Großwallstadt - Wilhelmshaven --> Spielverlegung wegen Verletztenmisere beim WHV

  • Den Satz meinte ich oben:

    Zitat

    Das Auswärtsspiel am kommenden Sonntag gegen den TV Großwallstadt musste der WHV absagen, da nach acht kranken oder verletzten Spielern keine spielfähige Mannschaft zusammengebracht werden konnte.

    Also: bisher hat der WHV nur abgesagt - oder? (ist aber uneindeutig im Verhältnis zur Überschrift auf HW)

    Edit : Alles klar, Stemberg hat verlegt: Hm, wenn ich mir die Verletzungen so anschaue (Fingerbrüche usw.) stellt sich aber die Frage, ob das die letzte Verlegung zugunsten des WHVs war.

    Zitat:

    Zitat

    Der WHV hat auch keine zweite Mannschaft, aus der man sich bedienen könnte, sondern nur eine Freizeitmannschaft in der „Regionsoldieliga.“

    Das deutet ja das Problem an - wie wäre verfahren worden, wenn der WHV eine ordentliche 2. Mannschaft zur Verfügung hätte?

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl (28. November 2007 um 15:38)

  • Mit der Meldung, dass die Verletztenliste gewachsen ist, ging auch die Meldung einher, dass ernsthafte Transferbemühungen zerschlagen wurden.

    Wobei ich denen schon recht gebe, die grundsätzlich die Forderung nach einer echten Reserve stellen. Würde ich mir, sicherlich konform zum Trainer, auch wünschen.

    Zitat

    Original von Karl . . .Das deutet ja das Problem an - wie wäre verfahren worden, wenn der WHV eine ordentliche 2. Mannschaft zur Verfügung hätte?

    Dann wäre ich davon ausgegangen, dass es keine Spielverlegung gegeben hätte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Berni (WHV) (28. November 2007 um 15:51)

  • Also werden Vereine jetzt bevorzugt die gar kein Verein sind bzw. sich um Jugendarbeit (Zwoote) usw. nicht kümmern. Super UWE!

    PUNKTABZUG! PUNKTABZUG! PUNKTABZUG!

    Alles Quatsch !

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Ohne Wertung der Sache: Hier ist ein Präzedenzfall geschaffen worden, auf den sich sicherlich in Zukunft jeder beziehen wird, der in einer ähnlichen Situation steckt.

    Wo ist die Grenze?

    so sehe ich das auch. wenn eine arbeitsunfähigkeitsbescheinigung als vorlage ausreicht ist sind tür und tor weit offen. dem whv will ich in dieser situation nichts unterstellen, doch in zukunft können sich alle vereine in ähnlicher situation darauf berufen.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (28. November 2007 um 16:00)

    • Offizieller Beitrag

    Eine Einzelfallentscheidung im Sinne des Sportsgeistes. Klar, man kann aucvh sagen: Sieben Leute reichen völlig. Die Regel sagt, dass bei fünf anwesenden Spielern angepfiffen werden muss. In den unteren Ligen kräht auch kein Hahn danach, ob die Mannschaften genug Leute haben.

    Auf der anderen Seite kann jede Mannschaft in diese Lage kommen und hofft dann auch auf ein Entgegenkommen des Spielleiters bzw. des Gegners. Es darf halt nur niemals ausgenutzt werden (gelbe Zettel gibt es immer und auch Schlüsselspiele, in denen vielleicht ohnehin zwei wichtige Spieler verletzt sind, da kann der Rest schnell ne "Grippe" bekommen...) und muss die absolute Ausnahme bleiben.

    Angenommen, der WHV wäre mit sieben Leuten angetreten und während des Spiels fallen noch zwei aus, der TVG gewänne mit 58:13 und am Ende der Saison hilft dem TVG die bessere Tordifferenz zum Erreichen eines EC-Platzes. Dann hätte es auch Gemaule gegeben.

    Ich glaube nicht, dass die Entscheidung etwas damit zu tun hat, ob es eine zweite Mannschaft gibt oder nicht. Denn dann hätte es einen ungerechtfertigten Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz gegeben. Der Unterbau hat m.M.n. mit der Sache nichts zu tun, es geht "nur" um sportliche Gesichtspunkte.

