Torwart Manuel Poch hatte in 13 Spielen keine gültige Spielberechtigung

  • ich denke, man müßte in diesem Zusammenhang in der Tat auch püfen, inwieweit der Typ überhaupt ins Spielgeschehen entscheidend eingegriffen hat.
    Das man den Verein für diese Nachlässigkeit bestrafen sollten, kann ich noch nachvollziehen, aber so zu tun oder anzunehmen, dass deshalb ohne den Torwart die Spiele alle verloren gegangen wären, ist eigentlich auch nicht fair.
    Da könnte ja schließlich auch eine der unterlegenen Mannschaften ein echtes Mistspiel abgeliefert haben. Und die würden jetzt nachträglich noch einen Sieg zugesprochen bekommen, nur weil da ein falscher Ersatzkeeper (war der 1. oder 2. Torwart?) auf dem Spielbericht stand.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Zitat

    Original von Halblinks
    ich denke, man müßte in diesem Zusammenhang in der Tat auch püfen, inwieweit der Typ überhaupt ins Spielgeschehen entscheidend eingegriffen hat.
    Das man den Verein für diese Nachlässigkeit bestrafen sollten, kann ich noch nachvollziehen, aber so zu tun oder anzunehmen, dass deshalb ohne den Torwart die Spiele alle verloren gegangen wären, ist eigentlich auch nicht fair.
    Da könnte ja schließlich auch eine der unterlegenen Mannschaften ein echtes Mistspiel abgeliefert haben. Und die würden jetzt nachträglich noch einen Sieg zugesprochen bekommen, nur weil da ein falscher Ersatzkeeper (war der 1. oder 2. Torwart?) auf dem Spielbericht stand.

    Mit dem Eintrag im Spielprotokoll hat ein Spieler gespielt. Dabei ist es völlig unerheblich ob er überhaupt ins Spielgeschehen eingegriffen hat 1, 10 oder 60 Minuten gespielt hat.

    Es ist das Gute Recht von Kirchzell, sollte es hier zu Fehlern gekommen sein, gegen diese Mißstände vorzugehen.

    Fakt ist, dass in dem vorliegenden Fall, wenn wirklich etwas an der mangelnden Spielberechtigung dran sein sollte, einer der beteiligten Verbände gepennt hat.

    nämlich

      *Der HHV (Hessen) der bei der Ausstellung des neuen Spielausweises nicht darauf geachtet hat, dass für den Landesligisten TV Flieden vorliegt. (denn bei einem Verbandswechsel geht der alte Spielausweis an den austellenden Landesverband)

      *Die HBL die trotz des vorliegenden Spielberechtigung von Flieden den Pass ausgestellt hat.

      *inwieweit der Landesverband (Südbaden) bei der Ausstellung von Spielberechtigungen für Bundesliga-Spieler beteiligt ist entzieht sich meiner Kenntnis.


    Wenn ich den Fall richtig lese, dann geht es hier allein darum, dass sich der betreffende Spieler wohl beim Wechsel nach Willstätt den Pass hat abstempeln und geben lassen, ohne eine weitere gesonderte schriftliche Willenserklärung über die Abmeldung als Handballspieler abzugeben.

    die Spielordnung des DHB lautet:
    § 23 Vereinswechsel, Spielausweisverfahren

    Zitat

    (1) Der Spieler, der den Verein wechseln will, muss sich als Handballspieler schriftlich bei seinem Verein abmelden. Die Abmeldung ist, ungeachtet einer weiteren Vereinszugehörigkeit, frühestens am Tage nach seinem letzten Spiel – auch Freundschaftsspiel – wirksam. Abmeldedatum ist der Tag des Zugangs der Abmeldeerklärung beim bisherigen Verein, bei vorheriger Abmeldung der Tag nach
    seinem letzten Spiel bzw. das in der Abmeldung genannte Datum. Bei Spielgemeinschaften genügt auch der Eingang bei einem der Spielgemeinschaftsverantwortlichen gemäß § 4 Abs. 5 SpO. Erfolgt die Abmeldung auf dem Postweg, gilt als Abmeldedatum das Datum des Poststempels. Die Spielberechtigung für den bisherigen Verein erlischt erst mit dem Erteilen der Spielberechtigung für einen anderen Verein.

