Neue Männer braucht das Land

Die Fehler wiederholen sich. Es werden Spieler nominiert und mit Leistungen erwartet,
die sie eigentlich nicht bringen können !
Wir haben die EM in Norwegen und die OS Peking gesehen. Die Verantwortlichen machen immer wieder dieselben Fehler !
Was geschieht bezgl. Nachfolgeplanung und Aufbau von Alternativspielern zwischen einzelnen Großturnieren ?

Nach den beiden Spielberichten zu den Test-Länderspielen gegen Griechenland bin ich doch etwas irritiert. Soll das immer so weitergehen, dass alle Hoffnungen an Spieler geknüpft werden, die monatelang verletzungsbedingt ausgefallen sind, in Aufbauphasen stecken oder noch immer mit den Folgen von Operationen bei Belastungen im Hochleistungssport zu kämpfen haben ?
Jetzt werden wieder Hochrechnungen angestellt, dass Spieler wie Kraus oder Henß, die verletzungsbedingt monatelang nicht mehr in der Tretmühle HBL oder CL tätig waren, ins Nationalteam zurückkommen und mit sofortiger 100% Leistung und Führungsaufgaben das Team erfolgreich durch das WM-Turnier steuern können.
Es ist naiv und unverantwortlich, dies zu erwarten oder hochzurechnen.
Alleine das Spieleprogramm bis man z.B. unter den letzten 4 Teams im Halbfinale der WM wäre, umfasst 5 Vorrunden-, 3 Zwischenrunden- und 2 erfolgreiche KO-Rundenspiele.
Das sind 10 Spiele !!! Und da sollen Kraus und Henß als stabile Leistungsträger Akzente setzen können ?
Würde jede Position mit 3 Nationalspielern zu besetzen sein und man dürfte mit 21 (!)
Spielern zur WM antreten, dann wären Spieler wie Henß oder Kraus bei mir allein aus ihrer
derzeitigen Trainings- und Spielsituation die jeweilige Nr. 3 auf RL bzw. RM.
Jetzt sollen sie besser und international leistungsstärker sein wie alle „Stellvertreter“
die aus dem laufenden Wettkampfprogramm der HBL kommen ?

Werden wir den Konjunktiv anwenden müssen, wenn Henß sich wieder verletzt oder bei ihm und Kraus der Akku ganz schnell leer ist, weil die Regeneration ganz einfach nach solchen verletzungsbedingten Trainings- und Spielpausen zwischen hochkarätigen Wettkampfspielen länger dauert ?
Oder unser Linksaussen Jansen, dessen Wadenschmerzen während der OS Peking und auch bei den Spielen des HSV immer wieder Sorgen bereiteten ! Können wir uns seinen verletzungsbedingten Ausfall in Kroatien erlauben. Warum wurde Gensheimer als Nr. 3 hinter
Jansen und Klein gestrichen ?
Was sind die Spieler Nr.2 und Nr.3, die Henß oder Kraus bisher ersetzt haben in den Augen von Heiner Brand ? Lückenfüller ohne Perspektiven ?
Mir persönlich wäre es lieber, wenn man die Realitäten akzeptiert und mit der derzeit bestmöglichen Stammformation antritt, als jetzt wieder Traumhochrechnungen zu betreiben und anschliessend wieder exzessiv zu analysieren und Erklärungen zu suchen, warum das
optimale Abschneiden nicht möglich war.

Dazu frage ich mich grundsätzlich, was nach der WM in Kroatien in den Wettkämpfen der HBL und der Champions-league noch leistungsmässig möglich ist, wenn ausgepowerte Spitzenspieler zurückkommen oder verletzt ausfallen ?

Heiner Brand stimmt diesmal schon vor dem Turnier kritische Töne gegen die Bundesliga-Vereine an und seine Kritik nimmt immer schärfere Züge an.

Zitat

Interview mit Heiner Brand
„Manche arbeiten sogar gegen uns“

[...]
Und dennoch: Mit dem WM-Gewinn 2007 bekam der Handball hier zu Lande endlich jene Aufmerksamkeit, um die er so lange gekämpft hat. Sogar RTL ist inzwischen eingestiegen und überträgt aus Kroatien mit großem Aufwand. Da muss man doch Sorge haben, das mühsam errungene Terrain schon wieder zu verlieren . . .
Natürlich wäre es auch unter diesem Aspekt schlecht, wenn wir bei dieser Weltmeisterschaft nicht gut abschneiden sollten. Andererseits wäre das eine Entwicklung, die wir nicht zu vertreten hätten. Die Spitzenclubs der Bundesliga setzen nämlich vor allem auf ausländische Spieler. Das bedeutet, dass junge deutsche Spieler sowohl in der Liga als auch international, beispielsweise in der Champions League, immer weniger oder gar nicht zum Zuge kommen. Sie können also nur über Länderspiele oder internationale Turniere internationale Erfahrung sammeln und so herangeführt werden.

Das war absehbar!
In der Tat ist das der Trend, den wir befürchtet haben, der nach außen hin aber schwer zu vermitteln ist. Fest steht: Es gibt Vereine, die nichts für die Nationalmannschaft getan oder teilweise sogar gegen uns gearbeitet haben. Wenn nämlich auch deutsche Spitzenvereine unter Federführung des Mäzens von Ciudad Real eine Europaliga angestrebt haben, war das im Prinzip eine Aktion gegen die Nationalmannschaft.

Aber die Bundesliga-Manager müssen ihrem Publikum doch etwas bieten . . .
Das ist ja richtig. Aber richtig was bieten können doch sowieso nur Topspieler. Ein Karabatic oder früher ein Wislander sowie Narcisse sind und waren natürlich eine Bereicherung für die Liga. Aber mir soll keiner erzählen, dass die 150 oder noch mehr ausländischen Spieler heute alles Topleute sind. Wir haben die Dänen, Polen und Tschechen durch die Bundesliga schon stark gemacht. Und jetzt machen wir auch noch die Österreicher stark - nur uns machen wir schwächer.
[...]

Quelle: Kölnische Rundschau

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Dazu fällt mir spontan ein: "Ich lebe in meiner eigenen Welt. Das ist OK, man kennt mich dort."

Zitat

Original von - F -
Dazu fällt mir spontan ein: "Ich lebe in meiner eigenen Welt. Das ist OK, man kennt mich dort."

Das erwartet man auch nicht anders von einem THW-Fan.

Ein tolles Interview, denn es trifft den Nagel voll auf den Kopf.

Brand kann nur die deutschen Spieler aufbieten, die ihm die Liga positionsbezogen anbietet, egal ob mit oder ohne intl. Erfahrung.

Und da unsere "Supermanager" als ehemals eher durchschnittliche
BL-Spieler wenigstens als Manager Spitze sein wollen, kaufen sie lieber (auch) durchschnittliche Ausländer als deutschen Spitzennachwuchs.

Wir müssen uns davor hüten, jetzt das Team niederzumachen, wenn vielleicht nicht mal die Hauptrunde der WM oder ein Platz unter den ersten 8 erreicht wird.
Die Ursache liegt eindeutig in den Vereinen.

Und Brand hat schon recht, wenn er sagt, dass wir alle Nachbarländer stärker machen. Denn deren erste Ligen haben wegen der Abwanderung der Spitzenleute nach Spanien und Deutschland immer genügend Plätze frei, um nachrückende Spitzentalente aufzunehmen, aber auch spielen/reifen zu lassen.

Und wenn zB ein Baur zu Beginn seiner Karriere nicht den Weg über Niederwürzbach und Wetzlar zu Lemgo gegangen waere, hätte er angesichts der Tatsache , dass schon seit Jahrzehnten die spielbestimmenden Positionen fast nur noch mit Ausländern besetzt werden, niemals die Spielanteile und Bewährungschancen bekommen,die ihn dann zum gestandenen Nationalspieler und Weltmeister haben werden lassen. Und wenn Wallau oder Nordhorn
mangels großer Budgets nicht Talente wie Hens oder Glandorf hätten einsetzen müssen, hätten wir auf den RR-Halbpositionen keine Spitzen-kräfte. Aber was ist dahinter ?

Die Situation , die wir derzeit beklagen (müssen) und vielleicht nach Peking und der WM kritikmässig noch weiter diskutieren ist hausgemacht.
Engstirnige Manager der HBL graben der Nationalmannschaft das Grab.

Zitat

Die Spitzenklubs sind schuld

Bin ja oft nah beim Bundesheiner und er hat sicher nicht so ganz unrecht.

Aber ganz so einfach ist´s dann doch nicht, reivo64

Zitat

Was die Spielanteile deutscher Talente angeht, da muss man dann aber auch eben ehrlich sein und konstatieren, dass gerade bei diesen Preis und Leistung eben oftmals nicht stimmig sind. Ein Gunnar Dietrich konnte sich selbst in Essen als Stammspieler nicht auf RL durchsetzen und David Katzirz war nun besonders in der Hinrunde auch nicht so übermäßig stark. Warum gehen die jungen Spieler denn nicht mal 1-2 Jahre ins Ausland, um Erfahrung zu sammeln, wenn das Niveau der zweiten Liga zu schwach, das der ersten aber noch zu groß ist? Dänemark hat eine aufstrebende Männerliga und bietet zumindest für zwei Jahre traumhafte steuerliche Bedingungen, aber es nutzt kein deutsches Talent diese Chance. Wieso?

