Beleidigung am Kampfgericht

  • Hallo Leute,

    ich habe folgende Situation über die mal diskutiert werden kann.

    Der Zeitnehmer unterbricht das Spiel um dem Schiedsrichter mitzuteilen
    er ist vom Gästetrainer beleidigt worden. Natürlich leugnet der Trainer dies. Die Schiedsrichter haben die angebliche Beleidigung natürlich nicht live mitgekommen. Was kann der Schiedsrichter machen?? Ermahnen, Bestrafen, einen Bericht scheiben??? Es handelt sich um ein Spiel auf Landesliga Ebene also Zeitnehmer Heimverein Sekretär Gastverein.

    MfG Gorny :hi:

  • Moin,

    also erstmal "Landesliga" ist keine hinreichende Erklärung, weil das jeder Verband/Bezirk/Kreis anders handhaben kann und auch tut...

    Ansonsten ist das von Dir angesprochene Thema auch in ner Regelfrage verankert - keine Bestrafung möglich - dafür nen Kommentar im Protokoll zum vermeintlichen Vorfall.

  • So hätte ich es auch gehandhabt. Da ich selbst keine Beleidigung gehört habe, kann ich nur den Einwand in den Spielbericht eintragen. Die spielleitende Stelle wird sich schon drum kümmern, wenn so etwas öfters vorkommt (also bei verschiedenen Kampfgerichten mit dem gleichen Trainer). Ansonsten: Pech gehabt. Wobei ich als SR (wenn der Trainer die Beleidigung nicht gerade geflüster hat) auch immer ein (halbes) Ohr für Äußerungen der Trainer habe.

  • Du hast recht, mit der Regelfrage die war auch Auslöser meine Frage.

    Wobei es in dieser Regelfrage aber wohl um die Spielfortsetzung geht.

    Mannschaft A ist an der 9-Meter-Linie von B in Ballbesitz. Der Technische Delegierte unterbricht das Spiel und berichtet den Schiedsrichtern, dass der Trainer von B ihn beleidigt hat. Richtige Entscheidung?

    A Ermahnung des Trainers von B, schriftlicher Bericht

    B Disqualifikation des Trainers von B, schriftlicher Bericht

    C Spielfortsetzung mit Freiwurf A im Auswechselbereich von B

    D Spielfortsetzung mit Freiwurf A an der 9-Meter-Linie von B

    Richtige Antwort sind B und D. Also Disqualifikation für den Trainer.
    Hier ist aber mit Sicherheit ein unparteiisches Kamfgericht gemeint.
    und nicht wie in unserem Fall Vertreter beider mannschaften.

  • Der Technische Delegierte hat nichts mit dem Kampfgericht zu tun sondern ein unabhängiger "Supervisor" von Seiten des Verbandes.

    Die Regelfrage, die ich meinte, ist die Folgende:

    184.Der Mannschaftsverantwortliche von A beleidigt den Sekretär, ohne dass
    die Schiedsrichter dies wahrnehmen. Bei der nächsten Unterbrechung
    meldet der Sekretär das Vergehen. Richtige Entscheidung?
    a) Disqualifikation des Mannschaftsverantwortlichen
    b) Hinausstellung des Mannschaftsverantwortlichen
    c) Meldung im Spielprotokoll
    d) Verwarnung des Mannschaftsverantwortlichen
    e) Keine persönliche Strafe möglich

    Richtige Antworten c und e.

  • Ich sehe nicht nur einen Unterschied zwischen "parteiischem"/unparteiischem Kampfgericht, sondern auch zwischen Zeitnehmer und techn. Delegierten. Der letztere ist ja so etwas ähnliches wie der vierte Offizielle bei internationalen Fußballspielen, also quasi ein weiterer Schiedsrichter.

    Solch eine Dq durch "Hörensagen" halte ich i.Ü. für äußerst zweifelhaft. Denn damit wird der Manipulation Tür und Tor geöffnet. Wie schnell geht ein Spiel für Mannschaft A den Bach runter, wenn der Trainer so "rausfliegt"?

