Männer EHF-Pokal 2007/2008

GN von heute

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Jetzt geht die Saison erst los

EHF-Cup: HSG erreicht gegen Yuzhny wie erwartet das Halbfinale

Nach Hin- und Rückspiel kommen die Nordhorner mit insgesamt 13 Toren Vorsprung weiter. Erlend Mamelund schied verletzt aus, nachdem ihm ein Schneidezahn lose geschlagen worden war.

Von Frank Hartlef - nordhorn. Die HSG Nordhorn steht zum zweiten in ihrer Vereinsgeschichte im Halbfinale eines internationalen Handball-Wettbewerbs. Doch nachdem der Bundesligist gestern Abend zwei Tage nach dem 39:32-Sieg im Hinspiel gegen Portovik Yuzhny auch das zweite Duell gegen den ukrainischen Vertreter mit 33:28 (17:15) deutlich gewonnen hatte, herrschte zwar Freude und Zufriedenheit, aber keineswegs brach überschäumender Jubel aus. Als „schönen Erfolg für die HSG" ordnete Bernd Rigterink das Vordringen unter die letzten vier Vereine im EHF-Pokalwettbewerb ein, doch der Manager stellte auch klar: „Jetzt geht der Wettbewerb erst richtig los."

Ola Lindgren ging mit Blick auf das in 14 Tagen bevorstehende Halbfinale im nationalen Pokal gegen den HSV Hamburg sogar noch einen Schritt weiter: „Jetzt fängt die Saison für uns erst an", sagte der Trainer, dessen Team sich als Vierter in der Liga zudem die Option auf die Champions-League-Qualifikation geschaffen hat. „Wir haben die Erwartungen mehr als erfüllt", sagt er.

Da die entscheidenden Wochen unmittelbar bevorstehen, kam es ihm gestern daher gelegen, dass die Kräfte gut eingeteilt werden konnten. Schon ab der 15. Minute begann er, seine Start-Sechs bis zur Pause sukzessive durchzuwechseln. Und nach dem Wechsel konnten außer Torhüter Peter Gentzel, der seinen Platz für Niko Katsigiannis räumte, auch Holger Glandorf, Jan Filip und Goran Sprem in aller Ruhe von der Bank aus verfolgen, wie die zweite Garde den Zwei-Tore-Vorsprung auf bis zu sieben Treffer ausbaute.

Die einzige Schrecksekunde gab es für Mannschaft und 2700 Fans im Euregium in der 40. Minute. Da ging Erlend Mamelund zu Boden, nachdem er beim Zurücklaufen vom Ellenbogen eines Gegenspielers ins Gesicht getroffen worden war, und wandt sich Schmerzen. Physiotherapeutin Maja Loebnitz und Mannschaftsarzt Professor Jens Gummel eilten zu dem Norweger, bei dem ein Schneidezahn wackelte. Mamelund wurde direkt weiter zur Behandlung zum Zahnarzt gebracht.

Mit dem richtigen Biss war auch Goran Sprem in die Partie gegangen. Der Linksaußen erzielte vier seiner insgesamt fünf Tore in den ersten zehn Minuten und hatte damit großen Anteil daran, dass sein Team nach einem 0:2-Rückstand besser in die Partie fand und über 7:4 (11.) die Weichen auf Sieg stellte. Außer Sprem waren Rastko Stojkovic (5) und Maik Machulla am erfolgreichsten, der seine gute Leistung mit sechs Toren krönte.

Den Ukrainern musste man hoch anrechnen, dass sie sich trotz ihrer bereits nach der Sieben-Tore-Niederlage im Hinspiel relativ aussichtslosen Lage nie aufgaben. „Wir wollten uns absetzen, aber das haben wir nicht geschafft", nickte Lindgren anerkennend. Sein Kollege Oleg Sych freute sich, dass sich seine junge Mannschaft gegen „die kleine Weltauswahl" der HSG achtbar geschlagen hatte und gab den Nordhornern für die nächste Runde mit auf den Weg: „Viel Glück! Sie sollen den EHF-Cup gewinnen."

