Wieder einmal Gesichtstreffer...

    • Offizieller Beitrag

    Die Sache ist aus meiner Sicht vor allem in den untersten Klassen relevant. Dort gibt es einige Sportsfreunde, die tatsächlich unfähig sind, den Wurf zu kontrollieren und den Torwart im Gesicht treffen. Man sieht dann sofort, dass sie fürchterlich erschrocken sind und sich hundertmal entschuldigen. Kein Problem!

    Es gibt aber auch einige wenige "Sportsfreunde", die seit Jahren (man kennt sich ja) nichts anderes machen, als gerade am Anfang des Spiels oder bei engen Spielständen absichtlich Richtung Kopf des Keepers zu werfen. Wenn die dann treffen, verziehen sie keine Miene, wenn es hoch kommt, gibt es ein halbherziges vermeintlich entschuldigendes Handaufheben.

    Hier hätte ich überhaupt keine Probleme, den Jungen vom Spielfeld zu entfernen. Ausschluss geht zwar nicht, aber Rot ginge und wäre wünschenswert. Vielleicht lernt er es dann ja fürs nächste Mal, aber wenn er immer wieder damit durchkommt und "Erfolg" hat, wird es es immer wieder tun. Wenn solch ein Heini zweimal hintereinander in der 3. Minute rot sieht, wird er es lassen!

    Leider kennen die SR in diesen Klassen ihre "Pappenheimer" nicht. Wie sollen sie auch? Die SR pfeifen ja in zig Klassen und Staffeln mit hunderten von Spielern bzw. hören auf, steigen auf etc.

  • Wir haben in einem Spiel letztens auch die Situation gehabt, dass der Außenspieler zweimal hintereinander Richtung Kopf geworfen hat aus dem Spiel heraus und ohne jede Bedrängnis. Keine Entschuldigung, nichts.

    Mein Kollege hat ihn dann dezent darauf hingewiesen, dass er beim nächsten Mal von Absicht ausgehen müssen und dies für den Spieler Konsequenzen haben könne.

    Auf einmal konnte der Außen ganz toll woanders hinwerfen. Der MV hat das mitbekommen und keinen Ton gesagt.

    Ich weiß, dass das nicht ganz regelkonform ist. Aber es war effizient.

  • Finde ich auch sehr elegant. :Hail:

    Nur schade, dass die Handballregeln (bzw. die aktuelle Auslegung) keinen besseren Schutz für die Torhüter bieten. Ich bin ja derselben Auffassung wie die anderen HE-Juristen, dass die Konsequenz eines Kopftreffers bei 7m und aus dem Spiel heraus nach den aktuellen Regeln dieselbe sein müsste (vorausgesetzt, der Werfer ist unbedrängt und der Keeper bewegt sich nicht).

    Folge ich aber der hier herrschenden Meinung, müsste man bei Absicht einen Ausschluss aussprechen. Damit hätte ich wiederum große Bauchschmerzen. Bei einer Tätlichkeit geht es mir um die Verletzung / Missbilligung des Gegenspielers. Die Würfe auf den Kopf (unprovoziert und aus dem Spiel heraus) sollen eher einschüchtern, um die nächsten Treffer zu vereinfachen. Eine Tätlichkeit ist das nicht. Außerdem ist die Hemmschwelle für den Schieri wesentlich höher, das Kreuz zu zeigen, sprich der Keeper ist nicht ausreichend geschützt.

    Um den Ballführer beim Sprung besser zu schützen, hat man sich ja schon was einfallen lassen. Hoffentlich tut sich bei diesem Thema noch was, damit z.B. die Keeper der Gegner von Kiel nicht so häufig Kopfschmerzen bekommen. :/:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Nicht nur elegant, sondern auch imho durchaus regelkonform... Der SR darf ja von Absicht ausgehen, und dann hat das auch durchausd Konsequenzen für den Schützen - das Kreuz eben ;)

    Und den TW da besser zu schützen finde ich echt schwer. Die Jungs bewegen sich in 99,999% der Fälle zum Ball hin. AUCH wenn der über den Scheitel gezogen werden soll. Wer ist denn verantwortlich für den Treffer, wenn der Schütze den Platz genau über dem Kopf anvisiert (und auch trifft), der Keeper aber den Hampelmann macht und deswegen den Ball an den Kopf bekommt?

