Ausländerbeschränkung

  • Die fantastischen Einschaltquoten bei den Europameisterschaften könnten ein weiterer Grundstein für eine wirtschaftlich und sportlich tragfähige Bundesliga werden.

    Wird diese Chance vom DHB und seinen Bundesligisten richtig gemanagt?

    Unterstützen die Bundeligavereine die deutschen Spieler und integrieren sie in ihren Teams zur Nachwuchsförderung?
    Haben andere Nationen den Stellenwert der deutschen Handball-Bundesliga besser erkannt und machen das etwa die Dänen in Flensburg oder die Schweden in Kiel besser?
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen Spielerkader und deutschem bzw. ausl. Trainer/Managment?
    Liegt H. Brand mit seinen Forderung nach "Selbsbeschränkung" so falsch?
    Wie lange spielen Zuschauer bzw. Sponsoren dieses Spiel noch mit?

    Dazu einmal eine etwas andere Tabelle:
    Die Zahlen im einzelnen:
    deutsche Spieler/ausl. Spieler/ deutsche Trainer od. Manager/ ausl. Trainer od. Manager

    14 / 3 / 2 / 0 Lemgo
    13 / 5 / 2 / 0 Balingen
    11 / 10 / 2 / 0 Berlin
    11 / 7 / 2 / 0 Wetzlar
    11 / 5 / 2 / 0 Magdeburg
    10 / 7 / 2 / 0 Essen
    10 / 3 / 2 / 0 Großwallstadt
    10 / 9 / 1 / 1 Göppingen
    9 / 9 / 2 / 0 HSV
    9 / 6 / 2 / 0 Wilhelmshaven
    8 / 6 / 1 / 1 Löwen
    6 / 12 / 1 / 1 Lübbecke
    5 / 10 / 1 / 1 Nordhorn
    5 / 13 / 1 / 1 Kiel
    5 / 15 / 0 / 2 Flensburg
    2 / 14 / 0 / 2 Gummersbach
    1 / 17 / 0 / 2 Melsungen

  • Kiel hat einen deutschen Trainer und einen deutschen Manager. Flensburg hat mit Holpert auch einen deutschen Manager. Nur so als erster Einwand. Ach und der THW hat nur 4 deutsche Spieler (Zeitz, Klein, Wessig und Weltgen).

    Zum Thema: Gähn. Ist doch noch gar nicht Sommerpause.

    • Offizieller Beitrag

    Ich verweise erst einmal auf folgenden Artikel:

    http://www.handball-world.com/o.red.c/news.p…1&auswahl=13010

    Die Bundesliga und damit auch die deutsche Nationalmannschaft (die geschlossen in der Bundesliga spielt) profitiert in erster Linie von ihrem hohen Niveau. Dieses hohe Niveau wird auch dadurch sichergestellt, dass ein Großteil der weltbesten Handballer in Deutschland spielen. Schmeißen wir mal zur Probe und gedanklich alle Ausländer raus, dann würde das Niveau gewaltig in den Keller rauschen, die deutschen Spitzenspieler ins Ausland abwandern (bspw. Spanien) und die Zuschauerzahlen mit Sicherheit nicht steigen.

    Inhaltlich mal die Fehler, die mir auf die Schnelle aufgefallen sind:

    Wenn man eine Ausländerbeschränkung fordert, dann sollte man wenigstens wissen, wer dafür zuständig wäre. Eben nicht der DHB sondern die HBL.

    Göppingen hat im Übrigen einen deutschen Manager (Andreas Schweickert) und einen deutschen Trainer (Velimir Petkovic) - nicht durch den Namen irritieren lassen ;) -> 2 / 0 und nicht 1/1

    Bei Flensburg ist meines Wissens Fynn Holpert, zwar nicht der ur-deutsche Vorname, trotzdem ist Holpert Deutscher. 0 / 2 -> 1 / 1

    In Gummersbach ist ein gewisser Stefan Hecker Geschäftsführer, der meines Wissens einen deutschen Pass mit auf Reisen nimmt. 0 / 2 -> 1 / 1

    In Melsungen werden die Geschäfte von Martin Lüdicke geführt, nach meinen Informationen ebenfalls Deutscher. 0 / 2 -> 1 / 1

    Wenn schon polemisch, dann bitte mit den richtigen Fakten. Ich bin mir fast sicher, dass ich nicht alle Fehler gefunden habe...

    EDIT: ich wusste doch, dass ich noch wen vergessen habe, Kiel ;)

  • Warum fehlt in der Aufstellung eigentlich GWD? Naja, eigentlich egal, die Diskussion auf diese Art zu führen halte ich sowieso für blödsinnig.

