Nordhorn - Gummersbach

  • Mit einem Kraftakt zum Erfolg

    34:31 – HSG Nordhorn hält Verfolger VfL Gummersbach auf Distanz

    Dank einer Energieleistung der Mannschaft und eines überragenden Torwarts Peter Gentzel nach der Pause besiegten die Nordhorner Bundesliga-Handballer den VfL Gummersbach mit 34:31 – und kaschierten so eine ungewohnte Siebenmeter-Schwäche.

    Von Holger Wilkens - Nordhorn. Wenn jemand oft über einen anderen schimpft, kann dies auch ein Zeichen höchster Wertschätzung sein. Zum Beispiel Alfred Gislason: „Peter Gentzel kommt ins Spiel und hält super. Ich ärgere mich immer wieder über ihn", sagte der Trainer des Bundesligisten VfL Gummersbach gestern Abend nach der 31:34 (16:19)-Niederlage bei der HSG Nordhorn – und drückte damit nur die wieder einmal herausragende Leistung des schwedischen Keepers aus. Mit 13 Paraden allein in der zweiten Halbzeit trug Gentzel maßgeblich zum Sieg der Nordhorner Handballer gegen Gislasons Klub bei. Mit dem Sieg festigte die HSG den fünften Tabellenplatz.
    Gentzel selbst gab das Lob an seine Vorderleute weiter. „Ich hatte vielleicht etwas mehr Hilfe von der Abwehr als Niko Katsigiannis in der ersten Halbzeit", meinte der 39-Jährige. In der Tat packte der Nordhorner Sechser-Riegel nach der Pause energischer zu, abschütteln ließ sich der Tabellennachbar aus Gummersbach aber nicht. Weil sich im Angriffsspiel die Fehlerquote erhöhte, kämpften sich die Gummersbacher trotz zwischenzeitlichen 23:27-Rückstands (44. Minute) wieder bis auf ein Tor ran (28:29/54.). „Wir haben zu viele Konter und damit einfache Gegentore kassiert", erkannte HSG-Trainer Ola Lindgren. Immerhin: In der Schlussphase stemmten sich die Nordhorner mit einer erstaunlichen Energieleistung gegen eine drohende Wende. Bjarte Myrhol vom Kreis, Peter Kukucka nach einem Alleingang und Jan Filip mit einem Konter schraubten die Führung binnen 70 Sekunden wieder auf 32:28 – eine hektische Schlussphase blieb den 3700 erneut lautstarken Zuschauern im Euregium somit erspart.
    Sein einziges Tor in der zweiten Halbzeit steuerte Holger Glandorf nach 38 Minuten zum 24:21 bei. Zu diesem Zeitpunkt kümmerte sich bereits der Gummersbacher Sonderbewacher Gudjon Valur Sigurdsson um den HSG-Rückraumshooter, nahm ihn weitgehend aus dem Spiel und leitete so auch die Nordhorner Probleme im Angriff ein. Bis zur Manndeckung nach der Pause hatte Glandorf allerdings sein Soll bereits dicke erfüllt: Der Linkshänder fand in Halbzeit eins oft eine Lücke in der ungewohnt offensiven 3:2:1-Abwehr des VfL, netzte gleich acht Mal ein und erzielte damit nahezu die Hälfte aller HSG-Tore. „Wir haben ein paar technische Fehler gemacht, und dann ist es sehr schwer, Glandorf zu stoppen", hob Gislason auch den 25-Jährigen aus dem HSG-Kollektiv heraus.
    Nur von der Siebenmeter-Linie brachte auch Glandorf den Ball nicht an VfL-Keeper Nandor Fazekas vorbei – und fand sich in bester Gesellschaft. Unglaublich: Vor ihm scheiterten bereits Jan Filip, Peter Kukucka und Rastko Stojkovic per Strafwurf an dem Ungarn, später zog Fazekas auch noch Erlend Mamelund den Zahn. „Es ist nicht gerade normal, mit fünf verworfenen Siebenmetern noch zu siegen", sagte Lindgren, „aber meine Spieler haben gezeigt: Sie wollen immer gewinnen."

    CU

    kermit :hi: