Torwart Manuel Poch hatte in 13 Spielen keine gültige Spielberechtigung

  • Zitat

    Sehr gefreut haben wir uns über die schnelle Hilfe und die Unterstützung durch den TV Großwallstadt, wobei uns Sascha Schnobrich wertvolle Tipps gegeben hat.

    wenn Kirchzell jetzt doch zweitklassig bleiben sollte , dann muss Mathias Ritschel auch nicht nach Willstätt wechseln,dann ist das ( TVG ) Zweitspielrecht von Ritschel wohl hinfällig.

    Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken

  • Da macht es sich jemand ziemlich einfach, wenn er es lächerlich findet, daß es ein Verein nach 34 Spieltagen nicht weiter geschafft hat als bis auf den vorletzten Platz. Hier muß die Verletzungsmisäre der Mannschaft berücksichtigt werden.

  • Zitat

    Hier muß die Verletzungsmisäre der Mannschaft berücksichtigt werden.


    Da gibt es nichts zu berücksichtigen, diese Ausreden zählen nicht, denn damit hat jede Mannschaft immer wieder zu kämpfen. Es gehört einfach zu unserem Sport dazu.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Zitat

    Original von Bernhard Haas
    Da macht es sich jemand ziemlich einfach, wenn er es lächerlich findet, daß es ein Verein nach 34 Spieltagen nicht weiter geschafft hat als bis auf den vorletzten Platz. Hier muß die Verletzungsmisäre der Mannschaft berücksichtigt werden.

    Dasselbe hab ich auch schon geschrieben.. Danke für die Unterstützung..
    Wenn man sich darüber ein Urteil bilden will, sollte man sich mal die Mannschaftsaufstellungen anschauen.. aber das gehört hier nicht rein..

  • Die erste Reaktion aus der Ortenau:


    sport


    Wirbel um TVW-Keeper Poch Sturm im Wasserglas?
    DHB-Spielleiter Stemberg erwartet keinen Punktabzug für Willstätt-Ortenau

    Für Uwe Stemberg bleibt alles beim Alten. »Das ist ein Sturm im Wasserglas«, erteilte der Spielleiter des Deutschen Handball-Bundes (DHB) gestern auf Anfrage der Mittelbadischen Presse allen Spekulationen eine Absage, dass die 2. Handball-Bundesliga wegen des Wirbels um den dritten Torhüter des TV Willstätt-Ortenau, Manuel Poch, vier Wochen nach Saisonende eine völlig neue Abschlusstabelle mit Bayer Dormagen als Meister erhält.

    11.06.2007 - Willstätt. »Manuel Poch hat am 6. Juli 2006 eine Spielberechtigung für den TV Willstätt-Ortenau von mir erhalten. Damals lag der Pass vom TV Gelnhausen bei mir vor. Gegen diese Spielberechtigung muss innerhalb von 14 Tagen nach Bekanntgabe Einspruch eingereicht werden. Geschieht dies nicht und ist die Spielberechtigung drei Monate erteilt, können keine spieltechnischen Maßnahmen mehr getroffen werden. Ein Punktabzug ist also jetzt nicht mehr möglich, selbst wenn die Spielberechtigung nicht korrekt gewesen wäre«, berief sich Uwe Stemberg gestern auf den Paragrafen 4 Ziffer 4 der DHB-Spielordnung.
    Im Klartext heißt dies, dass dem TV Willstätt-Ortenau nicht der Abzug von 15 Punkten aus der abgelaufenen Zweitliga-Saison wegen einer möglicherweise nicht korrekten Spielgenehmigung für Manuel Poch droht. Denn Ende der vergangenen Woche soll Absteiger TV Kirchzell Einspruch gegen die Wertung der 27:28-Heimniederlage am 10. November gegen den TVW eingelegt haben. Poch sei nicht spielberechtigt gewesen, weil er sich nicht korrekt beim Landesligisten TV Flieden abgemeldet hatte. Bei seinem Heimatverein hatte Poch zwischen seinem Engagement beim TV Gelnhausen und dem beim TV Willstätt kurzfristig Anfang 2006 ausgeholfen. Der Einspruch der Kirchzeller, die mit den zwei Willstätter Punkten nicht absteigen würden, lag laut Stemberg am Freitag allerdings noch nicht beim DHB vor.
    Bei insgesamt 13 Spielen hat Manuel Poch, der kaum in der 2. Liga gespielt hat und nun zum hessischen Oberligisten Kahl-Kleinostheim wechselt, beim TV Willstätt-Ortenau auf dem Spielberichtsbogen gestanden. Sieben Siege und ein Unentschieden – also 15 Punkte – würden dem bisherigen Tabellensechsten bei einem erfolgreichen Einspruch abgezogen. Die Ortenauer würden damit zwar nicht absteigen, doch statt TuSEM Essen hätte Bayer Dormagen den Direktaufstieg in die Bundesliga geschafft. Zudem müsste Willstätts zweite Mannschaft, wo Manuel Poch viel zum Einsatz kam, aus der Südbadenliga absteigen.
    Für DHB-Spielleiter Uwe Stemberg ist dieses Szenario auf Grundlage der DHB-Rechtsordnung allerdings kein reelles. Der TV Willstätt-Ortenau, dessen Trainer Goran Suton und sportlicher Sprecher Hans Cleiß sich nicht zu dem schwebenden Verfahren äußern wollten, kann also heute Abend relativ gelassen in die erste Trainingsphase für die kommende Runde starten.
    Mittelbadische Presse

