Olympia - ein Fazit / was bleibt hängen

  • Es gibt einen Olympiathread, doch wurde das Thema hier schon parallel in Zusammenhang mit Tibet z.B. intensiv diskutiert. Vielleicht ist es doch sinnvoll noch einen Thread aufzumachen, welcher das noch mal zusammenfasst. MIchael Gross hat heute in der FAZ ein bemerkenswertes Interview gegeben, welcher eigentlich die Bedeutung dieser Olympischen Spiele zusammenfasst.
    fazl

    Die Frage, welche das IOC zu beantworten hat ist: In Zukunft Zirkus oder Olympia reloaded.


    Auch die Frage, welche in der nächsten Woche sich alle großen Gazetten noch einmal stellen werden, beantwortet er kurz und prägnant.

    Zitat

    War es im Rückblick richtig, Olympia nach China zu vergeben?

    Die Menschen in China haben - unabhängig vom Staatssystem - diese Spiele verdient. Und das Land hat diese Spiele auch gebraucht als Anerkennung seiner Bedeutung als kulturelle und wirtschaftliche Macht, nicht nur in der Gegenwart, sondern seit vielen Jahrhunderten. Und wie sich die Menschen dort über Olympia gefreut haben! Diese Leute haben Olympia verdient - das Regime nicht. Dass aus Olympia in China ein Zirkus gemacht würde, war vorher klar und liegt in der Verantwortung des IOC. Als Zirkus hat das ja sogar Spaß gemacht, auch mir.

    Für mich als Beobachter mit "China-Hintergrund" bleibt die letztlich schöne Erkenntnis, dass spätestens jetzt auch im letzten Hintertutzing die Botschaft angekommen ist, dass China auf dem Weg zu einer Weltmacht ist und für mehr steht als Billigimporte und den Chinesen um die Ecke, welcher sein Essen billigst mit Glutamat verkauft.

    Vielleicht fällt ja der Groschen langsam und auch die Erkenntnis, dass eine Großmacht mit derart Potenzial mit seiner Macht noch recht "defensiv" umgeht. Parallel hat Russland mit einem Kolonialkrieg modernster Prägung gezeigt, wie gefährlich es ist.

    Dass als Reaktion die deutschen Protestbürger ihre Tibetfahnen am Auto nicht gegen georgische Fahnen umgetauscht haben, sagt eigentlich alles über diesen abendländischen Kulturchauvinismus.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (24. August 2008 um 15:36)

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Wettkampf der Apotheken. Schlimmer denn je.

    Der Eindruck bleibt, deutlich.

    Das Gross-Interview, auch wenn es irgendwie ein wenig neidisch klingt und nach "Früher war alles besser", trifft doch vieles auf den Punkt. Zirkus, Entertainment, fehlerlos, seelenlos - Willkommen im 21. Jahrhundert :(

    Olympia ist nichts besonderes mehr, nur größer als andere Sportshows.

  • Was bleibt hängen, eine gute Frage!:rolleyes:

    Ersteinmal gab es wieder spannende und aufrengende Wettkämpfe, wie zum Beispiel beim Rudern und Schwimmen, wo es nur um cm ging.
    Es gab aber auch bei diesen Olympischen Spielen erstaunliche Leistungen einiger Sportler , wie z.B. Phelps und Bolt.
    Mit glaub ich 38 Weltrekorden, war es eine Rekorde-Schlacht bei insgesamt 302 Entscheidungen. Dass die Rekorde und einige Siege eventuell nicht auf ganz legalem Wege errungen wurden, damit müssen wir uns in der heutigen Welt wohl abfinden. Auch wenn ich persönlich gegen schummeln und dazu wird Doping nun mal benutzt bin.
    Nur 14 Dopingfälle (einschließlich der Pferde) bei mehr als 4500 Kontrollen, naja.

    Was diese Spiele für China bewirkt haben und noche bewirken werden, das werden wir wohl erst in 1 - 2 Jahren wissen. Denn es soll ja neue Gesetze geben, wie z.B. Erleichterung der Pressearbeit für ausländische Journalisten, etc. Man wird sehen.

