Angebote wird es geben, aber ob er bereit ist Kompromisse einzugehen. Für mich schwer vorstellbar.

    Ich denke eher, dass es ihm eigentlich nicht sehr schwer fallen würde ganz aufzuhören. Die Medien haben ihn nie interessiert. Eitelkeit war ihm stets fremd.


    In der angehängten Umfrage stimme ich für Option drei. Er wird seinen Vertrag erfüllen. Der läuft ja noch länger (drei Jahre ca. ?). Der Grund ist einfach, dass die Entscheidungsträger (Strombach, Hotti; gibts noch andere) einfach aufgrund der langjährigen Beziehung zu Heiner Brand ihm nicht den Stuhl vor die Tür setzen werden. Wenn es einen Wechsel gibt, dann würde er meiner Meinung nach von selbst gehen. Da ich mir wie oben beschrieben, keinen Alternativjob vorstellen kann, gehe ich von Vertragserfüllung aus.

    Hoffe, dass der Einwurf nicht als Threadtitelschinderei gewertet wird. In der laufenden Diskussion werden mir jedoch zu viele einzelne Spielerpersonalien in den Raum geworfen und nicht die Kernfrage.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (24. August 2008 um 22:58)

  • Heiner Brand erfüllt seinen Vertrag - wenn man ihn lässt!

    Da sich aber der Bundesheiner inzwischen so einen Thron gebaut hat werden die Herren vom DHB aber einen Teufel tun und ihn entlassen. Leider fehlt den Offiziellen dafür der berühmte A.... in der Hose!

    Meiner Meinung nach ist Brand nicht flexibel genug. Wie schon im anderen Thread erwähnt muss er das Beste aus dem vorhandenen Spielermaterial machen und nicht versuchen seine veralteten Taktiken den junge Spielern aufzudrücken.

    Aproos junge Spieler, auch hier fehlt ihm der Mut. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, dass bis zum Erbrechen an den alten Ikonen festgehalten wird (die ihre Verdienste HATTEN und dafür DANKE!). Es ist unglaubwürdig, dass man die Bundesligaclubs anprangert, aber selbst die gleiche Linie fährt.

    Sorry, der Mann hat Großes geleistet und dafür Chapeau, aber es ist Zeit Goodbye zu sagen.

  • Er wird hoffentlich den Vertrag erfüllen.

    Brand ist sicher ein Sturkopf...aber auch ein guter Trainer. Nach einen ersten wirklich schlechten Turnier (die WM in Tunesien sehe ich relativ) alles in Frage zu stellen, ist Blödsinn. Natürlich muss sich auch der Trainer hinterfragen nach diesem Turnier. Ich traue ihm das zu.

    Die Kritik am System gab es übrigens zuletzt auch gegenüber Onesta in Frankreich. Der ist seit heute Olympiasieger. Manche Dinge können sich schnell ändern.

  • Zitat

    Original von Meikel
    Die Kritik am System gab es übrigens zuletzt auch gegenüber Onesta in Frankreich. Der ist seit heute Olympiasieger. Manche Dinge können sich schnell ändern.


    Dadurch, dass Frankreich Olympiasieger wurde, verstummt die Kritik am "System Onesta" ja nun vermutlich nicht. Gegen stärkere Gegner - Kroatien und Dänemark haben nicht das abgerufen, was sie können, Island hatte im Finale den (einzigen?) schlechten Tag beim Turnier erwischt - hätte Frankreich auch recht schnell ausscheiden können. Der Sieg überdeckt interne Unzulänglichkeiten, die jedoch durch die Qualität der Einzelspieler diesmal kompensiert werden konnten (anders als in den letzten Jahren).


    Aber zurück zum Thread-Thema...
    Deutschland hatte mit einer ähnlichen Qualität gespielt wie bei der EM 2008 in Norwegen. Hätte es gegen Russland in der Vorrunde ein Tor mehr gegeben, wäre man im Viertelfinale gewesen. Und dann mit etwas Glück sogar wieder im Halbfinale. Insofern ist dieses Turnier nicht das erste schlechte Turnier gewesen, die EM war schon nicht wirklich gut, hat aber noch einiges überdeckt durch das relativ gute Abschneiden. Und das "System Brand" hat insofern versagt, als dass die Spieler entweder nicht in der Lage sind, 1:1 das umzusetzen, was Brand fordert, oder eben dass das System mittlerweile zwar nicht veraltet ist, aber vielleicht eine Auffrischung nötig hat, etwas umgestellt werden muss.
    Der Gegner weiß, wie er sich auf die Deckung einzustellen hat. Und er weiß, dass er im Angriff den Mittelspieler rauszunehmen hat, damit das System nicht mehr funktioniert. Eine einfache 5-1-Deckung macht ja schon oft genug schier unüberwindbare Probleme. Wenn dann die Gegenstöße nicht konsequent versenkt werden, kommt man nicht mehr so einfach zu Toren, eben weil das Überraschungsmoment fehlt.