    Unter dem Strich finde ich es okay, wie gesagt, wenn es die absolute Ausnahme bleibt. Es ist auch sauschwer für den Spielleiter zu entscheiden, wann denn nun eine solche Ausnahmesituation vorliegt und wann nicht. Respekt davor, dass er sich trotz aller möglichen künftigen Unannehmlichkeiten, vergleichbare Fälle entscheiden zu müssen, diesen Präzedenzfall geschaffen hat. Die Grenzziehung ist heikel. Ich denke da nur an den THW zum Ende der letzten Serie. Da fehlte auch nicht viel...

  • Tja, ohne irgendetwas unterstellen zu wollen (ist jetzt bezogen auf den Präzedenzfall) - die zur Begründung der Spielunfähigkeit eingereichten AU-Bescheinigungen sind für Leistungssportler recht einfach erhältlich (die hätte z.B. Sigurdsson für das gestrige Spiel auch erhalten). Aber klar: ein anderer 'Beweis' ist nicht denkbar (vll. amtsärztliches Attest? - aber das kriegt man als Leistungssportler natürlich auch recht leicht)

    Andererseits ist es natürlich eine Entscheidung im 'Sinne des Sportes' - aber es ist halt eine Präzedenzfallentscheidung - letztendlich ist man da auf die Angaben der Vereine angewiesen: und muß dann als spielleitende Stelle entscheiden - und den Angaben unter Sportsleuten vertrauen.

    Problematisch wird es dann wirklich, wenn im Laufe der Saison noch von einem Verein verlangt wird, etwa mit 2 Spielern aus der Oberliga- oder Regionalligareserve bzw. A-Jugend in der ersten 7 anzutreten.

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (28. November 2007 um 16:07)

  • So wie ich D. Koopmann einschätze, hat er sich diesen Gang, also die Anfrage beim Spielleiter und bei der TVG, auch nicht einfach gemacht und vorher alle möglichen anderen Wege geprüft.

    Ich stelle mir gerade vor, wie in der ersten Handballbundesliga sechs Spieler (inkl. Torwart) auf des Gegners Platte auflaufen. Das wäre zwar nach den Statuten, aber wem wäre gedient? Blöde Situation.

    • Offizieller Beitrag

    Die Brisanz, die in der Sache steckt, kommt hier gar nicht zum Tragen, weil es sich um ein Mittelfeld-Duell handelt.

    Um meinen Gedanken von eben noch einmal aufzugreifen: Was wäre wenn es am letzten Spieltag um die Meisterschaft ginge, möglicherweise noch in einem direkten Vergleich mit dem Konkurrenten, und z.B. der THW hätte nur noch sieben fitte Spieler. Verlegen?

  • Ich denke hier wurde im sportlichen Sinne entschieden - finde ich auch absolut i.O.!!!

    Man kann nur hoffen, daß in Zukunft kein anderes Team diesen Präzedenzfall ausnutzt.

  • In diesem speziellen Fall kann ich die Entscheidung im sportlichen Sinne durchaus nachvollziehen. Aber wenn man in Zukunft gleiches Recht für alle gelten lassen will, dann bietet diese Entscheidung viel Spielraum zum Missbrauch.

    Man könnte sich nun auch noch fragen, wie Herr Stemberg entschieden hätte, wenn das Spiel bei hbl.tv hätte gezeigt werden sollen. Vor zwei Wochen wurde die Verlegung des Spiels Wetzlar - Balingen trotz beiderseitigem Einverständnisses abgelehnt, weil "man an Fernsehverträge gebunden sei. Da die Partie das einzige Freitagsspiel der Handball-Bundesliga an diesem Wochenende sei und sich das Internetfernsehen hbl.tv die Übertragungsrechte dafür gesichert habe, käme eine Verlegung der Partie nicht in Frage."

  • Leider wird hier ein Club "belohnt", der von Anfang an mit einem extrem kleinen Kader geplant hat. Kleiner Kader bedeutet hohe Beanspruchung der einzelnen Spieler, dadurch höhere Verletzungsanfälligkeit. Die Vereine, die sich aus solchen Gründen einen etwas größeren Kader leisten, sind die dummen.