    Ansonsten trifft das obige Interview,aber ganz gut auf alles zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Bananiel (24. August 2008 um 17:37)

  • Die haben schon immer gedopt, nur 1980 nicht. (Zumindest soll es da keinen einzigen positiven Test gegeben haben) ;)

    Grundsätzlich muss man bleiben Zweifel, vor allem weil der Dopingexperte für Wachstumshormone plötzlich doch keine Einreisegenehmigung für China erhalten hat.

    Doping, auch das hat Gross gut herausgestellt, definiert sich in der heutigen Zeit bei den Sportlern über einen positiven Test. Übrigens auch bei Reiter Christian Ahlmann wieder zu erkennen. "Auf dem Mittel stand doch "not tested positive" drauf. Statt sich zu erkundigen, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und welche Wirkstoffe auf der Dopingliste stehen, reicht es aus, wenn man auf die Packung schreibt "Sie werden nicht positiv getestet"

    Die Spiele waren eine Inszenierung, das war aber auch schon absehbar. Ich hätte eigentlich mit Schlimmerem gerechnet.

    Was bleibt hängen?

    Phelps, Bolt und weitere "Unmenschen", wahlweise kann man auch gerne den Begriff "Übermenschlich" verwenden - es kommt auf das gleiche raus.

    Der Medaillenspiegel fast schon erwartungsgemäß und ohne große Überraschungen. Großbritannien arbeitet halt schon lange mit viel Geld für die Spiele 2012. Das gute Abschneiden kommt nicht unerwartet. China und die USA vorne weg, dahinter Russland schon abgeschlagen, aber die haben ja auch schon etliche Goldmedaillen durch positive Dopingfälle (Urin vertauschen, etc) vorzeitig abschenken müssen.

    Leere Plätze - Ich hätte mir das vor den Spielen nicht vorstellen können. Ich hab damit gerechnet, dass China notfalls irgendwelche Schulgruppen, Studenten oder gar das Milität auf die Tribünen setzt. - Im gewissen Sinne hat China hier sein Gesicht verloren, vielleicht aber auch gerade sein Image aufpoliert. Dies war der Punkt, der Olympia noch ein wenig fehlerbehaftet und menschlich werden lässt.

    Meine Top-Olympioniken waren aber auch:
    Adelheid Morath im Mountainbike - 1 Kilometer das Fahrrad noch ins Ziel schieben
    Die US-Staffel der Frauen bei 4 x 100m - Stab verloren, aufgehoben und weitergerannt

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (24. August 2008 um 17:43)

  • Zitat

    Original von Bananiel
    Was bleibt hängen, eine gute Frage!:rolleyes:

    Ersteinmal gab es wieder spannende und aufrengende Wettkämpfe, wie zum Beispiel beim Rudern und Schwimmen, wo es nur um cm ging.
    Es gab aber auch bei diesen Olympischen Spielen erstaunliche Leistungen einiger Sportler , wie z.B. Phelps und Bolt.
    Mit glaub ich 38 Weltrekorden, war es eine Rekorde-Schlacht bei insgesamt 302 Entscheidungen. Dass die Rekorde und einige Siege eventuell nicht auf ganz legalem Wege errungen wurden, damit müssen wir uns in der heutigen Welt wohl abfinden. Auch wenn ich persönlich gegen schummeln und dazu wird Doping nun mal benutzt bin.
    Nur 14 Dopingfälle (einschließlich der Pferde) bei mehr als 4500 Kontrollen, naja.

    Jip so sehe ich das auch .. Olympia Zirkus hin oder her, ich fühlte mich von den Sportlern gut unterhalten, habe großartigen Sport gesehen, viele Emotionen (egal ob nun aufgrund von Siegen oder Niederlagen) und habe mich für viele Sportler sehr gefreut :)

    Dieser ganzen Dopingdiskussion kann ich einfach nichts abgewinnen, so lange nichts anderes bewiesen ist, werde ich auch weiterhin einen großen Respekt gegenüber allen gezeigten Leistungen aufbringen. Man mag das hier als naiv bezeichnen, aber das ist mir doch noch lieber als mit einem Rundumschlag alle großartigen Leistungen mit Doping zu erklären.

