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    Original von Diddi
    Die Überraschung liegt in der Tatsache, dass Kiel mit dem höchsten Etat der Liga und mit einem Spitzenteam, dass sich quasi jeder andere Bundesligist wünscht, so eine hohe Niederlage im Euregium einfängt! Das ist meiner Meinung nach schon überraschend!

    Und ich wiederhole mich nicht das erste mal:
    Was für ein Quatsch, "hohes Etat" usw.. Entscheident ist was die Mannschaft daraus macht und zwar egal wer in dieser spielt. Ob nun Topstars, Weltmeister oder Newcomer und andere mittelmäßige Spieler. Sicher ist es einfacher mit einem Topteam um die Meisterschaft zu spielen, genauso leicht kann es so einem Team aber auch passieren, dass sie einbrechen und unter ihren (vielleicht auch zu hoch gesteckten) Erwartungen bleiben.
    Die HSG Nordhorn hat eine gute Mischung vom Weltmeister bis zum Liga-Neuling und das Mannschaftsgefüge könnte homogener fast nicht sein. Trainer und Manager haben zu Saisonbeginn die Ziele runtergeschraubt und so den Druck von der Mannschft genommen. Trotzdem kann es zum Ende der Rückrunde noch mal knapp werden, wenn die Kasse leer ist und die Spieler gehalten werden müssen, aber so dramatisch wie in der letzten Saison wird es, trotz Gehaltsspritze für Holger, wohl nicht werden.

    So!! :)

  • Zitat

    Original von kuestentanne
    Ich gönne Nordhorn die Meisterschaft.
    Ola Lindgren hat sie sich auf jeden Fall mal verdient.

    Absolut.

    Zitat

    Stimmen zum Spiel:

    THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker:

    Wir haben gesehen, dass Nordhorn in dieser Saison den technisch besten und schönsten Handball spielt. Daher waren wir vorgewarnt. Wir spielen lange nicht mehr so homogen wie noch in der letzten Saison. Wir hatten bereits in der 20. Minute eine Vielzahl Chancen vergeben. Peter Gentzel war überragend. Aber unsere Mannschaft hat sich nie aufgegeben und hat gekämpft. Dazu kam noch, dass von Omeyer gehaltene Bälle immer wieder bei Nordhorn landeten.

    Der Sieg war völlig verdient. Über den Sieger gibt es keine zwei Meinungen.

    ...

    Diese und mehr Stimmen zum Spiel


    Gratulation nach Nordhorn!

  • Zitat

    Original von Bilbo
    :respekt: :respekt: an Nordhorn. Das ganze jetzt bitte in HH wiederholen... ;)

    es wird schwierig, aber der HSV ist ja gerade daheim ein ein anfälliges team in relation zu ihrer sonstigen klasse. man wird in nordhorn nicht abheben, sondern den Sieg genießen und in 14 Tagen erneut angreifen.

    zum thema underdog: die HSG spielt seit Jahren auf Spitzenniveau, jedoch wird das selten demgemäß honoriert. Vielleicht liegt darin ein Vorteil.

  • Allerhöchsten Respekt nach Nordhorn.
    Was eine mannschaftliche Geschlossenheit ausmacht, wenn man individuell schwächer besetzt ist als der Gegner, konnte man gestern genau sehen.
    Was ist denn bloß in Kiel los? Ist die Motivation nicht mehr so groß wie im letzten Jahr?

    Viel wichtiger ist doch die Frage: Hat die HSG Nordhorn das Zeug dazu Deutscher Meister zu werden?

  • Zitat

    Original von Jenny
    Nordhorns Mannschaft ist ja aber nicht weniger ein Spitzenteam .. und das Konto allein gewinnt die Spiele nun mal nicht ... und der THW ist derzeit einfach meilenweit von seinem eigentlichen Niveau entfernt oder besser gesagt von dem Niveau, was man erwarten kann, wenn man sich den Kader anschaut. Das beweist ja nicht nur das heutige Spiel ...

    Also meiner Meinung nach war es nicht so, dass der THW schlecht gespielt hat, sondern die HSG wirklich besser. Man sollte den THW hier nicht schwach reden. Den Unterschied hat zum einen Peter Gentzel gemacht, aber zum anderen auch der unbedingtere Wille zum Sieg. So waren wirklich alle Abpraller bei der HSG und die HSG hatte immer die passende Antwort parat.

    Scheffhexe: Das Wort Deutscher Meister nimmt in Nordhorn bewusst niemand in den Mund. In Sachen "Zeug dazu haben": theorethisch schon, zumal die HSG zZ mental einfach unglaublich stark ist und eine echte Einheit. Es kommt darauf an, ob wir von Verletzungen verschont bleiben und die 3fach Belastung durchstehen. Aber auch die "2.Garde"
    spielt stark wenn´s drauf ankommt.
    Am Ende des Jahres sehen wir weiter.

    mfg
    HSG-ole-ole :hi:

  • hm, ich hab mir das Spiel noch nicht angeschaut. Aber was ich in letzter Zeit vom THW gesehen habe, ist nicht das, was man erwartet. Besonders nervt mich dabei, daß permanent klarste Torchancen ausgelassen werden. Und du erwähnst den unbedingte(re)n Willen zum Sieg - nun, genau der hat es dem THW letzte Saison ermöglicht, alles zu gewinnen, und den braucht die Mannschaft auch, um Erfolge wiederholen zu können. Wenn sie nachlässig werden, gewinnen sie nichts. Und das Gefühl hab ich im Moment, daß die Mannscaft nachlässig ist, bzw. Spiele nachlässig, vllt. sogar etwas arrigant beginnt. Später fangen sie dann wieder an, richtig zu kämpfen, aber das reicht halt nicht. Und deswegen bin ich nicht 100%ig zufrieden. ;) Das schmälert die überragenden Leistungen der HSG im gesamten Saisonverlauf nicht im geringsten :)

  • Hätte aber irgendwie etwas, wenn mal eine Mannschaft Deutscher Meister wird, die nur Wenige auf dem Zettel hatten. Aber aus aktueller Sicht (fünf Euro ins Phrasenschwein, ich weiss) ist die Saison halt doch noch sehr lang.

