Heristo/Stockmeyer 'übernimmt' den TBV ProVital Lemgo

  • Zitat

    Original von Wöller
    Alles schön und gut! Aber dann darf man sich auch nicht über die Leute aufregen, die Handball immer schon als "provinzielle Randsportart" bezeichnen


    So what! Handball ist in Deutschland eben in der Provinz beheimatet. Von den aktuellen Bundesligavereinen stammen nur die beiden Aufsteiger genuin aus Metropolregionen. Hamburg, Mannheim, Köln - alles Transferleistungen aus der "Provinz". Die Handballstädte Deutschlands heißen nunmal nicht Stuttgart, München oder Frankfurt, sondern Dankersen, Gummersbach oder Göppingen. Handball ist in Deutschland vor allem in den kleinen oder mittelgroßen Orten zu Hause. Das war schon immer so, es hat gut funktioniert und darum gibt es keinen ersichtlichen Grund, warum das zu ändern sein sollte.

    Zitat

    Original von Wöller
    und muß damit leben, daß die BuLi innerhalb kürzester Zeit eben nicht mehr die beste der Welt ist und vor allem das Niveau sinkt.


    Vor Toyota, ProVital usw. hat die Bundesliga den Gewinn von 30 Europapokalen zu verzeichnen. Zählt man den City-Cup hinzu, sind es sogar 36. Ob der derzeitig gespielte reine Tempohandball eine Niveausteigerung gegenüber Vorherigem darstellt, ist ebenfalls mal fraglich.

    Zitat

    Original von Wöller
    Man kann es gut oder schlecht finden, aber so funktionierts eben: Kommt nicht irgendwo die Kohle her und zahlen die deutschen Clubs nicht so viel Geld, gehen die Spieler halt in anderen Ländern auf Torejagd, wo dann mehr gezahlt wird.


    Wer nur wegen des Geldes spielt, kann meinetwegen da "auf Torejagd" gehen, wo der Pfeffer wächst. Dann gäbe es vielleicht auch weniger Legionäre und Söldner in der Liga. Gesundschrumpfen nennt man das woanders. Spieler in ausreichender Anzahl gab es auch früher schon. Damals lag zudem der Anteil einheimischer Spieler dezent über den heutigen 50,49% und viele kamen sogar aus der "Provinz" ihres Vereins, was eine Identifikation mit dem Verein und der Sportart für Viele sicher erleichtert hat. Heute hat der VfL Gummersbach exakt zwei Spieler mit deutschem Pass im Kader: Kevin Jahn, der frisch aus der Reserve von Magdeburg gekommen ist und den dritten Torwart Stanislaw Gorobtschuk.

    Erfolge und Niveau? Siehe oben. Gründe für die früheren Erfolge auf hohem Niveau? Eine erfolgreiche Ausbildung von Jugendlichen aus der entsprechenden Region in den Vereinen. Gründe für Erfolge in der jüngeren Zeit? Geld, Kohle, Zaster.

    Jeder kann sich aussuchen, was er ansprechender findet.

    Zitat

    Original von Wöller
    Linksideologisches Gestammel bringt uns aber sicher gar nicht weiter! :lol:


    Ich weiß nicht was das mit "linksideologischem Gestammel" zu tun haben soll (außerdem verstehe ich den Smiley nicht). Eine Entwicklung des Handballs zum reinen Produktwerbeträger á la Basketball oder Fußball muß schlichtweg verhindert werden. Das ist weder links noch sonst wie ideologisch. Es geht darum, die Glaubwürdigkeit einer Traditionssportart zu erhalten. Und dazu gehört eben auch, ihre Traditionen zu erhalten.

    Zitat

    Original von Wöller
    Wer hin geht, soll sich nicht beschweren


    Genau... mit dieser Einstellung kam man hierzulande schon immer ganz gut durch.

    so sprich nur ein wort und wir folgen dir
    egal warum egal wohin
    wir sind bedeutungslos wir sind nichts
    gib uns erloesung fuehre uns zum licht
    du kannst es haben egal was du verlangst
    wir tun alles fuer dich
    (Schweisser: "Demuth", 1996)

  • :Hail: Herecticus :Hail:

    Dem gibt's nix mehr hinzuzufügen, wunderbar geschrieben!!!