  • Diese Fragen mit Vereinsmeiern zu diskutieren ist müßig.
    Dass Kiel in dieser Tabelle auf einem Fast-Abstiegsplatz steht, ist deren Problem. Ich behaupte mal, dass Lemgo vielfach wertvollere Dienste für den Handballsport in Deutschland und damit auch für alle anderen Nationen leistet, als Melsungen. Damit haben sie auch meine Sympathie.
    Im übrigen liegt die Zukunft des Handball nicht in Kiel, sondern in Hamburg, in Mannheim, Köln, im Gerry-Weber-Stadion....

  • Man muss an den Statistiken eben hier und da etwas drehen, damit die Argumentation stichhaltiger wird. :D

    Zitat

    Original von systemkritiker:

    Dass Kiel in dieser Tabelle auf einem Fast-Abstiegsplatz steht, ist deren Problem.

    Zum Glück basiert die echte Tabelle auf Fakten und nicht auf von einigen wenigen selbst gewählten Kriterien, was richtig und was falsch zu sein hat.

    Einmal editiert, zuletzt von wintermute (27. Januar 2008 um 13:18)

  • Vereinsmeier hin oder her, vollständig darf eine solche Aufstellung aber dennoch sein. Um GWD zu ergänzen: 14/4/2/0. Die Diskussion ist aber so nicht führbar. Kiel hat den Anspruch, alle Titel zu gewinnen - das ist mit 14 deutschen Spielern nicht möglich. Insofern vergleicht man hier Äpfel mit Birnen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bezze (27. Januar 2008 um 13:25)

  • Zitat

    Original von Bezze
    Vereinsmeier hin oder her, vollständig darf eine solche Aufstellung aber dennoch sein. Um GWD zu ergänzen: 14/4/2/0. Die Diskussion ist aber so nicht führbar. Kiel hat den Anspruch, alle Titel zu gewinnen - das ist mit 14 deutschen Spielern nicht möglich. Insofern vergleicht man hier Äpfel mit Birnen.

    Ich komme nur auf 13 deutsche Spieler incl. Malik!

    Der gesamte Kader umfaßt 17 Spieler - habe ich möglicherweise einen vergessen? Haben wir noch einen Neuzugang von dem ich noch nichts weiß? ;)

  • Nein, einen weiteren Neuzugang kann ich leider nicht bestätigen. :)

    Ich habe mich auf den Kader bezogen, der auf unserer Homepage aufgeführt ist:

    16 Malik Besirevic
    12 Björn Buhrmester
    01 Jannick Bahl
    02 Jiri Hynek
    03 Georg Auerswald
    04 Arne Niemeyer
    05 Anders Henriksson
    06 Christopher Kunisch
    07 Benjamin Göller
    09 Simon Witte
    13 Jan F. Buschmann
    15 Michael Haaß
    17 Andreas Simon
    18 Stephan Just
    19 Moritz Schäpsmeier
    20 Einar-Örn Jonsson
    23 Mirza Cehajic
    33 Frank von Behren

    Göller und Witte sind natürlich eher selten im Kader, aber solche Leute werden bei anderen Teams ja auch mitgezählt. Komme daher auf 14.

  • Also mit einer 50/50-Beschränkung sollte man eigentlich leben können. Dies soll bedeuten, dass max. 50% des Kaders Ausländern vorbehalten sein darf.

    Wenn ich Recht informiert bin geht das eh nur über eine selbst auferlegte Regelung der Vereine. Von Verbänden kann dies, wegen Bosman-Urteil, nicht geregelt werden oder zumindest nicht rechtssicher.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin zwar weiterhin der Meinung, dass eine solche Regelung unter dem Strich mehr schaden würde, aber...

    50% von was?

    Fiktives Beispiel:
    Verein XYZ hat im Moment 14 Spieler im Kader, alles Ausländer. Wenn es eine 50/50-Regelung geben sollte, dann muss er "nur" 14 A-Jugendliche, Kreisligaspieler o.ä. mit einem Vertrag ausstatten und schon passt alles. Dann kann man schon darauf warten, dass jeder Hallenordner im Profikader steht...

    Eine Zwangsregelung kann, wie Du selbst sagst, nur über die Vereine selbst gehen und nach meinen logischen Verständnis bräuchte man 100%-ige-Zustimmung, auch von jedem Aufsteiger.

  • ...und damit wird sowas nie funktioneren. In der Zwinge zwischen wirtschaftlichen Randbedingungen und verdammt zum sportlichem Erfolg, werden die Vereine immer egoistisch entscheiden (müssen). Und wenn ein Verein gegen den Abstieg spielt, dann kann ich ihm die Entscheidung zum guten und zudem noch billigen Ausländer nicht verdenken. Und bei den Top-Clubs siehts de facto genauso aus. Hier kann eben der eine oder andere Transfer über Titel oder Vize oder über CL oder Europapokal entscheiden. Da wird jeder Manager im Sinne seines Vereins entscheiden.