  • Bilbo: "Bedingten Vorsatz" nennt man das. Ist nicht Ziel des Wurfs, wird aber als Möglichkeit in Kauf genommen. Der Keeper arbeitet dagegen häufig mit einer automatischen Abwehrbewegung, unabhängig von Wurfrichtung. Der will mit Sicherheit nicht den Ball rausköpfen. Wer ist also "verantwortlich"?

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Wer nicht glaubt, das ein halbwegs guter Außen, trotz Bedrängnis durch einen Abwehrspieler, sehr genau auf den Kopf werfen kann, dem schlage ich mal folgendes Spiel vor.

    Nehmt eine Holzlatte, ca 100 cm lang und befestigt daran einen Kopf aus Pappe. Dann geht ins Training einer eurer Mannschaften und probiert folgendes aus.

    Angriff über Außen mit Abwehr. Aufgabe des Außen ist es den Kopf zu treffen, welchen Ihr auf einer natürlichen Kopfhöhe nach rechts oder links, oben oder unten bewegt ohne die Richtung vorher anzukündigen.

    Eim mittelmäßiger Außen trifft 6 von 10 mal, bei einer B-Jugen wo ich das im Training gesehen habe lag die Trefferquote bei 80%.

    Und dann überlegt mal neu.

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Ach, Kopftreffer werden jetzt also schon in der B-Jugend "gezielt" trainiert? :wall:....

    Das war auch mein 1. Gedanke, als ich den Post von sunny gelesen habe; wollte es aber nicht glauben.

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Moin Moin,

    also ich bin nun selber TW und selber als SR tätig. Und auch wenn ich mit meiner Meinung alleine da stehe (nein ich stehe nicht auf schmerzen), aber ich möchte keine andere Regelung wie die jetzige Lehrmeinung. Der Stress ist vorprogrammiert, dass sollte allen klar sein.

    Nehmen wie nur mal das Beispiel Zeitz-Holpert beim Konter.
    Trotz der Bilder die hier veröffentlich sind, gehen die Meinungen hier sicherlich noch weit auseinander. 10 Leute sagen Absicht, die nächsten 10 sagen Holpert hat sich bewegt.
    Und das soll ich jetzt auf dem Feld entscheiden, wenn wir uns im nicht mal hinterher einig werden? NEIN DANKE, da kann ich gut drauf verzichten. Noch problematischer sehe ich das auf Aussen, wirft der Spieler frei, bewegt sich der TW ja oder nein...

    Zickenbändiger:
    Das wäre eine wirklich tolle Regel... zumindestens für die Keeper. Ich kann mich dann nämlich in Zukunft darauf einstellen, dass die Schützen alle unten werfen, um das Risiko einer DG auszuschliessen...
    Und wenn ich ganz Krass drauf bin und auf schmerzen stehe, dann versuche ich in Zukunft beim besten Schützen mit dem Kopf zu halten, damit er Rot bekommt. Gut im Extremfall muss ich dann raus, aber dem Gegner fehlt der beste Schütze...

    Ne, ne... das kann keine Lösung sein.


    MfG
    Schmiddy

    Einmal editiert, zuletzt von Schmiddy (30. Oktober 2007 um 11:51)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von sunny-1
    Wer nicht glaubt, das ein halbwegs guter Außen, trotz Bedrängnis durch einen Abwehrspieler, sehr genau auf den Kopf werfen kann, dem schlage ich mal folgendes Spiel vor.

    Nehmt eine Holzlatte, ca 100 cm lang und befestigt daran einen Kopf aus Pappe. Dann geht ins Training einer eurer Mannschaften und probiert folgendes aus.

    Angriff über Außen mit Abwehr. Aufgabe des Außen ist es den Kopf zu treffen, welchen Ihr auf einer natürlichen Kopfhöhe nach rechts oder links, oben oder unten bewegt ohne die Richtung vorher anzukündigen.

    Eim mittelmäßiger Außen trifft 6 von 10 mal, bei einer B-Jugen wo ich das im Training gesehen habe lag die Trefferquote bei 80%.

    Und dann überlegt mal neu.


    Derjenige Trainer, der solch eine Aparatur bastelt (die liegt ja nicht irgendwo rum), gehört ein paar Jahre gesperrt!