    EDIT: Wenn weitere Zeugen für die Beleidigung (z.B. bei einem "unparteiischen" KG der Sekretär) existieren, sehe ich i.Ü. keine Bedenken an einer Dq.

    EDIT2: Und zu langsam ;)

  • Zitat

    Original von jfherden
    ....
    EDIT: Wenn weitere Zeugen für die Beleidigung (z.B. bei einem "unparteiischen" KG der Sekretär) existieren, sehe ich i.Ü. keine Bedenken an einer Dq.
    ....

    falsch!

    Erl. 9:

    Grundsätzlich führen vom Zeitnehmer/Sekretär beobachtete und gemeldete Verstöße (ausgenommen Regeln 4:2 bis 3, 4:5 bis 6) nicht zu persönlichen Strafen.

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Hier das ganze nochmal mit Regelbezug:

    Im Auswechselraum-reglement steht:

    Zitat

    7. Haben die Schiedsrichter einen Verstoß gegen das Auswechselraum-Reglement nicht bemerkt, müssen sie vom Zeitnehmer/Sekretär bei der nächsten Spielunterbrechung darauf aufmerksam gemacht werden.

    Technische Delegierte der IHF, einer Kontinentföderation oder eines nationalen Verbandes, die bei einem Spiel eingesetzt sind, haben - außer bei Entscheidungen der Schiedsrichter auf Grund ihrer Beobachtung von Tatsachen - das Recht (bei der nächsten Spielunterbrechung) die Schiedsrichter auf einen möglichen Regelverstoß oder eine Nichteinhaltung des Auswechselraum-Reglements hinzuweisen.
    Das Spiel ist in derartigen Fällen mit dem der Spielsituation entsprechenden Wurf wieder aufzunehmen.

    Wenn der Technische Delegierte jedoch aufgrund eines Verstoßes durch eine Mannschaft eine sofortige Unterbrechung des Spiels für erforderlich gehalten hat, wird das Spiel mit Ballbesitz für die gegnerische Mannschaft (Freiwurf oder, bei klarer Torgelegenheit, 7-m-Wurf) fortgesetzt.

    Der Spieler oder Offizielle, welcher einen Verstoß begangen hat, ist von den Schiedsrichtern zu bestrafen. Der Sachverhalt ist im Spielprotokoll festzuhalten.

    8. Wenn die Schiedsrichter, selbst nachdem sie darauf aufmerksam gemacht wurden, einen Verstoß gegen das Auswechselraum-Reglement nicht ahnden, muss der Technische Delegierte einen Bericht an die zuständige Instanz (z.B. Disziplinarkommission) einreichen. Diese Instanz hat über die Vorkommnisse im Auswechselraum und die Haltung der Schiedsrichter zu entscheiden.

    Wenn jedoch lediglich ein Kampfgericht anwesend ist, und das kann auch in der BL so sein, dann können die SR den gemeldeten Vorfall nur im Spielprotokoll festhalten. Über weiteres Vorgehen entscheidet dann die zuständige Spielkommission.

    hilsen

    Anthony Baffoe : (nach gelber Karte zum Schiri) "Mann, wir Schwarzen müssen doch zusammenhalten!"

  • naja, aber mir wurde letztens noch berichtet (ich war Zeitnehmer), dass das Kampfgericht auf den Bänken für Ruhe sorgen muss und die Trainer auch vom Tisch weg müssen.
    Wenn dies nicht der Fall ist sollte das KG pfeifen.
    Der eine Trainer, hat vorher schon mit den Schiries und dem KG in der HZ gemeckert und dann hat der Sekretär abgepfiffen, wegen Beleidigung.
    Ich hatte die nicht gehört, aber Sekretär war unparteiisch.
    Die Schiedsrichter haben ihm 2 Min. Strafe gegeben...

    Der kommende Deutsche Meister kommt aus Schleswig-Holstein und heißt SG Flensburg-Handewitt

    Vorsicht, manchmal wird intelligenter Humor verwendet (IRONIE)

  • Omaha

    Nicht weil die SR das in irgendeiner Kreisliga so gepfiffen haben muß es auch richtig sein.