    "Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war's mir wurscht. Da hab i g'sagt: Sauft's weiter." (Max Merkel)

  • Zitat

    Handball ist in Deutschland vor allem in den kleinen oder mittelgroßen Orten zu Hause. Das war schon immer so, es hat gut funktioniert und darum gibt es keinen ersichtlichen Grund, warum das zu ändern sein sollte.

    Zitat

    Vor Toyota, ProVital usw. hat die Bundesliga den Gewinn von 30 Europapokalen zu verzeichnen.

    Die Zeiten haben sich eben geändert.

    Zitat

    Wer nur wegen des Geldes spielt, kann meinetwegen da "auf Torejagd" gehen, wo der Pfeffer wächst.

    Deinetwegen vielleicht schon. Aber die Zuschauerzahlen zeigen, daß die Mehrheit das wohl anders sieht.

    Zitat

    Eine erfolgreiche Ausbildung von Jugendlichen aus der entsprechenden Region in den Vereinen.

    Dafür braucht man heute leider viel Kohle. Womit wir wieder beim Thema wären...

    Zitat

    Es geht darum, die Glaubwürdigkeit einer Traditionssportart zu erhalten. Und dazu gehört eben auch, ihre Traditionen zu erhalten.

    Wenn man es nicht schafft Tradition und Moderne zu verbinden, tritt man auf der Stelle und das bedeutet mittelfristig Rückschritt.

    Zitat

    Ich weiß nicht was das mit "linksideologischem Gestammel" zu tun haben soll (außerdem verstehe ich den Smiley nicht).

    Der Smiley sollte zeigen, daß ich das "linksideologisch" nicht sooo ganz ernst meinte.

    Bei der folgenden Äußerung und der gesamten Reaktion von Dir, merke ich dann aber, daß ich gar nicht so sehr falsch liege:


    Zitat

    Genau... mit dieser Einstellung kam man hierzulande schon immer ganz gut durch.

    Genau, mit Entscheidungen des Einzelnen und Steuerung über "Angebot und Nachfrage" lassen sich -zumindest- solche Dinge ganz vernünftig regeln. Oder möchtest Du "von oben" den Sport regulieren und dessen Ein- und Ausgaben quasi auf Funktionärsebene regeln. Das hatten wir ja schon mal.

    Aber ich denke die Diskussion würde an dieser Stelle zu weit führen.

    Es bleibt dabei: Vereine sind mittlerweile Wirtschaftsunternehmen und die handeln eben auch wirtschaftlich. Und wenn damit Kohle verdient werden kann, pumpen die auch Geld in Ihre eigene Jugendarbeit.
    Die Zeiten in denen Spieler beim z.B.:VfL "für´n Appel und ein Ei" spielten, weil es der VfL war und wo aus allen Teilen der Region Spieler hin pilgerten, um auch dort zu spielen, sind nun mal vorbei.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wöller (29. August 2007 um 13:28)

  • Zitat

    Original von Hereticus
    Heute hat der VfL Gummersbach exakt zwei Spieler mit deutschem Pass im Kader: Kevin Jahn, der frisch aus der Reserve von Magdeburg gekommen ist und den dritten Torwart Stanislaw Gorobtschuk.

    Nun unterschlägst du aber die gefährliche Tegeler Flügelzange mit Robin Teppich und Adrian Rother ;) (auch wenn diese nur den Weggang von Wiegert, sowie die Verletzung von Zrnic kompensieren)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Hier noch eine interessante Zahl aus der heutigen Neuen Westfäischen, die in recht kleiner Aufmachung deskriptiv/positiv (keinerlei Problematisierung - war von dem Blättchen aber auch nicht zu erwarten) von den weitreichenden Änderungen berichtet:

    Zitat

    Durch eine Aufstockung ihrer Kommanditeinlage um 1.565.200 Euro ist die Heristo AG neuer Hauptgesellschafter des TBV

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (29. August 2007 um 15:08)


  • Bis jetzt hat sich ja noch kein Lemgoer hier geäußert ... nu ja, dann will ich mal:

    In der Presse hat man zum ersten Mal am Samstag 25.8.07, etwas davon gelesen ( regionaler Sportteil der LZ, die wiederum der lippische Ableger der NW ist ). ( Übrigens durchaus etwas, was meine Vorfreude auf das erste Heimspiel relativiert hat ... hatte überlegt ob ich das Samstag vormittag hier noch poste, habe mich aber lieber mit Produkten des vorherigen Hauptsponsors Herforder zu trösten versucht, weil mich das Thema ziemlich genervt hat ... ).

