Umstrukturierung EM/WM

  • Ich habe gestern auf handball-world.com den Artikel "EM in Norwegen - Abnutzungskampf statt Wintermärchen" mit Interesse gelesen und mich gewundert, dass es hier keinen Thread dazu gibt.

    Ich meine, ich bin schon jemand, der sich immer über solche und andere organisatorische Dinge Gedanken macht - und auch Ideen entwickelt (die leider keiner wissen will ;) )

    Hier einfach mal meine (philosophischen) Vorschläge:

    1.) Ein recht alter und doch nicht umgesetzter Vorschlag: EM und WM nur noch alle vier Jahren - und zwar immer in den ungeraden Jahren, damit man nicht mit den olympischen Spielen in die Quere kommt. Dann ist in vier Jahren einmal kein Großereignis - das sollte doch zu verkraften sein.
    Ich steige noch eine Portion präziser in die Materie ein:
    Die EM findet immer ein Jahr vor den olympischen Spielen statt (d.h. 2011, 1015, 1019 usw) und gilt als Qualifikation für Olympia. In den anderen Kontinentalverbänden natürlich auch.
    Für die WM und EM werden komplette Qualifikationsrunden für ALLE Teams gespielt (außer vielleicht Gastgeber und Titelverteidiger). So wäre die Nationalmannschaft auch über das ganze Jahr präsent 8auch was TV angeht). Und solche sinnlosen Vier-Länder-Turniere und der Supercup (um was gehts da eigentlich) würden dann nicht mehr benötigt.

    2.) EM und WM ans Ende der Saison (Ende Mai, Anfang Juni) verlegen.
    Erstens werden dann die Landesmeisterschaften nicht bei dem jeweiligen Turnier entschieden (wer die wenigsten verletzten hat, gewinnt), zweitens könnten sich die Spieler auf die jeweiligen Wettbewerbe konzentrieren und drittens (das wiegt für mich am schwersten), werden die größten Handballfans nicht daran gehindert, die WM/EM zu verfolgen - die selbst aktiven Handballer nämlich. Wie viele hatten denn Training am Donnerstag abend, als Deutschland gegen Schweden gespielt hat? Wie viele haben am heutigen Samstag ein Spiel und können das Halbfinale nicht sehen? Wer kann das Endspiel aufgrund eines eigenen Einsatzes morgen nicht verfolgen?
    Ich denke, ich habe jetzt genügend angesprochen.
    Eine andere Möglichkeit dieses Problem zu umgehen, wäre, dass die Landesverbände (ähnlich wie im letzten Jahr bei der WM) Spielverbot fürs Finalwochenende aufstellen würden - aber das wäre wohl die aufwändigere Lösung.
    Ich frage mich immer, welchen Grund gibt es, warum das Turnier immer im Januar stattfinden muss?

    3.) Verlängerung der Turniere um einige Tage, wenn nicht sogar um eine Woche. Es ist doch für jeden ersichtlich, dass die Spieler sprichwörtlich am "Stock" gehen und das Niveau der Spiele abnimmt. Gutes Beispiel war hierbei die WM im vergangenen Jahr in Deutschland, als es zwischen Halbfinale und Finale sogar unglaubliche zwei Tage Pause gab :)

    Bin gespannt auf eure Meinungen!

  • Also genial wäre es wenn die EM/WM am ende der Saison ist und sich mit Fussball abwechselt also z.b. 2010 FB WM 2011 HB WM usw. dann ist jeden Sommer was ;)

    ** Keine Sonne lacht... nur für den "Rentner" ;) **

  • Zitat

    Original von ralf81


    3.) Verlängerung der Turniere um einige Tage, wenn nicht sogar um eine Woche. Es ist doch für jeden ersichtlich, dass die Spieler sprichwörtlich am "Stock" gehen und das Niveau der Spiele abnimmt. Gutes Beispiel war hierbei die WM im vergangenen Jahr in Deutschland, als es zwischen Halbfinale und Finale sogar unglaubliche zwei Tage Pause gab :)

    Das finde ich sehr gut. Das Niveau nimmt ab und die Verletzungsgefahr ist deutlich höher, das stimmt und deshalb wäre eine solche Veränderung dringend notwendig und auch sehr sinnvoll. Auch solche sinnlosen Dinge, wie den Supercup oder ähnliches braucht kein Mensch, von daher, kann ich dir auch in diesem Punkt zustimmen. Finde deinen Beitrag generell sehr gut und bin selbst gespannt, was sich in den nächsten Wochen/Monaten/Jahren so alles ändern wird.

    MfG :hi:

  • Für alle 4 Jahre bin ich auch, allerdings sollte man sich an König Fußball orientieren, d.h. ist beim Fußball Quali-Jahr für die WM, spielen wir die WM, ist beim Fußball die WM, spielen wir die Quali für die WM.
    Sonst hätten die Fußballer doch keine Zuschauer ;)

  • alle vorschläge sind nicht neu (ebenso wie das problem) und wurden schon öfters hier diskutiert. ändert aber nichts daran, daß jeder vorschlag sinnig und stimmig ist und leider immer noch seiner umsetzung harrt. bin mal gespannt, ob heute bei dem ehf-kongreß zumindest ein paar kleine verbesserungen rumkommen. auf den vier-jahres-rhythmus müssen wir noch lange warten, fürchte ich.

