Umfrage: Wer wird Beck-Nachfolger

  • Wer wird SPD-Kanzlerkandidat 0

    1. ein anderer (0) 0%
    2. Gabriel (0) 0%
    3. Steinbrück (0) 0%
    4. Steinmeier (0) 0%

    Da ich nun schon eine Weile im Ausland sitze kriege ich langsam einen anderen Blick auf Deutschland und mache mir so meine Gedanken. Ein paar hier werden sich sicher auch für Politik interessieren.

    Aktuell macht Kurt Beck ja den verzweifelten Versuch, die SPD aus dem Umfragetief zu holen. Hat jedoch laut Netzeitung keinen Erfolg. 84% stimmen zwar einem verbesserten ALG für ältere Arbeitnehmer zu. Trotzdem würden ihn nur 14% zum Kanzler wählen.
    Ich gehe mal fest davon aus, dass die SPD nun langsam ein anderes Pferd für den Wahlkampf satteln muss.
    Sollte Beck die Abstimmung über das ALG auf dem Parteitag verlieren, könnte er schon den Hut nehmen.

    Beck mit seinem eher gemütlich-provinziellem Auftritt ist einfach nicht der Publikumsbringer. Als Landesfürst ok, aber Kanzler? Fragt sich, wer dann in 2(?) Jahren gegen Angela Merkel antritt. Im Augenblick sehe ich nur Sigmar Gabriel mit den Hufen scharren. Steinmeier ist sicher Sympathieträge, nur hat ihm Merkel auf dessen eigenem Terrain die Show gestohlen. Bleibt noch als einer der bekannteren Leute Steinbrück. Münte ist ja schon zu alt. Ein echtes Dilemma für die Sozis. Hat jemand noch einen anderen Tipp? Vielleicht kommt ja noch einer aus dem Hintergrund hochgeschossen. Ging mit Platzeck ja auch recht schnell.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (10. Oktober 2007 um 23:32)

  • Ich bin mir gar nicht so sicher, dass Kurt Beck wirklich Ambitionen auf das Bundeskanzleramt hegt. Davon abgesehen hat er nicht nur meines Erachtens nicht das nötige Format - und er trägt momentan nicht gerade dazu bei, dass die SPD in der Öffentlichkeit ein rundes Bild abgibt.

    Als politisch eher links eingestellter Mensch (auf das "eher" lege ich Wert...) habe mich neulich abends mal gefragt, welche Partei man derzeit eigentlich wählen kann (was ja mit der Kanzlerfähigkeit der SPD elementar zusammenhängt). Von der FDP kommt ewig dasselbe wirre Zeug, die Union scheidet für mich schon aufgrund diverser "Werte" aus und die Linke positioniert sich ja eher rechts von der Union. Die Grünen, naja... und die SPD hat auch kein Programm, das das Wort verdienen würde. Die momentane Situation in der deutschen Parteienlandschaft bereitet mir schon etwas Kopfzerbrechen. Dafür, dass es momentan wirtschaftlich einigermaßen gut aussieht, gibt es besonders in der SPD zu viel Selbstzerfleischungstrieb und insgesamt zu wenig Zukunftsträchtiges - oder wie Schröder sagen würde: Nachhaltiges.

    Als Kanzlerkandidaten werden sich meiner Meinung nach Dark Angie und Peer Steinbrück, sofern er nicht großen Bockmist baut, herauskristallisieren. Steinbrück hat eigentlich als einziger in der SPD das nötige Format und vage Chancen sich gegen Angie durchzusetzen. Man muss natürlich kein Hellseher sein um davon auszugehen, dass wohl die kleinen Parteien trotz aktuer Programmlosigkeit gestärkt in die neue Legislaturperiode gehen. Dann bekommen wir wohl ne schwarz-gelbe Koalition, weil die SPD 1) nach derzeitigem Stand nicht die Regierung bildet und 2) sicher keine Ampel zustandebekommt (und die Frage besteht, ob man sich sowas wirklich antun muss). Kanzlerin ist dann weiterhin Bundesmoderatorin Merkel, die ihre Kritiker ja geschickt in Schach hält.

    Insofern wäre die Diskussion, wer nun gegen Angie antritt (verliert), jedenfalls zum momentanen Zeitpunkt, nicht besonders maßgeblich...

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (11. Oktober 2007 um 00:01)

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde Wowereit nicht unterschätzen, der fehlt mir in der Liste. Ambitionen traue ich ihm zu, dafür sind seine Dementis zu halbherzig.

    Das ist keine persönliche Meinung, dass er der richtige oder falsche SPD-Kanzlerkandidat wäre, lediglich eine Einschätzung, dass er auch noch seinen Hut in den Ring werfen (lassen) könnte.

  • In der SPD krieselt es nicht erst seit Beck. Die Richtung innerhalb der Partei ist nicht klar! Die eine hälfte ist für etwas, wenn die andere hälfte dagegen ist. Auch gab es keine klare Führung in der SPD. Beck hat sicher das Potential Kanzler zu werden. Auch einen Wowereit würde ich als Kanzlerkandidat sehen. Aber beides ganz unterschiedliche Politiker. Der eine tendiert zur Mitte, der andere zu links außen.

