Olympische Spiele 2008 in Peking

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    In Deutschland dopen nur die Pferde.

    http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,573410,00.html

    Gemäß der Unschuldsvermutung muss man davon ausgehen, dass der Reiter davon nichts wusste und die Einnahme ein Alleingang des Pferdes war. Ich finde es deshalb ungercht, den Herrn Ahlmann von den Reiterspielen auszuschließen. Man hätte ihm die Möglichkeit geben müssen, den Parcours alleine zu bewältigen, denn "dabei sein" ist doch alles bei Olympia... ;)


    Vor einigen Jahren hat bei "Wetten, dass ...?" doch auch mal jemand gewettet, dass er zu Fuß schneller einen Springreit-Parcour absolvieren könnte, als ein Reiter auf seinem Pferd. Damals ist auch ein bekannter deutscher Reiter gegen ihn angetreten, aber ich weiß nicht mehr wie der Vergleich endete.

  • Zitat

    Original von wintermute
    Ein aus meiner Sicht tolles Interview mit dem Philosoph und Sportsoziologe Gunter Gebauer in der FAZ.

    naja, sobald ich was vom amateursport und der olympischen idee etwas lesen muss, stehen mir die haare zu berge. auch ohne olympia gibt/gäbe es in allen sportarten athleten, die ihren sport als beruf betreiben. schön beschrieben, aber für mich ist das naives Gefasel vor allem mit dem jetzigen 100m-Sprint als Beispiel für einen Grenzpunkt.

    Einmal editiert, zuletzt von cruise (21. August 2008 um 12:11)

  • wintermute: jens weinreich ist auch meine hauptquelle zu olympia. aber der blog und die kommentare dort dürften für die leute, die lieber von der unschuldsvermutung bei phelps und konsorten ausgehen, harter tobak sein.

    ich empfehle auch noch allesaussersport.

    cruise: hast du das interview verstanden? gebauer kritisiert den 100m-lauf doch scharf.

    Einmal editiert, zuletzt von Linksaussen (21. August 2008 um 12:01)

  • Zitat

    Original von Linksaussen

    cruise: hast du das interview verstanden? gebauer kritisiert den 100m-lauf doch scharf.

    ja, das habe ich auch so verstanden. es wurden aber doch in der Vergangenheit in der Leichtathletik schon mehrere Grenzpunkte erreicht. Daran ist doch nichts neu. Nach seinen Maßstäben ist doch die olympische Idee seit mindestens 30 Jahren verraten.

    Für mich ist sein Lösungsansatz Amateursport einfach lächerlich.

    Einmal editiert, zuletzt von cruise (21. August 2008 um 12:14)

  • Zitat

    Original von cruise
    Für mich ist sein Lösungsansatz Amateursport einfach lächerlich.

    Das fordert er doch gar nicht:

    Zitat

    Soll das heißen: Zurück zum Amateursport?

    Das muss ja auch nicht sein. In den anderen Sportarten werden ebenfalls unter Profibedingungen Weltklasseleistungen vollbracht, aber sie werden nicht mythologisiert. Das jetzige Internationale Olympische Komitee lässt zu, dass ein wertvolles Gut verschleudert wird, in einem Maße, das sprachlos macht. Freiheit, Individualismus und Egalität sind großartige Kernbotschaften der Olympischen Spiele. Warum stärkt und schützt man dieses Angebot nicht? Warum zeigt man nicht, dass man Athleten hat, die über diese Werte nachdenken? Ich weiß, dass es genügend Athleten gibt, die das kritisch sehen. Warum werden diese Werte für Werbung und das chinesische Staatsfernsehen verschleudert? Doch das wissen die Verantwortlichen ja gar nicht, sie beschäftigen sich mit diesen Problemen gar nicht.

    Außerdem geht es auch hauptsächlich darum, dass man sich über solche Thesen Gedanken macht und sich überhaupt damit beschäftigt. Dass jemand aufzeigt, wo Probleme liegen.

    Einmal editiert, zuletzt von wintermute (21. August 2008 um 12:25)

  • ok, das habe ich in der tat zu schnell überflogen. Beim Argument der Mythologisierung von Olympia werde ich schnell aggro ;) ich sehe nicht den riesengroßen Unterschied zwischen einer WM und Olympia, vor allem wenn es Olympia nicht geben würde.

