1. Bundesliga 2008/2009

  • Also mal ehrlich: wer in dieser slomo wirklich eindeutig sieht das die Torhüterin gestanden hat ist ein genie. (oder wahnsinnig, beides soll ja eng beieinander liegen).

    Dafür ist der Kameraschwenk eindeutig zu spät. Die gesamte Bewegung der Torfrau ist bis auf den Ausfallschritt nicht zu sehen! Es ist nicht erkennbar, ob sie beim Ausfallschritt noch in der Vorwärtsbewegung war oder schon stand. Rückwärts nimmer, auch wenn man bei der Betrachtung eines einzelnen Standbildes dies hineininterpretieren könnte.

    Damit wären wir wieder bei der Beurteilung der Situation durch die Schiedsrichter, denen die Slomo nicht zur Verfügung steht. Auch wenn nur 2 Personen in weitem Raum beteiligt sind, wird die Entscheidung dadurch nicht leichter. Die Geschwindigkeit in der geasmten Situation, die Umkehrbeewegung des Schiedsrichters und sein Stellungsspiel (das richtig war) spielen da eine Rolle.

    Nur capitano würde alles sehen. Ich tippe mal auf 0 Einsätze als Schiedsrichter... :nein:

  • Naja, es geht ja auch gar nicht um eine Schirischelte; die beiden mussten sich halt entscheiden.

    Aber interessant ist eben, wo man die Grenze zieht und was die Regeln dazu sagen.

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  • 8:5 setzt die Gesundheitsgefährdung doch voraus, bevor man sich dann um die Details kümmert. 8:5d sehe ich deshalb nicht, da es keine gesundheitsgefährdende Aktion darstellt. Da braucht man gar nicht die einzelnen Fälle weiterlesen.

    Zitat


    Ein Spieler, der den Gegenspieler gesundheitsgefährdend angreift, ist zu disqualifizieren (16:6b), insbesondere, wenn er:

    [...]

    d) einen im Lauf oder im Sprung befindlichen Gegenspieler stößt oder so angreift, dass dieser dadurch die Körperkontrolle verliert. Dies gilt auch, wenn ein Torwart seinen Torraum bei einem Gegenstoß der gegnerischen Mannschaft verlässt;

    [...]

    · Kommentar:
    Auch kleine Vergehen mit geringem Körperkontakt können sehr gefährlich sein und zu schweren Verletzungen führen, falls die Regelwidrigkeit in dem Moment erfolgt, wenn sich der Spieler im Sprung in der Luft befindet und schutz- und arglos ist.
    Die Gefährdung des Spielers und nicht die Intensität des Körperkontaktes ist maßgebend für die Beurteilung, ob in dieser Situation eine Disqualifikation geboten ist.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (1. Oktober 2008 um 14:41)

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    8:5 setzt die Gesundheitsgefährdung doch voraus, bevor man sich dann um die Details kümmert. 8:5d sehe ich deshalb nicht, da es keine gesundheitsgefährdende Aktion darstellt. Da braucht man gar nicht die einzelnen Fälle weiterlesen.

    Diese Interpretation kann ich nicht nachvollziehen. Augsburg blickt in den letzten Schritten vor dem Zusammenprall nur Richtung Ball, hat dadurch erst mit dem Kontakt überhaupt die Chance auf die Situation zu reagieren.

    Ob März die Arme zum Schutz der Gegnerin oder zu ihrem eigenen nach vorne streckt, sei dahin gestellt und ihr eher positiv ausgelegt. Aber am Ende verlässt sie den Torraum und es kommt zu einem Zusammenprall, den nur sie kontrollieren kann, da nur sie den Gegner sieht.

    Wer selbst schon mal einen Gegenstoß gelaufen ist, weiß, dass diese Situation am ärgsten gefürchtet wird. Daher sehe ich hier auch den "Schutz" des Angreifers in einem immer schneller werdenden Spiel als sinnvoll und bleibe dabei, dass die Disqualifikation gerechtfertigt ist.