    Im Forum des TBV Lemgo las man von dem einen oder anderen User im Juni/Juli bereits entsprechende Andeutungen ( habe ich persönlich seinerzeit nicht sonderlich ernst genommen ).

    Also, wenn man mich persönlich fragt:
    Ich pfeife auf die Bezeichnung TBV ProVital ... mir vergeht die eigene Vitalität dort stückweise ...

    Bedenklicher als das aber finde ich, daß tatsächlich der Beirat scheinbar mehrheitlich von Heristo-Leuten "besetzt" wird ... dann noch jemand aus der Weber-Familie ... immerhin, mit Reimann und Röpke doch noch ein paar Überlebende ...

    Bis jetzt ist mir wissentlich noch nichts von Heristo in meinem Einkaufskorb gelandet - in Zukunft werde ich drauf achten, daß es dabei bleibt. ( mache ich grundsätzlich so: je penetranter ich Werbebemühungen finde, desto eher erwäge ich den Kauf von Konkurrenzprodukten ... ich bin übrigens beruflich stark mit 'Kundenbindung' beschäftigt, vielleicht liegt es daran ... )

    Mich nervt dieser "Marketinghype". Egal, ob nun der TBV oder ein anderer Verein den "Vorreiter" gibt ( aus meiner sicht: bedauerlicherweise ist es der TBV ), die positiven Effekte des sogenannten WM-Booms können dieses meines Erachtens nicht sein ... ebenso wenig eine Zersplitterung der Spieltage auf x-beliebige Wochentage oder auf ( für mich, mag allerdings mein persönliches Problem sein ) zweitklassige Samstag-Nachmittag-Termine ...

    Hätte nichts dagegen, wenn die HBL Statuten diesen Plan der Umbenunnung verhindern würden.

    Klar, der TBV wird für einen Lemgoer Fan der TBV bleiben. Sticheleien wie z. B. "Fleichwurst-Betriebsmannschaft" wird man in Kauf nehmen müssen ( kann ich auch niemanden verübeln ... )

    Insgesamt kann ich mich hier den Ausführungen von Hereticus durchaus anschließen.

    P.S.: Jajaja, ich weiß ... die Zeiten haben sich geändert ... Professionalität etc pp ... weiß ich alles ... verfüge auch durchaus über betriebs- und volkswirtschaftliche Grundkenntnisse ... dennoch müssen mir nicht alle Entwicklungen gefallen ...

    Teil 5 der Handball-Satire mit dem Titel "Wo die Bälle trudeln 2016 2017: (K)eine Strahlkraft" ist jetzt zum kostenlosen Download verfügbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Huhn (29. August 2007 um 16:29)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Lord Vader
    Habe ich mir das falsch gemerkt, oder ist in den Lizenzbedingungen nicht vorgeschrieben, dass der Mehrheitsgesellschafter der Spielbetriebsgesellschaft ein Verein sein muss ?

    Ich kann es im Moment gerade nicht nachschlagen. Aber ich meine, der Verein (Lizenzinhaber) muss nicht Mehrheitsgesellschafter sein, sondern wesentliche Mitspracherechte (Vetorecht) haben. Meines Wissens sollten bspw. 25,1% mit entsprechenden Rechten ausreichend sein.

    • Offizieller Beitrag

    25,1% stimmt schon. Über 50% muss der Verein nur haben, wenn die Lizenz nicht bei ihm liegt.

    @ Ali: Das Grundgesetz gilt nur im Verhältnis Bürger - Staat, nicht zwischen Vereinen (also quasi Privatleuten), wie HBL und deren Mitglieder sind.

