Härtere Jugendstrafen: CDU drängt SPD zu Gesprächen

  • Zitat

    Original von Linksaussen
    aber mal ernsthaft: schau doch lieber mal, welche soziale herkunft diese jugendlichen straftäter haben, welchen bildungshintergrund und welche perspektiven. das ist doch der eigentliche knackpunkt. die allermeisten zumindest der türkischen einwanderer waren eben wirtschaftsflüchtlinge mit ländlicher herkunft und dementsprechender bildung. und da wir ja alle wissen, daß in keinem land europas die chancen eines menschen so stark von seinen eltern abhängt wie in deutschland, hatten die von vornherein kaum chancen.

    Den Punkt teile ich. Aber das löst ja das Problem nicht. Viel zu lange hat man ignoriert, welcher Sprengstoff sich dort entwickelt hat. Ohne jetzt allzu sehr pauschalieren zu wollen - im Osten haben wir das gleiche Problem mit zumeist ebenso chancenlosen Jungendlichen, zumeist Jungs.

    Wenn ich sehe, daß beispielsweise nach den Randalen von "Fußballfans" in Leipzig Strafen wie 8 Monate auf Bewährung ausgesprochen werden, wenn Polizisten mit Steinen beworfen werden, dann frage ich mich schon, ob das dieser Tat gerecht wird. Natürlich muß man den Problemen an die Wurzel gehen. Aber muß man nicht auch die Bürger erst einmal vor solchen Menschen schützen? Polizeibekannte Typen wie die in Heilbronn, die doch keinen Respekt mehr vor dem Leben anderer Menschen haben.

    Muß erst der Boulevard brüllen, bis die Staatsanwaltschaft oder Gericht in Frankfurt sich entschließen, diesen Intensivtäter endlich festzunehmen wegen Wiederholungsgefahr? Viele von diesen Typen sind doch Waffen auf Beinen, denen man mit richterlichem Tadel nicht mehr beikommt, zumal wenn dieser nach einem halben Jahr ausgesprochen wird.

    Natürlich muß man auch für Chancengleichheit sorgen. Aber die kommt auch nicht davon, indem man einfach nach Geld schreit ohne zu wissen, was damit geschehen soll. Muß man nicht auch die Eltern einbeziehen und das viel stärker als derzeit? Nimmt man die Probleme der Jungs überhaupt ernst? Begibt man sich überhaupt auf deren Level, sei es mit Streetworkern aus dem eigenen Milleu, um erst einmal Zugang zu finden?

    Weiß überhaupt einer von uns, wie heruntergekommen Teile unserer Gesellschaft schon sind? Und wie wenig diese dümmlichen Diskussionen und Schuldzuweisung etwas bringen? Ich bin ganz ehrlich - ich weiß es nicht und bin größtenteils fassungslos. Amerikanische Verhältnisse.

  • Nun ja, das ist eben das Problem. Mileaubezogene Fehlentwicklungen kann ich nur entgegenwirken, indem ich die betreffenden Personen aus eben diesem Mileau heraushole. Ist das leistbar? Nein, ist es natürlich nicht, ausser ich sorge von Anfang an dafür, dass sich das Prekariat garnicht in einem perspektivlosen Umfeld wieder finden kann. Also gebe ich Allen eine Arbeit und eine Perspektive. ?(

    Da derzeit aber eine Vollbeschäftigung in Deutschland nicht in Sicht ist, wird es dazu nicht kommen. Also fällt mir nur wieder ein, alle Kinder von vorne herein in staatliche Institutionen zu verbringen (Kindergrippe, Kindergarten usw.), um wenigstens mileaubezogene Fehlentwicklungen durch eine gesellschaftskonforme Sozialisation zu ersetzen. Dann sind wir aber wieder beim Bereich "Einschränkung der persönlichen Freiheit", zudem ich mich bereits in meinem frühereren post äußerte.

    Es ist nur ein Spiel!

  • ja, ein gordischer knoten. aber so leute wie che guevara beweisen ja auch hier, daß koch mit seinen vermeintlich einfachen lösungen auf zustimmung stößt.
    dabei gibt es ja im übrigen auch studien, daß jugendknast nur zur kriminalisierung der jugendlichen beiträgt.

    Einmal editiert, zuletzt von Linksaussen (12. Januar 2008 um 01:48)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Linksaussen
    dabei gibt es ja im übrigen auch studien, daß jugendknast nur zur kriminalisierung der jugendlichen beiträgt.