    Diese Meinung vertrete ich als neutraler Beobachter ohne irgendeine Vereinsbrille in dieser Geschichte und würde sie genauso betrachten, wenn es andersherum gelaufen wäre.

  • Ficus: Wieso in aller Welt kann die Angreiferin nichts dafür? Weil sie so "blind" ist und nur auf den Ball achtet? Wieso lastest du die ganze Schuld dem Torwart an? Das kann ich nicht nachvollziehen.

  • Zitat

    Original von Zwetschge
    Ficus: Wieso in aller Welt kann die Angreiferin nichts dafür? Weil sie so "blind" ist und nur auf den Ball achtet? Wieso lastest du die ganze Schuld dem Torwart an? Das kann ich nicht nachvollziehen.

    So "blind" nur auch den Ball zu achten? Soll sie nach vorne schauen, die Hände in die Luft strecken und hoffen, dass das Ding rein fällt? Entschuldigung - schon mal selber Handball gespielt?

    Ich versuche mal die Situation aus der Sicht des Feldspielers zu schildern. Der Ball wird gehalten, der eigene Torwart wirft den Gegenstoß. Ich schaue nach vorne (eventuell auch auf den Torwart), schaue zurück, befinde mich auf Höhe der Mittellinie. Nochmal ein Blick auf den neben mir laufenden Gegenspieler, dann Konzentration auf den Ball. Ich fange ihn, habe den mitlaufenden Gegner immer noch im Auge, schaue erneut nach vorne und sehe nur noch das schwarze Trikot des Torwarts - Bumm!

    Sorry, Augsburg legt einen Spurt über das gesamte Spielfeld hin, März "stellt" sie dann knapp einen Meter vor der eigenen Freiwurflinie bei 10 M vor dem Tor. Wenn März sich unbedingt als mitspielende Torhüterin beweisen will, dann muss sie offensiver an die Aufgabe heran gehen und sich nicht erst im (vermutlich) letzten Moment für das Abfangen des Balls entscheiden. Wenn März das Ding richtig durchzieht und nicht ins Zaudern kommt, dann rennt sie selber durch geht nach dem Ball und fängt in ab. Wenn es schief geht sieht sie als Torhütern halt blöd aus, aber that´s life. Die ganze Aktion von März war weder Fisch noch Fleisch sieht (auch nach der 20. Betrachtung des Videos) ganz schlecht aus und wurde daher ok beurteilt.

    Mal abgesehen davon ist der Sinn der Aktion von März in Anbetracht der mitlaufenden Abwehrspielerinnen ohnehin in Frage zu stellen.

    Ich bleib dabei, im Zweifel geht der Schutz des Angreifers vor und mit diesem Vorstoß des Torwarts geht man eine gesundheitliche Gefährung des anderen ein, die hier gottlob nicht eingetreten ist.

  • Ja ich habe durchaus als Rechtsaußen schon den einen oder anderen Tempo hinter mir.
    Ich habe die Situation zwar nicht gesehen, aber du sprichst den Feldspieler ja generell von der Schuld frei. Und dass kann ich, ALS AUßEN, nicht nachvollziehen. Wo ist das Problem mehr als einmal nach vorne zu schauen? Will mir nicht in den Kopf. Und wenn ich das in der Bezirksklasse hinbekomme, wird das eine Bundesligaspielerin wohl erst recht hinkriegen.

  • Für mich stellt sich die Sache genau anders herum da, eben weil März nicht so weit draußen agiert, wie das z.B. Djordjic getan hat. Djordjic kam bis an die Mittellinie heraus und damals sagten auch viele Gegenstoßschützen, dass solche Situationen halt nur nahe der Mittellinie vorkommen, weil sie da mit dem Torhüter nicht rechnen. Kann man ja vielleicht verstehen, akzeptieren muss man es nicht. Aber auf 10 Meter muss jede Spielerin mit der Torhüterin rechnen und sie hat auch genügend Gelegenheit die Spielsituation zu erfassen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • mit dem kleinen Unterschied, dass die bundesligaspielerin wohl etwas schneller läuft als jemand in der bezirksklasse. da bleibt dann nicht mehr so viel zeit zum ständig hin und her schauen.

