Da ich momentan einen Lebenslauf handschriftlich anfertigen muss, habe ich mal im Internet gestöbert, was man aus der Schrift lesen kann. Dabei bin ich auf die Seite http://www.graphologies.de/ gestoßen, und musste mit "erschrecken" feststellen, dass die echt einiges aus der Schrift lesen kann, was bei mir voll stimmt.
Graphologie
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Graphologie ist wissenschaftlich betrachtet Hokuspokus, da kann man gleich eine Glaskugel befragen, ob man den Bewerber einladen soll oder nicht. Daher wird diese Methode heutzutage von Arbeitgebern nur noch extrem angewendet.
ZitatZahlreiche Studien kommen in der Regel zu niederschmetternden Validitätsergebnissen. Zwar wurden in Metaanalysen Korrelationskoeffizienten von r=.20 erreicht, aber Nicht-Graphologen kamen fast durchweg zu valideren Ergebnissen. Werden neutrale Schriftproben (also nicht der Lebenslauf) eingereicht, versagen die graphologischen Gutachten vollkommen.
Die Wikipedia ist zwar für Diskussionen nicht maßgeblich, aber die dort genannte Einschätzung ist herrschende Meinung.
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Graphologie muss man immer im Zusammenhang mit einem fachkundig erstellten Horoskop betrachten, im Zweifelsfall ist eine begabte Handleserin zuzuziehen. In Einzelfällen können auch Pendler und Wünschelrutengänger weiterhelfen....
Allerdings kann man bei handschriftlichen Texten die Rechtschreibprüfung nicht einschalten und etwaige Verschreiber, Schmierereien und Unsauberkeiten fallen auf.
Alles klar ??

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Zitat
Original von tausendfeuer
Graphologie muss man immer im Zusammenhang mit einem fachkundig erstellten Horoskop betrachten, im Zweifelsfall ist eine begabte Handleserin zuzuziehen. In Einzelfällen können auch Pendler und Wünschelrutengänger weiterhelfen....Allerdings kann man bei handschriftlichen Texten die Rechtschreibprüfung nicht einschalten und etwaige Verschreiber, Schmierereien und Unsauberkeiten fallen auf.
Alles klar ??