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Die Brisanz, die in der Sache steckt, kommt hier gar nicht zum Tragen, weil es sich um ein Mittelfeld-Duell handelt.

    Um meinen Gedanken von eben noch einmal aufzugreifen: Was wäre wenn es am letzten Spieltag um die Meisterschaft ginge, möglicherweise noch in einem direkten Vergleich mit dem Konkurrenten, und z.B. der THW hätte nur noch sieben fitte Spieler. Verlegen?

    Nunja, was heißt hier kommt nicht zum tragen. Der WHV ist auch noch nicht im sicheren Hafen des Klassenerhaltes. Gegen Magdeburg steht da schon vor heimischer Kulisse ein echtes Endspiel am 15.12. auf dem Programm, für dass sich die Spieler nun schonen können. Grundsätzlich wird Großwallstadt dem aber zugestimmt haben, so dass es in diesem Sinne wahrscheinlich gar kein neuer Präzedenzfall geschaffen wurde, oder?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von wintermute
    Leider wird hier ein Club "belohnt", der von Anfang an mit einem extrem kleinen Kader geplant hat. Kleiner Kader bedeutet hohe Beanspruchung der einzelnen Spieler, dadurch höhere Verletzungsanfälligkeit. Die Vereine, die sich aus solchen Gründen einen etwas größeren Kader leisten, sind die dummen.

    Vorweg, ich habe nichts gegen den HSV-Handball, sondern sogar sehr nette Kontakte in die Fanszene.

    Das du hier aber von einem möglichen Unrecht als HSV-Fan schreibst, mutet mich doch sehr merkwürdig an. :/: Der HSV-Handball hat auch mal nur auf einem Haufen Schulden sein Team aufgebaut und ist dafür nicht bestraft worden. Schon vergessen? 8o

  • Was damals falsch war, wird dafür für zukünftige Ereignisse aber nicht rechtens. Der HSV Hamburg hat damals mehr als ein zugedrücktes Augfe bekommen, was absolut falsch war, aber zur Zeit kann man da halt nicht mehr meckern.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Nach meinem Empfinden, wurde im Sinne des Sports entschieden - und im Sinne der Liga.

    Denn es wäre für das Image nicht dienlich, wenn tatsächlich nur bestenfalls 7 Mann im Kader wären und das Ergebnis wie bereits gesagt "58:13" ausgehen würde. Das würde dem TVG nicht nur zwei Punkte "schenken", sondern auch viele, viele Tore.

    Auf der anderen Seite muss so ein Entgegenkommen natürlich auch "bezahlt" werden - entweder mit Geld oder mit Punktabzug. Und dieses Vorgehen muss spätestens ab der nächsten Saison in den Ligastatuten festgeschrieben werden!


    Meine Meinung: eine Mannschaft der 1. Bundesliga steht einfach in der Pflicht, eine Mannschaft auf die Platte zu bringen! Woher die Spieler kommen, ist doch egal.
    Es gibt genug "arbeitslose" Spieler, die für Anzahl von x-Spielen bereit wären gegen Cash aufzulaufen. Eine kurzfristige Spielberechtigung wäre sicher das geringste Problem - das wäre in diesem Fall das Entegegenkommen der Liga. Fertig.

    Einmal editiert, zuletzt von Marc (28. November 2007 um 18:47)

  • Zitat

    Original von Marc
    Auf der anderen Seite muss so ein Entgegenkommen natürlich auch "bezahlt" werden - entweder mit Geld oder mit Punktabzug. Und dieses Vorgehen muss spätestens ab der nächsten Saison in den Ligastatuten festgeschrieben werden!

    Vollkommen richtig und ich denke, dass der WHV jetzt sicherlich auch schon an den Kosten beteiligt wird, die dem TVG enstehen (z. B. Hallenheft doppelt drucken usw.). Es ist sicherlich jetzt eine sehr ärgerliche Situation, auch aus WHV-Fan-Sicht, aber einfach nicht zu ändern.