    Wer mir auch fehlt ist Müntefering, der sich sicherlich im geheimen sich auch ausmalt Kanzler zu werden. Aber weder Steinbrück noch Gabriel sehe ich als Kanzlerkandidat. Und ein Steinmeier schon gar nicht!

    Aber wie Felix es geschrieben hat, wird es nur heißen: Wer verliert gegen Merkel. Sie leistet eine tolle Arbeit, was man mal auch als nicht-CDU Anhänger sagen muss.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Zitat

    Original von Felix0711
    Ich bin mir gar nicht so sicher, dass Kurt Beck wirklich Ambitionen auf das Bundeskanzleramt hegt. Davon abgesehen hat er nicht nur meines Erachtens nicht das nötige Format - und er trägt momentan nicht gerade dazu bei, dass die SPD in der Öffentlichkeit ein rundes Bild abgibt.

    Er hat schon das richtige Format und sorgt auch für ein rundes Bild. Leider nur im wahrsten Sinne des Wortes. Beck gehört für mich in die Pfalz, Eröffnung von Weinfesten, Saumagen etc. Aber für Berlin ist er sicherlich zu provinziell.

    Btw: So ändern sich die Zeiten. Bei Kohl sprach niemand von provinziell.

    Der beste SPD-Kandidat wird doch gewinnen. Das ist doch die Klimakatastrophen und Menschenrechtsinchina-Angie.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Ich würde Wowereit nicht unterschätzen, der fehlt mir in der Liste. Ambitionen traue ich ihm zu, dafür sind seine Dementis zu halbherzig.

    Das ist keine persönliche Meinung, dass er der richtige oder falsche SPD-Kanzlerkandidat wäre, lediglich eine Einschätzung, dass er auch noch seinen Hut in den Ring werfen (lassen) könnte.

    Klar, den ich hatte ich ganz vergessen. Ist ja der einzige Popstar der SPD.

    Ich bin wie Felix ähnlich gespalten. Gegen die CDU sträube ich mich innerlich, weil ich mit dem C-Gerede wenig anfangen kann. Vom Politikstil ist mir Angela Merkel jedoch sehr sympathisch. In der SPD sehe ich keine programmatische Vision. Auf vielen Gebieten wurden die Sozis von den Schwarzen mittlerweile links überholt (Menschenrechtsdebatte, Familienpolitik). Bleiben für mich nur die Gelben, aber die sind halt ne One-Man-Show im Augenblick.
    Schwarz-Grün hätte auch mal was, aber dafür müsste man erst mal einen Testballon auf Landesebene starten lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (11. Oktober 2007 um 09:46)

  • Es ist doch egal, wer gegen Merkel verliert ...
    Wenn ich als SPD-Mensch Kanzler werden wollen würde, würde ich mich noch nicht verheizen lassen. Der Schröder hat das doch richtig gemacht, erst mal Lafontaine und Scharping verschlissen, erst als das Volk richtig CDU und Helmut-müde war, ist er angetreten.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Letztendlich denke ich, dass es egal sein wird, wer Kanzlerkandidat der SPD sein wird - denn vermutlich wird derjenige eine Niederlage bei der Bundestagswahl einfahren. Und im Zweifelsfall verbaut man sich mit so einer Niederlage auch die Kandidatur bei der übernächsten Wahl. Daher schließe ich Gabriel erstmal aus, der ist clever genug, bis zum nächsten mal zu warten.

    Ich sehe die SPD auf jeden Fall in der Verlierer-Rolle, egal wer gegen Angie antritt...

  • Im Moment hätte wohl nur einer eine ganz geringe Chance und das wäre der Alt-Kanzler Schröder! Würden wenigstens prickelnde Rededuelle werden... :D

  • Ich sehe auch Wowereit vor Steinbrück bei der SPD für die nächste Wahl. Der Klügere von beiden wartet allerdings noch mindestens eine Amtszeit. Die Deutschen tendieren doch eher zu einer Wiederwahl, wenn ich mir die Anzahl der Abwahlen nach der ersten Amtszeit anschaue. Selbst Kiesinger hatte ja eigentlich die meisten Wähler auf seiner Seite.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Gestern in "Neues aus der Anstalt", der monatlichen Satiresendung(!) des ZDF(!) (ja, sowas gibt es!), wurden zwei mögliche Wahlslogans für die SPD geboren. Einen davon habe ich gleich mal in meine Signatur übernommen.

    1) "Ohne uns wäre es schlimmer - deshalb SPD"
    2) "Ich wähle Kurt Beck - aus Mitleid!"

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (17. Oktober 2007 um 17:22)

  • Den Thread kann man ja jetzt wieder aus der Mottenkiste rauskramen. Auf jeden Fall ist bei der SPD Bewegung drin...

