Rückenlage beim Sprungwurf

  • Hallo Leute,

    ich trainiere eine ml. C-Jdg. Ich habe in meiner Gruppe einige Spieler, die bei der Ausführung des Spungwurfes in Rückenlage geraten. Ich kann zwei unterschiedliche Ausführungen beobachten. Der Eine springt schon halbwegs 'rückwärts' beim Sprungwurf, der andere bekommt seine Rückenlage während er den Ball nach hinten zur Wurfauführung führt. Hinweise nützen nichts, die Übungen die ich bisher mit diesen Spielern gemacht habe, haben auch nicht gefruchtet.

    Was für Ideen habt ihr?
    Wie kann ich die Rückenlage wieder wegtrainieren?

    MfG
    Jürgen

  • Hi
    würde mich auch sehr interessieren da ich das selbe Problem habe(bei mir selbst). Das problem ist dadurch das man so hoch wie möglich kommen möchte gerate ich dann immer( so wird mir gesagt) in Rückenlage und der Ball geht dann oftmals übers Tor.
    Wäre auch für Tipps sehr dankbar.

  • Also: Habt ihr es schon mal mit Sprungbrettern (Reuterbrett) versucht? Dadurch, dass ein ganz anderer Absprung erfolgt, kann sich das positiv bemerkbar machen. :D
    Oder mit langem Anlauf auf die Sprungbretter gehen, dass es die Spieler nach vorne treibt. Probiert doch mal ! :)

  • Trampolin war doch schon eine gute Idee, hast du das schon probiert? Dadurch wird die Flugzeit verlängert und die Spieler können das bewusst probieren.

    Finde doch heraus, warum deine Spieler in Rücklage kommen ! Und die Ursache musst du beheben. Z.b. könnte der Spieler "Angst" vor der Abwehr haben und deswegen auch eher nach hinten abspringen --> Rücklage.

    Wenn man jetzt aber mit Tempo aus vollem Lauf springt, dann kommt mir das anatomisch sehr komisch vor in Rücklage zu kommen.

  • Hi
    das stimmt wenn man aus dem vollem Lauf kommt dann passiert das eher nicht. Aber wenn ich zum Bespiel aus dem Rückraum werfen möchte und nicht soviel Anluaf habe (zb. wegen Nullschritt oder offensiver Abwehr) dann gerate ich immer In Rückenlage weil ich möglichst hoch springen möchte, weiß leider auch nicht wieso.
    Das Problem ist das man dann in der Luft sehr unstabil "liegt" oder das der Ball öfters übers Tor geht.

  • Achte mal bewusst darauf, ob du schon nach hinten wegspringst, weil du nicht in kontakt mit der Abwehr kommen willst ! Das Problem haben nämlich viele.

    Frag deinen Trainer mal, wo er die Ursache der Rücklage sieht. Vielleicht ziehst du auch nur dein Schwungbein hoch und machst keine Ausgleichbewegung.
    Ist deine Verwringung in Ordnung?

  • Als Rechtshänder muss die linke Schulter nach vorne und der Wurfarm nach hinten. Ich könnt mir vorstellen, dass falls hier was falsch ist, die Rücklage daraus resultiert.

  • Hmmm, denke schon ja, weil der Rücken ja den ganzen Körper stabilisiert. Das dir einfach die Spannung im Körper fehlt.

  • hallo zusammen,

    meiner Meinung nach gibt es dafür zwei Hauptprobleme:

    zu wenig Rückenspannung
    zu nah an der Abwehr

    Wenn der Spieler zu wenig Körperspannung aufbaut, gerät er leicht in Rückenlage
    und das zweite, das ist meiner Meinung viel häufger der Fall, dass der Spieler zu nah an der Abwehr ist und dadruch nach hinten abknickt

    Meiner Meinung nach sollten die Spieler erstmal einen Stemmwurf ohne Probleme und vor allem ohne Rücklage können. Achte da mal drauf ob sie das richtig machen. Ein Hinweis kann helfen, dass sie sich wie ein Klappmesser zusammenklappen sollen.

    ToiToiToi

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

  • Für Rechtshänder gilt : die rechte Hand zum linken Knie ! So bringen wir das Nachknicken immer bei.

    Aber zu nah an der Abwehr sollte kein Problem sein, außer der Spieler hat Angst vor Kontakt.

  • Größte Ursache für Rücklage beim Sprungwurf ist ein zu großer letzter Schritt vor dem Absprung. Bewusst mal den Schritt kleiner machen und schon ist das Thema vom Tisch.

