Heristo/Stockmeyer 'übernimmt' den TBV ProVital Lemgo

  • Zitat

    Original von ctproud
    Dann heisst Deutschland auch demnächst Provital-Republik Deutschland.

    Das war keine auf die Zukunft bezogene Aussage, sondern Realität. Immer weniger Leute beteiligen sich an einer Wahl/Abstimmung und beschweren sich danach noch, daß das Resultat davon scheiße ist. Entweder akzeptiere ich so etwas dann weitgehend, oder man geht wählen/abstimmen. Danach kann ich mich immer noch beschweren.
    Die, die in der Regel am lautesten gegen Kommerz schreien, tun aber formal am wenigsten um diesen zu verhindern. Daher ist das auch meistens nur Stimmungsmache und keine konstruktive Kritik. Für eine ordentliche Kritik muß man aber auch etwas mehr überlegen und verstehen, als wenn man auf Bildzeitungsniveau herumplärrt. Überlegungen wie: "Hallennamenssponsoring=schlecht", "Trikotwerbung=gut", "Fernsehvertrag=gut, aber nur mit Abendspielen" bringen sowohl anderen Fans/Zuschauern als auch den Verantwortlichen nichts.

  • Zitat

    Original von jochenj
    Das war keine auf die Zukunft bezogene Aussage, sondern Realität. Immer weniger Leute beteiligen sich an einer Wahl/Abstimmung und beschweren sich danach noch, daß das Resultat davon scheiße ist. Entweder akzeptiere ich so etwas dann weitgehend, oder man geht wählen/abstimmen. Danach kann ich mich immer noch beschweren.


    Bei Wahlen muss man sich aber schon fragen, ob es Sinn macht, sich zwischen Not und Elend zu entscheiden... Meiner Ansicht nach müsste mehr gewürdigt werden, dass es Leute gibt, die mit keiner Möglichkeit zufrieden sind. Bei "Stimme ungültig" geht das unter. Stattdessen würde mir vorschweben, ein "Ich wähle nicht" auf dem Stimmzettel unterzubringen. Der entsprechende Prozentsatz an Stühlen wird im Parlament dann einfach frei gelassen.

    Zitat

    Original von jochenj
    Die, die in der Regel am lautesten gegen Kommerz schreien, tun aber formal am wenigsten um diesen zu verhindern. Daher ist das auch meistens nur Stimmungsmache und keine konstruktive Kritik. Für eine ordentliche Kritik muß man aber auch etwas mehr überlegen und verstehen, als wenn man auf Bildzeitungsniveau herumplärrt. Überlegungen wie: "Hallennamenssponsoring=schlecht", "Trikotwerbung=gut", "Fernsehvertrag=gut, aber nur mit Abendspielen" bringen sowohl anderen Fans/Zuschauern als auch den Verantwortlichen nichts.


    Da frage ich mich schon seit längerem: ich habe in der Vergangenheit gehört
    - dass der Handball in die grossen Städte muss
    - und häufiger ins Fernsehen,
    - dass es wichtig ist, mehr Sponsoren zum Handball zu Bringen
    usw.
    Das brächte den Handball weiter.

    Ich weiss nur nicht, was daran den Handball wirklich weiterbringt. In den 90ern haben die Spitzenklubs weitaus häufiger verloren als jetzt. Tolle Spielzüge gab es da genauso. Besser ist es nur für die Spieler geworden, die verdienen jetzt durchschnittlich wahrscheinlich einiges mehr an Kohle. Ob das auch für die Nicht-Top-Spieler gilt, weiß ich aber nicht.

    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Zitat

    Original von ctproud
    Bei Wahlen muss man sich aber schon fragen, ob es Sinn macht, sich zwischen Not und Elend zu entscheiden... Meiner Ansicht nach müsste mehr gewürdigt werden, dass es Leute gibt, die mit keiner Möglichkeit zufrieden sind. Bei "Stimme ungültig" geht das unter. Stattdessen würde mir vorschweben, ein "Ich wähle nicht" auf dem Stimmzettel unterzubringen. Der entsprechende Prozentsatz an Stühlen wird im Parlament dann einfach frei gelassen.

    Aber selbst mit Enthaltungen dürfte sich da kaum was ändern. Das ist aber auch ein allgemeines Problem einer Demokratie mit zweistelliger Wählermillionen, kein Problem der deutschen Politik. Sicherlich sollten Politiker oder auch Vereinsvorstände sich bewußt sein, daß sie für eine niedrige Wahlbeteiligung mitverantwortlich sind, daß aber alles nur auf die Politik zu schieben.

    Zitat


    Ich weiss nur nicht, was daran den Handball wirklich weiterbringt. In den 90ern haben die Spitzenklubs weitaus häufiger verloren als jetzt. Tolle Spielzüge gab es da genauso. Besser ist es nur für die Spieler geworden, die verdienen jetzt durchschnittlich wahrscheinlich einiges mehr an Kohle. Ob das auch für die Nicht-Top-Spieler gilt, weiß ich aber nicht.