    Gerade im Newsticker gefunden:

    Zitat


    SWR: Beck tritt als SPD-Chef zurück Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck tritt nach Informationen des Südwestrundfunks völlig überraschend zurück. Das verlautete aus SPD-Kreisen, meldete der Sender. In Werder bei Potsdam lief parallel dazu eine SPD-Führungsklausur. Die engste Spitze um Beck, seinen Stellvertreter, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, und Bundestagsfraktionschef Peter Struck hatte sich zuvor zu separaten Beratungen in ein nahegelegenes Privathaus zurückgezogen. Auf der Klausur soll Steinmeier als SPD-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2009 ausgerufen werden

  • Dürfte doch viele freuen ... jetzt ist der Weg für die SPD unter Darsteller Münte endgültig frei für eine Light-Variante der CDU.

    Konsequenterweise sollten sie sich dann aber auch umbenennen.

    Einmal editiert, zuletzt von nadiner (7. September 2008 um 14:18)

    • Offizieller Beitrag

    Beck ist definitiv zurückgetreten, Steinmeier führt die SPD interimsmäßig bis zur Wahl eines neuen Vorsitzenden. Außerdem wird Steinmeier als Kanzler kandidieren.

    Das teilte er in einer Rundmail gerade mit. Mir kamen die Tränen der Rührung, als ich gelesen habe, was Steinmeier gespürt und empfunden hat bei dieser Entscheidung ... ;)

  • Tja, dem einem kommen ironischerweise die Tränen :D und andere wiederum bekommen bei dieser Heuchelei einen nicht enden wollenden Brechreiz ... aber so ist das Leben heutzutage. Ich warte jetzt nur noch auf die Rückkehr des Pipeline-Managers...

  • Interessant das der Steinmeier seinen Kopf hinhält un die Wahlschlappe 09 auf seine Kappe nimmt. Ich hätte vermutet den pol. Tod bewahrt er sich noch etwas auf.

    Das Problem, das ich ich Innenpolitisch derzeit sehe, ist das die CDU sich derzeit alles erlauben kann solange die SPD sich mit jeder Aktion weiter in die scheiße reitet.

    Frau Dr. Merkel hat gerade erst im Zuge der Georgien-Farce zu verstehen gegeben das sie mit ihrem Job hoffnungslos überfordert ist und offensichtlich nicht weiß wovon sie spricht. Ich kann mich nicht ohne nachzudenken vor die Kameras stellen und die Position eines Bernard Kouchners unreflektiert lobpreisen. Offensichtlich sind ihre Experten auch alles andere als fit. Die Frau mahnt den Kreml öffentlich ab gegen geltendes Völkerrecht verstoßen zu haben (was im übrigen nicht stimmt) und ist selbst keinen deut besser.

    (Zur Legitimation respektive Durchsetzbarkeit des Völkerrechts sei ironischerweise kurz auf den bellum iustum verwiesen. :lol: )

    Nehmen wir Abchasien. Seit dem Tag 1992 als die georgischstämmige Bevölkerung dort seine Nachbarn, die Abchasen, verrät und mordet ist der "Staat" völkerrechtlich da. Es sind alle völkerrechtlichen Anforderungen gewahrt. Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt (denn in Abchasien haben wir lediglich eine russische Peace-Keeping Truppe, von der UN gestellt, die lediglich unterstützt).
    Was gibt es hier nicht anzuerkennen lieber Westen? Beim Kosovo hat es doch auch prima geklappt. Dazu sei kurz erwähnt das der Kosovo keine Staatsgewalt besitzt, denn hier übt die UNO kommissarisch die gesamte Gewalt aus. Der Kosovo ist folglich kein Staat im so häufig zitierten völkerrechtlichen Sinn.
    Die Lage in Südossetien müsste man freilich etwas anders beurteilen, allerdings ist fraglich ob den Menschen dort zuzumuten ist zu einem (georgischen) Staat zu gehören in dem unter dem Deckmantel von Neoliberalistischer Demokratie (ja auf dem Papier) im Jahre 2007 der Notstand für 15 Tage erklärt werden kann damit der Diktator Sakashwili die pol. Opposition ermorden lassen kann.

    Wieder zurück zur SPD. All dies zeigt, dass sie selbst geld-scheißende Esel in jedem Haushalt verteilen könnten. Die Partei ist so zersplittert und hat derartige Imageprobleme das diese ganzen Fehler (und das war außenpolitisch sowie wirtschaftlich mal riesen murks) der Bundeskanzlerin nicht einmal in der seriösen Tagespresse aufgegriffen wurden.

    Für die nächste Wahl wird es wohl relativ sicher auf Schwarz-Gelb hinaus laufen. Ich persönlich würde mir fast schon Jamaika wünschen, da die beiden kleinen dann mehr Einfluss in der Regierungsarbeit haben und den ein oder anderen Vorstoß eindämmen können. Wäre für mich persönlich ein erträglicher Kompromiss bis wir wieder normale Zustände haben und von annähernd gleichstarken Volksparteien ausgehen können, die dann gegenseitig mehr Einfluss nehmen können.

    Zitat

    Original von Zwetschge Äh hast du den Artikel gelesen und verstanden? Dein Beitrag kommt rüber, als sollen die Fördergelder zu Gunsten der Kernkraft gekürzt werden.