  • Aus dem Grund setzt sich ja auch ein Verein wie Ciudad Real für eine Quotenregelung ein. Derzeit hat man ja eine starre Anzahl (9 ausländische Spieler) in Spanien. Nun bleibt halt den Vereinen in Spanien nichts anderes möglich, als ihre Akteure einzubürgern. Ist natürlich auch eine Möglichkeit.

    Gewonnen wird dadurch nichts.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Ausländerbeschränkung hat vor und Nachteile. Ich sehe hierbei die Nachteile in der Mehrzahl. Man beachtet das hier schon angesprochene Argument, dass bei einer Ausländerbeschränkung das Niveau der Liga sinken würde. Mal abgesehen davon, dass es so viele deutsche Spitzenspieler nicht gibt. Auch liegen die kosten für deutsche Spieler verhältnismäßig recht hoch. Also könnten die meisten Vereine nur Jugenspieler hochbringen, die dann nach vertragsende den verein verlassen, und entweder bei den deutschen top-klubs anheuern oder im Ausland. Das Leistungsgefälle in der 1.Bundesliga würde stärker werden und auf europäischer Sicht doch recht kippen...Als Beispiel möchte ich hier Spanien mal anführen.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Nicht zu vergessen, dass Deutsche Spieler nach der Einführung einer Ausländerbeschränkung noch teurer erden würden. Haaß und von Behren wären dann nie im Leben in Minden gelandet.

    Achja, Spanien hat ja eine Ausländerbeschränkung. Wo waren die noch mal bei der letzten EM ohne ihre eingebürgerten Kubaner? Für Olympia diskutiert man ja schon über den ungarischen Serben und den weißrussischen Slowenen im Dress der Spanier.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von Snuffmaster
    Ausländerbeschränkung hat vor und Nachteile. Ich sehe hierbei die Nachteile in der Mehrzahl. Man beachtet das hier schon angesprochene Argument, dass bei einer Ausländerbeschränkung das Niveau der Liga sinken würde. Mal abgesehen davon, dass es so viele deutsche Spitzenspieler nicht gibt. Auch liegen die kosten für deutsche Spieler verhältnismäßig recht hoch. Also könnten die meisten Vereine nur Jugenspieler hochbringen, die dann nach vertragsende den verein verlassen, und entweder bei den deutschen top-klubs anheuern oder im Ausland. Das Leistungsgefälle in der 1.Bundesliga würde stärker werden und auf europäischer Sicht doch recht kippen...Als Beispiel möchte ich hier Spanien mal anführen.

    Da dreht man sich aber auch im Kreis. Warum sind denn die deutschen so teuer? Weil es so wenige gibt -> Angebot und Nachfrage. Welches Argument hätte denn ein Deutscher Spieler, wenn der Verein mit dem er verhandelt sagt: OK, dann nehme ich halt nen anderen Deutschen. Da könnte der mit dem Fuß aufstampfen und wie Rumpelstielzchen rumspringen, das würde nichts ändern.
    Man müßte also wenn, dann an der Stelle ansetzen warum so wenige deutsche nachkommen. Es ging ja früher auch, dass man ne Mannschaft mit 7 Deutschen Stammspielern hatte, und die sollen - man höre und staune - sogar gelegentlich internationale Erfolge eingefahren haben.
    Der richtige Ansatz wäre aus meiner Sicht, die Ausbildung deutscher Spieler zu belohnen, und die zu bestrafen, die sich die fertigen Spieler dazukaufen. Aber auch das objektiv zu wiegen, zählen und bewerten ist fast unmöglich. Hält man sich nur ne zweite Mannschaft um der Form zu genügen, oder meint man es wirklich ernst?
    Dennoch, wenn es genug deutsche Spieler gibt, regelt sich der Rest von allein.
    P.S.: Woher kommt eigentlich die Geschichte, dass die Deutschen teurer sind, oder ist da möglicherweise die eine oder andere Schutzbehauptung der Manager dabei, um diesen oder jenen Transfer zu beschönigen... ;)

  • Zitat

    Original von Tobi75
    ...
    Der richtige Ansatz wäre aus meiner Sicht, die Ausbildung deutscher Spieler zu belohnen, und die zu bestrafen, die sich die fertigen Spieler dazukaufen. Aber auch das objektiv zu wiegen, zählen und bewerten ist fast unmöglich. Hält man sich nur ne zweite Mannschaft um der Form zu genügen, oder meint man es wirklich ernst?
    ...


    Das ist doch mit dem Jugendzertifikat so in der Art umgesetzt, oder?