    Ich sehe keinen Bedarf, den Trainer in Frage zu stellen. Allerdings muss Brand sich vielleicht selber fragen, ob sich am Stil der Mannschaft etwas ändern muss. Und das Thema Nachwuchsförderung ist denke ich so festgefahren, da müssten sich mal wirkliche Entscheidungsträger zusammensetzen und den Karren gemeinsam aus dem Dreck ziehen. Genug Ideen gibt es ja, nur eben nicht die Personen, die das auch umsetzen wollen / können.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Wären die Gegenstösse versenkt worden wie früher, wäre Deutschland im Viertelfinale gewesen. So dramatisch finde ich die Zukunft des deutschen Handballs nicht... Mit den momentanen Nationalspielern und den Alternativen kann man weiter vorne mitspielen.

    Ich kann auch nicht einschätzen, wie stark bei Heiner Brand die Fähigkeiten zur Selbstkritik vorhanden sind. Selbstkritik heisst ja nicht, dass man der Presse sagt, was man falsch gemacht hat... Einige Brand-Äußerungen klangen zwar nach "Die anderen waren schuld", aber wenn man die Anzahl der Interviews sieht, muss er nach dem Olympia-Aus ein Interview nach dem anderen gegeben haben...

    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Zitat

    Original von Brummsel


    Dadurch, dass Frankreich Olympiasieger wurde, verstummt die Kritik am "System Onesta" ja nun vermutlich nicht. Gegen stärkere Gegner - Kroatien und Dänemark haben nicht das abgerufen, was sie können, Island hatte im Finale den (einzigen?) schlechten Tag beim Turnier erwischt - hätte Frankreich auch recht schnell ausscheiden können. Der Sieg überdeckt interne Unzulänglichkeiten, die jedoch durch die Qualität der Einzelspieler diesmal kompensiert werden konnten (anders als in den letzten Jahren).

    Auch wenn ich Deine MEinung sehr respektiere, Meikel, da irrst Du in meinen Augen gewaltig! Für mich haben die Franzosen trotz Onesta den Titel gewonnen auf Grund der besten Einzelspieler! Was der taktisch für einen Mist macht, geht eigentlich gar nicht und beweist einmal mehr die spielerische Klasse der Spieler!

    Zum Thema: Finde es sehr spannend, dass im letzten Jahr Heiner Brand noch alles richtig gemacht hat und von allen Seiten gelobt wird, nun aber von allen Seiten verissen wird, die Schulter-Klopfer von damals werden zu den ärgsten Feinden! Alf und härter-schneller nehme ich da ausdrücklich aus, die schon seit langem ihren Unmut, den ich nur in Teilen zustimmen kann, äußern! Teilen in dem Sinne, dass Heiner Brand manchmal etwas lange an eigentlich schlechteren Spielern festhält! Aber was bei der WM 2007 noch ein Erfolgsrezept war, bekommt nun natürlich durch das schlechte Ergebnis Aufwind!

    Mir gefallen auch einige Dinge von Brand nicht so ganz, so kann ich nicht verstehen, dass er Niemeyer seit mehreren Jahren trotz solch großer Verletzten-Probleme nicht in den Kader beruft, das wäre eigentlich der Shooter, den wir bräuchten!
    Aber deswegen ist Heiner Brand doch der beste Trainer, dem der DHB passieren kann! Erinnert euch mal an die Zeit vor Brand, wie die Erfolge da aussahen (Interview Fraatz in der aktuellen Handballwoche Saisonvorschau, auf die Frage was sein bitterstes Erlebnis war, die C-WM)! Er hat damals den Umbruch geschafft und er wird ihn auch wieder schaffen!