  • Zitat

    Original von sunny-1
    Wer nicht glaubt, das ein halbwegs guter Außen, trotz Bedrängnis durch einen Abwehrspieler, sehr genau auf den Kopf werfen kann, dem schlage ich mal folgendes Spiel vor.

    Nehmt eine Holzlatte, ca 100 cm lang und befestigt daran einen Kopf aus Pappe. Dann geht ins Training einer eurer Mannschaften und probiert folgendes aus.

    Angriff über Außen mit Abwehr. Aufgabe des Außen ist es den Kopf zu treffen, welchen Ihr auf einer natürlichen Kopfhöhe nach rechts oder links, oben oder unten bewegt ohne die Richtung vorher anzukündigen.

    Eim mittelmäßiger Außen trifft 6 von 10 mal, bei einer B-Jugen wo ich das im Training gesehen habe lag die Trefferquote bei 80%.

    Und dann überlegt mal neu.

    natürlich geht das. Aber das ist nicht die Frage. Die Frage ist, ob jeder Kopftreffer Absicht sein muss, weil absichtliche Kopftreffer möglich sind. Eine reine Zielübung, auch auf ein bewegtes Ziel, ist ja doch was anderes als ein Wurf, bei dem das Ziel ist, an einem TW vorbeizukommen, der das verhindern möchte, und noch dazu das Tor zu treffen... :rolleyes:

    Zu dem "Training" ist schon alles gesagt worden.

  • Habe den Trainer angesprochen. Er meinte nur lapidar, dann müsse der Torwart halt seine Arme dahin halten. Anders als über den Kopf hätten Rechtshänder auf Rechtsaußen meistens keine Chance.

    Insofern kann ich mich , wie weiter oben beschrieben, gut mit der Idee anfreunden, einen Kopftreffer der wiederholt vom gleichen Spieler erfolgt durchaus auch mal nach 8:5 zu bestrafen.

    Dazu gehört aber auch der vorherige Hinweis an den betreffenden Spieler, wie Eisbär oben schon erwähnt hat.

    Bilbo

    die Schwierigkeit ist zu uinterscheiden, ob der Spieler den Torerfolg sucht oder aber den Torwart treffen will, das dieser beim nächsten mal vielleicht Angst hat. Deshalb ist die Bestrafung von Kopftreffern aus dem Spiel heraus so schwierig.

    Aber mehrfach vom gleichen Spieler deutet schon auf Zielwerfen hin.

    Einmal editiert, zuletzt von sunny-1 (31. Oktober 2007 um 11:06)

  • Zitat

    Original von Bilbo
    dann können seine Rechtshänder auf RA entweder nicht springen oder nicht werfen.

    Ich kann mich auch daran erinnern, dass mein Mannschaftskollege im Training immer größten Spaß daran hatte, mir die Bälle am rechten Fuß vorbeizudrehen... Rechtshänder auf Rechtsaußen...

    Aber das war auch in der A-Jugend, daran wird es wohl gelegen haben. :D

  • Zitat

    Original von Bilbo
    dann können seine Rechtshänder auf RA entweder nicht springen oder nicht werfen.

    Es soll auch Linkshänder geben, die von LA nicht auf den Kopf zielen und trotzdem zu einem Torerfolg kommen :D

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Zitat

    Original von sunny-1
    ...
    Insofern kann ich mich , wie weiter oben beschrieben, gut mit der Idee anfreunden, einen Kopftreffer der wiederholt vom gleichen Spieler erfolgt durchaus auch mal nach 8:5 zu bestrafen.

    Dazu gehört aber auch der vorherige Hinweis an den betreffenden Spieler, wie Eisbär oben schon erwähnt hat.

    ...

    Wenn es wiederholt Kopftreffer sind kann ich dir zustimmen unter den Vorraussetzungen:
    - TW bewegt sich nicht
    - Spieler ist nicht unter bedrängung

    Aber dann keine DQ mehr sondern Ausschluß, da wenn du es feststellst kannst du ihm nur Absicht unterstellen = vorsatz.

    Aber sobald sich der TW bewegt oder der Spieler in Bedrängnis ist, werde ich mich hüten dem Spieler Asicht zu unterstellen. Sieht eben blöd aus, aber mehr kann man nicht machen.

    Was ist den eine Closed Line?? Hab davon noch nie was gehört.