  • olympia ist doch letztlich wirklich nur noch ein mythos aus vergangenen zeiten. diese spiele sind ja mal entstanden vor dem hintergrund, dass sich die besten der welt alle vier jahre mal treffen und sich messen. das ganze zeugs von jugend, weltfrieden etc. kam dann passend dazu.

    heutzutage treffen sich die besten der welt in ihren sportarten alle paar monate wenn nicht gar wochen (tennis). da braucht es olympia gar nicht mehr.

    ich sehe olympia inzwischen nur noch als großes vehikel, um dem jeweiligen Nationalismus zu frönen. ein olympiasieger macht sich doch immer ganz gut als aushängeschild für ein land. so hat simbabwe auch mal ne positive schlagzeile, da eine bürgerin des landes vier medaillen gewonnen hat.

    es soll ja noch sowas wie ne charta geben. laut deren sollen sich die sportler ja auch mit politischen äusserungen zurückhalten. genauso ist es bestimmt nicht im sinne von olympia wenn nachweislich gesundheitsschädigende nahrungsmittel wie cola oder big macs dort beworben werden.

    aber letztlich ist es für mich als normalverbraucher immer wieder zwei wochen, in denen man täglich an der glotze hängen könnte da es immer wieder interessante sachen zu schauen gibt. den freudentanz des 145-kilomanns steiner hätte man sonst so bewusst nie verfolgen können.

    und um schon mal ein resumee für den wert für china zu ziehen. ich denke die spiele haben für china genau den erhofften erfolg gebracht. man hat der welt nun endgültig demonstriert, was für eine weltmacht die "verlängerte werkbank" ist bzw. sein wird.

  • Zitat

    Original von Trapp
    Um mal wieder zu dne Fakten der Spiele zurück zu kommen. Die deutschen Hickey Herren stehen nach einen Sieg im 7m-Schießen gegen Holland im Finale.

    und retten damit die ehre der deutschen mannschaftssportarten. ist ja leider nur ödes hockey.

    beim fußball gab' s bronze :schlaf:

  • naja so ein shoot-out ist immer spannend. ansonsten bestätigen doch die zuschauerzahlen in der bundesliga und das tv-interesse meine ödnis-theorie.

  • Zitat

    Original von Jenny
    Im Sperrwurf gab es gerade die 1. Medaille (Bronze) für die Deutschen Leichtathleten ...

    Im Sperren umwerfen waren wir schon immer gut :D
    Schade, daß es "nur" Bronze wurde, ich hätte Christina Obergföll schon auch einen besseren Platz zugetraut, zumal sie in der Qualifikation doch weiter geworfen hatte. Aber wir wollen nicht übermütig werden.

  • Zitat

    Original von wintermute
    Genau, Fußball ist auch siebenmal so spannend wie Handball.

    das ist jetzt etwas polemisch argumentiert.
    es ist aber doch ein unterschied, ob nur verwandte und freunde zum gucken kommen oder ob das ein paar Tausend Zuschauer anlockt.

    zudem geht die weltweite relevanz von feldhockey gegen null. auch wenn medaille=medaille ist, die bedeutung ist nicht die gleiche. wer interessiert sich für den softball-sieg der japanerinnen außer die USA.

    im prinzip wollte ich nur darauf hinweisen, dass das nicht-gute abschneiden der deutschen mannschaftssportarten durch die hockeyjungs nur kaschiert wurde.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von cruise

    das ist jetzt etwas polemisch argumentiert.
    es ist aber doch ein unterschied, ob nur verwandte und freunde zum gucken kommen oder ob das ein paar Tausend Zuschauer anlockt.

    zudem geht die weltweite relevanz von feldhockey gegen null. auch wenn medaille=medaille ist, die bedeutung ist nicht die gleiche. wer interessiert sich für den softball-sieg der japanerinnen außer die USA.

    im prinzip wollte ich nur darauf hinweisen, dass das nicht-gute abschneiden der deutschen mannschaftssportarten durch die hockeyjungs nur kaschiert wurde.

    Ich übersetz mal kurz: Wer jammern will, der lässt sich das auch durch einen Erfolg nicht nehmen.

    Bilbo: richtig, Spitzenspiele im Feldhockey haben teilweise mehr Zuschauer als der VfL in der Kölnarena.

  • Zitat

    Original von Jenny
    Im Sperrwurf gab es gerade die 1. Medaille (Bronze) für die Deutschen Leichtathleten ...

    Oh, die 1. Medaille im Sperrwurf??

    Natürlich ist es schön, daß die Dame den 3. Platz im Speerwurf errungen hat.
    Aber im Ernst, Grund zum Jubel besteht ja nun überhaupt nicht, das Abschneiden der Leichtathleten ist noch schlechter als das der Schwimmer.
    In der Leichtathletik werden 141 Medaillen vergeben, bis jetzt 1 für Deutschland.
    Auch wenn noch die eine oder andere Medaille geholt wird, das Abschneiden in den olympischen Kernsportarten Schwimmen, Turnen und Leichtathletik ist ein Desaster.

    P.S. Speerwerfen der Männer- Platz 32 und 35

  • Außerdem ist eine Mannschaftssportart um so wichtiger, je größer der Ball ist.
    Also ist Hockey sehr unwichtig. Handball ein bißchen wichtig. Fußball schon viel wichtig. Und Basketball sehr viel wichtig. Baseball ist wichtiger wie Hockey aber nicht so wichtig als wie Softball. Am allerwichtigsten wäre auf jeden Fall Elefanten-Polo. Und das hat ganz viel Elefanz.

    Jedenfalls der größte Firlefanz bist Du, lieber cruise. Im nicht-olympischen Wettbewerb des Schnellfeuer-Unfugtippens ungedopt zum Gold! Glückwunsch!