    Naja, wer in Niedersachsen als gewalttätiger Jugendlicher noch keine "richtig harten Jungs" kennengelernt hat, der lernt sie spätestens dann kennen, wenn er in der Jugend-JVA Hameln einsitzt ...

    Ein Jugendlicher, der bereits im Jugendknast saß und jetzt in einer der sehr wenigen pädagogisch halbwegs sinnvollen "freien Vollzugseinrichtungen" seine Zeit verbringen darf, sagte sinngemäß "Hier lerne ich einen Beruf und etwas sinnvolles, um aus meinem Leben etwas zu machen - im Jugendknast habe ich nur gelernt, wie man einen Roller knackt."

  • Zitat

    Original von Teddy

    Naja, wer in Niedersachsen als gewalttätiger Jugendlicher noch keine "richtig harten Jungs" kennengelernt hat, der lernt sie spätestens dann kennen, wenn er in der Jugend-JVA Hameln einsitzt ...

    Ein Jugendlicher, der bereits im Jugendknast saß und jetzt in einer der sehr wenigen pädagogisch halbwegs sinnvollen "freien Vollzugseinrichtungen" seine Zeit verbringen darf, sagte sinngemäß "Hier lerne ich einen Beruf und etwas sinnvolles, um aus meinem Leben etwas zu machen - im Jugendknast habe ich nur gelernt, wie man einen Roller knackt."

    Leider gibt es nur allzu wenige Einrichtungen dieser Art!!!

    Von einem deutschen Oberlandesgericht, ich weiß momentan jedoch nicht welches, stammt die Feststellung das Jugendstrafen, wenn sie primär oder ausschließlich aus Freiheitsentzug, und nicht aus Erziehungsmassnahmen besten, würden die Menschenwürde verletzen und seien somit Verfassungswidrig!!!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (12. Januar 2008 um 13:15)

  • Ein anderer Aspekt, um mal von der Ausländergeschichte wegzukommen (übrigens beweisen ja Leute wie z.B. Vural Öger, Cem Özdemir oder Fatih Akin, das man als Migrant nicht zwangsläufig kriminell werden muss, aber auch Eigeninitiative der Familien und nicht nur das Rufen nach Integrationsleistungen des Staates gefordert ist), warum gelten Menschen mit 18 als Erwachsene, dürfen Auto fahren, rechtsgültige Verträge schließen, wählen gehen, werden aber vor Gericht meist nach dem milderen Jugendstrafrecht behandelt?
    Hier müsste meines Erachtens ein Umdenken stattfinden und ab 18 ausnahmslos das Erwachsenenstrafrecht gelten.
    Auf der einen Seite erhält man mit 18 viele Rechte, die man gerne in Anspruch nimmt, aber stellt man was an, so fehlt halt die nötige Reife (irgendein Psychologe bestätigt das einem meist).
    Das ist nicht logisch.

  • kuzorra:

    Weil Jugendliche bzw. Erwachsene stück für Stück lernen sollten ein autonomes Leben zu führen.
    Fatih Akin ist kein gutes beispiel für einen nicht kriminiellen deutsch-türken, das war er sehr wohl, er war in einer Schlägergang, aber ein gutes Beispiel dafür das Menschen sich ändern können.


    Vorschläge zur Integration:

    Entweder auch anderen religionsgemeinschaften die Möglichkeit zu Religionsunterichten an Schulen einräumen, und immer wieder gemeinsame Unterrichte.

    Abschaffung einiger christlicher Feiertage, warum sie gefeiert werden wissen viele deutsche christen sowieso nicht, dafür Feiertage anderer Religionsgemeinschaften für alle einführen, oder gar eine absolute umbennung aller christliche in weltliche feiertage.

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    ( Peter Handke)

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    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (12. Januar 2008 um 14:00)

  • Ich denke, dass der Grundsatz Erziehung vor Strafe bei Jugendlichen allgemeinen Konsens findet.