Da muss ich meteokoebes uneingeschränkt zustimmen. Die jungen Spieler sollten nicht immer gleich dem Lockruf des Geldes folgen und bei Spitzenvereinen anheuern um sich dann in der Regionalliga oder 2. Liga parken zu lassen. Der Weg ins Ausland wäre eine Altenative, bei einem Klub der zweiten Tabellenhälfte anzuheuern und sich in der BL-Hierarchie langsam hochzudienen eine andere. Frage ist nur, ob das bei den ungewissen Zukunftsaussichten jemand riskieren will oder eben nicht ?

Was ich mich immer frage ist aber auch Folgendes:
Warum belegen unsere Jugend/Juniorenteams bei den internationalen Meisterschaften immer wieder vordere Plätze, sind aber gegenüber den Talenten aus dem Ausland zwei, drei jahre später total im Hintertreffen. Liegt das an der Folgeausbildung in den Vereinen/DHB oder wirklich nur an der mangelnden internationalen Spielpraxis.

Zudem wurde in den letzten Wochen ja immer wieder gefordert, die Zahl der international aktiven Mannschaften deutlich zu begrenzen. Das würde sich doch praktisch noch mehr kontraproduktiv auswirken.

Eventuell sollte man wirklich mal über die Bildung einer B-Nationalmannschaft nachdenken, die dann natürlich auch öfter gegen adäquate Gegner antreten müsste. Ich glaube die Tschechen haben am Wochenende mit zwei Mannschaften an verschiedenen Turnieren teilgenommen, wobei sich auch die B-Mannschaft recht gut verkauft haben soll.

Wahrscheinlich hat aber jeder mit seinen Argumenten ein bißchen Recht und die Lösung liegt irgendwo in der Mitte. Jedenfalls sollte sich in den nächsten Jahren grundlegend etwas ändern, ansonsten könnte der Bundes-Heiner mit seinen Unkenrufen recht behalten.

Im Grunde genommen ist das doch einfach
Wir wollen das unsere Vereine auch international erfolgreich sind
Die Bestätigung haben wir doch
und wie geht das?
Mit den besten Spielern die man bekommen kann
woher die kommen ist dabei doch egal

Und mein blaues Auge sagt dazu,macht euch doch nichts vor
Wieviel Supertalente soll denn unser Land hervorbringen
damit unser Bundeshainer zufrieden ist?

Selbst wenn man konsequent bei den Vereinen nur auf
deutsche Spieler setzt und sie entsprechend fördert
ist man eventuell international etwas erfolgreicher(oder auch nicht)

Leider kostet das ganze auch noch Geld
Den Rest schenke ich mir

Zitat

Original von FEH

Was ich mich immer frage ist aber auch Folgendes:
Warum belegen unsere Jugend/Juniorenteams bei den internationalen Meisterschaften immer wieder vordere Plätze, sind aber gegenüber den Talenten aus dem Ausland zwei, drei jahre später total im Hintertreffen. Liegt das an der Folgeausbildung in den Vereinen/DHB oder wirklich nur an der mangelnden internationalen Spielpraxis.

Aus meiner Sicht liegt dies auch mit an den Jugendlichen/Junioren selbst.

Als Dominik Klein zum THW gewechselt ist, habe ich in diesem Zusammenhang mal ein Interview mit Uwe Schwenker gelesen. Darin hieß es sinngemäß, dass er (Uwe Schwenker) gerne mehr junge deutsche Spieler verpflichten würde, diese aber nicht zum THW wechseln würden, weil sie dort in erster Linie Handballer wären und somit im Hinblick auf die Zeit nach der Karriere in der Schul-/Berufsausbildung kürzer treten müssten.
In wieweit dies aber heute noch stimmt, kann ich nicht sagen, möglich wäre es bei den auf Sicherheit bedachten Deutschen aber schon.
Im Gegensatz zu den ausländischen Spielern, die seltenst noch etwas neben dem Handball machen.

Zitat

Original von raubkatze

Aus meiner Sicht liegt dies auch mit an den Jugendlichen/Junioren selbst.

Als Dominik Klein zum THW gewechselt ist, habe ich in diesem Zusammenhang mal ein Interview mit Uwe Schwenker gelesen. Darin hieß es sinngemäß, dass er (Uwe Schwenker) gerne mehr junge deutsche Spieler verpflichten würde, diese aber nicht zum THW wechseln würden, weil sie dort in erster Linie Handballer wären und somit im Hinblick auf die Zeit nach der Karriere in der Schul-/Berufsausbildung kürzer treten müssten.
In wieweit dies aber heute noch stimmt, kann ich nicht sagen, möglich wäre es bei den auf Sicherheit bedachten Deutschen aber schon.
Im Gegensatz zu den ausländischen Spielern, die seltenst noch etwas neben dem Handball machen.