Wer ist heutzutage noch so
, dass er einen verschmierten, unsauberen, eventuell mit Tippex korrigierten Lebenslauf als Bewerbung abgibt 
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Zitat
Original von eisbeer
Wer ist heutzutage noch so
, dass er einen verschmierten, unsauberen, eventuell mit Tippex korrigierten Lebenslauf als Bewerbung abgibt 
Das kommt schon vor, aber ein Graphologe ist in dem Fall verzichtbar
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In anderen Ländern hat so ein handgeschriebener Lebenslauf deutlich höhere Ansprüche. Aber er muss ja nicht mit Tippex versehen sein. Fand es interessant einfach, wie diese Seite Eigenschaften einer Person rausgibt, wenn man seine eigene Schrift ehrlich bewertet. Bis auf einen Punkt hatte alles gepasst.
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Zitat
Original von eisbeer
Wer ist heutzutage noch so
, dass er einen verschmierten, unsauberen, eventuell mit Tippex korrigierten Lebenslauf als Bewerbung abgibt 
Ich traue einem erheblichen Prozentsatz der Schulabgänger nicht zu,einen längeren handschriftlichen Text fehlerfrei, sauber und ohne Korrektur aufs Papier zu bringen. Das könnteTage dauern und den großen Abfalleimer mit Papiermüll füllen. Und ob soviel Geduld vorhanden ist.......
@ Snuffmaster: das ist eine Fähigkeit der genannte esoterischen "Wissenschaften".... es passt immer und für jeden...
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- Offizieller Beitrag
Ein handbschriftlicher Lebenslauf ist in meinen Augen absolut nicht geeignet, eine Vorauswahl unter Bewerbern zu treffen. Vorsintflutliches Kriterium.
Was soll der Blödsinn überhaupt?
Heutzutage muss man in den meisten Jobs verbal gut mit der Sprache umgehen können. Wenn das der Fall ist, ist es mir völlig wumpe, ob diejenige/derjenige eine Sauklaue hat oder nicht. Das meiste wird eh getippt. Wenn das dann halbwegs fehlerfrei ist, ist doch alles perfekt...Auswahlkriterien sind ohnehin absolut subjektiv und als Bewerber blickt man da kaum durch. Ein Beispiel:
Ein Freund von mir hat eine Festanstellung als Anwalt gesucht und sich mit einem relativ schwachen Examen quer durch Deutschland beworben. Eingestellt wurde er in Bayern (!). Er hatte im Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck gemacht, man war sich sympathisch. Ihm wurde der Grund offenbart, weshalb man ihn trotz des recht schlechten Examens überhaupt eingeladen hat und da wäre er fast vom Stuhl gefallen: Es war eine Religionsnote, die im Abizeugnis auftauchte. Dort hatte er meist eine Fünf. Ein ganz wesentliches Kriterium für juristische Arbeit sei es, Wesentliches von Unwesentlichem trennen zu können. Er habe mit seiner Religionsnote bewiesen, das konsequent zu können. (Und das bekommt man in Bayern gesagt...
)Ein Kollege von mir aus dem hiesigen Raum sieht es umgekehrt. Er sagt, dass er bei Bewerbern zwar auf die Examina schaue, zuerst aber auf die Religionsnoten der Zeugnisse, denn Religionsnoten seien Fleißarbeit und er brauche nur fleißige Mitarbeiter...
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Zitat
Original von Lothar Frohwein
Ein Kollege von mir aus dem hiesigen Raum sieht es umgekehrt. Er sagt, dass er bei Bewerbern zwar auf die Examina schaue, zuerst aber auf die Religionsnoten der Zeugnisse, denn Religionsnoten seien Fleißarbeit und er brauche nur fleißige Mitarbeiter...Hey, das find ich gut; du machst mir grad Hoffnungen, dass das Studium doch noch was bringt, was meine berufliche Perspektive angeht

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- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von Guillem
Hey, das find ich gut; du machst mir grad Hoffnungen, dass das Studium doch noch was bringt, was meine berufliche Perspektive angeht

Studierst Du Religion?

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tja, da würde der kollege bei mir schön reinfallen. fleißig bin ich nun gar nicht, aber immer ne 1 in religion. warum? ich bin pfarrerssohn, da kommt man gar nicht drumrum. ganz ohne lernen.
ich halte aber schon abizeugnisse für maximal sekundär bei der berufseignung. beim vorstellungsgespräch liegen da ja meist mindestens drei jahre ausbildung oder ein studium dazwischen (bewerbungen auf lehrstellen jetzt mal ausgenommen) und in der zeit sollte sich der/die bewerber/in ja nun wahrlich neue und entscheidende kompetenzen angeeignet haben. und damit meine ich nicht kalligraphie!
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Zitat
Original von Ronaldo
Studierst Du Religion?

Nö, aber ohne lernen prinzipiell ne zwei in Religion gehabt
Und NEIN, ich habe weder abgeschrieben noch habe irgendwelche Elternteile, die dort tätig sind 
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Wenn ich Bewerbungen sichte, dann sind die Leute mit einer schlechten Note in Religion eher draußen, denn Religion ist ein Sitzfach und wer nicht mal da ne zwei packt, bei dem lohnt es sich nicht, es überhaupt zu versuchen.
Bei welchem Unternehmen werden denn noch handschriftliche Lebensläufe verlangt ? Das ist ja schon prähistorisch, die Zeiten sind doch schon (wieder) vorbei.
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Zitat
Original von Ex-HVS-SR
Wenn ich Bewerbungen sichte, dann sind die Leute mit einer schlechten Note in Religion eher draußen, denn Religion ist ein Sitzfach und wer nicht mal da ne zwei packt, bei dem lohnt es sich nicht, es überhaupt zu versuchen.langt es denn nicht, wenn im persönlichen vorstellungsgespräch fliessend aus dem koran zitiert werden kann?