    Auch darauf achten, dass das rechte Knie (beim Rechtshänder) nicht nach vorn hoch, sondern seitlich-vor-hoch gezogen wird.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • eines meiner mädels hatte auch mal so ein problem. dann hab ich ihr gesagt, dass sie ihren arm vor dem wurf wie eine windmühle drehen soll. dadurch hat sie den ganzen schwung mitgenommen und ist nich mehr in rücklage gekommen.

    gruß maxi

    Wenn du tot bist,
    dann weisst du nicht,
    dass du tot bist.

    ES IST NUR SCHWERER FÜR DIE ANDEREN.

    Genauso ist es,
    wenn du blöd bist.

  • max:
    Diese Windmühlenbewegung ist ein großes Problem. Ich versuche sie stets aus den Spielern rauszubekommen.

    1. Es dauert zu lange, bis der Wurf erfolgt. Eine kurze diagonal nach hinten gehende Ausholbewegung auf Schulterhöhe geht viel schneller. Abwehrspieler und TW haben weniger Zeit zum reagieren. Später dann mit der nötigen Sprungkraft hat Werfer dann auch Zeit für Täuschungen im Sprung.

    2. Wenn der Arm mit einer Drehbewegung nach unten geführt wird, kann ich leichter festgemacht werden. Brauch ja nur noch umklammert werden, mein Arm ist automatisch mit fest. Wenn der Arm oben ist, muss Abwehrspieler sich nach Körper und Arm/Ball orientieren und steht offener ... mehr Chancen für den Angreifer.

    Korrekter Wurf = nötige Verwringung + Wurfausführung Hüfte-Schulter-Arm-Finger bei entsprechender Schrittlänge
    Sollte das Problem vor allem beim Sprungwurf sein, eine Stufe zurück zum Schlagwurf gehen und den erstmal richtig machen.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Hallo Jürgen!

    Wenn die Grundlagen (hier Sprungwurf) nicht stimmen würde ich fast immer nach einer Erleichterung suchen und die Prozesse in die einzelnen Bestandteile zerlgen. In deinem Fall, als erstes einmal nachschauen ob die Rückenlage den auch bei einem normalen Schlagwurf besteht bzw. der Schlagwurf richtig ausgeführt wird. Achte mal besonders darauf, ob die Spieler auch wirklich beim Schlagwurf nach vorne abklappen oder steif bleiben.

    Passt soweit alles, nochmal die Grundtechnicken zum Sprungwurf üben. Als Erleichterung kannst du anstatt den Bällen einmal Tempopäcken oder Überziehhemdchen benutzen und sie Zielwerfen lassen. Gerade mit den Überziehhemdchen hatte ich im Training die größten Effekte beim Zielwerfen auf kleine Kästen. Der Vorteil ist wenn die Bewegung falsch ausgeführt wird, verhungern die Hemdchen bis zum Ziel oder das Ziel kann nicht getroffen werden. Ansonsten kannst du zur Hilfe auch Sprungbretter oder Kasten benutzen um die Flugphase zu verlängern.

    Das anderer große Thema ist Kraft/Körperspannung. Die Jungs spielen in der C-Jugend ja das erste mal mit einem 2erBall, befinden sich im Wachstum....! Ich denke bei einigen fehlt ganz einfach die Kraft/Körperspannung um die Bewegung sauber auszuführen. Stabiübungen, Seilspringen... sollten hier weiterhelfen.

    Zum Thema Windmühlenbewegung schließe ich mich pueppi voll an. Der Trend im Handball geht eindeutig zu schnellen Würfen.

    Achja, wäre nett wenn du uns nach ein paar weiteren Trainings-
    einheiten Feedback gibst, ob sich etwas verbessert hat.

    viele Grüße

    Daniel

  • Danke für die Antworten (u. die Aufforderung zum Feedback),

    da es nur einige vereinzelte Spieler waren die dieses Phänomen Rückenlage beim Wurf hatten, habe ich eine Weile gebraucht, bis ich die Ursache gefunden habe. Wenn ich die betroffenen Spieler analysiere, kommen, wie oben von Euch schon angedeutet, zwei Ursachen zum tragen. Für fast alle Kandidaten gilt, dass sie etwas kleiner gewachsen sind als die restlichen Spieler. Deshalb vermute ich, dass sie sich dieses Manko Rückenlage aus Respekt / Angst vor der Länge der Abwehrspieler angewöhnt und automatisiert haben, und somit auch machen, wenn sie alleine vor dem Tor stehen. Der zweite Punkt wird wahrscheinlich diese fehlende Ganzkörperspannung (Kraft) sein, die verhindert, dass sie die volle Kontrolle über ihren Sprung / Wurf haben.

    Ich arbeite daran. Aber es ist ziemlich schwierig Eingebranntes wieder zu Löschen - das kennen wir alle aus unserer Praxis.

    Nicht den Kopf hängen lassen ...