Steuerhinterziehung: Deal - or no Deal ??

    • Offizieller Beitrag

    Tja, lieber Outsider, leider ist diese Bild-Meldung schon zwei Tage alt. Und völlig überholt...

    Details kann man ab hier: ..neue unruhe in MD nachlesen.

    Danach hieß es im ZDF bei Maybritt Illner, Kretzsche wäre angeblich einer der Promis mit Geld in Liechtenstein.

    In dem Zusammenhang ist sicherlich auch die Überlegung interessant, siehe Einwurf Lothar Frohwein, dass für eine versäumte Zeugenanhörung im Normalfall kein Streifenwagen geschickt wird.

  • Zitat

    Original von Outsider81
    [quote]Original von Ex-HVS-SR


    Willst Du bestreiten das ein Faktor wie die Begleitung oder Erziehung der Eltern kein sehr entscheidender Faktor im Leben eines Menschen ist? Ein Kind das bspw. Von Geburt an lernt dass Der Mann im Haus der Chef ist, die Mutter nichts zu sagen hat, geschlagen und unterdrückt wird. Denkst Du nicht das solche Erlebnisse das Frauenbild, Konfliktverhalten und vieles weiteres des Kinde nicht erheblich negativ beinflußtbeeinflußt wird, und dieses Mensch erst sein Fehlverhalten erkennen muss, und dann daran arbeiten um sein Verhalten zu verändern? Was keine leichten Schritte sein werden?

    Keinesfalls, aber das sind doch Fehler der Eltern und nicht der Gesellschaft. Die Gesellschaft (Kindergarten, Schule, Jugendamt) soll dann anschließend diese Fehler wieder ausbügeln.

    Nicht die Kinder und Jugendlichen bedürfen der Erziehung, erstmal sollten die Eltern entsprechend geschult werden. Elternrecht ist aber nun mal durch Art. 6 GG geschützt, d.h. jeder darf seine Kinder so versauen, wie er mag, wenns daneben geht, hilft der Staat. Spaß ohne Folgen nennt man sowas.

    Kinder in die Welt setzen darf jeder, für einen Kampfhund muss man seine charakterliche Eignung nachweisen.

    Dann müssen die Kinder vorher aus den Familien geholt werden bevor es zu spät ist. Frage: Welcher Politiker wird wohl damit in den Wahlkampf ziehen ?

    Nicht die Kinder sind das Problem, wir Erwachsenen sind es.

  • Das wir Erwachsenen und nicht die Kids das Problem sind sehe ich auch so.
    Dass die Herausnahme eines Kindes aus seiner Familie jedoch nicht so ohne weiteres vorgenommen wird, hat daher seine Berechtigung das eine solche Aktion fast immer dem Kind mehr schadet als nutzt, und daher zurecht erst Eltern- und Familienunterstützende Maßnahmen durchgeführt werden soll, bevor eine solch drastischer Eingriff, sowohl in das Leben der Eltern aber auch, viel wichtiger, in das Leben eines Kindes geschieht.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    • Offizieller Beitrag

    Eine Frage an die Strafrechtsexperten:

    Die Finanzverwaltung ist doch via BND an diesen Datenträger gelangt.

    Aus diesen Unterlagen begründete sich gegen einzelne Steuerzahler (oder bisher auch Nichtzahler) ein begründeter Anfangsverdacht, der z.B. im Fall Zumwinkel einen Richter dazu veranlasst hat dem Antrag auf Erteilung eines Durchsuchungsbeschlusses zuzustimmen. Bei dieser Durchsunchung wurden dann Beweismittel sichergestellt, aus denen sich der Verdacht erhärtete.

    Wie ginge es aus, wenn sich herausstellt, dass dieser Datenträger nicht hätte erworben werden dürfen - sind dann die aus der Durchsuchung gefundenen Beweismittel strafrechtlich auch nicht zu verwerten?

    Rein für die Zahlung der Steuer kommt es hier nicht darauf an - aber wie sieht es im Strafrecht aus ?

    Teddy ?

    • Offizieller Beitrag

    Schwierig zu sagen.

    Nach US-Amerikanischen Beweisverwertungsrecht und der "Fruits of the poisonous Tree-Doctrine" müsste man wohl ein Beweismittelverwertungsverbot annehmen.

    In Deutschland allerdings gilt diese "Fruits of the poisonous Tree-Doctrine" grundsätzlich nicht. Für die Frage, ob und ggfs. welche Beweismittel verwertbar ist, ist daher eine viel umfassendere Prüfung des Ermittlungsverlaufes und der insgesamt vorhandenen Beweismittel erforderlich - eine Prüfung, die man ohne Kenntnis der Akten nicht vornehmen kann.