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Was bitte ist ein Sitzfach?
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Religionsnoten sind tatsächlich das dämlichst vorstellbare Kriterium. Ich glaub in keinem anderen Fach sind die Ansprüche der Lehrer verschiedener. Ich hab in der Oberstufe (12 und 13) sowohl 01 als auch 15 Punkte geschrieben - ich hatte in katholischer Religion einen der anspruchsvollsten Lehrer der ganzen Schule, und war selbstverständlich nicht bereit, für nen popligen Grundkurs wertvolle Zeit für Lernen zu investieren, wenn ich in den deutlich wichtigeren Leistungskursen quasi ohne Aufwand zwischen 10 und 15 Punkten erreichen kann
Ergo hab ich dann, nachdem ich in der 12 extrem schwache Noten in Reli bekommen hab für die 13 evangelische Religion gewählt, der Pfarrer hat keinen Wert auf auswendig gelerntes, aber sehr viel Wert auf Verstehen und Argumentieren gelegt - schwupps standen da gute Zweier aufm Zeugnis.Würde mich interessieren, wie das die klugen Personaler bewerten würden, die nur die schwankenden Noten sehen

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Zitat
Original von Bilbo
Religionsnoten sind tatsächlich das dämlichst vorstellbare Kriterium. Ich glaub in keinem anderen Fach sind die Ansprüche der Lehrer verschiedener. Ich hab in der Oberstufe (12 und 13) sowohl 01 als auch 15 Punkte geschrieben - ich hatte in katholischer Religion einen der anspruchsvollsten Lehrer der ganzen Schule, und war selbstverständlich nicht bereit, für nen popligen Grundkurs wertvolle Zeit für Lernen zu investieren, wenn ich in den deutlich wichtigeren Leistungskursen quasi ohne Aufwand zwischen 10 und 15 Punkten erreichen kann
Ergo hab ich dann, nachdem ich in der 12 extrem schwache Noten in Reli bekommen hab für die 13 evangelische Religion gewählt, der Pfarrer hat keinen Wert auf auswendig gelerntes, aber sehr viel Wert auf Verstehen und Argumentieren gelegt - schwupps standen da gute Zweier aufm Zeugnis.Würde mich interessieren, wie das die klugen Personaler bewerten würden, die nur die schwankenden Noten sehen

Wie kann man denn so einfach von katholisher auf ev. Religion wechseln?
Wenn aber wirklich Religionsnoten ausschlageben für einen Job sind, dann kann ich mei Studium auch direkt abbrechen und sofort Hartz IV beantragen.
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- Offizieller Beitrag
Wir haben in Deutschland ab 16 Religionsfreiheit. Bis dahin mit Unterschrift eines Erziehungsberechtigten und danach mit eigener Entscheidung kannst Du unter Angabe der Begründung "aus Gewissensgründen" jederzeit zwischen den einzelnen Religionsfächern und Ethik wechseln.
Bei uns wurden die Religionslehrer von Jahr zu Jahr schlimmer, das ging gar nicht mehr. Dann habe ich einmal am ersten Gymnasium in Ethik gewechselt, das war ne Sache von fünf Minuten, weil man mich nicht zwingen kann die Begründung "aus Gewissensgründen" näher zu erläutern und das Gegenteil konnte mir ohnehin keiner beweisen. Hätte auch in katholische Religion wechseln können, aber da hätte der Unterricht stattgefunden, in Ethik wurde in Klasse 10 kein Unterricht angeboten... Am zweiten Gymnasium nochmals mit Religion versucht, war ein Schuß in den Ofen und nach 12 dann nochmals in Ethik gewechselt. Das wurde zwar angeboten, war aber eine spannende Diskussionsrunde mit Atheisten und Moslems, Religionsunterricht hätte in Jgst 13 (!) bedeutet, dass ich Bibelversuche auswendig lernen muss um meine Punkte zu bekommen.
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das geht auch völlig ohne diese Angabe "aus Gewissensgründen", zumindest im Saarland kann (konnte) man das einfach wählen.
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Auch wenn wir schon nicht mehr wirklich beim Thema sind. Es erschreckt mich, was hier offensichtlich einige für einseitigen Religionsunterricht hatten...
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