Topspiel ASG - Eintracht

  • Ahlen verliert 23:24 in Abwehrschlacht gegen Hildesheim

    Die Abwehrreihen beider Teams gehören zu den besten der Liga, und genau so war der Charakter des Spiels. Die Angreifer beider Seiten hatten es beim 23:24 (10:12) schwer, Lücken in der gegnerischen Abwehr zu finden und wirkten teilweise ideenlos. Zwar lag die Eintracht über weite Strecken des Spiels in Führung, doch gaben die Ahlener sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen. Sekunden vor Ende der Partie hatte dann Tobias Skerka das Unentschieden in der Hand, doch der Hildesheimer Torwart Aruna Vaskevicius hielt den Siebenmeter und damit den Sieg der Eintracht fest. Damit scheiterte die Ahlener SG erneut nur knapp an einem der beiden Topfavoriten, nachdem Stralsund zu Saisonbeginn auch nur glücklich mit einem Tor Differenz Sekunden vor Ende in der Friedrich-Ebert-Halle gewinnen konnte. Die Ahlener mussten im Topspiel auf Stefan Pries verzichten, bei Hildesheim waren Markus Schiech und Magnus Andersen nicht dabei.

    Gleich zu Beginn standen beide Abwehrreihen wie eine Wand. So konnte Andre Kropp erst in der dritten Minute zum 1:0 für die Ahlener einnetzen. Erst in der siebten Minute glich Hildesheim durch Sven Lakenmacher zum 1:1 aus. Als die Ahlener eine Minute später 2:1 in Führung ging und dann in der 10. Minute einen Siebenmeter zugesprochen bekamen, entfuhr es Ahlens Manager Dietmar Kupfernagel scherzhaft: „Jetzt das 3:1 wäre eine Vorentscheidung“. Der Siebenmeter von Dirk Schmidtmeier landete zum 3:1 in den Hildesheimer Maschen, eine Vorentscheidung indes war natürlich lange nicht gefallen. In der Anfangsviertelstunde lagen die Ahlener kontinuierlich in knapp in Führung, dann drehten die Hildesheimer mit dem 5:6 durch Sven Lakenmacher das Spiel (16. Min.). Kurz darauf nahm ASG-Trainer Diethard von Boenigk Dirk Schmidtmeier ins Spiel, Eintracht Coach Gerald Oberbeck brachte Rasmus Gersch. Das Spiel blieb torarm, die Abwehrreihen erzwangen reihenweise technische Fehler ihrer Kontrahenten oder schwache Abschlüsse. Den Rest besorgten die starken Torleute Jan Stochl (ASG) und Arunas Vaskevicius (HI). So konnte die Eintracht dann bis zur Pause keinen höheren Vorsprung als zwei Tore herauswerfen. Auch Mike Hairston (HI) traf im finalen Freiwurf vor der Halbzeit nur Holz. Folgerichtig ging es mit 10:12 in die Kabine.

    Nach der Pause erwischte die ASG den besseren Start. So schaffte der frisch eingewechselte Jonas Bagel und Sascha Bertow den Ausgleich zum 12:12. Die Gäste brauchten bis zur 35. Minute, ehe Eryk Kaluzinski dann den ersten Eintrachttreffer setzte und so die Eintracht wieder mit 12:13 in Führung brachte. Die Partie blieb ausgeglichen, in der 47. Minute gelang Andre Kropp (ASG) der Ausgleich zum 17:17. Das war gleichzeitig der Startschuss für Aktivitäten auf den Rängen, Ahlener wie Hildesheimer hielt es nun nicht mehr auf den Sitzen. Als Jonas Bagel keine Minute später den 18:17 Führungstreffer erzielte, kochte die Halle endgültig. Doch die Freude des Ahlener Publikums währte nicht lange, eiskalt brachten Dimitrios Tzimourtos und Sven Lakenmacher die Niedersachsen in den Folgeminuten wieder mit 18:21 in Front. Zeit für ASG-Coach Diethard von Boenigk, die grüne Karte zu ziehen (51. Min). Ahlen kam danach wieder auf 20:21 heran, schaffte in der durch Tobias Skerka in der 56. Minute sogar den 22:22 Ausgleich. Eine Minute zuvor hatte der Hildesheimer Michael Hoffmann seine dritte gelbe Karte kassiert und musste das Parkett verlassen. Die Schlussminuten entwickelten sich zum Krimi, beim Stand von 23:23 nahm Eintracht-Coach Gerald Oberbeck 47 Sekunden vor Ende der Partie eine Auszeit, Goran Jerkovic netzte kurz darauf zur 23:24 Gästeführung ein. Im Gegenzug holte Tobias Skerka für die ASGer noch einen Siebenmeter heraus. Mit diesem scheiterte er aber an Arunas Vaskevicius und vergab so die letzte Chance, zumindest einen Punkt an der Werse zu halten.
    Friedrich-Ebert-Halle Ahlen (Zuschauer: 1200)
    Schiedsrichter: Matthias Knapp, Martin Puchinger
    Stimmen zum Spiel:

    Gerald Oberbeck (Trainer Eintracht Hildesheim):

    „Wir haben ein spannendes und emotionales Spiel gesehen, das durchaus auch hochklassig war für die Zweite Liga. Lange Zeit haben wir mit zwei Toren geführt und am Ende sah es so aus, als ob wir dann doch ein oder zwei Punkte abgeben könnten. Von daher bin ich sehr froh, dass wir auch am Ende auch das Glück hatten, das man einfach mal braucht, um ein solches Spiel auch einmal zu gewinnen. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Ich weiß, dass es sehr schwer ist hier zu gewinnen.“

    Diehard von Boenigk (Trainer Ahlener SG):

    „Das wir nach so einem knappen Ergebnis enttäuscht sind, ist gar keine Frage. Aber das wirft uns auch nicht um. Wir haben über 60 Minuten ein sehr intensives Spiel gesehen, und bei den überragenden Abwehrreihen haben sich beide Angriffsreihen bei den doch wenigen Toren häufig schwer getan. Wir haben es in der zweiten Halbzeit auf Grund unserer kämpferischen Leistung es dann doch noch einmal geschafft heranzukommen, haben uns aber dann in zwei bis drei Situationen ein wenig dusselig, auch in Überzahl, angestellt. Das ist ein Punkt, wo wir in den letzten Wochen eigentlich besser waren und auch gedacht haben, wir wären weiter. Aber wir haben ja auch nicht gegen irgendwen verloren, sondern gegen Eintracht Hildesheim.“
    (Quelle:Handball World)

    Eintracht Hildesheim1861