  • Aus der Versenkung geholt von http://www. tagesschau.de

    Einkommenssteuerstatistik veröffentlicht

    Besserverdienende tragen die größte Steuerlast

    [Bildunterschrift: Gut ein Zwölftel der Steuerzahler bringt die Hälfte der Einnahmen aus Lohn- und Einkommenssteuer auf. ]
    Ein Viertel der Steuerpflichtigen kommt für über drei Viertel der Lohn- und Einkommenssteuer auf: Von den Steuerpflichtigen in Deutschland nahm nach den neuesten Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2004 ein Anteil von 26,8 Prozent über 37.500 Euro ein. Gleichzeitig zahlte diese Gruppe 79,6 Prozent der festgesetzten Lohn- und Einkommenssteuer, wie das Bundesamt mitteilte. Die Hälfte des gesamten Aufkommens des Jahres 2004 wurde von den 8,2 Prozent der Steuerpflichtigen mit dem höchsten Einkommen aufgebracht.

    Vier Prozent Einkünfte von der Hälfte der SteuerzahlerUmgekehrt hatten 73,2 Prozent aller erfassten Steuerpflichtigen im Jahr 2004 Einkünfte von höchstens 37.500 Euro. Diese Gruppe brachte 20,4 Prozent der festgesetzten Lohn- und Einkommenssteuer auf. Die Hälfte der Steuerpflichtigen hatte jährliche Einkünfte von unter 23.000 Euro und zahlte nur gut vier Prozent der Einkommensteuer. Unter den Spitzenverdienern des Jahres 2004 waren 9688 Millionäre mit Einkünften von im Schnitt 2,7 Millionen Euro, sie stellten 0,03 Prozent aller Steuerpflichtigen. Von ihnen zahlte jeder im Schnitt 968.000 Euro Einkommenssteuer.

    1,1 Billionen Euro an Steuern eingenommenInsgesamt erzielten demnach im Jahr 2004 die 35,0 Millionen erfassten Steuerpflichtigen Einkünfte von 1,1 Billionen Euro. Die von den Finanzbehörden festgesetzte Lohn- und Einkommenssteuer betrug 2004 insgesamt 180,8 Milliarden Euro. Dieser Wert war um 2,1 Prozent höher als 2001. Der Durchschnittssteuersatz lag mit 20,3 Prozent um 1,3 Punkte niedriger. Das Bundesamt gibt alle drei Jahre nach Abschluss der zeitaufwendigen Veranlagungsarbeiten in den Finanzämtern eine Einkommenssteuerstatistik heraus. Zuletzt war dies 2001 geschehen.


    Und wieviel mehr sollen diese 25% noch aufbringen ?

  • Zitat

    Original von Ex-HVS-SR

    Und wieviel mehr sollen diese 25% noch aufbringen ?


    wir leben in einer demokratie und du wirst viele antworten kriegen:

    Oskar Lafontaine: Soviel, dass am Ende nur 100.000 Euro netto übrig bleiben, alles andere is unmoralisch. (denn mehr kriegt der vielleicht selbst auch nicht)

    Guido Westerwelle: Schrittweise senken und schauen ob die Kapitalflucht aufhört.

  • Diese Statistik ist doch schon jetzt wieder von jedem so verbogen worden, wie er/sie es kraft Amtes/Lobby/Lust/Laune gerade tun mußte/wollte/sollte.

    Aus dem Spiegel:

    Zitat

    Für das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) belegt die Statistik, dass die Umverteilung von oben nach unten funktioniert. "Aufgrund der Progression werden Einkommen zu einem erheblichen Teil umverteilt", sagt IW-Mitarbeiter Winfried Fuest. Eine stärkere Belastung höherer Einkommen sei unnötig, die Reichensteuer überflüssig. "Denn die Reichen werden schon überproportional belastet", sagt Fuest.

    Für das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) gibt die Statistik die Situation jedoch nur unzureichend wider. "Die Möglichkeit, Steuern legal und illegal zu umgehen, steigt mit dem Einkommen", sagte IMK-Experte Achim Truger zu Reuters.

    Leider sind die Zahlen aus 2004 und nachdem der Spitzensteuersatz zwischenzeitlich auf 42% gesenkt worden war, ist er nun ab 2007 wieder erhöht worden (was fast niemand zur Notiz genommen hat).

    Die Interessensgruppen werden sich schon noch bemühen durch geeignete Nebelkerzen die Fakten zu verblenden.

    Einmal editiert, zuletzt von Gottfried (26. August 2008 um 10:12)