„Nick“ Yoon – der Abschied

  • 1997

    Gummersbach befindet sich gegen Ende der Saison im Abstiegskampf. Nick mit "gewohnten" 9 Toren
    17.04.1997

    Zitat

    VfL Gummersbach bringt sich durch 22:19 in Sicherheit

    GUMMERSBACH (dpa). Der VfL Gummersbach hat sich durch ein 22:19 gegen den VfL Fredenbeck im Nachholspiel des 28. Spieltages den Klassenverbleib in der Handball-Bundesliga der Männer gesichert. Mit 25:31 Punkten ist der Traditionsverein zwei Spieltage vor Saisonschluß gerettet, während Fredenbeck als Tabellenvorletzter mit 18:38 Zählern vor dem Abstieg in die Zweite Liga steht. Vor 1500 Zuschauern lieferten sich beide Teams eine auf äußerst schwachem Niveau stehende Partie, die Gummersbach erst nach der Pause für sich entscheiden konnte. Ausschlaggebend für den Erfolg der Westdeutschen waren der hervorragende Torhüter Ramota sowie der Koreaner Yoon, der neun Tore erzielte.

  • Zitat

    Original von Wieland

    @testa-san

    hisashiburrii - o-genki desuka? boku wa saikin ALFREDO (dokyuseidokyukonkai???) ni hairimashita. testa-san wa?

    Hisashiburi. Genki desu, arigatou. Wieland wa?
    Alfredo ni mada haiteimasen.

  • 1998

    Die Maximakrise.

    Interessant der letzte Abschnitt, mit der Erklärung, warum man "auch" in Asien nach einem Spieler gesucht hatte.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (15. April 2008 um 16:56)

  • Zitat

    Original von Loran
    Kann ich was abhaben von dem geilen Zeug was ihr euch da so reinzieht????

    Nein, das brauchst Du nicht mehr. Du bist als kleines Kind in den Kessel mit dem Zeug reingefallen...

  • Die historischen Ausflüge sind recht interessant Wieland.

    Zitat


    So sind die Fragezeichen, mit denen Gummersbach derzeit wegen der geltenden Ligastatuten das Wort "Maxima" auf den Trikots hat überkleben müssen, Programm für die Zukunft. Lenz grollt verständlicherweise über das Verbot, auf den Trikots Vereinsnamen mit Firmenbezeichnungen zu koppeln. Schließlich sei dies bei Bayer Dormagen ebenso der Fall wie beim VfL/BHW Hameln. Doch beides sei zulässig, ließ der Ligaausschuß-Vorsitzende Heinz Jacobsen wissen. Bei Bayer handele es sich um einen Betriebssportverein. Und BHW stehe für "Ballsportverein Hameln Weser". Vermutlich nicht ganz zufällig prangt aber auf den Trikots der Hamelner der Schriftzug der in Hameln ansässigen Bausparkasse: "BHW, der Baufinanzierer".

    Maxima-Chef Simon hat sich über dieses Thema schon eingehend mit dem DHB-Präsidenten Bernd Steinhauser unterhalten und sich zum Stillhalten entschlossen. "Bis zum Jahr 2000 steht unser Name als Vereinsname auf den Trikots", sagt Simon. Auch der DHB und Maxima schmieden Zukunftspläne. Steinhauser berichtet von einem "interessanten, großen und wichtigen Gespräch", das er mit Simon geführt habe.

    Damals hatte die HBVM ja noch nicht die Hoheit über den Spielbetrieb übernommen und die HBL wurde erst 2004 ins Leben gerufen. Trotzdem ist man in Sachen Namenssponsoring immer noch keinen Schritt weiter in Richtung Kommerzialisierung gegangen, wie das Beispiel ProVital Lemgo beweist.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Der VfL und Maxima...eine Story, bei der Nick am Ende (muss so um 2000 gewesen sein und der Nachfolger SMM) fast in Essen gelandet wäre...So meine ich hätte es damals in der Presse gestanden.

    Er hatte wohl einen Vorvertrag unterzeichnet, bei dem er im Falle des Konkurses zu Essen gewechselt wäre. nach dem der Verein gerettet wurde, muss er wohl seinen Berater angerufen und ihm gesagt haben, dass er diesen Vertrag zerreißen soll.