  • Zitat

    Original von Troya
    mit dem kleinen Unterschied, dass die bundesligaspielerin wohl etwas schneller läuft als jemand in der bezirksklasse. da bleibt dann nicht mehr so viel zeit zum ständig hin und her schauen.

    naja, das ist auch so eine Alibiaussage. Der Spielerin sollte man schon zumuten können, dass sie ihr Gegenstoßverhalten auch der Situation nun mal verhältnismäßig durchführt. Dieses blinde "Nach vorne Rennen" kann für mich nicht die Lösung sein. Da muss man ganz klar auch mal das unverantwortliche Verhalten der Feldspieler an den Pranger stellen.

    Wenn man für die Aktion von März schon rot zeigt, dann kann man den Torhütern eigentlich nur empfehlen in Zukunft knallhart durchzuziehen, damit die Gegenspielerin wenigstens auch aus dem Verkehr gezogen ist. Die Konsequenz, wenn man sich bewusst zurückhält und dann die Spielerin in einen reinläuft, ist j a scheinbar die gleiche. Also lieber mal volle Kanne reinhalten.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von Zwetschge
    Ja ich habe durchaus als Rechtsaußen schon den einen oder anderen Tempo hinter mir.
    Ich habe die Situation zwar nicht gesehen, aber du sprichst den Feldspieler ja generell von der Schuld frei. Und dass kann ich, ALS AUßEN, nicht nachvollziehen. Wo ist das Problem mehr als einmal nach vorne zu schauen? Will mir nicht in den Kopf. Und wenn ich das in der Bezirksklasse hinbekomme, wird das eine Bundesligaspielerin wohl erst recht hinkriegen.

    Naja, so unterschiedlich können Auffassungen sein. Ich habe als Torwart gespielt....

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man für die Aktion von März schon rot zeigt, dann kann man den Torhütern eigentlich nur empfehlen in Zukunft knallhart durchzuziehen, damit die Gegenspielerin wenigstens auch aus dem Verkehr gezogen ist. Die Konsequenz, wenn man sich bewusst zurückhält und dann die Spielerin in einen reinläuft, ist j a scheinbar die gleiche. Also lieber mal volle Kanne reinhalten.


    Das ist natürlich sehr provokativ formuliert. Im vorliegenden Fall hätte ich mir gewünscht, dass die Torhüterin die Situation besser eingeschätzt und richtig reagiert hätte.

    Anhand des Youtube-Videos sieht es so aus, als ob die Torhütern beim Rauslaufen bemerkt , dass sie den Ball nicht vor der Angreiferin erreichen kann. Sie stoppt deshalb vorzeitig ab und versucht den Aufprall mit der Angreifern abzudämpfen, indem sie ihr die Arme entgegenstreckt. Glücklicherweise konnte so eine schwere Verletzung der Spielerinnen verhindert werden.

    Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, wann die Torfrau erkannt hat, dass sie den Ball nicht rechtzeitig erreichen würde. Als die Angreiferin den Ball fängt, ist die Torhüterin noch einen guten Meter von ihr entfernt. Wenn ich zudem noch bedenke, dass die Torhüterin vorher schon ihren Lauf verlangsamt hat, dann komme ich zu dem Schluss, dass der Torhüterin bereits ein bis zwei Sekunden vor dem Zusammenprall klar gewesen sein muss, dass sie den Ball nicht würde erreichen können. Nun hat die Torfrau zwei Optionen. Entwerder sie stellt sich der Angreiferin in den Weg, um eventuell das Stürmerfoul zu provozieren oder sie weicht aus und lässt die Angreiferin ungehindert aufs leere Tor laufen.