    Also ich find schon die sportliche Qualität top bzw. besser. Zwar hab ich auch noch kein Spiel aus der alten Zeit gesehen, aber wenn ich an die Spiele von vor 10 Jahren denke, vermiße ich ausser meinem damaligen Lieblingsclub (Niederwürzbach) nichts. Neuere Hallen finde ich ebenfalls besser, wobei das keine Riesenhallen sein müssen, sondern auch solche wie das Euregium in Nordhorn. Das sorgt auch in der Tendenz dafür, daß alles etwas professioneller ist und nicht rumgewurschtelt wird. Das ist für mich eigentlich das größte Plus in der Entwicklung.

    Einmal editiert, zuletzt von jochenj (5. September 2007 um 11:36)

  • Zitat

    Original von ctproud

    Bei Wahlen muss man sich aber schon fragen, ob es Sinn macht, sich zwischen Not und Elend zu entscheiden... Meiner Ansicht nach müsste mehr gewürdigt werden, dass es Leute gibt, die mit keiner Möglichkeit zufrieden sind. Bei "Stimme ungültig" geht das unter. Stattdessen würde mir vorschweben, ein "Ich wähle nicht" auf dem Stimmzettel unterzubringen. Der entsprechende Prozentsatz an Stühlen wird im Parlament dann einfach frei gelassen.

    Bis dann
    Carsten

    Da bin ich völlig anderer Auffassung. Was wäre denn, wenn man deinen Vorschlag in die Tat umsetzen würde? Wir hätten wohl das Ergebnis, dass wir dann immer nur noch große Koalitionen haben, weil es ansonsten keine weiteren Möglichkeiten für eine Mehrheit gibt. Was machst du denn mit den Vertretern für die Sonstigen Parteien, die durch die 5%-Hürde nicht vertreten sind? Ohne Überhangmandate haben wir 598 Sitze im Parlament. Deiner Ansicht nach müssten 134 Sitze für die Nichtwähler leerbleiben. 157 (statt 213) hätte die SPD, 161 (statt 219) die CDU/CSU, 37 (statt 51) die Grünen, 45 (statt 61) die FDP und 40 (statt 54) Die Linke/PDS und 24 blieben dann für die Sonstigen (auch leer oder 5% Hürde aufheben?)

    Hinzu kommen dann noch die Überhangmandate (oder auch die abschaffen?) von denen es dank deiner freibleibenden Sitze nun ein paar mehr geben dürfte, so dass wir da mit 16 (9 SPD und 7 CDU) nicht mehr hinkommen. Die drei kleinen Partien (Grüne, FDP und Linke) bekommen also ein geringeres Gewicht, während die beiden großen Parteien dank der Überhangmandate weiter ihren Einfluss vergrößern.

    Für eine einfache Mehrheit ohne Überhangmandate braucht man 300 Sitze (oder dann doch nur 233, da die leerbleibenden Sitze ja dann nicht in die Abstimmung mit eingehen?). Schwarz-Gelb-Grün käme auf 243, die Ampelkoalition auf 239, Rot-Rot-Grün auf 234 Stimmen und Schwarz-Rot auf 318 Stimmen. Die Mathematik hinter politischen Wahlsystemen ist komplex und je nachdem, wie das System sich darstellen soll, so stellt sich auch das Wahlsystem dar. In Großbritannien gibt es z.B. nur Direktmandate. Da sieht es dementsprechend für Parteien wie Grüne, FDP und Linke entsprechend mau aus.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (5. September 2007 um 12:24)

    • Offizieller Beitrag

    Man sollte ersnthaft über eine Wahlpflicht wie in Belgien nachdenken. Dann muss wenigstens jeder zur Wahl (mit der Option, die Stimme ungültig zu machen) oder 100€ Bußgeld zahlen.

    So wird jeder gezwungen, sich Gedanken zu machen und die Parteien müssen sich auch um diejenigen Bevölkerungsgruppen kümmern, die sie wahltechnisch für irrelevant halten.

    Aber das läuft jetzt am Thema vorbei.

  • Ich finde die Idee mit den leeren Stühlen klasse. Das bedeutet nämlich, dass es weniger Abgeordnete gibt. Jeder Nichtwähler hätte also direkte Folgen für die Politiker, da müssen sie sich wieder mehr anstrengen und der Wähler hätte mehr Macht.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Zitat

    Original von kuestentanne
    Ich finde die Idee mit den leeren Stühlen klasse. Das bedeutet nämlich, dass es weniger Abgeordnete gibt. Jeder Nichtwähler hätte also direkte Folgen für die Politiker, da müssen sie sich wieder mehr anstrengen und der Wähler hätte mehr Macht.

    das bedeutet es nur, wenn du die überhangmandate abschaffst. ;) Ich wäre da eher ein Verfechter der Wahlpflicht.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Mein Gott, welche Diskussion habe ich angerichtet? :hi:

    Mit meiner launischen Bemerkung ( die sicher einen Funken Wahrheit enthält, wie jede Sage ) wollte ich lediglich einen kleinen Scherz machen.