  • ansonsten bleibt als Bilder im Gedächtnis hängen:

    Die Freude von Gewichtheber Steiner nach seinem Siegesversuch. Wie die 145 Kilo sich da vor Freude geschüttelt haben...

    das interview mit dem deutschen kanuten tomasz w....(?) welcher dabei abklappt und mit kreislaufkollaps ins krankenhaus gebracht wird. am nächsten tag gewinnt er noch mal bronze.

    der gefühlsausbruch von britta steffen in den armen von f.v. Almsick. bemerkenswert auch die freude des moderators im studium danach a la: "was war das nur für ein glück, dass gerade wir in diesem momen
    die kamera dabei hatten und alles so zutiefst menschlich rüberkam"

    die arrogant/coole geste von kobe bryant in richtung publikum nach dem entscheidenden dreier.

  • Zitat

    Original von Wieland
    ansonsten bleibt als Bilder im Gedächtnis hängen:

    Die Freude von Gewichtheber Steiner nach seinem Siegesversuch. Wie die 145 Kilo sich da vor Freude geschüttelt haben...

    das interview mit dem deutschen kanuten tomasz w....(?) welcher dabei abklappt und mit kreislaufkollaps ins krankenhaus gebracht wird. am nächsten tag gewinnt er noch mal bronze.

    der gefühlsausbruch von britta steffen in den armen von f.v. Almsick. bemerkenswert auch die freude des moderators im studium danach a la: "was war das nur für ein glück, dass gerade wir in diesem momen
    die kamera dabei hatten und alles so zutiefst menschlich rüberkam"

    die arrogant/coole geste von kobe bryant in richtung publikum nach dem entscheidenden dreier.

    Das bleibt bei mir auch hängen..zu sehen, dass der Erfolg den Sportler für die harte Arbeit (hoffe ich doch :P) belohnt wird und sich einfach - zT mir anderen - freut.

    Auch sehr amüsant fand ich die angetrunkene Hockey-Männer-Nationalmannschaft gestern bei "Harry & Waldi" :P

    Zitat

    München ist ein schöner Ort, da lohnt es sich zu leben, drum fahren wir nach Innsbruck und benehmen uns daneben.. :D :rolleyes:

  • Eindeutig Matthias Steiner mit seiner persönlichen tragischen Geschichte und seiner Leistung beim entscheidenden Stoss zum Olympiasieg. Ich habe die Aufzeichnung bei Eurosport geguckt, ohne zu wissen wie es ausgeht. Hatte vorher im Frühstücksfernsehen seine persönliche Geschichte mit dem Unfalltod seiner Frau gesehen...und war tief gerührt, wie er seine komplette Energie genutzt hat... In dem Fall konnte man sehen, was Adrenalin alles bewirken kann.

    China hat gute Spiele geboten, zumindest was ich als Gelegenheitszuschauer beurteilen konnte. Dass in China nicht alles richtig läuft, ist schade. Aber wie Wieland sagte, andere Länder sind da leider nicht besser.... im Gegenteil.

  • Zitat

    Original von Meikel
    Eindeutig Matthias Steiner mit seiner persönlichen tragischen Geschichte und seiner Leistung beim entscheidenden Stoss zum Olympiasieg. Ich habe die Aufzeichnung bei Eurosport geguckt, ohne zu wissen wie es ausgeht. Hatte vorher im Frühstücksfernsehen seine persönliche Geschichte mit dem Unfalltod seiner Frau gesehen...und war tief gerührt, wie er seine komplette Energie genutzt hat... In dem Fall konnte man sehen, was Adrenalin alles bewirken kann.


    Auch für mich ist er der der mir von diesen Spielen in Erinnerung bleiben wird :):head:
    Da kommen für mich weder Phelps noch Bolt ran

    Mütter beschreiten manchmal Wege, die Engel befürchten zu gehen.