    Was die SR nicht gehört haben, können Sie nicht bestrafen. Analog, wenn sie z.Bsp. ein Foul nicht gesehen haben. Dann kann der Trainer/Spieler noch so energisch fordern, der SR kann es nicht bestrafen.

    Das KG soll i.d.R. bei Vorkommnissen auf den Bänken auch nicht sofort unterbrechen, sondern den SR bei der nächsten Unterbrechung diesen Sachverhalt mitteilen. Die SR haben nur die Möglichkeit, solche Vorfälle im Protokoll zu notieren.

    Jedes weitere diskutieren ist wenig sinnvoll, da alles genaustens in den Regeln und Erläuterungen verankert ist.

  • Hi!

    Die Schiedsrichter pfeifen normalerweise Bezirksliga...
    Von daher dachte ich...

    Der kommende Deutsche Meister kommt aus Schleswig-Holstein und heißt SG Flensburg-Handewitt

    Vorsicht, manchmal wird intelligenter Humor verwendet (IRONIE)

  • Zitat

    Original von Omaha
    Hi!

    Die Schiedsrichter pfeifen normalerweise Bezirksliga...
    Von daher dachte ich...

    Spielt keine Rolle... Und wenn die IHF pfeifen würden. In der Situation haben die Beiden einen Regelverstoß begangen... Oder sie haben es doch gehört ;)

    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • Also ich hab das so gesagt bekommen, dass der Zeitnehmer in diesem Fall einen Bericht schreibt, der an die spielleitende Stelle geht und die entscheidet dann. Der Zeitnehmerbericht muss natürlich im Spielbericht von den SR vermerkt werden. Ich meine, dass der Bericht sogar direkt mit dem Spielbericht mitgeschickt werden muss.

  • Hallo.

    Wenn es sich um kein neutrales Kampfgericht handelt, dann könnt ihr lediglich einen schriftlichen Bericht mit der Aussage des Kampfrichters schreiben.
    Handelt es sich jedoch um ein neutrales Kampfgericht, so darf eine DQ ausgesprochen werden.

    lg
    Zbombe

  • Och meno,

    einige verderben einem hier echt den Spaß. "Ich hab mal gesagt bekommen..." oder "Die (Bezirksliga- SR) haben das so gepfiffen" sind doch keine fundierten Aussagen! Es gibt ein Regelwerk, dort steht was drin, und danach wird verfahren.

    Und lieber Zbombe: Auch wenn du in jedem zweiten Beitrag eine Unwahrheit behauptest wird sie noch lange nicht richtig.

    Nochmal für alle zum mitmeißeln: Es darf keine DQ ausgesprochen werden, wenn die SR die Beleidigung nicht selbst vernommen haben! Egal, woher das Kampfgericht ist (ein Kampfgericht soll immer neutral sein, auch wenn die Sportfreunde vom Heimverein kommen). Wer anderes (ständig) behauptet hat noch nie einen Blick in das Regelwerk geworfen!!!!

  • Zitat

    Original von TLpz
    Och meno,

    einige verderben einem hier echt den Spaß. "Ich hab mal gesagt bekommen..." oder "Die (Bezirksliga- SR) haben das so gepfiffen" sind doch keine fundierten Aussagen! Es gibt ein Regelwerk, dort steht was drin, und danach wird verfahren.

    Und lieber Zbombe: Auch wenn du in jedem zweiten Beitrag eine Unwahrheit behauptest wird sie noch lange nicht richtig.

    Nochmal für alle zum mitmeißeln: Es darf keine DQ ausgesprochen werden, wenn die SR die Beleidigung nicht selbst vernommen haben! Egal, woher das Kampfgericht ist (ein Kampfgericht soll immer neutral sein, auch wenn die Sportfreunde vom Heimverein kommen). Wer anderes (ständig) behauptet hat noch nie einen Blick in das Regelwerk geworfen!!!!