    Ist zwar nicht uninteressant, die Diskussion, aber vielleicht doch in einem andren Fred besser aufgehoben.

    Gruß von dem, der bis jetzt noch immer wählen war, aber sich auch dann schon häufig gefragt hat, was er mit seiner Stimme angerichtet hat ... vielleicht hilft es, wenn man sich von der Legende verabschiedet, die Parteien seien die Gebärmutter sogenannter Volksvertreter, sondern sie sich eher als eine Gruppierung von Lobbyisten vorstellt ( oder, wenn ich ans rechte Spektrum denke: meinetwegen auch auch einfach als Grupierung von Idioten ).

    Wo ich ctproud zustimmen würde ist übrigens: das große Plus für den Handball, das Spiel an sich, dem Sport oder dem Zuschauer, kann ich auch nicht dadurch entdecken, was in jüngerer Vergangenheit geschehen ist. Und wird auch nicht dadurch geschehen, daß z. B. statt eines TuS Schutterwald nun RF Berlin in Liga eins sind. Letztlich kann das doch hauptsächlich nur für die Leute vor Ort von primärem Interesse sein.

    Gut, wenn mehr Geld z. B. durch größere Hallen hereinkommt, hat man meh Geld zum ausgeben - was sich z. B. darin zeigt, daß heute eher gerne mal Spieler aus Verträgen herausgekauft werden als früher ... für mich als Handballfan im Allgemeinen ( oder auch: für mich als Handballfan eines Vereines im Speziellen ) ekenne ich darin keinen Vorteil. Für mich als Spieler würde ich ihn sehr wohl sehen. Je höher der Anreiz einen Vertrag zu verlassen, desto unwichtiger die Unterschrift, die ich mal geleistet habe - ich denke, so oder so ähnlich kann man den "Nutzen der größeren Städte für die Sportart" - oder eben: höhere Etats - zusammenfassen.

    Das bitte ich jetzt nicht als Kritik oder Wertung, sonderns als ( vielleicht subjektive ) Feststellung / Wahrnehmung zu verstehen.

    In diesem Sinne: schönen Abend

    Teil 5 der Handball-Satire mit dem Titel "Wo die Bälle trudeln 2016 2017: (K)eine Strahlkraft" ist jetzt zum kostenlosen Download verfügbar.

    3 Mal editiert, zuletzt von Huhn (5. September 2007 um 22:54)

  • Ganz abwegig ist die Diskussion ja nicht. Ich habe ja bereits den Vergleich mit der Mitgliederversammlung beim TBV gezogen. Je größer Gruppen werden, die abstimmen/wählen müssen, um so einfacher wird es zu sagen "Meine Stimme bringt eh nichts". Einmal ist es der immer kleiner werdende Anteil an den Gesamtstimmen und daß in kleineren Gruppen sich gewöhnlich Leute mehr engangieren, da Nichtstun leicht auffällt.
    Und darin sehe ich auch das Problem der Kommerzdiskussion. Die, die sich am lautesten über Kommerz rumschreien, tun meistens auch nicht unbedingt was dagegen (wie z.B. Vereinumbenennung). Und falls sie doch was tun aber sie in der Minderheit sind, dann muß halt akzeptiert werden, daß das bei demokratischen Abstimmungen ist und es nicht automatisch das "Richtige" und das "Falsche" gibt.

  • hm - abgesehen davon, dass sponsorennamen im basketball mittlerweile gang und gebe sind - wäre scince city ja rein für sich betrachtet, ja kein sponsoren oder produktname

    woo woo woo - you know it, bro

  • Alli schreibt:

    Zitat

    wäre scince city ja rein für sich betrachtet, ja kein sponsoren oder produktname

    Das würde ich anders sehen, das ist bezahltes Namenssponsoring: und 'Science City' ein Produkt (aus Marketingsicht)

    Ist schon ziemlich dreist, wie da öffentliche Mittel ausgegeben werden - kann 'Jenakultur' (das als Eigenbetrieb ausgegliederte Kulturamt der Stadt Jena), dann ja bei seinen Kerrnaufgaben (z.B, VHS, Bibliotheken, Museen) dann durch höhere Nutzergebüren ja wieder 'refinanzieren' :nein: :


    Quelle: Jena Kompakt

    7 Mal editiert, zuletzt von Karl (7. September 2007 um 11:47)