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Über Aragon ins Endspiel

HSG hat im Halbfinale den Vorteil, zuerst in Spanien zu spielen

Die Nordhorner sind mit dem Ergebnis der Auslosung gestern in Wien zufrieden. Sie spielen am 5. April zunächst in Saragossa und erwarten die Spanier am 13. April zum Rückspiel im Euregium.

fh Nordhorn. Als gestern um kurz nach 11 Uhr bei Bernd Rigterink das Telefon klingelte, meldete sich Uwe Stemberg aus Wien. Und der Spielleiter der Bundesliga, der wegen der Auslosung der Halbfinalspiele in den Europacup-Wettbewerben in die Zentrale der Europäischen Handball Federation gereist war, hatte für den Manager der HSG Nordhorn eine gute Nachricht: Als Gegner war dem Bundesliga-Vierten CAI Aragon zugelost worden und die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren hat den Vorteil, erst beim Tabellenfünften der spanischen Liga Asobal antreten zu dürfen. Im zweiten Halbfinale treffen Cimos Koper aus Slowenien und der dänische Spitzenreiter FC Kopenhagen aufeinander.

„Hauptsache, erst auswärts", war Rigterink erleichtert, „wir können mit diesem Los zufrieden sein." Die Aufgabe gegen den Klub aus Saragossa, der im Vor-jahr das Finale in diesem Wettbewerb gegen den SC Magdeburg verloren hat, stufte er als „schwer, aber machbar" ein. Weltmeister Holger Glandorf, der sich derzeit mit der deutschen Nationalmannschaft in Innsbruck auf das morgen beginnende Vier-Länder-Turnier vorbereitet, gab sich selbstbewusst: „Wir haben alle Möglichkeiten, ins Endspiel zu kommen." Und Kapitän Jan Filip, der beim tschechischen Nationalteam in Nymburk bei Prag weilt, ist sich mit Lindgren einig: „Das ist ein guter Gegner, aber wir wollen ins Finale."

Die Termine für die beiden Spiele stehen auch schon fest. Das Hinspiel in Saragossa wird am Sonnabend, 5. April, um 18.30 Uhr angepfiffen. Und die Nordhorner dürfen sich schon mal auf eine gewaltige Kulisse einstellen. Der Pabellón Principe Felipe fasst 12000 Zuschauer. Das Rückspiel im Euregium ist für Sonntag, 13. April, vorgesehen. Die Anwurfzeit steht noch nicht fest. Denn: Eurosport hat Interesse, das Spiel live zu zeigen; in diesem Fall würde die Partie um 19 Uhr angepfiffen. Andernfalls ertönte der Anpfiff um 17 Uhr.

Ein Wiedersehen gibt es für die Grafschafter mit dem schwedischen Nationalspieler Robert Arrhenius, der 2006 nach drei Jahren bei der HSG zu CAI Aragon gewechselt ist. Glandorf, Lindgren und Peter Gentzel treffen ihren ehemaligen Kollegen schon etwas früher. Arrhenius gehört in Innsbruck wie der Nordhorner Trainer und Torhüter zum Kader der Schweden, die im letzten Turnierspiel am Sonnabend auf Deutschland treffen. „Da werde ich ihm schon mal klar machen, dass sie gegen uns im Halbfinale keine Chance haben", freut sich Glandorf auf ein paar Frotzeleien.

Allerdings verfügen die Spanier über eine gute Mannschaft. Außer Arrhenius ist in Aragon mit Spielmacher Dalibor Doder ein weiterer aktueller schwedischer Nationalspieler beschäftigt. Auch Trainer Veroljub Kosovac hat lange Jahre in Schweden gearbeitet, unter anderem als Trainer von Jesper Larsson bei IFK Kristianstad. Er verfügt über eine ganze Reihe gestandener Nationalspieler, zum Beispiel den Ägypter Hussein Ali Zaky, der wie Arrhenius in der Liga bislang 88 Tore erzielt hat. Damit sind der Ägypter und der Schwede die erfolgreichsten Werfer ihres Teams. Mariano Ortega, der spanische Weltmeister von 2005, und Beno Lapajne, der National-Torhüter Sloweniens, sind weitere Größen bei Aragon.

„Die haben eine starke Mannschaft", sagt Ola Lindgren. Und auch wenn die Liga Asobal insgesamt vom Niveau her schwächer einzustufen ist als die Bundesliga, so weiß Jan Filip doch: „Die fünf, sechs Top-Klubs in Spanien sind natürlich super."

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