  • GN von heute:

  • Zitat

    THW Kiel stolperte in Nordhorn" - Zebras" bei 29:34-Niederlage chancenlos

    Nordhorn - Krise (griech. "schwierige Lage"), anhaltende Störung des Systems, birgt Chance zur Verbesserung. Zum dritten Mal in dieser Saison unterlag der THW Kiel in der Handball-Bundesliga am Sonnabend in einem Spitzenspiel und musste sich der HSG Nordhorn mit 29:34 (14:18) geschlagen geben. Nordhorn bleibt zu Hause unbesiegt und jubelt nach sechs Jahren zum ersten Mal über zwei Punkte gegen Kiel.
    Ab der ersten Sekunde begleitet ein Pfeifen die Kieler Aktionen im mit 4200 Zuschauern rappelvollen "Euregium". Pfiffe der Stufe eins. Stufe zwei wird in der 22. Minute gezündet, als der Ex-Nordhorner Börge Lund in der Rückraum-Mitte Stefan Lövgren ablöst. Ein warmes Willkommen hört sich anders an. Zu diesem Zeitpunkt liegt Kiel mit 9:13 zurück, schafft es nicht, sein gewohntes Tempo-Spiel aufzuziehen, wirkt mitunter befremdlich phlegmatisch. Immer wieder taucht der Norweger Bjarte Myrhol frei am Kieler Kreis auf, trifft vor der Pause ebenso viermal wie sein Landsmann Erlend Mamelund. Myrhol hechtet in den Kreis (6:4, 11.), Mamelunds Würfe muten sonderbar locker-flockig an wie lässige Adressen an den Tabellenführer, die sagen: "Heute packen wir euch!" Die Rückraumspieler der HSG verrichten Knochenarbeit, ziehen weite Kreise. Dominik Klein auf der halblinken Abwehrseite agiert weit vorgezogen, soll die Effektivität des unermüdlichen Linkshänders Holger Glandorf einschränken. Der eingewechselte Christian Zeitz drischt den Ball innerhalb von drei Minuten in den Abwehrblock (25.), scheitert an Peter Gentzel im Tor des Gastgebers (26.) und verliert den Ball an den zum 17:12 (28.) davonstürmenden Jan Filip. Symptomatisch für die Personalentscheidungen dieses Tages. Im Pfeifkonzert glitscht Lund der Ball zweimal folgenlos durch die Finger. Der Norweger gibt die Antwort prompt und trifft zweimal vor der Pause (18:14) - sehenswert.

    Die Geschichte der zweiten Halbzeit beinhaltet die Tatsache, dass Nikola Karabatic sowohl Anteil daran hat, dass seine Mannschaft lange im Spiel bleibt, als auch an der Niederlage. Neunmal trifft der Franzose in wichtigen Situationen, leistete sich aber auch zehn Fehlversuche. Längst haben Einzelaktionen Homogenität abgelöst. Dreimal muss der THW Gegentore in Unterzahl hinnehmen, 22-mal muss der THW eine Parade des galaktischen Gentzel akzeptieren. Gegen Vid Kavticnik (40.), zweimal gegen Karabatic (41.), gegen Ales Pajovic (42.). Sein Gegenüber, Thierry Omeyer, zetert ein ums andere Mal, wenn Abpraller konsequent beim Gegner landen. Weil sich aber auch die akribischen Nordhorner eine kurze Schwächephase leisten, Glandorf über das Tor zielt (45.) und Henrik Lundström endlich einmal wieder eine makellose Siebenmeter-Bilanz zeichnet, ergibt sich überhaupt noch folgender Moment: ein quasi "unmögliches Tor" von Marcus Ahlm zum 26:28 (52.). Als könne er die Aggregatzustände der Materie aushebeln, durchtaucht der schwedische Kreisläufer Glandorf und Myrhol, trifft zum zweiten Mal gegen die von dem Tschechen Daniel Kubes glänzend dirigierte HSG-Deckung. Beim Stand von 30:28 (54.) durch Karabatic, der zusehends das Mannschaftsspiel aus den Augen verliert, nimmt Serdarusic eine Auszeit. Lövgren soll die Seinen noch zum Sieg führen, doch auf der einen Seite schließt Kim Andersson überhastet ab, stellen sich individuelle Fehler ein, auf der anderen Seite geben der stets stürmerfoul-verdächtige Mamelund, Myrhol und Glandorf nicht nach. Knapp drei Minuten nach der Auszeit ist beim 32:28 (58.) alles entschieden, Serdarusic wechselt in dieser Phase Viktor Szilagyi ein. Warum (erst) jetzt, bleibt sein Geheimnis.

    "Unglaublich - vom Anfang bis zum Ende", jubelt Bjarte Myrhol nach dem Schlusspfiff, nach dem Feixtanz der Sieger, den Jubelgesängen im "Euregium". Die Kieler schleichen enttäuscht in die Kabine, besonders Lund findet an seiner alten Wirkungsstätte kaum Worte, zieht mit leerem Blick davon. "Da müssen wir jetzt 'rauskommen", sagt Vid Kavticnik. "Aus der Krise."

    (von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2007)