Unterschiedliche Ligen - unterschiedliche Regeln?

  • Gestern waren wir mit unserem Jüngsten auf einem Jugendturnier.

    Gepfiffen hat dort ein Ex-Buli-Schiedsrichter, welcher von allen hoch gelobt wurde. Das war mit das Schlimmste, was ich in den letzten 2 Jahren gesehen habe. Nicht das er wirklich schlecht gepfiffen hat, aber die Regelanwendung lies doch stark zu wünschen übrig.

    Fouls, die in der Bundesliga selten proggressiv bestraft werden, (das herunterholen im Sprungwurf, stoßen von hinten im Sprung, am Kreis klammer ohne Ball, nur um mal einige zu nennen) muss man in der c-Jugend pfeifen.

    Irgendwann müssen es die Jungens lernen

    Wenn ein Trainer das erste mal im Spiel aufsteht und Schiri ruft und es sofort Gelb gibt, dann ist da was falsch.

    Wenn man dann mit einem Schiri-Ausbilder des Kreises gemeinsam mal nachfragt, warum er das so pfeift (Szene von der Videokamera ) und man sich dann anhören muss, das wäre in den letzten Jaheren so geschult worden, dann lasst bitte die Buli-Schiris, die für diese Klasse zu alt sind, nicht mehr auf die Jugend los.

    Die pfeifen dann nach anderen Regeln.

    Einmal editiert, zuletzt von sunny-1 (7. Januar 2008 um 22:03)

  • Genau deswegen achtet man so darauf, dass bestimmte Regelauslegungen in den Anschlußkader des Schiedsrichterwesens genau beachtet werden, also das man letztendlich weniger die Regeln auslegt, sondern sie genau anwendet. Einmal versaut bleibt auch versaut. ;)

    Aber ich gebe auch zu, es ist verhältnismäßig schwierig Jugendspiele zu pfeiffen, wenn man die ganze Zeit nur Erwachsenenspiele pfeifft, da das pädagogische Pfeiffen definitiv im Vordergrund steht, welches bei Erwachsenenspielen weniger große Bedeutung hat. Ist uns diese Saison auch so gegangen, nachdem wir erst kurz vor Weihnachten das erste C- Jugendspiel gepfiffen haben.

    Aber das ist auch vollkommen menschlich. Man passt sich immer den Anforderungen seines Umfeldes an (insofern man das qualitativ kann). Ich glaube z. B. ein BuLi- Schiedsrichter hat auch durchaus seine Probleme ein Seniorenfreizeitspiel zu pfeiffen, weil er das nunmal normalerweise nicht tut.

    Es ist nur ein Spiel!

    Einmal editiert, zuletzt von Oberleutnant (7. Januar 2008 um 22:25)

  • Zitat

    Original von Keith
    Einen Unterschied zwischen den oberen und unteren Ligen gibt es jedenfalls: Das Harzen.
    Als Spieler fand ich das immer blöd, dass man die Profis mit dem Ball Tricks machen gesehen hat, die ohne Harz gar nicht möglich sind. Das gibt es, soweit ich weiß, auch in keiner anderen Sportart, dass ein Hilfsmittel nicht für alle Ligen erlaubt wird. (Ja, ich weiß, die Hallen sind schuld, aber trotzdem.)


    wie schön, wie schön...
    ich habe hier doch tatsächlich einen supi konstruktiven Gesprächsstoff angepiekst :-))
    ich lese kräftig mit und werde in MEINER Meinung, doch mehr bestätigt als widerlegt... :)
    also mach ich miir einfach keine Gedanken mehr über die Art der Beobachtungen und deren Folgen für den Auf-und Abstieg der Leistungskader...

    Oberleutnant: ich finde, das es genau DIESE SEHR GUTEN schieris ausmacht, das man sich egal ob Jugend (offensive Deckung) oder Oberliga oder BuLi F oder BuLi M dem Spielgedanken verschreibt und alles richtig macht.
    Keith: das Harzen oder eben das Fehlen desselben bei Verboten ist aus meiner sicht (seeehr subjektiv) nur die allerbeste Ausrede für das schlechte Spiel in den jeweiligen Ligen! ein wirklich guter Handballer kann auch ohne Harz handball spielen und ich halte es noch immer für die allergrößte Unsitte in diesem unserem schönen Sport!

    mal was dazwischengefragt wer kann mir was sagen zum Thema "absichtiliches Rückspiel zum Torwart in den Torraum"?
    Siebenmeter? Passives Spiel? oder erlaubt? Wo gibt es einen Regelbezug?

    grüßle

  • Zitat

    Original von SchwarzeZunft[...]
    mal was dazwischengefragt wer kann mir was sagen zum Thema "absichtiliches Rückspiel zum Torwart in den Torraum"?
    Siebenmeter? Passives Spiel? oder erlaubt? Wo gibt es einen Regelbezug?
    [...]

    Ist seit der letzten Regeländerung von 2005 mit einem Freiwurf für die nicht fehlbare Mannschaft zu ahnden bzw. Tor, wenn er ins Tor gelangt oder Einwurf, wenn er ins Toraus geht. Siehe dazu Regel 6:7.