    Mir ist natürlich bewusst, dass eine solche Entscheidung in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden muss und dabei vieles reflexartig abläuft, aber dennoch bin ich nach Ansicht der Viedeobilder der Meinung, dass die Torhüterin in diesem Fall die Möglichkeit gehabt hätte noch rechtzeitig auszuweichen und den Weg für die Angreiferin frei zu machen. Gesetz dem Falle, dass sich die Torhüterin tatsächlich (mehr oder weniger) bewusst dafür entschieden hat, dass Stürmerfoul zu provozieren anstatt ein leichtes Gegentor hinzunemhen, dann finde ich die Rote Karte in Ordnung, weil sie Torfrau durch ihr Verhalten eine Verletzng der Gegenspielerin billigend in Kauf genommen hat.

    Wie ich bereits im Zusammenhang mit dem Fall Djordjic/Wilczynski geschrieben habe, bin ich gegen eine Regeländerung. Aber es muss einfach den Torhütern klar gemacht werden, dass sie im Zweifelsfall den Schritt zur Seite machen und den Gegenspsieler gewähren lassen müssen. Wenn der Torhüter sieht, dass er den Ball nicht mehr erreichen kann und dann aus der Not heraus glaubt, dass seine beste Option es ist nun wenigstens noch ein Sürmerfoul zu provozieren, dann muss einfach ein Umdenken stattfinden. Die Torhüter müssen dahingehend geschult werden, dass sie sich der Gefahr dieser Zusammenprall-Situationen bewusst werden. Dazu Bedarf es entsprechender Übungen im Training in denen der Torwart lernt, die Situation beim Herauslaufen richtig abzuschätzen und notfalls Bedarf es eben auch der Bestrafung der Torhüters im Spiel.

    Mir ist natürlich klar, dass man als Zuschauer leicht sagen kann, wie es richtiger gewesen wäre. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man aufgrund der Belastung und Anspannung während eines Spiels Fehler begeht, aber dennoch hoffe ich darauf, dass die Vernunft der Spieler sich durchsetzen wird. Und man darf auch nicht vergessen, dass es bereits zahlreiche TorhüterInnen gibt, die in entsprehcendne Situationen zurückziehen und so den Zusammenstoß vermeiden.

  • Einerseits hälst du der Torhüterin zugute das sie stehen blieb und auch noch versuchte die Gegenspielerrin zu schützen und dann sagst du das sie sehr wohl bewußt so reagiert hat und ein grobes Foulspiel provoziert hat.Wie du ja selber sagst muß sich jeder,egal ob Spieler oder Schiri in einem Sekundenbruchteil entscheiden.Für uns von außen ist es dann immer einfach hinterher zu sagen was"richtig oder falsch"gewesen wäre.Ich glaube auch jetzt ist es langsam genug mit der ganzen Diskussion und wer Maike März kennt und sie bisher spielen gesehen hat weis das sie eine absolut faire Spielerin ist und das sie es nie in Kauf nehmen würde eine Gegenspielerin bewußt zu verletzen nur um ein Tor zu verhindern!!Jetzt lasst es mal gut sein.

  • Würde gerne noch weiter diskutieren. Aber da gibts ja einen eigenen Thread für. Also ab dahin...

    Bienen bis jetzt alle Heimspiele gewonnen. Wenn auswärts jetzt noch die 7m getroffen werden, können da auch endlich mal Punkte gehlot werden.

  • Ich glaube, dass die Diskussion um diese Szene besser im Regelforum aufgehoben ist.

    Diese verquere Logik mit dem Stürmerfoul hat mir schon mal gestern jemand versucht zu erläutern. Ich halte das weiterhin für nicht anwendbar. Dank arcosh verstehe ich zwar nun den Denkansatz, halte ihn aber für grundsätzlich falsch.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Das habe ich erwartet, dass es gegen den 1. FC Nürnberg passiert! Die Liga bleibt sehr ausgeglichen.