    Diese Erziehung muss dann aber auch stattfinden, d.h. es müssen nicht nur die Einrihtungen dafür geschaffen werden, sondern es muss auch darauf geachtet werden, dass die gefährdeten Jugendlichen da auch auftauchen. Wenn es denen freigestellt ist, ob sie da hingehen oder nicht, nützt das alles nichts. Und da liegt meiner Ansicht nach der Hase im Pfeffer. Es sind viel zu viele der Meinung, Kinder und Jugendliche könnten bereits allein entscheiden, was gut und schlecht ist. Und das können sie eben nicht. Ihnen die Grenzen zu zeigen und sie dahin zu bringen, diese auch zu achten, dass nennt man Erziehung. Leider sind dazu immer weniger Eltern in der Lage. Und wenn der Staat dies übernimmt schreit alles auf.

    Freiheit ist in Ordnung, aber Freiheit bedeutet auch Verantwortung für das eigene Handeln, und die will keiner tragen, das sollen dann andere machen. Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat und sie diese auch tragen müssen.

    Bedingt durch die vergangenheitslastige Politik wurde mit dem Hinweis auf 33-45 immer nur von der Bevölkerung verlangt, Toleranz und Verständnis gegenüber Migranten aufzubringen, stets und ständig wurde gefordert, Deutschland müsse integrationsbereit sein. Von den Migranten wurde dagegen in den seltensten Fällen Anpassung an die hier üblichen Lebensweisen gefordert ("multikulturelle Gesellschaft"). Und dann kam meistens wieder die Faschismuskeule. Das hat leider dazu geführt, dass sehr viele Migranten eine Art Narrenfreiheit für sich in Anspruch nehmen.

    Ich kenne aber auch viele ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich über das Verhalten ihrer eigenen Landsleute ärgern. Die haben es seltsamerweise geschafft, sich zu integrieren, ohne darüber ihre Identität zu verlieren.

    Die Geschichte mit der Bildung und dem sozialen Hintergrund kann ich nicht mehr hören. Warum sollen Kinder aus sozial schwachen Familien dümmer sein als andere ? Es liegt doch an den Eltern, ob und wie sie ihre Kinder fördern und das hat doch nichts mit dem Geldbeutel zu tun. Das ist eine Einstellungssache.

    Entweder fordert man diese Eltern auf, ihre Kinder zu fördern oder der Staat übernimmt das selber. Folge siehe oben.

    Ich vertrete den Standpunkt, dass immer jeder in erster Linie für sich selbst verantwortlich ist und wenn ich was erreichen will, muss ich selber erst mal aus dem Knick kommen, bevor ich ständig anderen die Schuld gebe. Nur warum soll man was tun, wenn man auch so über die Runden kommt ?

    Daher vertrete ich auch den Standpunkt, dass der erste Beitrag von Migranten das Erlernen der Sprache sein muss. Wenn ich im Ausland leben will, muss ich ich doch dort verständigen können. Weiterhin müssen Städte und Gemeinden darauf achten, dass es icht zu Ghettobildungen kommt, d.h. für eine möglichst breite Verteilung im Gebiet sorgen. Und drittens sollte endlich mal jemand begreifen, dass eine Integration nur erfolgreich sein, wenn sie dort stattfindet, wo sie notwendig ist, d.h. im Alltag. Das erreiche ich aber nicht, wenn den Migranten jede Möglichkeit biete, unter sich zu bleiben.

    Ich meine, man muss auch die Menschen mit Migrationshintergrund mehr in die Verantwortung nehmen.

  • Also dem vorherigen Beitrag kann ich zustimmen.

    Den von Outsider respektiere ich, kann ihn aber überhaupt nicht teilen.
    Es fordert wieder vom Staat Deutschland, dass man eigene Traditionen zurück stellt und z.B. Feiertage anderer Kulturen feiert, und nicht eine Integrationsleistung der Migranten selbst.
    Übrigens, was glaubst du würde passieren wenn du in Anatolien "Christi Himmelfahrt" als Feiertag haben wolltest? Du müsstest vielleicht um dein Leben fürchten.
    Im übrigen glaube ich nicht, dass durch diese Vorschläge einer der jüngsten Vorfälle verhindert worden wäre.
    Die kriminellen Elemente interessieren sich selten für Religion, gleich ob Christen oder Moslems.

  • Zitat

    Original von Oberleutnant
    Da derzeit aber eine Vollbeschäftigung in Deutschland nicht in Sicht ist, wird es dazu nicht kommen.


