Siebenmeterwerfen oder Shoot-out? 1
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Shoot-out ist die interessantere Alternative (0) 0%
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Ist eh alles Glückssache, lasst uns wieder Münzen werfen (1) 100%
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Das Siebenmeterwerfen soll bleiben (0) 0%
Anbei ein Bericht von handball-world.com zu dieser Frage und den ersten Tests der EHF. Wie schätzt ihr die Lage ein, welche Geschichten verbindet ihr mit dem Siebenmeterwerfen?
Siebenmeterwerfen vor dem Aus? EHF testet Shoot-out bei Challenge Trophy
Vom 26. bis zum 30. März findet in Larnaca auf Zypern die Challenge Trophy der Frauen statt. Bei der fünften Auflage nehmen neben Gastgeber Zypern, die Teams aus Bosnien-Herzegowina, Estland, den Faroer Inseln, Finnland, Großbritannien, Israel und Malta teil. Der Wettbewerb ist von der EHF extra für aufstrebende Handball-Nationen konzipiert, dennoch werden auch die nicht teilnehmenden Top-Nationen nach Malta schauen, denn die EHF testet auf Zypern das vom Beachhandball bekannte "Shoot-out" in der Halle als Ersatz für das Siebenmeterwerfen.
Beschlossen wurde der Test auf der letzten Sitzung der "EHF Competition Commission", es wird auf Zypern lediglich im Finale eine Verlängerung geben, alle anderen K.O.-Spiele werden direkt im Shoot-out entschieden. Und auch im Finale wird das Siebenmeterwerfen nach der einmaligen Verlängerung bei Gleichstand nicht zum Einsatz kommen. Das Siebenmeterwerfen scheint so auf lange Sicht vor dem Aus zu stehen, denn von der EHF scheint das aus dem Beachhandball adaptierte "Shoot-out" durchaus eine Alternative. "Das Ziel dieser Innovation ist es den Handball aufregender und spannender zu machen und einen neuen Aspekt zu kreieren, der das Spiel noch attraktiver für die Zuschauer macht", so die EHF in der Einleitung eines früheren Papiers zum Einsatz des Shoot-out in der Halle.
Bei der Hallenversion des "Shout-Out" werden zunächst, wie beim Siebenmeterwerfen, fünf Werfer bestimmt, die abwechselnd antreten. Sollte es nach fünf Werfern keine Entscheidung geben, fällt diese fortan im direkten Duell zweier Werfer. Bei Beginn des Shoot-Outs steht dabei der Werfer mit einem Fuß auf dem eigenen Neun-Meter-Kreis und spielt den Ball, ohne, dass dieser den Boden berühren darf, zurück auf den eigenen Torhüter. Dieser Torhüter der angreifenden Mannschaft darf sich nun von seiner Startposition auf der Torlinie lösen, allerdings seinen Torraum nicht verlassen. Zudem hat er nur drei Sekunden Zeit, um einen Pass auf den ausführenden Schützen zu werfen.
Der Schütze muss versuchen den Ball aus der Luft zu fangen und ohne die Möglichkeit des Dribblings im gegnerischen Tor unterzubringen, d.h. ihm bleiben zwischen Fang und Wurf lediglich drei Schritte. Zudem darf der Angreifer keinen anderen Regelverstoß begehen, sonst ist der Angriff, wie bei einer Bodenberührung des Balls bei einem der Pässe sofort beendet. Der gegnerische Torhüter versucht dies, wie bei einem Gegenstoß, zu verhindern, darf dabei allerdings seinen Torraum ebenfalls nicht verlassen.
Siebenmeterwerfen stehen im Handball keineswegs auf der Tagesordnung und kommen recht selten zum Einsatz, doch spätestens nach dem Krimi zwischen Deutschland und Spanien, bei diesem Siebenmeterwerfen sicherte sich Henning Fritz seinen Eintrag in den Geschichtsbüchern, als er ohne Gegentreffer blieb, wissen zumindest die deutschen Fans, dass auch ein Siebenmeterwerfen jenen Nervenkitzel bietet, den sich die Verantwortlichen vom Shoot-out versprechen. Die Entscheidungsfindung in K.O.-Spielen ist dabei immer auch Glückssache, früher wurden sogar Münzen geworfen, ein Shoot-out könnte dabei etwas mehr Wert auf handballerische Abläufe legen. Doch ob es den gleichen Thrill hat, wie ein Siebenmeterwerfen, das langsame Schreiten des Schützen zur Linie, das sich Aufbauen des Torhüters, das langsame Steigern der Spannung, die sich in einem Wurf und der eventuellen Paraden dann löst? Die EHF wird die Ergebnisse der ersten Testläufe abwarten, vielleicht gibt es ja bereits in Larnace auf Zypern die ersten Antworten.