    Viele Grüße
    :hi:

    2 Mal editiert, zuletzt von Snuffmaster (15. April 2008 um 19:59)

  • Tja, seit gestern Abend ist nun wohl endgültig klar, dass Yoon ohne weiteren Titel nach Korea zurückkehren wird. Schon schade bei einem solchen Ausnahmespieler. Er selbst ist wohl auch momentan angeschlagen. Mit einem Yoon in der Form des vergangenen Saisonfinales hätte der HSV meiner Meinung nach das CL-Finale erreichen und vielleicht auch die Meisterschaft weiter offen halten können.

  • Zitat

    Original von Tester
    Tja, seit gestern Abend ist nun wohl endgültig klar, dass Yoon ohne weiteren Titel nach Korea zurückkehren wird. Schon schade bei einem solchen Ausnahmespieler. Er selbst ist wohl auch momentan angeschlagen. Mit einem Yoon in der Form des vergangenen Saisonfinales hätte der HSV meiner Meinung nach das CL-Finale erreichen und vielleicht auch die Meisterschaft weiter offen halten können.

    Ja, es ist wirklich sehr schade,
    das es in diesem Jahr keinen Titel für Nick geben wird.
    Immerhin, letztes Jahr durfte er den Supercup und den Europapokal mit uns feiern,
    vielleicht ist das ein kleiner Trost, bevor er Deutschland verlässt.

    Nick laboriert schon seit einigen Wochen an einer Achillessehnenreizung
    und dadurch nimmt er sich im Angriff deutlich zurück.
    Ich hoffe, seine Sehne hält die letzten 5 Spiele noch gut durch
    und er kann sich mit vielen schönen Toren noch bei seinen Fans verabschieden.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich war er immer einer der sympathischsten besten, in manchen Serien sogar der beste Handballer der Liga. Leider ist das von der Öffentlichkeit und Medien nie entsprechend gewürdigt worden.
    Immer Spitzenleistungen (vorne wie hinten) auf konstant hohem Niveau, nettes Auftreten, nicht einmal der Anflug eines Skandälchens, immer fit , keine großen Verletzungen. Das wird wohl über einen solch langen Zeitraum in der Bundesliga ewig unerreicht bleiben.

    Völlig unverständlich, dass er bei der Wahl zum "Handballer des Jahres" nie eine nennenswerte Rolle gespielt hat. Aber er hat ja keinen deutschen Pass...

    Mit ihm verliert die Liga einen ganz Großen seiner Zunft.

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Für mich war er immer einer der sympathischsten besten, in manchen Serien sogar der beste Handballer der Liga. Leider ist das von der Öffentlichkeit und Medien nie entsprechend gewürdigt worden.
    Immer Spitzenleistungen (vorne wie hinten) auf konstant hohem Niveau, nettes Auftreten, nicht einmal der Anflug eines Skandälchens, immer fit , keine großen Verletzungen. Das wird wohl über einen solch langen Zeitraum in der Bundesliga ewig unerreicht bleiben.

    Völlig unverständlich, dass er bei der Wahl zum "Handballer des Jahres" nie eine nennenswerte Rolle gespielt hat. Aber er hat ja keinen deutschen Pass...

    Mit ihm verliert die Liga einen ganz Großen seiner Zunft.

    Dem kann ich mich nur zustimmen. Auch in dem Punkt mit dem deutschen Pass. Dass er letzte Saison in Hamburg nicht zum Spieler der Saison gewählt worden ist, sondern hinter Hens und Jansen nur Rang drei belegt hat, kann ich mir auch nur durch die Nationalität bzw. die Rolle der beiden bei der WM erklären. Letzte Saison war Yoon doch beim HSV ganz klar der überragende Spieler.

  • 1999

    Ihr sucht nach einem Skandal. Hier habt ihr einen. Yoon und Wiltberger hatten den Streit angezettelt.


    19.04.1999

    Zitat

    Massenschlägerei nach dem 21:21 im Handball-Bundesligaspiel beim Traditionsklub
    Wallau und Gummersbach beim Unentschieden entgleist

    GUMMERSBACH. Der Gummersbacher Trainer Thomas Gloth betonte noch einmal, was alle gesehen hatten. "Wir haben hier nicht um die goldene Ananas gespielt." Die Handballspieler des VfL Gummersbach und der SG W.M. Frankfurt hätten sich einen ruhigen Nachmittag machen können, stattdessen setzte es Prügel. Beide Mannschaften rangieren im Mittelfeld, und die letzten Spieltage schienen keine besondere Brisanz zu versprechen. Doch sie kämpften, als ob es um den letzten freien Platz im Europapokal ginge. Die verbissen geführte Auseinandersetzung endete 21:21 und mit einer Massenschlägerei. Die Hessen gerieten nicht ein einziges Mal in Rückstand, hatten zeitweise sechs Tore Vorsprung, vermochten die Führung aber nicht zu behaupten. "Wir haben eher einen Punkt verloren als gewonnen", sagte der Wallauer Trainer Martin Schwalb.