    Ein großes Problem ist in meinen Augen momentan die Mannschaftshierarchie, Kehrmann, der eigentlich eine Führungsrolle übernehmen soll, stagniert seit Jahren, nein er stagniert nicht nur, er wird schlechter! Damals für mich mit Dzomba der beste RA ist er höchstens noch internationale Klasse! Vielleicht überspielt, hoffe der gute Ersatz in Lemgo gibt ihm Ruhepausen und die Möglichkeit zu alter Stärke zurückzufinden! Daher auch dieser unrühmliche Versuch, Christian Schwarzer zurückzuholen, der wirklich völlig daneben ist!

    Ganz klar ist das Turnier nicht gut gelaufen für die Mannschaft, man muss aber auch sehen, dass man wieder Mal zwei RL verloren hat, eine der spielbestimmenden Positionen, und wenn man Velyky dazu zählt, drei!

    Zum Thema Strobel nachnominieren: Auch eingefleischte Balingen Fans sagen alle unisono, dass Strobel dieses Saison nicht so gut gespielt hat, ihm Brack den Rang abgelaufen hat, und dann soll uns er als 22 Jähriger bei einem der wichtigsten Turniere weiterhelfen, der noch nie Internationale Erfahrung gesammelt hat und auch noch selbst sagt, dass er sich selber auch nicht nominiert hätte nach der Vorbereitung? ?(

    Brand muss einfach für das nächste Turnier einige Positionen überdenken, aber wenn es einer wieder schafft, eine gute deutsche Mannschaft auf die Platte zu stellen, dann ist es eben Heiner Brand!

    PS.: Ach ja, ich stimme natürlich dafür, dass Heiner Brand hoffentlich seinen Vertrag erfüllt!

    Wöller: Ja, ich stimme dir zu, fand das Niveau auch sehr bescheiden! Die Spieler brauchen dringend Pausen, dieser Jahres-Rhytmus WM/EM und dann auch noch Olympia-Jahr ist wirklich nicht mehr haltbar und macht auch das Besondere kaputt! Selbst ich als eingefleischter Handball-Fan kann nicht wirklich die letzten fünf Weltmeister benennen, beim Fußball kann ich das bis tief in die 70er ohne Probleme!
    Aber das ist ein anderes Thema!

  • @ Diddi: super Beitrag , trifft genau mein Meinung!

    Lass bei den Franzosen mal Karabatic und Narcisse einen relativ schwachen Tag haben, und sie gehen ein wie andere Nationen auch, das System unter Onesta ist wohl mit Abstand das schwächste.

    Sicher kann man über einige Entscheidungen von HB diskutieren, er ist aber immer noch der beste für den Job. Die Ausfälle von Velyky, Kaufmann und Hens waren nicht zu kompensieren. Stellt euch Frankreich ohne die 3 besten RL vor (wer ist der dritte, Fernandez? und wer kommt dann???), die verlieren jedes Spiel!

  • mir geht es nicht um aktuelle Personalentscheidungen. Letztlich gibt es im Handball auch einen medial unterstützten Eskalationsprozess. Sehr gut zu beobachten bei der Noka-Entlassung.

    Aus meiner Sicht ist es ein Glück, dass dieser "Aussetzer" bei Olympia passierte. Die Medien hatten noch nicht die Zeit und den Platz den Handballern deshalb noch mehr Beachtung zuschenken. Zumal auch die anderen Ballsportarten mehr oder weniger floppten. (Ausnahme Hockey). Ich gehe davon aus, dass der Focusartikel eher so ein Schnellschuss war, um erst mal das Thema ins Leere laufen zu lassen. Intern wird sich die DHB-Spitze wohl vermutlich zusammensetzen und eine Analyse betreiben. Und ich denke auch wie Meikel, dass der "Sturkopf" Brand eine eigene Fehleranalyse betreibt.

    Es dürfte aber spannend werden, wenn mit etwas Abstand die "Welt", "SZ" oder "FAZ" das Thema noch mal aufgreift und analysiert. Dann dürfte auch Herr Strombach noch einmal Gelegenheit haben, seinen Goldanspruch ex-post noch mal zu relativieren. Bei den Frauen hat sich mit Hähner auch ein Kritiker schon mal aus dem Graben gewagt. Bei den Herren meldet sich ja vielleicht auch noch einer.

    Ich schreibe dies hier nicht, weil ich irgend etwas gegen den Bundesheiner habe. Im Gegenteil. Seine Verdienste sind unbestritten. Ein Glücksfall für den Herrenhanball. Trotzdem sollte es erlaubt sein, mal solche Überlegungen anzustellen.