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Badische Zeitung:

    Alles auf den Kopf gestellt?
    In der 2. Handball-Bundesliga bereitet ein Spieler Probleme

    Redakteur: Wolfram Köhli

    WILLSTÄTT. Der TSV Bayer Dormagen ist Meister, der TV Kirchzell bleibt der Abstieg aus der zweiten Bundesliga im Handball erspart. Aussichten, die vieles auf den Kopf stellen würden — drei Wochen nach Rundenende. All dies nur, weil der hessische Landesligist TV Flieden eine Saison lang einen Spielerpass von Manuel Poch behielt, "des Buben von uns" , so Abteilungsleiter Peter Schöppner, obwohl der Bub schon lange beim TV Willstätt-Ortenau mit einer Spielgenehmigung des Deutschen Handballbundes (DHB) ab und an das Tor hütete.

    Elf Spiele waren es, so hat der TV Kirchzell herausgefunden. Darunter auch die 27:28-Niederlage am 10. November 2006 gegen den TVWO. Allein deren Punkte würden bei einem Entscheid am grünen Tisch die Klasse sichern. So rechnen die Mainfranken, dessen Vorsitzender Stefan Schwab auf der Vereins-Homepage ankündigt, gegen die Wertung Einspruch einzulegen. Für die Ortenauer würde es einen Punktabzug von 15 Zählern zur Folge haben. Was war geschehen? Manuel Poch wechselte am 13. Januar 2006 vom TV Gelnhausen in seinen Heimatverein, "um auszuhelfen" , so Werner Müller. Der Obmann des TVF bestätigte gestern der BZ, er habe nach Saisonende den 29. April 2006 in Pochs Spielerpass als Abmeldedatum eingetragen. "In Erwartung der schriftlichen Abmeldebescheinigung, die jedoch nie kam." Am vergangenen Mittwoch habe er nun auf Anforderung dem 26 Jahre alten Torhüter das Dokument des Hessischen Handball-Verbandes ausgehändigt. Der 29. 4. 2006 ist inzwischen durchgestrichen, aber noch lesbar. Vor der Saison 2006/07 hatte der TVWO für Poch eine Spielgenehmigung beantragt und vom DHB erhalten, dabei den TV Gelnhausen wider besseren Wissens als letzten Verein eingetragen.

    Würde es zu der Entscheidung kommen, wie sie sich der Absteiger TV Kirchzell vorstellt, führte dies bei den Handballern der Region zu Veränderungen bis hinunter auf die Bezirksebene. Poch hielt auch in der Reserve der Hanauerländer in der Südbadenliga das Tor sauber. Ergo müssten diese Spiele als verloren erklärt werden, der TVW II absteigen. Erster Nutznießer wäre die SG Waldkirch/Denzlingen. Aber: Der Spielleiter der Zweiten Liga, Uwe Stemberg, erteilte sämtlichen Spekulationen gestern erst einmal eine Absage. Er habe bislang keinen Einspruch auf dem Tisch, erklärte er auf Anfrage der BZ, "außerdem ist für mich die Saison beendet." Ganz so locker wird wohl vor allem ein Klub das Ganze nicht sehen: Der TSV Bayer Dormagen. Schafft er den Aufstieg nicht auf sportlichem Weg, dürfte der Werksklub sich Gedanken darüber machen, wer denn in Regress zu nehmen sei.

  • Ist in der ganzen Sache eigentlich schonmal ein Termin genannt worden, wann der Einspruch verhandelt wird ? Oder warten die Herren vom DHB erstmal ab, ob Dormagen sportlich aufsteigt oder nicht.

