Kerner bricht Gespräch mit Herman ab

Eigentlich ist es Zeitverschwendung, über Eva Hermanns wirre Ausführungen zu diskutieren.

Zitat

„...das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, ...aber es ist damals….“

Also, auf den Nationalsozialismus folgte direkt die 68er-Bewegung????
Die 68er waren eine grausame Zeit????
Wer war der völlig durchgeknallte, hochgefährliche Politiker der 68er?????
Was meint sie mit "damals"???

Eviblondie wird jetzt von Talkshow zu Talkshow weitergereicht und promotet ihr Buch. Deutschland regt sich über sie auf und sie freut sich, wenn sie ihre Kontoauszüge liest. Herr Kerner freut sich auch, denn solche Shows bringen Quote.

Snuffmaster hat ja schon geschrieben, dass Hitler die Autobahnen nicht gebaut hat. Richtig, denn die erste Autobahn, die von Köln nach Bonn führt und auch heute noch existiert, wurde im Frühjahr 1932 eröffnet, also etliche Monate vor der Machtübernahme. Die Pläne für die übrigen Autobahnen gab es auch schon lange vor der Machtübernahme, oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Nazis das Autobahnnetz innerhalb von sechs Jahren vonn 1933 bis 1939 geplant UND gebaut haben????

Nächstes Märchen: Die Nazis haben die Arbeitslosen von der Straße geholt und die Wirtschaft wieder in Gang gebracht. Gut, es wurden viele Leute für den Autobahnbau gebraucht, aber die Autobahnen wurden ja schon vor 1933 geplant (siehe oben).

Weiter wurden viele Leute in der Rüstungsindustrie beschäftigt. Dies verringert zwar die Arbeitslosenzahl, heizt jedoch die Inflation an. Warum? Hierzu ein paar volkswirtschaftliche Erläuterungen: Die Geldscheine in unserem Portemonnaie und unsere Bankguthaben haben nur dadurch einen Wert, weil wir uns davon etwas kaufen können, was andere gemacht haben. Wenn wir für die Geldscheine nichts bekommen könnten, wären sie nur bedrucktes Papier. Arbeiter, die z.B. einen Panzer montieren, erhalten "Geld" für etwas, was andere nicht kaufen können. Je mehr Panzer gebaut werden, desto mehr "Geld" ist im Umlauf, ohne, das eine entsprechende Menge Konsumgüter oder -leistungen davon gekauft werden können. Es kommt also immer mehr "bedrucktes Papier" in den Umlauf, für das man sich immer weniger kaufen kann. Das nach 1945 schließlich massenhaft wertlose Reichsmarkscheine im Umlauf waren, ist auch ein Verdienst der Wirtschaftspolitik der Nazis.

*Ironiemodus ein* Damals war nicht alles schlecht: Die Drucker waren nicht mehr arbeitslos, denn sie wurden zum Gelddrucken gebraucht. *Ironiemodus aus*

Ich habe alles sehr verkürzt dargestellt, aber über dieses Thema sind schon viele Bücher geschrieben worden.

Gruß Flevo

Nicht nur die Drucker, Flevo.

Hier in der Mandantschaft hatte man mal mit einem Unternehmer zu tun. Dessen Erklärung für die gute finanzielle Lage war: Meine Großeltern hatten eine Textilfabrik zur damaligen Zeit und kamen mit der Produktion von Fahnen und Wimpeln gar nicht nach.

Mit dem durchgeknallten Politiker meinte Evchen schon den Adolf und keinen 68er und mit "dieser grausamen Zeit" auch 33-45.