    Also Baden-Württemberg hat derzeit 4.3 % Arbeitslosenquote, Bayern 4.6 %. Die Mehrheit der Volkswirte bezeichnet eine Quote unterhalb von 4 % aufgrund der standardmäßigen Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt als "Vollbeschäftigung". Nur mal so nebenbei ;)

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • @Ex-HVS-SR:

    Wenn der Staat durch ständig die Freiheit von Jugendlichen einschränkenden Gesetzen diesen die Verantwortung für ihr eigenes Leben abnimmt, fördert das nicht gerade den Lernprozess der Jugendlichen ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben zu führen.


    kuzorra:

    Es gibt in Deutschland keine Staatsreligion, die meisten christlichen Feiewrtage haben ohnehin nichtchristliche Ursprünge, und nur weil ein andres Land etwas erlaubt oder nicht erlaubt, müssen wir deutschen nicht uns genauso verhalten, oder?

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    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (12. Januar 2008 um 14:21)

  • Das Pack kommt in Umerziehungslager,ganz nach amerikanischem Vorbild,dort wird ihnen die Persönlichkeit gebrochen und eine bessere neue mitgegeben.Das spielt aber keine Rolle ,da die vorhandene Persönlichkeit es sowieso nicht wert war beibehalten zu werden .Bei erneuter Auffälligkeit das nächste Lager für Ältere und nochmal etwas härter ...
    Schaun wir mal ,wer es länger aushält......

    Die andere Pack wird ins Heimatland abgeschoben.Sollen sie versuchen sich wieder reinzuklagen.Bei der Überlastung unserer derzeitigen Gerichte dauert das einige Jahre....(hat Bayern doch mal schön vorgemacht,oder ?)
    Da haben sie reichlich Gelegenheit sich in ihren Heimatländern an ihren Mitbürgern dort zu vergreifen......bin gespannt was die dazu zu sagen haben bzw.was da getan wird....

    Hört mir auf mit dem liberalen Rumgejammere von wegen fehlendergleiche Chancen ...
    Niemand ist hier aus reiner Not gezwungen Anderen Geld oder Händy zu rauben um essen bzw.überleben zu können !!
    Die geballte Faust dem jugendlichen Straftäter aufs Maul, erreicht sicher mehr als jede Bergpredigt eines sozialen Gutmenschen......
    Dies ist nämlich seine Sprache,die versteht er ....
    Vorlaut

  • vorlaut:

    Ich dachte schon Du befindest Dich gerade in einem Umerziehungscamp in dem Deine wertlose Personlichkeit gebrochen wird und Dir Respekt, soziales Verhalten, passendes Kommunikationsverhalten etc. durch gewalttätige, menschenverachtende Methoden beigebracht wird.

    DIE WÜRDE DES MENSCHEN (JEDES) MENSCHEN IST UNANTASTBAR!!!

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  • Deiner Signatur nach hättest du es bei mir gar nicht mehr in ein Camp geschafft...


    Zitat

    DIE WÜRDE DES MENSCHEN (JEDES) MENSCHEN IST UNANTASTBAR!!!

    Möchten zugerne alle Gutmenschen glauben...
    Realisten wissen um die llere Worthülse....
    ....Guantanamo, Datensammlung,Patriots Act,Weltbank etc pp....

    Aber male dir nur weiter die Wände deines selbstgebauten geistigen Gefängnisses rosa an ...nicht das du am Ende noch rausgucken mußt in die rauhe Wirklichkeit...
    Vorlaut

  • vorlaut: Sondern wäre gleich bei Dir in der Gaskammer gelandet???

    Dann bin nicht nur ich kein Realist, sondern auch der immerhin protokolarisch fünftwichtigste Bewohner Deutschlands, der Verfassungsgerichtspräsident, der in einer Podiumsdiskussion vorgester, in der Heidelberger Uni, das Grundrecht der Menschenwürde vehement verteidigte!

    Ich frage mich im übrigen inwiefern Du mit Jugendlichen Kontakt hast um mir, der in der Jugendarbeit tätig ist, realitätsferne vorzuwerfen?!