    Das Spiel begann mit einer Serie von Fehlwürfen. Den Anfang machte Stefan Steinke, der einen Siebenmeter ungenutzt ließ. Heiko Karrer, der von Beginn an überzeugte, brachte Wallau durch zwei Siebenmeter in Führung. Der erste herausgespielte Treffer ließ bis zur sechsten Minute auf sich warten. Tomas Axner erzielte ihn für Gummersbach. Flüssige Aktionen gelangen beiden Mannschaften in der Anfangsphase kaum. Vor allem der VfL leistete sich im Abschluß viele Fehler; der Koreaner Kyung-Shin Yoon traf zunächst wie gewohnt. Dennoch gelang Yoon sein 200. Saisontor, es war das 3:5, und für eine ganze Weile das letzte der Gummersbacher. Wallau zog auf 9:3 und 11:5 davon. Erst in der Schlußphase der ersten Hälfte schoß der VfL sich langsam ein und verkürzte zum Pausenstand von 9:12.

    Im zweiten Durchgang erhöhten die Oberbergischen den Druck und erzielten mehrmals den Anschlußtreffer. Yoon steigerte sich, warf präziser und verhalf seiner Mannschaft noch zum Ausgleich. In den Schlußminuten traf er zunächst zum 20:20. Danach brachte Karrer die Frankfurter nochmals mit einem Siebenmeter in Führung, doch Yoon, inzwischen schwer zu stoppen, wußte eine halbe Minute vor dem Ende wieder die passende Antwort.

    Das Spiel hatte in der zweiten Hälfte nicht an Klasse, aber um so mehr an Hektik gewonnen. Als noch vier Sekunden zu absolvieren waren und Wallau zum letzten Mal das gegnerische Tor belagerte, traf Marc Wiltberger auf Yoon. Aus dem Zweikampf wurde ein Streit, aus dem Streit eine Schlägerei, an der nahezu alle Spieler und mehrere Betreuer teilnahmen. Das Handgemenge erinnerte als Tumulte beim Eishockey. "Bitte, bleiben Sie besonnen!" rief der Hallensprecher, um wenigstens die Zuschauer zurückzuhalten. Sein Appell wurde nicht erhört. Ein "Fan" stürmte auf das Spielfeld, sprang den Wallauer Rückraumspieler Steffen Weber von hinten an und würgte ihn. "Steffen Weber hat sogar um Hilfe gerufen", sagte Schwalb. "Wir haben Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Unsere Spieler sind zu schützen", forderte Schwalb, "und nicht zu würgen." Die Übeltäter Yoon und Wiltberger wurden mit einer Matchstrafe belegt und mußten die letzten Sekunden zuschauen.

    Während der Pressekonferenz wurde der Streit weitergeführt, wenn auch nur mit Worten. Auch Schwalb mußte sich höhnisches Gelächter anhören. "Der Einspruch ist unser gutes Recht", sagte er trotzig. Solche Entgleisungen lasse er sich nicht bieten. Sein Kollege Thomas Gloht regte an, daß der VfL Gummersbach den Ordnungsdienst verstärken solle, um wenigstens die Zuschauer künftig besser unter Kontrolle zu haben. Im Gegensatz zu manchem Sympathisanten des VfL Gummersbach, der Schwalb unhöflich entgegentrat, gab sich Gloth moderat - zumindest im Ton. Vom Protest riet er seinem Kollegen jedoch ab und schickte noch einen Satz hinterher, der fast ein wenig wie eine Drohung klang. "Ihr könnt gerne Einspruch einlegen, aber ich weiß nicht, ob ihr euch das antun wollt, noch mal hier anzutreten." RICHARD LEIPOLD

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (17. April 2008 um 15:47)

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Für mich war er immer einer der sympathischsten besten, in manchen Serien sogar der beste Handballer der Liga. Leider ist das von der Öffentlichkeit und Medien nie entsprechend gewürdigt worden.
    Immer Spitzenleistungen (vorne wie hinten) auf konstant hohem Niveau, nettes Auftreten, nicht einmal der Anflug eines Skandälchens, immer fit , keine großen Verletzungen. Das wird wohl über einen solch langen Zeitraum in der Bundesliga ewig unerreicht bleiben.