    Die Frage, ob es überhaupt personelle Alternativen zu Heiner Brand gibt kann man in einem Userforum diskutieren, ist aber im Augenblick wirklich reine Spekulation. Als radikale Konsequenz auf den derzeitigen Vorwurf an Heiner Brand käme dann ja nur Rolf Brack in Frage.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (25. August 2008 um 22:10)

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    ich hör das jetzt des öfteren - was soll denn bei den franzosen unter onesta so im argen liegen?

    Ich glaube, der größte Kritikpunkt sind die fehlenden Systeme. Im Angriff verlassen sich die Franzosen meist im Endeffekt auf ihr 1gegen1. Die einzige Auftaktbewegung, die mir gerade präsent ist, ist, das leere Kreuzen den Mitte auf linkshalb, während der Linksaußen den Ball hat. Danach nutzen sie meist ihren Bewegungsvorsprung oder legen auf ihren Weltklasse Kreisläufer ab.

    Kritisiert wird hierbei, dass es offensiv keine Systeme gibt und somit die Leistung immer direkt von der Leistung der Einzelspieler Narcisse und Karabatic abhängt. Wenn die einen schlechten Tag haben, wie oben erwähnt, sehen auch die Franzosen direkt viel mehr nach Stückwerk im Angriff aus. Onesta will vom System her seinen Einzelspielern nichts aufzwängen. Nichtsdestotrotz würde ich z.B. befürworten, dass wenn ein Gille dann mal auf der Mitte spielen sollte es eben Systeme gibt. Klar kann man weiter mit ihren 3 Weltklasse Rückräumen agieren, aber als Option mit Gille und dem gebundenen Spiel wären die Franzosen nur sehr schwer in den Griff zu kriegen.

    Hinten kann man Onesta eigentlich auch nur ankreiden, dass er eben keine komplzierte Abwehr hat, sondern jeder Spieler 1gegen1 eigentlich so stark ist, dass ihm nicht oft geholfen werden muss. Dazu noch den Spielaufbau regelmäßig durch Fouls stören und fertig ist die französische Abwehr.

    Nichtsdestotrotz funktioniert dieses System in den letzten Jahren aber eigentlich gut. Nur könnten sie vielleicht besser sein mit mehr taktischen Vorgaben...

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man sich demonstrativ hinter den Trainer stellt, bringt man sich nur in Stellung, um ihm in den Rücken fallen zu können ;)

    no pain, no glory

  • Back to topic:

    ich glaube, bei aller Kritik, die auch ich schon im Vorfeld von Olympia formuliert habe, dass Heiner Brandt seinen Vertrag erfüllen wird.

    Ich finde es spannend jetzt zu beobachten, ob man im Verband den Mut hat, sich von der Zielsetzung Titelverteidigung bei der kommenden WM ein Stück zu verabschieden, um dem Bundestrainer den Raum für das Einbauen neuer Spieler zu geben. Oder riskiert man, dass ein vergleichbares Scheitern wie bei Olympia wieder geschieht.
    Wenn man mit der gleichen Mannschaft noch bis zur WM weitermacht und die Systeme dann in der Tat von allen Gegnern auswendig gekannt werden und man scheitert ähnlich früh, wie bei Olympia, dann wird man Heiner Brandt auch öffentlich wohl Taten- und Konzeptlosigkeit vorwerfen.
    Ob er dann seinen Vertrag erfüllen wird????

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Vielleicht ist ja genau das die Stärke von Onesta, daß er seinen überragenden Individualisten die Freiheiten lässt, die sie für ihr Spiel brauchen? Kroatien wäre ohne Balic wohl auch deutlich weniger kreativ im Angriff.

  • Zitat

    Original von Linksaussen
    Vielleicht ist ja genau das die Stärke von Onesta, daß er seinen überragenden Individualisten die Freiheiten lässt, die sie für ihr Spiel brauchen? Kroatien wäre ohne Balic wohl auch deutlich weniger kreativ im Angriff.

    Genau so kann man es auslegen. Würde ich auch, solange sie erfolgreich sind. Da sie aber vergleichsweise mit ihrem Spielermaterial wenig Titel aufweisen können, sondern v.a. viele Halbfinalteilnahmen, kann es doch berechtigte Kritikpunkte geben. Zumindest könnte es Systeme geben, wenn Gille auf der Mitte kommt als echter Mittelmann. Das würde ihnen die Chance geben, wenn ihre 3 großem im Rückraum nicht so ins Spiel kommen, durch gebundenes Spiel zum Erfolg zu kommen. Weiterspielen unter Druck kann jeder von ihnen, denn darauf beruht ja ihr 1gegen1 System.
    Die Frage ist halt immer, ob man nicht noch mehr herausholen könnte. Sie könnten z.B. seit 2005 alles gewonnen haben, denn sie galten immer als Favorit, wenn nicht gar Topfavorit.