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    2 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 (12. Januar 2008 um 16:01)

  • Zitat

    Original von Outsider81

    Von einem deutschen Oberlandesgericht, ich weiß momentan jedoch nicht welches, stammt die Feststellung das Jugendstrafen, wenn sie primär oder ausschließlich aus Freiheitsentzug, und nicht aus Erziehungsmassnahmen besten, würden die Menschenwürde verletzen und seien somit Verfassungswidrig!!!

    das halte ich aber für SEHR fragwürdig (und auch irrelevant, solange das nicht vom BVerfG kommt...) - warum sollte Simpler Freiheitsentzug bei Minderjährigen gegen die Menschenwürde verstoßen, bei Volljährigen aber nicht mehr? Ist übrigens eine rein juristische Frage, daß in 99,X% der Fälle ein reiner Freiheitsentzug gerade bei Jugendlichen wenig sinnvoll ist, steht außer Frage. Aber verfassungswidrig? :pillepalle: :pillepalle:

  • Zitat

    Original von Bilbo

    das halte ich aber für SEHR fragwürdig (und auch irrelevant, solange das nicht vom BVerfG kommt...) - warum sollte Simpler Freiheitsentzug bei Minderjährigen gegen die Menschenwürde verstoßen, bei Volljährigen aber nicht mehr? Ist übrigens eine rein juristische Frage, daß in 99,X% der Fälle ein reiner Freiheitsentzug gerade bei Jugendlichen wenig sinnvoll ist, steht außer Frage. Aber verfassungswidrig? :pillepalle: :pillepalle:

    Ganz einfach aus dem Grund da im Rahmen einer Jugendstrafe Erziehungsmassnahmen oberste prorität haben, dies jedoch bei einem bloßen "wegsperren, nicht der Fall ist!

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  • das steht aber nicht im GG, ist also keinesfalls Grundlage für eine Verfassungswidrigkeit. Mal davon abgesehen, daß Resozialisierung (also (Um)Erziehung...) eigentlich in jedem Alter oberstes Ziel der Strafe ist, jedenfalls in der BRD.

  • Das Jugendstrafrecht mißt der Erziehung eine zentrale Bedeutung bei, da die Straftaten junger Menschen meist entwicklungsbedingt sind und oft aus Konfliktsituationen ihres Alters resultieren." So lautete die Begründung des ersten JGG-Änderungsgesetzentwurfs 1989.

    Dementsprechend gilt das Jugendstrafrecht traditionell als Erziehungsstrafrecht. Dem oder der Jugendlichen soll in Abweichung vom Erwachsenenstrafrecht im Hinblick auf die Entwicklung zum Erwachsenen jugendadäquat begegnet werden, was sowohl ein pädagogisch befähigtes Personal, ein besonderes Verfahren als auch entsprechende Reaktionen erfordert. Abschreckende Wirkungen dürfen mit dem Jugendstrafrecht nicht verfolgt werden.


    Kritiker des Erziehungsstrafrechts sprechen demgegenüber von einer im Gesetz angelegten und von der Praxis verfolgten Erziehungsideologie, mit der der strafende Charakter des jugendgerichtlichen Verfahrens sowie der jugendrichterlichen Sanktionen geleugnet werde. Dies habe unter dem "Deckmantel" der Erziehung teilweise zu einer Benachteiligung Jugendlicher beziehungsweise Heranwachsender gegenüber erwachsenen Straftätern geführt. So sind beispielsweise die Rechtsmittelmöglichkeiten für Jugendliche aus "erzieherischen Gründen" eingeschränkt.

    Übereinstimmung besteht darin, daß das Ziel staatlicher Strafmaßnahmen nicht der "gute Mensch" als Idealtypus sein darf, sondern daß alle Maßnahmen und somit auch die erzieherischen darauf gerichtet sein müssen, zukünftige Straftaten zu verhindern. Schädigende Wirkungen für die Entwicklung des Jugendlichen beziehungsweise Heranwachsenden sollen vermieden werden. Aus diesem Grunde sind die Dauer des Freiheitsentzuges im Jugendstrafrecht eingeschränkt und die Anordnung einer Untersuchungshaft an engere Voraussetzungen geknüpft, insbesondere müssen zuvor andere Maßnahmen ausgeschöpft sein.

    Einigkeit besteht auch, daß gegen jugendliche Straftäter möglichst mit pädagogischen Sanktionen vorgegangen werden sollte, um sie so von weiteren Straftaten abzuhalten.
    http://www.bpb.de

    Wenn ich daran denke werde ich auch demnächst die Aussage des OLG hier posten.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
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    3 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 (12. Januar 2008 um 16:45)

  • ähm, du musst mir das nicht erklären, ich weiß das. Ich hab auch Jugendrecht in der Fachschule ;) Aber das hat immer noch nix, aber auch gar nix mit der postulierten Verfassungswidrigkeit zu tun.