    Völlig unverständlich, dass er bei der Wahl zum "Handballer des Jahres" nie eine nennenswerte Rolle gespielt hat. Aber er hat ja keinen deutschen Pass...

    Mit ihm verliert die Liga einen ganz Großen seiner Zunft.

    Absolute Zustimmung.

    Er war und ist nie arrogant oder gar überheblich.

    Einfach ein feiner Mensch und Sportler.

  • Die "Nachrufe" fangen an. Dieses Interview steht schon im Interviewthread, passt hier aber auch. Die nächsten Tage dann noch ein paar Archivbeiträge. Interessant auch, wie gewisse "Attribute" schnell aus anderen Zeitungsartikel übernommen werden.

    Quelle: Sport 1

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (23. April 2008 um 08:15)

  • 2000
    Der Vfl erhält im ersten Anlauf keine Lizenz Yoon ist schon fast beim TUSEM.

    16.5.2000

    Zitat

    Keine Lizenz für den VfL Gummersbach Dem Rekordmeister droht doch das Aus

    jan. GUMMERSBACH. Wenige Tage nachdem die Rettung auf wundersame Art und Weise gesichert schien, droht Handball-Rekordmeister VfL Gummersbach doch noch das Aus. Nach zweitägigen Beratungen hat der Ligaausschuss des Deutschen Handball-Bundes (DHB) dem erfolgreichsten deutschen Klub die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Zwar hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement Hilfe bei der Verpflichtung zweier oberbergischer Großsponsoren in Aussicht gestellt; und in einem Schreiben erklärte seine Staatskanzlei die Absicht, 900 000 Mark bereitzustellen. Doch das reichte dem Ligaausschuss nicht aus, der zugleich dem TuS Schutterwald die Lizenz verweigerte. Dort will man in der nächsten Saison eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn TV Willstätt bilden. Der VfL steht vor dem Absturz in die Regionalliga.

    Am Montag erfuhren die Gummersbacher zunächst nur von der Ablehnung. Doch schon bevor die Begründung an diesem Dienstag nachgereicht wird, stand fest, dass sie gegen die Entscheidung zunächst beim Ligaausschuss und in letzter Instanz beim Verband Einspruch einlegen werden. Dafür hat der Klub 14 Tage Zeit. Obwohl der Kreis altgedienter Handballfreunde um den leidgeprüften Abteilungsleiter des VfL, Albrecht Lenz, nach monatelang schwelender Krise schon längst den Neuanfang befürwortete, will sich Carsten Sauer, vom Beiratsvorsitzenden Jochen Kienbaum als Krisenmanager bei der "VfL Handball Gummersbach GmbH" eingesetzt, noch nicht damit abfinden. Zwar mochte sich Sauer vor Bekanntgabe der Begründung nicht dazu äußern; doch scheint die Gummersbacher insbesondere zu verärgern, dass der Ausschuss das schwebende Konkursverfahren des mit rund 1,4 Millionen Mark verschuldeten Stammvereins VfL Gummersbach in seine Überlegungen einbezog. Um die verschiedenen Spielklassenrechte des größten oberbergischen Sportklubs nicht zu gefährden, hatten einige Abteilungen schon eigene Vereine gegründet, neben Fußball, Judo und Schwimmen auch die Handballabteilung, die den Klub einst berühmt werden ließ. Und dieser "Verein für Handball Gummersbach" hatte, auch auf Anraten des Verbandes, die neue Lizenz beantragt, ehe diese Vorgehensweise in der vorigen Woche abgelehnt wurde.

    Obwohl also die GmbH alle Möglichkeiten ausschöpfen will und weiter hofft, steht das Team praktisch vor dem Ausverkauf. So soll es nun auch Mannschaftsführer Kyung Shin Yoon, der in Gummersbach dem Vernehmen nach monatlich rund 32 000 Mark netto erhält, nach Essen ziehen."Es ist für den Handball tragisch, wenn so ein Traditionsverein von der Bildfläche verschwindet", sagte Liga-Chef Heinz Jacobsen dem "Sport-Informations-Dienst". Aber Gummersbach habe die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht erfüllen können.

    in der saison 2000/01 ist Yoon mehr denn je der Alleinunterhalter.
    Die Lizenz hatte der Vfl nur wegen eines "Gnadenaktes" des Präsidiums erhalten.