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man sich demonstrativ hinter den Trainer stellt, bringt man sich nur in Stellung, um ihm in den Rücken fallen zu können ;)

    no pain, no glory

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    es gibt doch "system" mit g gille - wenn karabatic-narcisse-fernandez(burdet) chaos produzieren, kommt gille uind löst dann häufig auf oder spielt mit langen übergängen und dem ansatz eines laufspiels.

    Dieses wäre aber deutlich ausbaufähig meiner Meinung nach. Man verlässt sich da doch zu sehr auf die Rückraumgrößen. Mit beiden Außen und dem Kreis kann man eigentlich alle Varianten des Abräumens spielen...

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man sich demonstrativ hinter den Trainer stellt, bringt man sich nur in Stellung, um ihm in den Rücken fallen zu können ;)

    no pain, no glory

  • der anspruch hängt aber hoch. die franzosen kooperieren in fast jedem angriff in der kleingruppe mit dem kreis - da ist deutschland meilenweit von weg. und die außen sind bei frankreich deutlich mehr ins aufbauspiel einbezogen als bei anderen mannschaften (neben den deutschen wäre da auch dänemark zu nennen)

  • ihr seid jetzt auf onesta umgeschwenkt. ok. der mann sitzt fest im sattel. wer sollte nach so einem titelgewinn und den letzten platzierungen den mann in ernsthaft in frage stellen? ist doch genauso als ob man eimem michael phelps raten würde sich die fußnägel zu schneiden, damit der schwimmstil schöner wird. :nein:

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (26. August 2008 um 20:21)

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    na ja, so weit auseinader sind die "fälle" nicht, denn da zeigt sich wie schnell einige nuancen den unterschied machen zwischen alles toll und alles schrott.

    Genau. Solange sein freies System funktioniert, wird niemand was sagen. Wenn sie aber im nächsten turnier in der Vorrunde ausscheiden oder im viertelfinale wird vielen Leuten auffallen, dass mind. 7 Spieler über 30 sind, nur gute Einzelleistungen nicht reichen und es sich der Trainer doch sehr leicht gemacht hat.

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man sich demonstrativ hinter den Trainer stellt, bringt man sich nur in Stellung, um ihm in den Rücken fallen zu können ;)

    no pain, no glory

  • ICh persönlich finde das system von Onesta sehr gut!!! Das ist doch fast genau das, was im modernen Handball gebraucht wird. Viele Spieler die gute 1:1 Situationen beherschen und einfache Auslösehandlungen die immer wieder neue Abschlussmöglichkeiten zulassen und kein gnadenlos ausrechenbarer Konzepthandball. Frankreich hat halt das Glück genügen, für dieses System zutreffende Spieler zu haben. Und im Notfall gibt es ja immernoch Gille auf der Mitte, der das ganze auch noch leiten könnte, falls er gebraucht würde.

    Wird er aber nicht, weil keine Mannschaft ein Möglichkeit gefunden hat, dieses System zu brechen und mit Didi in der Abwehr brennt dort auch nicht allzuviel an.

    Natürlich kann man spekulieren ob Frankreich noch so stark wäre, wenn sich zb Karabatic und Narcisse verletzen würden - natürlich wären sie dann sehr sehr geschwächt - aber im Moment würde ich immernoch behaupten, dass es trotzdem noch für Deutschland gereicht hätte. Denn deren Frankreichs Außen und Kreisspieler werden wesentlich besser ins Positionsspiel eingebunden als unsere und der Rückraum ist wesentlich dynamischer als unserer, denn das gesamte Turnier hat gezeigt:

    ein Mimi Kraus im angriff alleine reicht nicht, vllt nimmt man noch nen halben Glandorf dazu. Aber naja

    ich denke Heiner wirds schon richten, er sollte sich nur den Mut nehmen und jetzt den Umschwung zur jungen Generation wagen! Es gibt soviele Talente, wenns die Vereine nicht machen, soll Heiner sie halt zu Weltklasse spielern machen!

    Wenn du tot bist,
    dann weisst du nicht,
    dass du tot bist.

    ES IST NUR SCHWERER FÜR DIE ANDEREN.

    Genauso ist es,
    wenn du blöd bist.