    Hier dein Regelbezug du neunmalklug:


    Mannschaft A ist an der 9-Meter-Linie von B in Ballbesitz. Der Technische Delegierte unterbricht das Spiel und berichtet den Schiedsrichtern, dass der Trainer von B ihn beleidigt hat. Richtige Entscheidung?

    A Ermahnung des Trainers von B, schriftlicher Bericht

    B Disqualifikation des Trainers von B, schriftlicher Bericht

    C Spielfortsetzung mit Freiwurf A im Auswechselbereich von B

    D Spielfortsetzung mit Freiwurf A an der 9-Meter-Linie von B

    Richtige Antwort sind B und D. Also Disqualifikation für den Trainer.
    Hier ist aber mit Sicherheit ein unparteiisches Kamfgericht gemeint.
    und nicht wie in unserem Fall Vertreter beider mannschaften.


    Und bei uns im Verband ist zu 99% der neutrale Zeitnehmer technischer delegierter.

  • Also... Das ist kein Regelbezug sondern eine Frage aus dem Regelkatalog! Außerdem... Der technische Delegierte hat auch überhaupt gar nix mit dem Kampfgericht zu tun. Das ist eine Person, die getrennt von SRs und KG angesetzt wurde!

    Es bleibt dabei: Das Kampfgericht wird beleidigt und weder SR noch technischer Delegierter hören es --> Bericht aber keine persönliche Bestrafung möglich!

    Zitat

    Original von Zbombe
    Und bei uns im Verband ist zu 99% der neutrale Zeitnehmer technischer delegierter.


    Das sind sie aber nur, wenn sie extra angesetzt worden und keine Funktion im Kampfgericht wahrnehmen!

    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

    Einmal editiert, zuletzt von gratfireball (11. Februar 2008 um 18:37)

  • Also ich hätte mal keine Strafe gegeben wenn ichs nicht gehört hätte .

    Also da muss ein bericht vom Zeitnehmer hin und ob man da wegen nem KG ne Dq gibt fragwürdige Sache also vor allem wenn der Sekretär nix gehört hat und der Trainer das bestreitet steht da Aussage gegen Aussage.

    Genieße jeden Augenblick, denn Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens

  • Zitat

    Original von Zbombe
    Und bei uns im Verband ist zu 99% der neutrale Zeitnehmer technischer delegierter.

    Das ist ja mal abenteuerlich: Ein technischer Delegierter und ein (neutral oder nicht) Zeitnehmer sind niemals ein und dieselbe Person.

    Achja: In BaWü gibt es bis zur BWOL (mithin auch in der darunter angesiedelten Württembergliga) KEINE neutralen Z/S (es sei denn es handelt sich um Ausnahmefälle, weil mal was vorgefallen ist)

  • Zitat

    Original von TLpz
    Och meno,

    einige verderben einem hier echt den Spaß. "Ich hab mal gesagt bekommen..." oder "Die (Bezirksliga- SR) haben das so gepfiffen" sind doch keine fundierten Aussagen! Es gibt ein Regelwerk, dort steht was drin, und danach wird verfahren.

    Und lieber Zbombe: Auch wenn du in jedem zweiten Beitrag eine Unwahrheit behauptest wird sie noch lange nicht richtig.

    Nochmal für alle zum mitmeißeln: Es darf keine DQ ausgesprochen werden, wenn die SR die Beleidigung nicht selbst vernommen haben! Egal, woher das Kampfgericht ist (ein Kampfgericht soll immer neutral sein, auch wenn die Sportfreunde vom Heimverein kommen). Wer anderes (ständig) behauptet hat noch nie einen Blick in das Regelwerk geworfen!!!!

    Volle Zustimmung.

    Ich weiß gar nicht, warum hier dann manche noch mit irgendwelchen abenteuerlichen Theorien und Situationen ankommen. Viel klarer kann es doch gar nicht mehr in den Regeln stehen, und in diesem Fall ist auch kein Spielraum für die SR, von wegen "Das kann man so oder so Auslegen".