    14.08.2000

  • Auch wenn´s an dieser Stelle eher Off-Topic ist:

    Einige der ständigen Querulanten sollten sich mal vergegenwärtigen, daß das noch keine zehn Jahre her ist.

    So gesehen, haben einige in GM ganz schön was (wieder) auf die Beine gestellt. Und da gehören Sauer und HPK nun mal dazu, wie ich finde!!

  • Was Du findest bleibt dir selbstverständlich selbst überlassen.
    Aber wenn ich deinen Kenntnisstand da etwas auf Vordermann bringen darf:
    Jochen Kienbaum ist der einzige, der den Verein wirklich gerettet hat und im Hintergrund bis heute am Leben hält. Ich darf natürlich hier keine Details nennen, aber warum HPK nicht mehr Vorstandsvorsitzender des VfL Gummersbach ist, kannst Du Dir an einer Hand abzählen.

    Im Übrigen hast Du recht: ist off - topic....

  • 2001

    Im November trägt der Vfl das erste Spiel in der Kölnarena aus. Die Rolle von Kienbaum im Zusammenspiel mit Sauer wird hier noch einmal deutlich.

    Zitat


    12.11.2001
    Visionen von einer Zukunft als Handballgröße
    Hoffen auf den großen Wurf: Wie Gummersbach Tristesse überspielt

    GUMMERSBACH. Als Thomas Happe die Schwierigkeiten im linken Rückraum erläutern wollte, mußte er sich im Stimmengewirr des VIP-Raums erst Gehör verschaffen. "Darf ich mal eben stören?" fragte der Trainer des VfL Gummersbach. Am Tresen, unweit des Podiums, auf dem die Trainer saßen, interessierte sich kaum jemand für die Einzelheiten des Handball-Bundesligaspiels zwischen Gummersbach und Hameln. Hauptsache gewonnen, sagten sich die meisten nach dem 21:20, und mancher Sympathisant des Traditionsklubs aus dem Oberbergischen stieß darauf mit Kölsch an, um sich von den Strapazen einer Begegnung zu erholen, die wenig Klasse, aber viel Spannung geboten hatte. Wo sie früher grandiose Erfolge feierten, seufzen sie inzwischen "Hauptsache gewonnen" - nach einem Sieg über den Tabellenletzten.

    Als Analyse hätte den Menschen an der Theke vermutlich der erste Satz des Trainers genügt. "Unsere Heimspiele sind nichts für Herz-Kreislauf-Patienten." Aber das allein erklärt nicht, warum so viele Anhänger oder solche, die es einmal waren, die Eugen-Haas-Halle meiden. Den Sieg über Hameln wollten knapp tausend Zuschauer an Ort und Stelle miterleben - obwohl der Spielbeginn wegen der Fußballübertragung aus Kiew um zweieinhalb Stunden vorverlegt worden war. Daß solche mühsamen Erfolge überhaupt gelingen, verdanken die Gummersbacher vor allem ihrem Torjäger Kyung-Shin Yoon. Der Koreaner, in fünf Jahren viermal Schützenkönig der Bundesliga, verkörpert als einziger noch jene Qualität, die früher beim VfL Standard war: Weltklasse. Die Mitstreiter mögen verunsichert und Yoon von seiner Bestform weit entfernt sein: Der Ausnahmespieler ist auch unter ungünstigen Umständen in der Lage, eine Partie wie gegen Hameln zu "drehen". Mit drei Treffern in der Schlußphase verhalf er Gummersbach noch zum Sieg, obwohl Hameln in der zweiten Hälfte lange dominiert und vier Minuten vor dem Ende noch geführt hatte.Den VfL Gummersbach, einst als beste Mannschaft der Welt gefeiert, drücken andere Sorgen als die Schwäche im linken Rückraum, in dem ein Talent wie Tobias Schröder sogar Anlaß zur Hoffnung gibt. Der vierzehnte Platz zeigt nur vordergründig die Misere des Klubs, der nach einem Drittel der Saison auf einer Stufe mit Branchengrößen wie Bad Schwartau, Willstätt/Schutterwald oder Schwerin steht. Wer die Eugen-Haas-Halle betritt, kann sich nur mit Erinnerungen trösten. Die Gegenwart ist trist und unwirtlich. Die holzgetäfelten Wände, der alte Geräteraum, die teils schief hängenden Basketballkörbe, befestigt an ehemals weißen Brettern, die im Laufe der Jahre vergilbt sind wie der Ruhm des VfL: das Inventar verbreitet den Turnhallenmief einer vergangenen Zeit. Auf den spärlich besetzten Tribünen bläst immer noch jemand eine dieser aus der Mode gekommenen Tröten, die früher sogar im Fernsehen zu hören waren, als die Europapokalauftritte mit Idolen wie Heiner Brandt und Erhard Wunderlich von öffentlich-rechtlichen Sendern original übertragen wurden. Willkommen in der Vergangenheit. Wenn tausend Zuschauer hier "Stimmung" machen, flößt die Atmosphäre nicht einmal Hameln Respekt ein.