Also ich hatte es auch so verstanden, dass die Nazis das Konservative abgeschafft haben, und die 68er den Rest dazu beigetragen haben, die konservative Familie abzuschaffen. Unter den Nazis waren die Frauen nur Gebärmaschinen, verpflichtet für die Familie da zu sein, und unter der 68er hieß es dann Freiheit für Frauen, ohne für die Familie da zu sein. Ich hatte das Gefühl, ihr geht es darum, dass jedes Kind einen Grippenplatz bekommen soll, und die Frau frei wählen darf, ob sie arbeiten geht oder beim Kind bleibt. Und sie vertritt halt das alte konservative, dass die Frau dann bei dem Kind bleibt. Ich habe mir das Interview jetzt schon 2 mal angeschaut.
Das sie auf Nazis kommt, ist nicht ganz ihr verschulden, sondern sie wird auch sehr gedrängt. Bei dem versuch sich zu befreien, gerät sie aber immer tiefer rein. Was sie eventuell positiv an der Nazizeit sieht, ist der Stand der Familie generell...

Aber ich kann auch alles bei dem Kaudawelsch falsch verstanden haben...

Zitat

Original von Snuffmaster
Also ich hatte es auch so verstanden, dass die Nazis das Konservative abgeschafft haben, und die 68er den Rest dazu beigetragen haben, die konservative Familie abzuschaffen. Unter den Nazis waren die Frauen nur Gebärmaschinen, verpflichtet für die Familie da zu sein, und unter der 68er hieß es dann Freiheit für Frauen, ohne für die Familie da zu sein. Ich hatte das Gefühl, ihr geht es darum, dass jedes Kind einen Grippenplatz bekommen soll, und die Frau frei wählen darf, ob sie arbeiten geht oder beim Kind bleibt. Und sie vertritt halt das alte konservative, dass die Frau dann bei dem Kind bleibt. Ich habe mir das Interview jetzt schon 2 mal angeschaut.
Das sie auf Nazis kommt, ist nicht ganz ihr verschulden, sondern sie wird auch sehr gedrängt. Bei dem versuch sich zu befreien, gerät sie aber immer tiefer rein. Was sie eventuell positiv an der Nazizeit sieht, ist der Stand der Familie generell...

Aber ich kann auch alles bei dem Kaudawelsch falsch verstanden haben...

so ähnlich kam es auch bei mir an..

allerdings wünscht sie sich offenbar, dass das Geld, was für einen Krippenplatz ausgegeben wird (1000 Euro, die die Kommune zahlen muss, erwähnte sie in einem Nebensatz), wahlweise direkt an die Familie geht, damit die Mutter (Bindungsphase in den 1. 3 Jahren etc) zuhause bleiben kann (und um politisch korrekt zu sein: oder auch der Vater).

Also kein Abschieben der Kleinkinder (0-3) wegen wirtschaftlicher Zwänge, sondern Ausstatten der Familien mit ausreichend Moneten.

Zitat

Original von Olaf

Also kein Abschieben der Kleinkinder (0-3) wegen wirtschaftlicher Zwänge, sondern Ausstatten der Familien mit ausreichend Moneten.

...was ja nun extrem vernünftig wäre, im Spätkapitalismus (vulgo : freie/soziale Marktwirtschaft) aber unerwünscht ist... und damit kommen wir der Funktion des Affentheaters näher: auf ein eher einfach strukturiertes Blondhaar mit Öffentlichkeitswirksamkeit wird eingedroschen, weil es sich anbietet, mit ihr und ihren ganzen Ungeschicklichkeiten auch die unerwünschten vernünftigen Überlegungen zu versenken.

Zitat

Original von tausendfeuer
...was ja nun extrem vernünftig wäre, im Spätkapitalismus (vulgo : freie/soziale Marktwirtschaft) aber unerwünscht ist... und damit kommen wir der Funktion des Affentheaters näher: auf ein eher einfach strukturiertes Blondhaar mit Öffentlichkeitswirksamkeit wird eingedroschen, weil es sich anbietet, mit ihr und ihren ganzen Ungeschicklichkeiten auch die unerwünschten vernünftigen Überlegungen zu versenken.

jenau.... aber nicht dass Du sagst, es gebe sowas wie Gleichstrom bei den Medien...

ich doch nich...niemals... keinesfalls....wie kommsse dadrauf....