  • Nen freies Jahr gibt es ja nicht wirklich wenn man die Fussball mit einbezieht. Und das sollte man tun sonst sitzen nur 500.000 vorm TV anstatt 5 mio

    ** Keine Sonne lacht... nur für den "Rentner" ;) **

  • Die erste Umstrukturierung kommt doch bereits. Neben dem Gastgeber ist nur der Titelverteidiger vorzeitig für die nächste EM qualifiziert. Alle anderen müssen in eine Qualifikationsgruppenphase.

    Es gibt natürlich einige Argumente für den Vier-Jahres-Rhythmus, ebenso auch für die Durchführung auf die Phase nach der Saison. Letzteres würde ja schon zwangsweise einen EM-Ausfall vor Olympia bedeuten oder (wenn man sich wie so oft an König Fußball orientieren will), den Handball bei Olympia zu einem U23-Turnier werden lassen. Beides lässt sich nicht durchführen.

    Denkt aber auch daran, dass die Systeme IHF-/EHF mit ihren ganzen Offiziellen im Spielplan nicht nur Männer- sondern auch Frauen- und Jugendhandball berücksichtigen.

    Im Sommer sind die Junioren dran, im November/Dezember ist die heiße Phase bei den Frauen und im Januar/Februar die heiße Phase bei den Männern. Wenn alles nach der Saison stattfindet, brächte das eine deutliche Steigerung bei der anzahl der benötigten IHF-/EHF-Offiziellen mit sich.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Richtig! Aber das wäre ja in meinem Vorschlag (immer die ungeraden Jahre) mit inbegriffen. Nur die olympischen Spiele fallen ins Jahr einer Fußball-EM, aber das ist ja bereits jetzt schon so und wird wohl auch nicht zu ändern sein :)

  • Ein ganz kleiner aber dennoch wichtiger Vorschlag: Warum gibt man den Trainern bei einem EM-Spiel nicht die Möglichkeit, 16 Spieler zu nominieren. So kann öfter gewechselt werden, gerade wenn die ein oder andere Verletzung während des Spiels passiert. Lang genug sind die Bänke bestimmt!

  • schon jetzt wird das doch kaum genutzt. siehe kroatien. die haben mit l leuten gespielt. der bundesheiner hat auch nicht sein kontingent ausgenutzt. ähnlich die franzosen. in den wichtigen spielen bringen es halt nur die 4 oder 5 topstars, die jede der spitzenmannschaften hat.

  • Ich bin auch für eine länger Zeit während EM und WM, damit nicht so viel Stress ist.
    Der 2-Jahres-Rhythmus ist auch nicht das Wahre, aber damit muss man sich abfinden.
    Und die EM und WM im Januar finde ich sogar gut, fängt das Jahr gut an.

  • Als Fan finde ich den 2-Jahres-Rhythmus toll. So gibt es jedes Jahr einen tollen Höhepunkt. Aber die Zeit muss gestreckt werden.

    SV Post Schwerin

  • Als Fan finde ich den Zwei-Jahres-Rhythmus überhaupt nicht toll. Einerseits werden zwar mehr Spiele übertragen, was durchaus positiv ist, aber andererseits - und diesem Argument räume ich eine größere Gewichtung ein - sinkt die Qualität der Spiele, da die Protagonisten überlastet sind.

    Es reicht nicht nur zu sagen, dass man Meister werden will.

    Filip Jicha

  • Ich glaube nicht, dass sich an der Belastung irgendetas ändert, wenn man einen anderen Rhythmus wählt. Die Frage ist doch eher, ob ich diesen Modus (8 Spiele in elf Tagen) brauche. Mir schwebt da beispielsweise eher eine Vorrunde (3 Partien, 5 Tage), ein Ruhetag und dann eine KO-Runde beginnend ab dem Viertelfinale (3 Partien, 5 Tage) vor. Zwei Spiele weniger und dafür mehr Ruhetage machen da schon einiges mehr aus. Zudem ist die Dramatik durch das Viertelfinale höher, als durch die Hauptrundenphase.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Ich glaube nicht, dass sich an der Belastung irgendetas ändert, wenn man einen anderen Rhythmus wählt. Die Frage ist doch eher, ob ich diesen Modus (8 Spiele in elf Tagen) brauche. Mir schwebt da beispielsweise eher eine Vorrunde (3 Partien, 5 Tage), ein Ruhetag und dann eine KO-Runde beginnend ab dem Viertelfinale (3 Partien, 5 Tage) vor. Zwei Spiele weniger und dafür mehr Ruhetage machen da schon einiges mehr aus. Zudem ist die Dramatik durch das Viertelfinale höher, als durch die Hauptrundenphase.


    ... und man wäre nich mehr von den Ergebnissen in der Vorrunde abhängig :bigok:

  • Warum bin ich für einen Vierjahresrythmus? Tja, ich denke einfach, dass die Titel nicht wirklich groß was Wert sind, weil es bereits ein Jahr später einen neuen Titelträger gibt. Je größer die Abstände, desto größer der Stellenwert eines Turniers. Rechnet man die Olympischen Spiele noch mit ein, ist ja trotzdem fast in jedem Jahr ein Großereignis. Lediglich in einem von vieren muss man sich dann langweilen. Dafür ist die Vorfreude dann umso größer :)

  • Zitat

    Original von Alphadex


    ... und man wäre nich mehr von den Ergebnissen in der Vorrunde abhängig :bigok:

    Ist eine super Idee, haben alle Spiele mehr Spannung, Vorrunde sowie Finals. :D