    Mit einem Dreijahresplan wollen die Verantwortlichen den VfL Gummersbach in die Zukunft führen, die ihre Vorgänger vielleicht schon verspielt haben. Als Ergebnis des Neuaufbaus wünscht sich Hauptsponsor Jochen Kienbaum "eine Mannschaft, die auch mal um die Meisterschaft mitspielt". Dafür benötige der VfL jedoch mindestens drei zusätzliche Sponsoren, die "jeweils in der Größenordnung von einer Million Mark" zum Etat beitrügen. Der Unternehmensberater Kienbaum ist Beiratsvorsitzender der VfL Handball Gummersbach GmbH. Gemeinsam mit Geschäftsführer Carsten Sauer hat er die Gesellschaft saniert und Trainer Happe damit beauftragt, binnen drei Jahren eine Spitzenmannschaft aufzubauen - mit jungen Spielern, die wenig kosten. Wirtschaftlich steht der VfL derzeit noch ein wenig schlechter da als sportlich. "Nur zwei Klubs haben einen niedrigeren Etat als wir", behauptet Sauer. In der aktuellen Spielzeit müsse Gummersbach mit etwa 3,5 Millionen Mark haushalten.

    Um bei Firmen und Fans auf sich aufmerksam zu machen, tragen die Gummersbacher ihr Heimspiel gegen den THW Kiel am 30. November in der Kölnarena aus - vor mehr 18 000 Zuschauern. "Die Halle wird ausverkauft sein", sagt Sauer, "das wird ein Handball-Event, wie es ihn in der Bundesliga noch nicht gegeben hat." Wenn der VfL eine Zukunft hat, dürfte sie in Köln liegen.Der Geschäftsführer hofft, in einigen Jahren zweigleisig fahren zu können. Es wäre "ein Traum", die "normalen Heimspiele" in einem Neubau für 3000 Zuschauer in Gummersbach auszutragen und vier oder fünf Spitzenspiele in der Kölnarena, sagt er. Am 30. November wollen die Gummersbacher die Basis für dieses Projekt schaffen und im "Köln-Test", wie Sauer den Ausflug nennt, die Marke VfL Gummersbach als Qualitätsprodukt präsentieren. In der Hoffnung auf fette Jahre versucht der Unternehmer bei möglichen Investoren zunächst Appetit auf Schonkost zu wecken. "Wir sind eine magere Kuh, aber auch eine gesunde", sagt er, "wir haben keine Altlasten mehr." Ob fett oder mager: Auf dem Weg in die neue Zeit werden die Gummersbacher noch manche Kuh vom Eis holen müssen.

  • @Loran: Wahrhaftig Off-Topic, aber trotzdem:

    Die Details würden mich schon manchmal interessieren. Deine "Waisheiten" oftmals (dreisterweise?) nahe an "Internas" verkauft, sind manchmal schon zum schmunzeln.

    Recht gebe ich Dir damit, daß AUCH Kienbaum seinen Anteil daran hat.

    Deine Antipathie gegenüber HPK ist ja sehr wohl bekannt. Ich bin sicher auch überhaupt kein Freund Krämers, aber ein wenig objektiver. Das hilft schon mal.

    Übrigens: Danke das Du "meinen Kenntnisstand da etwas auf Vordermann bringen" wolltest. Aber ich denke, daß ist (was den VfL angeht) sicher nicht von Nöten!! ;) :lol:

    Einmal editiert, zuletzt von Wöller (29. April 2008 um 12:46)