    Wenn Dormagen aufsteigt fällt den Herren die Endscheidung vielleicht leichter. Ich denke die Herren haben eh nur Angst vor den Managern der Topclubs, deshalb wird es auch keine Endscheidung zu einer Aufstockung der Liga geben.

    Weil sonst gleich wieder das gejammere los geht wegen der großen Belastung der Spieler, allerdings sind das fast alles Profis da machen 4 Spiele mehr auch nichts mehr aus. Die Jungs sollten sich mal eine Beispiel an den Basketballern in den USA nehmen. Da hat die reguläre Saison schon mal über 60 Spiele ohne die Playoffs und von den Reisestrapazen mal ganz abgesehen.

  • Stemberg würde sich nie so weit aus dem Fenster lehnen, wenn wirklich eine Chance für den Einspruch von Kirchzell bestehen würde. Denke ich wenigstens!

  • Ja, gut - Stembergs Entscheidung ist natürlich absolut nachvollziehbar.

    Dies übrigens auch aus einer sportlichen Sicht: schließlich handelt es sich um einen Irrtum/falsche Eintragung von Willstädt (inkorrekte Angabe des abgebenden Vereins), der ihnen keinerlei Vorteil bescherte.

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (12. Juni 2007 um 09:39)

  • Der Bericht auf hw.com klingt für mich sehr juristisch und auch nicht ganz neutral, sondern tendenziell pro Kirchzell. Hat da etwa unser Meister Frohwein ausgeholfen, der schon den Nettelstedter Einspruch vorbereitet? ;)

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • Verantworten muß ihn der Verfasser (und ich glaub, der kann das sehr gut - ich fand den Artikel ausgesprochen informativ und sehr nachvollziehbar).

    Wenn man den Artikel liest (und vor allem die evtl. Argumentation eines Einspruchs), dann komme ich zu dem Schluß, das Stemberg keine andere Entscheidung treffen kann. Auch aus einer moralischen Perspektive: wie gesagt: es lag keine Täuschungsabsicht von Willstädt vor (warum auch?). Auch für den Spieler lassen sich keine Vorteile erkennen, die aus seiner Nichtabmeldung in Fliedern resultierten (es sei denn, man greift zu Verschwörungstheorien - aber da beschränkt man sich vielleicht darauf zu überlegen, warum der Fall überhaupt jetzt auf den Tisch kam).

    Wenn das so stimmen sollte - hat einer eine Idee, welcher Vorteil daraus für Poch erwachsen könnte?:

    Zitat

    Poch, der zuvor für Gelnhausen gespielt hatte, war im Laufe der Saison nach Flieden gewechselt, hatte nach Informationen von handball-world.com aber beim Antrag für eine Spielberechtigung für seinen neuen Verein Willstätt die Abmeldung aus Gelnhausen vorgelegt und Gelnhausen als letzten Verein genannt. Bei Flieden soll unterdessen keine Abmeldung vorgelegen haben, so dass für diesen Verein weiterhin eine Spielberechtigung bestand.

    Edit: Sehr interessant folgende Passage von der Fliedener Homepage:

    Zitat

    Der 24jährige gebürtige Fliedner spielte zuvor beim Zweitligisten TV Gelnhausen im Tor und steht dem TVF bis zum Saisonende zur Seite.


    TV Flieden - Homepage

    Von Anfang an stand also fest, daß Poch seinen Stammverein Flieden zum Saisonende wieder verlassen wird.

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (12. Juni 2007 um 10:34)

  • Zitat

    Original von ghettoyouth
    Ist in der ganzen Sache eigentlich schonmal ein Termin genannt worden, wann der Einspruch verhandelt wird ? Oder warten die Herren vom DHB erstmal ab, ob Dormagen sportlich aufsteigt oder nicht.

    Wenn Dormagen aufsteigt fällt den Herren die Endscheidung vielleicht leichter. Ich denke die Herren haben eh nur Angst vor den Managern der Topclubs, deshalb wird es auch keine Endscheidung zu einer Aufstockung der Liga geben.