  • vorhin gerade kurz gesehen und auch das bleibt hängen: der isländische drei-zentner-riese sigfus "fusi" sigfusson heult wie ein Schlosshund auf dem Parkett. Leider keine Freudentränen.

  • Tolle Spiele, großartige Rekorde, wunderschöne Eröffnungs-und Schlussfeier.
    Gestört haben mich miesepetrige Journalisten mit zu viel Berichten über Doping, Menschenrechtsfragen, Tibetproblematik usw.
    Ich will mich bei Olympia über sportliche Höchstleistungen erfreuen und nicht immer von moralisierenden Gutmenschen genervt werden....

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • also ich kann mich nicht sonderlich daran erfreuen, wenn ich offenkundig manipuliert werde (gilt mindestens für Rekorde und Eröffnungsfeier).

    Da bleibt die Begeisterung klar auf der Strecke. Und wenn zukünftig die Rahmenbedingungen nicht für alle Sportler aller Länder grundsätzlich gleich sind (Stichwort Doping), stellt sich die Sinnhaftigkeit von Olympischen Spielen.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Zitat

    Original von Wieland
    Dass als Reaktion die deutschen Protestbürger ihre Tibetfahnen am Auto nicht gegen georgische Fahnen umgetauscht haben, sagt eigentlich alles über diesen abendländischen Kulturchauvinismus.

    Wenn schon, dann südossetische Flaggen. Georgien ist nun wahrlich nicht das Unschuldslamm in diesem Konflikt. Wobei das aktuelle Eindreschen auf Rußland schon ein wenig an die Einseitigkeit der Berichterstattung zu Tibet erinnert. Es fehlt halt nur so eine charismatische Lichtgestalt wie der Dalai Lama, ansonsten könnten wir wahrscheinlich auch entsprechende Fahnen an deutschen Autos bewundern. Aber man muß gar nicht bis nach Georgien gehen. Nur bis nach Xinjiang zu den Uiguren, denen anscheinend auch eine solche Symbolfigur fehlt, da sich für deren Unterdrückung keine Sau interessiert.

    Was die Spiele anbelangt, so hege ich eine ziemlich kritische Meinung. Trotz aller Einseitigkeit seitens der westlichen Medien lassen sich die Schattenseiten der Olympiade doch nicht leugnen. "Die Menschen haben die Spiele verdient." Schöner Satz, die Frage ist nur, wieviel die Menschen letztendlich von den Spielen haben. Zwangsumsiedlungen und die verschärfte Verfolgung nicht systemkonformer Aktivitäten haben sie jedenfalls nicht verdient. Ob die Spiele tatsächlich zu einer weiteren Öffnung des Landes führen werden, bleibt abzuwarten. Den Bombast der Eröffnungs- und Abschlußzeremonien konnte ich jedenfalls nicht ertragen. Wie Regisseur Zhang Yimou selbst im Interview trefflich bemerkt, können das nur die Nordkoreaner noch besser. Andererseits gab es in China natürlich schon wesentlich schlimmere Zeiten, die positiven Entwicklungen sollte man nicht ignorieren, und auch anderswo sieht es um die Menschenrechte nicht unbedingt rosig aus (hallo George W.!).

    Einmal editiert, zuletzt von Tester (28. August 2008 um 11:28)

  • Zitat

    Original von Tester

    Wenn schon, dann südossetische Flaggen. Georgien ist nun wahrlich nicht das Unschuldslamm in diesem Konflikt. Wobei das aktuelle Eindreschen auf Rußland schon ein wenig an die Einseitigkeit der Berichterstattung zu Tibet erinnert.

    Wer wie und wo zu welchem Anteil an diesem Konflikt mitkocht will ich gar nicht wissen bzw. ist mir klar, dass es bei solchen Konflikten nie nur einen Schuldigen geben kann. Ansonsten sind wir einer Meinung.

    Zitat

    Was die Spiele anbelangt, so hege ich eine ziemlich kritische Meinung. Trotz aller Einseitigkeit seitens der westlichen Medien lassen sich die Schattenseiten der Olympiade doch nicht leugnen. "Die Menschen haben die Spiele verdient." Schöner Satz, die Frage ist nur, wieviel die Menschen letztendlich von den Spielen haben. Zwangsumsiedlungen und die verschärfte Verfolgung nicht systemkonformer Aktivitäten haben sie jedenfalls nicht verdient.