Wir haben eine völlig unabhängige und kritische Journalisterei.... die schrrreiben und senden die Wahrrheit und nichts als die Wahrrheit ...völlig unabhängig von Anzeigen und Werbeeinnahmen und ohne Rücksicht auf sinkende Quoten und Auflagen. Jawoll.

aber ohne Ironie: Teile der Presse vor allem bei der schreibenden Zunft nehmen ihren Auftrag als vierte Gewalt noch ernst.

Mich wundert es das hier noch niemand Hermans Vorwurf der "gleichgeschalteten Presse" thematisiert hat.

Mich nicht.

Zitat

Original von tausendfeuer

...was ja nun extrem vernünftig wäre, im Spätkapitalismus (vulgo : freie/soziale Marktwirtschaft) aber unerwünscht ist... und damit kommen wir der Funktion des Affentheaters näher: auf ein eher einfach strukturiertes Blondhaar mit Öffentlichkeitswirksamkeit wird eingedroschen, weil es sich anbietet, mit ihr und ihren ganzen Ungeschicklichkeiten auch die unerwünschten vernünftigen Überlegungen zu versenken.

Ob das extrem vernünftig ist, hängt von den jeweiligen Eltern ab. Es ist mit Sicherheit extrem vernünftig, liebevolle Eltern mit geringem Einkommen (oder arbeitslos) finanziell zu unterstützen. Bei Barauszahlung besteht aber die Gefahr, dass Papa oder Mama das staatliche Geld z.B. in Alkohol umsetzen.

@ tausendfeuer

vielleicht habe ich Dich ja falsch verstanden, aber ich muss Dir widersprechen. Für die Betriebe ist es gut, wenn Leute mit wenig Geld staatlich unterstützt werden. Je geringer das zur Verfügung stehende Geld, desto höher ist der Prozentsatz, der für Konsum ausgegeben wird. Nicht umsonst sind die Aldi-Brüder die reichsten Deutschen.

Gruß Flevo

Flevo

Du hast recht, was die Unterstützung gering Verdienender angeht, dass ist immer auch Wirtschaftsförderung. Ich wollte allerdings da differenzieren:

Man kann Familien direkt unterstützen, etwa mit ausreichendem Kindergeld, Bürgergeld, etc),mit der Folge, dass ein Elternteil zuhause bleiben kann und sich um die Famille kümmert.

Oder man schafft Betreuungsplätze und sorgt dafür, daß nur Erwachsene die dem Arbeitsmarkt real (zumeist mit Minimallohn und Steuerklasse 5) oder als lohndämpfende Reserve (Harz 4) zur Verfügung stehen zu dem notwendigsten Geld kommen.

Zitat

Original von Ronaldo
[quote]Original von Outsider81
Mich wundert es das hier noch niemand Hermans Vorwurf der "gleichgeschalteten Presse" thematisiert hat.

"Freie Presse" ist ein Oxymoron.

Sicherlich ist die Presse von zuvielen Faktoren abhänig (Auflagen, Quote etc.) um sie als wirklich frei bezeichnen zu können, aber die Ausdrucksweise "Gleichgeschaltet" ist für mich absolut !!!

Zitat

Original von Flevo

Ob das extrem vernünftig ist, hängt von den jeweiligen Eltern ab. Es ist mit Sicherheit extrem vernünftig, liebevolle Eltern mit geringem Einkommen (oder arbeitslos) finanziell zu unterstützen. Bei Barauszahlung besteht aber die Gefahr, dass Papa oder Mama das staatliche Geld z.B. in Alkohol umsetzen.

Aus der Blödzeitung haste das nicht zufällig!? Und wenn auf eigenen Mist gewachsen, dann bitte neben dem besagten Alkohol Kaffee, Zigaretten, Chips etc. nicht vergessen und vollständigkeitshalber mit erwähnen, so dass zumindest ein Großteil der Klischees bedient ist.

Zitat

Original von nadiner

Aus der Blödzeitung haste das nicht zufällig!? Und wenn auf eigenen Mist gewachsen, dann bitte neben dem besagten Alkohol Kaffee, Zigaretten, Chips etc. nicht vergessen und vollständigkeitshalber mit erwähnen, so dass zumindest ein Großteil der Klischees bedient ist.