    Weil sonst gleich wieder das gejammere los geht wegen der großen Belastung der Spieler, allerdings sind das fast alles Profis da machen 4 Spiele mehr auch nichts mehr aus. Die Jungs sollten sich mal eine Beispiel an den Basketballern in den USA nehmen. Da hat die reguläre Saison schon mal über 60 Spiele ohne die Playoffs und von den Reisestrapazen mal ganz abgesehen.

    a) 4 Spiele in der Bundesliga sind ne Menge

    b) es sind 82 Spiele der Regular Season in der NBA. Und die Saisonpause ist da auch eine Pause, nicht vollgestopft mit Nationalmannschaftsturnieren (teilweise nehmen Spieler teil - aber die überwältigende Mehrheit der Spieler in der NBA eben nicht)

    c) ist es für die Topvereine in der NBA während der regular season völlig egal, ob sie mal ein Spiel mehr oder weniger verlieren. Entscheidend sind nur die Playoffs. Das sieht im deutschen Handball ja (Gottseidank) etwas anders aus. Also können die NBA-Jungs, wenn sie mal müde sind, lässig geschont werden - was auch häufig passiert. Sollen ja in den Playoffs topfit sein.

    d) Reisestrapazen? Naja, da bleibt die Frage, ob die (überwiegend weiteren) Reisen der NBA-Spieler unter absoluten Luxusbedingungen wirklich stressiger sind als die (überwiegend kürzeren) Reisen der Handballer unter teilweise doch deutlich spartanischeren Bedingungen.

    Also vielleicht, gerade mit Blick auf c), nicht immer Äpfel mit Birnen vergleichen :rolleyes:

    ach ja, eine Aufstockung wäre nicht nur aus Gründen des Gesundheitsschutzes für die Topspieler unsinnig, sondern auch aus Gründen des Niveaus in der BL. Es ist unter den 18 Mannschaften schon grob die Hälfte, die keine Chance gegen die echten Topmannschaften haben. Ich weiß nicht unbedingt, ob es so förderlich wäre, dieses Feld noch weiter auszuweiten.

  • Letztlich ist es unwesentlich, ob der Spieler oder der Verein einen Vorteil ziehen konnte oder nicht. Mir ist jetzt ein Fall anderer Art bekannt geworden: für ein Freundschaftsspiel nach Saisonabschluss wurden die Organisatoren kurzfristig von der Frage überrascht, ob denn auch alle Spieler eine ordnungsgemäße Spielberechtigung für dieses Spiel hätten. Wohlgemerkt für ein Funspiel, in dem es nicht um Punkte ging. Die Organisatoren konnten dieses übrigens noch kurzfristig hinbiegen.

    Wenn also schon für solche "belanglose" Spiele von Seiten des Verbandes so pingelig verfahren wird, muss das erst recht für Ligaspiele gelten.

    Die Verbandsseite (DHB, HBL, Landesverband) ist im übrigen nicht zu beneiden: da ist nachweislich etwas schiefgelaufen, letztlich müssten sie sich selbst "verurteilen" und laufen dadurch Gefahr, das sie Empfänger von Schadensersatzansprüchen werden. Wer will sich unter dieser Prämisse schon selbst die Schuld geben? Insofern ist das Urteil der HBL vorhersehbar, die Widerspruchswelle allerdings auch - von wem auch immer.

    Mal ganz davon abgesehen, das man in Kiel, Flensburg, Magdeburg, Nordhorn und anderen fünf international engagierten Teams zur Zeit sicher mit Zornesröte diesen Vorgang verfolgt und der HBL auch unmissverständlich das Unverständnis darüber klar machen wird.

    Greetings Flary

  • Zitat

    Original von Flary
    für ein Freundschaftsspiel nach Saisonabschluss wurden die Organisatoren kurzfristig von der Frage überrascht, ob denn auch alle Spieler eine ordnungsgemäße Spielberechtigung für dieses Spiel hätten.

    Genau das ist im Moment der springende Punkt: Der Fehler wurde nicht kurzfristig bekannt und Beschwerde eingelegt, sondern über ein halbes Jahr später.

  • ...und natürlich spielt es bei der Beurteilung auch eine Rolle, ob 'Böswilligkeit' und 'Vorsatz' vorlag oder irgendeine Seite von der 'doppelten Spielgenehmigung' profitierte (der Fall würde z.B. ganz anders zu beurteilen sein, wenn Poch auch für den TV Flieden Spiele während seiner Willstädter Zeit absolviert hätte).

  • Und wie willst du das jetzt z.B. mit der 2. Mannschaft von Willstätt beurteilen? Da hatt Poch ja sicherlich seinen Anteil am Erfolg. Dort die Punkte aberkennen, aber bei der ersten nicht?

  • Welchen Vorteil hatte denn die 2. Mannschaft von Willstädt (oder Poch) davon, daß anscheinend noch eine Spielberechtigung bei Flieden existierte?

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (13. Juni 2007 um 16:40)