  • Die Werberichtlinie bezieht sich allerdings auf dem offiziellen Namen hinzugeführte Sponsorennamen. Der TBV will aber ja sogar den Vereinsnamen offiziell ändern, was die HBL so nicht verhindern könnte. Einzig wie beim DFB z.B. könnte der DHB verbieten, daß Mitgliedsvereine des DHB Sponsorenzusätze in den offiziellen Vereinsnamen aufnehmen. Wenn der Verein offiziell Provital als Namensbestanteil hat, dann dürfte das nicht gegen die Werberichtlinie verstoßen.

    Zum Thema Mehrheitsgesellschafter:
    Die Spielbetriebsgesellschafts ist eine GmbH & Co.KG. Die besteht aus einer Vollhafter-GmbH (TBV Lemgo Handball-Bundesliga Spielbetriebs- und Marketing Verwaltungs-GmbH) und haftungsbeschränkten Kommanditisten. Der Vollhafter hat wesentlich mehr Entscheidungsmacht als die Kommanditisten und ist bei Sportgesellschaften in der Regel auch der Verein als Alleingesellschafter der GmbH. Private Sponsoren oder andere Gönner halten Kommanditanteile. die Mehrheitsregel ist daher eigentlich nur auf die Vollhafter-GmbH (Pendant zum Fussball ist Dortmund, bei denen der Verein weiterhin 100% der Vollhafter-GmbH aber nur noch 7% der Kommanditanteile bzw. Aktien hält). Die Kapitalmehrheit durch Heristo bezieht sich beim TBV aber nur auf den Kommanditistenanteil und hat somit keine Auswirkung auf die Durchgriffsmacht des Vereins über die GmbH.
    Bei anderen Vereinen wurde direkt eine reine GmbH gewählt (z.B. Magdeburg, Gummersbach), bei denen eine Kapitalmehrheit auch in der Regel eine Stimmenmehrheit bedeutet.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von jochenj
    Die Werberichtlinie bezieht sich allerdings auf dem offiziellen Namen hinzugeführte Sponsorennamen. Der TBV will aber ja sogar den Vereinsnamen offiziell ändern, was die HBL so nicht verhindern könnte. Einzig wie beim DFB z.B. könnte der DHB verbieten, daß Mitgliedsvereine des DHB Sponsorenzusätze in den offiziellen Vereinsnamen aufnehmen. Wenn der Verein offiziell Provital als Namensbestanteil hat, dann dürfte das nicht gegen die Werberichtlinie verstoßen.

    Zum Thema Mehrheitsgesellschafter:
    Die Spielbetriebsgesellschafts ist eine GmbH & Co.KG. Die besteht aus einer Vollhafter-GmbH (TBV Lemgo Handball-Bundesliga Spielbetriebs- und Marketing Verwaltungs-GmbH) und haftungsbeschränkten Kommanditisten. Der Vollhafter hat wesentlich mehr Entscheidungsmacht als die Kommanditisten und ist bei Sportgesellschaften in der Regel auch der Verein als Alleingesellschafter der GmbH. Private Sponsoren oder andere Gönner halten Kommanditanteile. die Mehrheitsregel ist daher eigentlich nur auf die Vollhafter-GmbH (Pendant zum Fussball ist Dortmund, bei denen der Verein weiterhin 100% der Vollhafter-GmbH aber nur noch 7% der Kommanditanteile bzw. Aktien hält). Die Kapitalmehrheit durch Heristo bezieht sich beim TBV aber nur auf den Kommanditistenanteil und hat somit keine Auswirkung auf die Durchgriffsmacht des Vereins über die GmbH.
    Bei anderen Vereinen wurde direkt eine reine GmbH gewählt (z.B. Magdeburg, Gummersbach), bei denen eine Kapitalmehrheit auch in der Regel eine Stimmenmehrheit bedeutet.


    Woher beziehst Du Dein Wissen über die Stimmrechtszusammensetzung bei der Spielbetriebs - KG

    Allgemeine Vermutung oder konkrete Info?

    Wenn bisher mitgeteilt wurde die "Heristo" hätte die Anteilsmehrheit, dann gehe ich davon aus, dass damit die Beteiligung an der KG gemeint ist. Von Mehrheiten der Kommanditanteile zu sprechen ist m.E. eher unüblich

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von jochenj
    Die Werberichtlinie bezieht sich allerdings auf dem offiziellen Namen hinzugeführte Sponsorennamen. Der TBV will aber ja sogar den Vereinsnamen offiziell ändern, was die HBL so nicht verhindern könnte. Einzig wie beim DFB z.B. könnte der DHB verbieten, daß Mitgliedsvereine des DHB Sponsorenzusätze in den offiziellen Vereinsnamen aufnehmen. Wenn der Verein offiziell Provital als Namensbestanteil hat, dann dürfte das nicht gegen die Werberichtlinie verstoßen.