Nein, weil ich die Blöd- und die Weltzeitung normalerweise nicht lese. Und wenn Du das, was Du von mir zitiert hast, komplett liest, merkst Du, dass ich zwei Extreme gegenübergestellt habe. Das zweite Extrem, was Dir so übel aufgestoßen ist, gibt es leider auch. Eine mit meiner Frau befreundete Sonderschullehrerin hat da schon einiges erzählt, was sie bei Elternbesuchen erlebt hat.

Tausendfeuer hat es bereits gesagt: Es gibt keine Ideallösung. Egal, ob man finanzschwachen Eltern Geld ODER kostenlose Betreuungsplätze gibt, beides hat Vor- und Nachteile.

Gruß Flevo

Zitat

Original von Outsider81

"Freie Presse" ist ein Oxymoron.

Sicherlich ist die Presse von zuvielen Faktoren abhänig (Auflagen, Quote etc.) um sie als wirklich frei bezeichnen zu können, aber die Ausdrucksweise "Gleichgeschaltet" ist für mich absolut !!!

Russische Verhältnisse haben wir wohl in momentan Deutschland nicht, da hast du recht Ronald spielte auch eher auf einen Insider an...

Flevo: Ich bevorzuge eindeutig die Lösung: Geld in die Familien.Viele Erziehungsprobleme sind m.E. eher Finanzprobleme. Es ist für Leute, die die Erfahrung nicht gemacht haben, nicht nachvollziehbar, wie grausam sich finanzielle Nöte auf zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken können. Angst essen Seele auf.

Zitat

wie grausam sich finanzielle Nöte auf zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken können. Angst essen Seele auf.

...und deshalb ist in solche Familien kein Kindergeld oder sonstige kindbezogene Zuschüsse in bar zu geben !!

Es wird doch keiner glauben das in solchen Problemfamilien das Kindergeld für Bücher ausgegeben wird.Wenn es noch halbwegs gut läuft,wird damit das Premiere Abo bezahlt....
Vorlaut

Zitat

Original von vorlaut
...und deshalb ist in solche Familien kein Kindergeld oder sonstige kindbezogene Zuschüsse in bar zu geben !!

Es wird doch keiner glauben das in solchen Problemfamilien das Kindergeld für Bücher ausgegeben wird.Wenn es noch halbwegs gut läuft,wird damit das Premiere Abo bezahlt....
Vorlaut

"Vorurteile sind wie ein Blumenstrauß, den man wenigstens von Zeit zu Zeit neu arrangieren sollte."

Ich habe in den letzten 5 Wochen wegen meines Praktikums an einer Schule für Verhaltensauffällige Kinder viele von diesen "Problemfamilien" kennengelernt und natürlich gibt es auch diese Familien, die das Geld eher für vieles andere als für Bücher o.ä. ausgeben würden, aber es gibt genauso viele Familien, die sich wirklich bemühen und auch wirklich wollen und bei denen wäre ich mir sicher, dass sie dieses Geld auch vernünftig investieren würden. Pauschalisierungen bringen hier, wie auch in vielen anderen Fällen überhaupt nichts.

Ich muß für meine Sozialstudien nur durch die Slums meiner Heimatstadt gehen.Am Besten an einem lauen Sommerabend,so gegen acht Uhr abends ..
Aber Achtung...nicht auf die leeren,umherrollenden Bierflaschen treten......

Zitat

die das Geld eher für vieles andere als für Bücher o.ä. ausgeben würden, aber es gibt genauso viele Familien, die sich wirklich bemühen und auch wirklich wollen

..und aus genau siesem Grund gibt es Gutscheine Bons oder wie auch immer...nur eben kein Bargeld...

Die Einen werden die Gutscheine sowieso für den angegebenen Zweck verwenden und die Anderen müssen das dann tun...
Somit wäre doch beiden Parteien geholfen........
...und wir bräuchten uns nicht streiten ,ob das Gute oder das Schlechte im Menschen überwiegt...
Vorlaut