Mittlerweile dank Partnerschulen und Nachhilfelehrern kein Problem mehr. Außerdem verstehe ich die Argumentation nicht, denn nicht jeder Handballer macht Abitur, wenn ich mit 16 anfange Maurer zu lernen, kann ich auch ohne große Risiken Handballer werden.

das risiko mit 21 drei kreuzbandrisse zu haben dürfte bei nem maurer etwas geringer sein.

Zitat

Außerdem verstehe ich die Argumentation nicht, denn nicht jeder Handballer macht Abitur, wenn ich mit 16 anfange Maurer zu lernen, kann ich auch ohne große Risiken Handballer werden.

Deiner Argumentation kann ich da nicht so ganz folgen.

Derjenige der Abitur macht kann sich(wenn er nicht sowieso schon auf Grund seines Talents in einem Internat spielt) körperlich voll und ganz auf den Handball konzentrieren, während der "Maurer" jeden Tag körperlich arbeiten muß und auf Grund dessen sicher nicht unbedingt 4-5 mal (oder noch mehr) die Woche körperlich voll da sein wird. Ich kenne einige Spieler die auf Grund Ihrer beginnenden Ausbildung den Sprung in den Seniorenbereich nicht mehr geschafft haben...

Also Vorsicht mit solchen Pauschalurteilen.....

Fritze will bei der EM 2010 übrigens wieder das Tor der Nationalmannschaft hüten.

Zitat

Original von - F -
Fritze will bei der EM 2010 übrigens wieder das Tor der Nationalmannschaft hüten.

Ja, allerdings kam in dem entsprechenden Interview auch ganz klar raus, dass er das über Leistung schaffen will. Und wenn er das schafft, dann gehört er auch in die Nationalmannschaft.

Bis dann
Carsten

Er hat aber auch mit entsprechender Leistung nichts im Deutschen Tor zu suchen. Irgendwann muss der Wechsel kommen.
Das gleiche wie mit Schwarzer und Olympia. Blacky war zu der Zeit der beste Deutsche Kreisläufer, trotzdem hätte er meiner Meinung nach nicht nach Olympia gedurft.

Zitat

Original von Mister Bösi
Er hat aber auch mit entsprechender Leistung nichts im Deutschen Tor zu suchen. Irgendwann muss der Wechsel kommen.
Das gleiche wie mit Schwarzer und Olympia. Blacky war zu der Zeit der beste Deutsche Kreisläufer, trotzdem hätte er meiner Meinung nach nicht nach Olympia gedurft.

Und das ist halt Einstellungssache. Ich bin der Meinung, dass auch ein älterer Spieler fahren darf, wenn er besser ist als die Jüngeren. Bei Blacky war das so. Bei Fritz wird das schwieriger, da es in Deutschland mehr Torhüter auf hohem Niveau gibt als Kreisläufer.

Natürlich muss irgendwann ein Wechsel kommen. Die Frage ist nur wann. Mit 30? Mit 32? Mit 34? Wenn man einen fließenden Umbruch macht, könnte man auch einfach den besten Spieler und den besten Perspektivspieler mit zu internationalen Wettbewerben nehmen. Dann wäre Schwarzer auch mitgefahren, und Klimovets zuhause geblieben.

Wobei mir klar bewusst ist, dass so einfache Faustformeln nicht funktionieren, sondern z.B. die Teamzusammensetzung betrachtet werden muss. Im Sinne eines gut funktionierenden Teams muss man dann auch mal auf einen Spieler verzichten, der Leistungsmässig dazugehören würde, aber einfach nicht in die Teamzusammensetzung passt.

Bis dann
Carsten

ich frage mich wann kehrmann nachnominiert wird.

man kann ja über das für und wider seiner nicht-nominierung denken was man will, aber durch die verletzung von sprenger sollte kehrmann jetzt nachnominiert werden.

ich denke brand wird ihn morgen nachnominieren und schauen ob das heutige spiel noch verletzungsfrei über die bühne geht, was auch in ordnung ist, aber morgen sollte kehrmann dann mmn schon zum team stoßen.
denn gegen algerien wird es auch mit schröder auf ra reichen, aber gegen die mazedonier und die polen will ich nicht unbedingt ausschließlich schröder sehen.

und nach der vorrunde hat brand ja eh wieder die chance zwei spieler auszutauschen.

..... wenn Kehrmann denn will.......

Darf er seine Schuhe mitbringen......................?