    Das ist mir nicht ganz klar. Meinst du, diese Ziffer der Werberichtlinien sei unwirksam, weil nicht vom DHB, sondern von der HBL erlassen?

    Klar kann die HBL nicht verhindern, dass der Vereinsname geändert wird, aber sie kann bei jeder durch den TBV veranlassten Nennung 15000 Euro Bußgeld erheben, denn 1.10 "Vereine und Spielgemeinschaften sind nicht berechtigt, in dem beim Registergericht eingetragenen Vereinsnamen einen Sponsornamen aufzunehmen." ist doch recht eindeutig.

    Die HBL hat das Recht zur eigenständigen Regelung vom DHB übertragen bekommen (vgl. § 14 Rechtsordnung, Durchführungsbestimmungen HB) und die HBL hat das Recht gegenüber den Vereinen, diese Werberichtlinien zu erlassen (Satzung).

    • Offizieller Beitrag

    jochenj:

    Wenn heristo die Mehrheit im Aufsichtsrat besetzt, die Mehrheit an der KG hält - dann gehe ich davon aus, dass sie auch wesentliche Mitspracherechte haben. Aber ich gebe Dir insoweit Recht, dass Mehrheitsverhältnisse allein nichts über Machtverhältnisse aussagen.

    Diese Argumentation muss ich allerdings auch umdrehen. Ein Sponsor kann sich durchaus weitgehende Mitspracherechte in einem Sponsoringvertrag festschreiben lassen, dazu braucht er nicht einmal Gesellschaftsanteile. Das geht ganz einfach über eine Kündigungsklausel beim Eintreten bestimmter Vorkomnisse.

    Konkretes Beispiel wäre zum Beispiel, dass beim Sponsoringvertrag zwischen Frisch Auf! Göppingen und der Kreissparkasse Göppingen nach Aussage der Göppinger Zeitung festgelegt ist, wieviele SPiele FAG in Stuttgart austragen darf. So kann (fiktiv!) Heristo auch festschreiben lassen, dass sie zu jedem neuen Sponsor ab X € gefragt werden müssen, ...

  • Zitat

    Original von Lord Vader

    Woher beziehst Du Dein Wissen über die Stimmrechtszusammensetzung bei der Spielbetriebs - KG

    Allgemeine Vermutung oder konkrete Info?

    Wenn bisher mitgeteilt wurde die "Heristo" hätte die Anteilsmehrheit, dann gehe ich davon aus, dass damit die Beteiligung an der KG gemeint ist. Von Mehrheiten der Kommanditanteile zu sprechen ist m.E. eher unüblich

    Das ergibt sich aus der Rechtsform. Vollhafter/Komplementär kann bei der GmbH & Co.KG nur eine GmbH sein. Somit kann sich der Hauptgesellschafter der KG nur auf den Kommanditanteil beziehen. Andernfalls hätte Heristo die Mehrheit der GmbH-Anteile übernehmen müssen, was aber ja in der der Pressemitteilung nicht steht. Weiterhin ist es übliche Praxis bei einer GmbH & Co.KG im Sportbereich, daß der Verein Alleingesellschafter der Komplementär-GmbH ist.
    Auch bei anderen Mischrechtsformen beziehen sich Mehrheitsgesellschafter in der Regel auf die Kommanditanteile (z.B. KGaA).

    lothar
    Dieser eine Satz ist meiner Meinung nach schwierig auszulegen. Ich sehe da zwei Sichtweisen:

    a)allgemein darf kein Sponsorennamen in den Vereinsnamen hinzugefügt werden

    b)zu dem im Vereinsregister hinterlegten Namen darf kein Sponsorennamen hinzugefügt werden. Ist der Name im Vereinsregister geändert, darf dieser auch verwendet werden.