    So far,
    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • Viele werden es kaum glauben, aber in diesem Fall bin ich der gleichen Meinung wie SUNNY.

    Ein SR, der jahrelang in der BuLi gepfiffen hat, wird immer Schwierigkeitern bekommen, wenn er einmal Jugendmannschaften leiten muss oder gar in untere Ligen zurück kehrt.

    Das sehen wir doch auch jedes Jahr immer wieder in den Jugendmeisterschaften, wo gestandene BuLi - Gespanne bei diesen Spielen große Schwierigkeiten bekommen, gerade im progressiven Bereich.

  • Und am Samstag haben wir mal wieder ein DHB-B-Kadergespann, dass in der BWOL pfeift. Das wird wieder eine komplette Umstellung der Mannschaft. Naja zum Glück kennen wir die SR mittlerweile sehr gut :hi: Marc und Frank, ich hoffe nur die Spieler können sich darauf einstellen....

  • Hört mir bitte mit "pädagogischem Pfeifen" auf! :wall: Genau das oben beschriebene Ignorieren aller Fehler wird in den Jugendklassen immer wieder mit dem Stichwort pädagogisches Pfeifen entschuldigt. "Och, die sind doch noch so klein. Lass sie doch Haare ziehen, catchen, würgen, kratzen, beißen, spucken."

    Wenn ich das oben so lese, werden die Regeln doch eher überall gleich angewendet. :rolleyes:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Nein, das ist falsch, pädagogisches Pfeiffen bezieht sich darauf, dass ich meine Entscheidungen gegenüber den Jugendlichen auch mal verbal begründe oder einen Hinweis gebe, wie sie eine Bestrafung (z.B. falsches Sperren) vermeiden können, um sie eben im Bezug zum Regelwerk zu erziehen.

    Gerade im Jugendbereich dürfen Fehler nicht geduldet werden. Das wäre dann Pädagogik gemäß "antiautoritärer Erziehung", die nunmal gescheitert ist. Aber im Gegensatz zu Erwachsenenspielen rede ich bedeutend mehr mit den Kindern und Jugendlichen. Bei Erwachsenenspielen ist das die Ausnahme (ein Spieler fragt, warum ich das so entschieden habe usw.), um überflüssiges Gelaber zu vermeiden.

    Es ist nur ein Spiel!

  • Hey Kleiner,

    Jetzt weiß ich, warum unsere Jugendspiele mindestens genauso lange dauern, wie die Erwachsenenspiele ;)

    Nein... Spaß beiseite... Ich sehe es ganauso... Je Jünger die Spieler sind, um so mehr werden Entscheidungen im Zweifel erklärt. In einer A-Jugend sollten die Spieler ab regeltechnisch schon genug drauf haben, dass keine Erklärungen notwendig sind. In einer B-Jugend kann manchmal eine Erläuterung Wunder wirken und C, D oder E-Jugend verstehen im Zweifel die Welt nicht mehr, wenn ein Freiwurf gegen sie gepfiffen wird. Welchem SR da ein Zacken aus der Krone bricht wenn er auf die Kinder eingeht, der ist dort falsch postiert. Schließlich sollen die Kinder den Spaß am Handball behalten und dazu gehört auch, dass sie nicht nur die Grenzen ihres Handelns aufgezeigt bekommen, sondern im Zweifel auch erklärt wird, warum die Grenze überschritten wird.

    So far,
    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • ganz genau männers, so wie grat und der Oberleutnant sehe ich das pädagogische Pfeifen auch...
    und wenn nötig geb ich sogar time-out!
    Ich hab Samstag/Sonntag Turnier der Auswahlmannschaften Verbände der B-Jugend weiblich, ich freu mich wie Bolle drauf :)

    greetings

    daniel

  • Also bei der weiblichen C gibt es jetzt eine neue Regel....

    Schrittfehler ist aufgehoben, sobald eine Abwehrspielerin die Angreiferin bedrängt. Bis zu sieben Schritte und auch das Betreten des Wurfkreises sind dann erlaubt. Geht der Ball dann nicht ins Tor, gibt es auf jeden Fall Strafwurf. Nicht einseitig, nein für beide Mannschaften, immerhin....

    Die beiden freundlichen jungen Damen haben diese Linie konsequent 50 Minuten durchgezogen. :respekt:

    Scheint eine neue Art der Vorteilsauslegung zu sein. :pillepalle:

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Waren das DHB- Schiedsrichter, oder noch Neulinge? Wenn das Zweite der Fall ist: Jeder hat mal klein angefangen.

    Es ist nur ein Spiel!

  • Mach Dir nichts daraus, harmi. Wir haben heute mitten im Spiel eine Regeländerung gehabt. Nach 30 Minuten (d-r-e-i-ß-i-g) war in der wE Klammern von einer Minute auf die Nächste nicht mehr erlaubt und wurde vom Schieri urplötzlich mit deutlichen Worten "geahndet".

    Vorher durfte unbehelligt umarmt werden, was das Zeug hielt. Ob dies einseitig galt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Meine Mädels haben sich leider konsequent im Angriff geweigert, meine Anweisung zur Umarmung und Dauerknuddeln umzusetzen. Und in der Abwehr haben wir es gar nicht ausprobiert. :wall:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.