Ausbildungskostenersatz mit sofortiger Wirkung abgeschafft!

  • Auf der HP des BHV ist seit heute folgende Meldung zu lesen, weiss jemand warum das so ist.

    "Das Erweiterte Präsidium (EP) des Deutschen Handballbundes (DHB) hat auf seiner Sitzung am 24.11.2007 den Ausbildungskostenersatz (§ 29 Spielordnung) mit sofortiger Wirkung abgeschafft. Eine Übergangslösung für bereits vorliegende Fälle wurde beschlossen. Sobald der genaue Wortlaut dieser Übergangslösung vorliegt, werde ich sie bekannt geben.
    Ab sofort können Jugendspieler den Verein wechseln, ohne dass der bisherige Verein Anspruch auf Zahlung eines Ausbildungskostenersatzes hat."

  • Das ist eine logische Konsequenz. Ich hatte nur darauf gewartet, bis der erste eine Klage anstrebt. Diese Ausbildungskostenersatzgeschichte war eben NICHT wasserdicht- juristisch gesehen.

    MsG
    ATOM

  • Hallo,

    hier ist der genaue Wortlaut aus der DHB-Bekanntmachung (pdf:(

  • Die erste Klage hätte Kronau bekommen...aber die haben bei Wechsel von F.Marlok zurück nach Sinzheim nach kurzen Wortwechsel auch lieber drauf verzichtet...

  • ......schneller zu.

    Als kleiner Vorortverein der schon für die gute Jugendarbeit ausgezeichnet wurde, war das in der Vergangenheit wenigsten ein kleiner Ersatz für die abgeworbenen Talente.
    Manchmal hat der Hinweis auf Ausbildungsvergütung den ein oder anderen Scout abgehalten.

    Dann locken die großen Vereine (hohes Budget, hohe Spielklasse) erst recht noch mehr junge Mitglieder ab und hinterlassen dann das Torso der Mannschaft im Vorortverein.

    Und wer hat es wieder in die Wege geleitet? Vermutlich die Vereine die der hohen Spielklassen (1 + 2 Liga) um sich die Aufbauarbeit der kleinen Vereine abzugreifen. Wir können wegen fehlender Sponsoren und kleinem Budget keinem Jugendspieler Verträge mit Geld / Auto / Sonstigen anbieten und schauen somit in die Röhre.

    Ob das die richtige entscheidung zum Vorteil des Handballs war möchte ich bezweifeln. :nein:

    Geht nicht, gibt´s nicht

    Einmal editiert, zuletzt von RAH (28. November 2007 um 16:56)

  • Wie schon gesagt jedem seine Meinung. Wenn einTalent da ist wird er / sie nicht in den unteren Klassen spielen. Mit oder ohne Vergütung für den abgebenden Verein.

    MsG
    ATOM

  • Ich hatte hier einen Fall, da hat ein zugezogener Student keinen Verein gefunden. Er wollte auf Kreisebene spielen - und war zu teuer!

    Das kann es auch nicht sein.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Damit hier niemand falsch verdächtigt wird.

    Die einzigen , die gegen eine Abschaffung des § 29 waren und sind, sind unsere Bundesliga Vereine. Diese sind vehement für eine Ausbildungsvergütung eingetreten.

    Aber im Kern geht es doch um die Richtlinien , die von der EG im Fußball bereits durchgesetzt wurden. Sobald der erste Fall vor einem ordentlichen Gericht landet, kippt der § 29 sowieso.

    Doch aus ganz anderen Gründen musste der §29 fallen. Mittlerweile liegen den einzelnen Verbänden tausende Anträge auf Ausbildungsentschädigung vor und zwar von Amateurvereinen untereinenader.
    Wenn dem kein Einhalt geboten worden wäre, wäre der ganze § 29 nur noch ein reines Tauschgeschäft gewesen.

    So hat der ganze Mist ein Ende.

  • Zitat

    Original von RAH
    ......schneller zu.

    Als kleiner Vorortverein der schon für die gute Jugendarbeit ausgezeichnet wurde, war das in der Vergangenheit wenigsten ein kleiner Ersatz für die abgeworbenen Talente.
    Manchmal hat der Hinweis auf Ausbildungsvergütung den ein oder anderen Scout abgehalten.

    Dann locken die großen Vereine (hohes Budget, hohe Spielklasse) erst recht noch mehr junge Mitglieder ab und hinterlassen dann das Torso der Mannschaft im Vorortverein.

    Und wer hat es wieder in die Wege geleitet? Vermutlich die Vereine die der hohen Spielklassen (1 + 2 Liga) um sich die Aufbauarbeit der kleinen Vereine abzugreifen. Wir können wegen fehlender Sponsoren und kleinem Budget keinem Jugendspieler Verträge mit Geld / Auto / Sonstigen anbieten und schauen somit in die Röhre.

    Ob das die richtige entscheidung zum Vorteil des Handballs war möchte ich bezweifeln. :nein:


    Sehe ich eigentlich eher umgekehrt! Die Talentsuche beginnt doch schon viel früher, d.h. ab C-Jugend oder so. Zu dem Zeitpunkt bekommt der abgebende Verein eh kein bzw kaum Geld.

    Jedoch können doch gerade diejenigen Spieler, die ab der C-Jugend eine gute Ausbildung bei einem größeren Verein bekommen haben, dann wieder wechseln, wenn sie es dort nicht in die Männermannschaften schaffen. Und das geht jetzt ohne Kosten!

    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)

  • Gerecht wäre eine angemessene Zahkung der Vergütung von Reg.-Liga aufwärts an Vereine von Reg.-Liga abwärte als "Aufbauhilfe" für die geleistete Arbeit gewesen. Da aber wie hier geschrieben eher untereinander der Kuhhandel anfing, ist die Abschaffung vorerst sicher der bessere Weg.

  • Ich wundere mich immer über die Verhältnisse in anderen Verbänden, wo so einfach zwischen den großen bösen nichtausbildenden Vereinen und den kleinen guten Vereinen mit toller Jugendarbeit unterschieden werden kann. Bei uns ist es so, dass die drei Vereine mit den höchstklassigen Männermannschaften gleichzeitig auch den wahrscheinlich besten Trainerstab im Jugendbereich haben; sei es der eine Übertrainer oder mehrere gute Leute.

    Meistens verbessert sich der wechselnde Jugendspieler nicht nur in der Spielklasse, sondern auch hinsichtlich der Erfahrung seines Trainers. In vielen Fällen wäre der Begriff "Ausbildungsentschädigung" der pure Hohn. Der ein oder andere Spieler müsste wegen Schlechterfüllung noch Vereinsbeiträge zurück bekommen, als dass der neue Verein für die "Ausbildung" zahlt. Bei den Mädchen ist es noch wesentlich krasser. Denen wird im Grundlagentraining fast gar nichts beigebracht.

    Auch wenn § 29 SpO einen Funken Gerechtigkeit verkörpert hat, ich bin froh, dass er weg ist. Mit einer Kooperation von dem "großen Verein" mit drei oder vier "Kleinen" wäre allen mehr geholfen, als mit einer Finanzspritze, die dann doch für nicht angetretene Schieris, versäumte Fristen oder vergessene Pässe drauf geht.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.