    Die zweite Sichtweise würde bedeuten, daß eine Änderung des offiziellen Vereinsnamen nicht beanstandet werden kann. Daher auch mein Hinweis mit dem DFB oder anderen Verbänden. Die HBL erlaubt Teamnamen, die nichts mit dem Vereinsnamen zu tun haben (z.B. Rhein-Neckar Löwen), ein hinzugefügter Sonsorennamen ist allerdings nicht erlaubt. Hat der Verein aber einen Sponsorennamen bereits im registrierten Vereinsnamen, kann sie das nicht verhindern. Das könnte meiner Meinung nach dann nur der DHB als Dachverband aller Handballvereine. Die HBL ist ja "nur" eine Durchführungsorganisation der Bundesliga.

    • Offizieller Beitrag

    Gummersbach ist seinerzeit mit der gleichen Argumentation in Sachen "Maxima" gescheitert. Da war noch der DHB zuständig, mit Abstrichen die HBVM.

    Wenn eine Norm nicht eindeutig ist, du sagst es selber, muss man sie auslegen. Wenn der Wortlaut nichts hergibt, schaut man nach Sinn und Zweck.

    Sinn und Zweck sind eindeutig: Sponsoren- oder Produktnamen haben in Vereinsbezeichnungen, die in der HBL auftauchen, nichts zu suchen.

    Meiner Meinung nach hat der DHB seine Kompetenzen hinsichtlich der Organisation und Durchführung der Bundesligen wirksam an die HBL übertragen. Dazu gehören somit auch die Werberichtlinien. Diese sind vom von den HBL-Mitgliedern gewählten HBL-Vorstand erlassen worden.

    Wenn die HBL das jetzt duldet, kann sie die Richtlinien gleich in den Mülleimer werfen.

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein

    Sinn und Zweck sind eindeutig: Sponsoren- oder Produktnamen haben in Vereinsbezeichnungen, die in der HBL auftauchen, nichts zu suchen.

    Die HBL kann aber meiner Interpretation nicht vorschreiben wie der Vereinsname lautet. Zwar ist das Beispiel Bayer Dormagen ein Sonderfall, aber in der Vergangenheit wurde ja gerade bei Telekom- und Bayer-Sportvereinen dies geduldet.

    Zitat

    Meiner Meinung nach hat der DHB seine Kompetenzen hinsichtlich der Organisation und Durchführung der Bundesligen wirksam an die HBL übertragen. Dazu gehören somit auch die Werberichtlinien. Diese sind vom von den HBL-Mitgliedern gewählten HBL-Vorstand erlassen worden.

    Wenn die HBL das jetzt duldet, kann sie die Richtlinien gleich in den Mülleimer werfen.

    Die HBL kann aber Grundlagen des Vereinsrecht nicht ändern, genau so wenig wie die Statuten eines Handballvereins. Diese grundlegenden Regelungen werden weiterhin vom DHB angewendet. Ist der Verein Mitglied des DHB, kann die HBL nicht vorschreiben, daß der Verein sich nicht so nennen darf wie er offiziell registriert ist.
    Sinn und Zweck der Werberichtlinie ist meiner Meinung eigentlich vor allem das ständige Wechseln der Sponsorennamen zu verhindern. In Österreich ist das ja in den Sportligen gang und gäbe, daß ständig die Teamnamen sich ändern. Das geschieht allerdings meistens nicht auf Ebene des Vereinsnamen, sondern nur auf Ebene des Teamauftritts. In Deutschland ist durch die Beschränkung auf Vereinsnamen oder sponsorenfreien Teamnamen (SCM Gladiators, Rhein-Neckar Löwen,...) eigentlich gewährleistet, daß nicht ständig der Teamname wechselt. Denn Vereinsnamen ändern geht auch nicht ganz so einfach (3/4-Mehrheit bei Mitgliederversammlung).

  • Die SCM Gladiators hat es in offiziellen Tabellen soweit ich weiß nie gegeben, oder? Die Rhein-Neckar Löwen hingegen schon.

    Man kann es auch wie die sympathische Firma MEG machen. Man macht eine Betriebssportgruppe auf, lässt die unten in der Kreisliga spielen und bildet dann später eine HSG bzw. fusioniert dann die Vereine (wie z.B. die Lurchis) und schon geht der ganze Spuk an den Werberichtlinien vorbei. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.