    Ich verstehe darunter, dass China als aufstrebendes Entwicklungsland diese Spiele verdient hat. Ich habe auch den Eindruck, dass die übergroße Mehrheit der Chinesen es toll findet, dass das ehemals arme Land sich dem Westen präsentieren kann und sich zudem freut, der Welt das moderne China zu zeigen. Das dies letztlich auf der geschichte sowie der propaganda beruht ist die Kehrseite der Medaille.


    Zitat

    Ob die Spiele tatsächlich zu einer weiteren Öffnung des Landes führen werden, bleibt abzuwarten. Den Bombast der Eröffnungs- und Abschlußzeremonien konnte ich jedenfalls nicht ertragen. Wie Regisseur Zhang Yimou selbst im Interview trefflich bemerkt, können das nur die Nordkoreaner noch besser. Andererseits gab es in China natürlich schon wesentlich schlimmere Zeiten, die positiven Entwicklungen sollte man nicht ignorieren, und auch anderswo sieht es um die Menschenrechte nicht unbedingt rosig aus (hallo George W.!)

    Ich habe mir die eröffnungsfeier gar nicht angeschaut. aus der DDR kenne ich sportfeste und in china habe ich schon mal auf lokaler Ebene (in Dalian) derartige Shows gesehen. die höhepunkte der show im nachhinein waren trotzdem beindruckend, von der künstlerischen choreographie her. bei nem "klassischen" lokalen sportfest muss ja immer noch die obligatorische sängerin in uniform ein heldenlied singen. zumindest war das noch vor 5 jahren so. persönlich sehe ich das schon lange als reine Form der "Propagandakunst" an. Das ist ja wirklich eine eigene Gattung.


    Zitat

    Andererseits gab es in China natürlich schon wesentlich schlimmere Zeiten

    richtig. ich habe es woanders schon mal geschrieben. vor 35 Jahren haben die Leute noch Rinde von den Bäumen gekratzt und haben ihre kochtöpfe zur altmetallsammelstelle gebracht, nur weil der Vorsitzende Mao die Idee hatte, dass in jeder Kommune ein kleiner Hochhofen Stahl schmelzen muss. Die Generation der über 40 jährigen hat das noch bewusst im Kopf und dürfte mit der aktuellen Situation bzw. Entwicklung insgesamt recht zufrieden sein.

    EDIT: was mir gerade heute noch einfällt. Wir fragen uns immer, ob die Spiele in China das Verhältnis der Chinesen zur Demokratie verändern wird.

    Die Frage auf chinesischer Seite ist, ob die Spiele das Chinabild in der Welt ändern wird. Am Sonntag kommt es wahrscheinlich zum Showdown im Kampf um die Dresdener Bank. ich gehe davon aus, dass diesmal hinter den Kulissen noch der Commerzbank den Zuschlag erhält bzw. die China Development Bank rausgedrückt wird.

    Es wird aber nicht mehr lange dauern bis eine Bank aus China bzw. die chinesischen Staatsfonds hier einen Fuß in der Tür hat. Ich denke, dass dann die öffentliche Debatte sich von "relativ abstrakten" Themen wie der Universalität von Menschenrechten, pragmatischen Dingen wie dem Schutz geistigen Eigentums zuwenden. Der know-how-klau aus china bzw. das hemmungslose kopieren sind doch ganz konkreten probleme im augenblick.

    3 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (29. August 2008 um 08:04)

  • Um noch einmal auf einen der zwei "Übermenschen" bei Olympia zurückzukommen – Entertainer Bolt gewann soeben in Zürich wieder in unnachahmlicher Art die 100m in 9,83 und das bei einem relativ schlechten Start. Ich sehe schon sehr lange Leichtathletik, aber an so einen komischen Vogel, der dazu noch so derart überlegen ist, kann ich mich nicht erinnern.