    (5) Bei einem Wechsel in einen anderen Verband des DHB hat die Passstelle des neuen Verbandes den bisherigen Spielausweis oder die Mitteilung gemäß Abs. 3 unverzüglich an die für den bisherigen Verein zuständige Passstelle zu übersenden.

    Das Ganze bedeutet im Klartext, ein Wechsel ist gem. der Spielordnung nur dann absolut wasserdicht, wenn nicht nur der Pass an den SPieler mit Austrittdatum herausgegeben ist, sondern der Spieler auch die Abmeldung als Handballspieler schriftlich formuliert.
    Die bei Spielerwechseln gängige Praxis sich den Pass auszuhändigen zu lassen und "gut ist" reicht eigentlich nicht aus.
    Gerade an dieser Stelle wäre der DHB gefordert diesen §23 zu ändern, nämlich dass es als Willenserklärung bzw. als Wechselvoraussetzung völlig ausreichend ist, sich den mit Austrittsdatum versehenden Spielausweis aushändigen zu lassen.

    Mich würde hier an dieser Stelle mal interessieren, welcher Verein grundsätzlich darauf achtet, dass sich die neuen Spieler schriftlich bei Ihrem alten Verein abgemeldet haben.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • Daher müssten die Herren Funktionäre sich mal Gedanken machen, wie
    man solche Konstellationen vernünftiger in Angriff nehmen kann, sprich
    die Regeln müssen geändert werden. Aber lieber legt man fest, daß es
    keinen Mannschaftskapitän mehr gibt, die Torhüter die gleiche Trikotfarbe haben müssen, beim 7-m die Zeit nicht angehalten wird usw.

  • Mir ist auch klar, dass die Statuten grundsätzlich den Einspruch rechtfertigen und das in diesem Threat geschilderte Szenario durchaus eintreten könnte.
    Ich habe mir nur Gedanken darüber gemacht, ob das Ergebnis dann tatsächlich gerecht wäre.
    Dass man Beteilgte bzw. die die es Verschuldet haben bestraft (also ggf. Punkte abzieht) ist das Eine, aber die generischen Mannschaften zwangsläufig zu bevorteilen ist etwas Anderes. Und ob man das zwangsläufig tun sollte, da bin ich skeptisch. Erst recht, wenn so viel Zeit vergangen ist.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • So wie "Hasenhirn" das erklärt, könnte man damit wahrscheinlich eine
    Lawine ungeahnten Ausmaßes lostreten...
    Ich selbst z.B. habe bei keinem meiner Vereinswechsel solch eine
    schriftliche Abmeldung eingereicht und es ist mir auch kein Spieler bekannt, der das je getan hat. Da könnte man also alle Serien der letzten zehn Jahre komplett wiederholen/korrigieren :pillepalle:

  • Zitat

    Original von eisbeer
    Wenn Dein Alter stimmt, dann brauch ich deinen Beitrag auch nicht kommentieren! :nein:

    Hast du jemals in deinem Leben einen 10-jährigen gesehen mit einer schon guten Rechtschreibung? Abgesehen davon, ein 10-jähriger würde schon dass mit "Doppel-S" schreiben, nicht mit ß ;)

    Ansonsten, zu diesem Sachverhalt würde ich sagen, egal wer wo was wie passiert, hauptsache Eisenach muss nicht runter und eine Aufstockung der 1. Liga auf 19 oder 20 Mannschaften wäre auch eine Überlegung wert. Würde sicherlich das Niveau noch ein wenig steigern.

    LG Alex

  • Zitat

    Original von Harz ist geil
    So wie "Hasenhirn" das erklärt, könnte man damit wahrscheinlich eine
    Lawine ungeahnten Ausmaßes lostreten...
    Ich selbst z.B. habe bei keinem meiner Vereinswechsel solch eine
    schriftliche Abmeldung eingereicht und es ist mir auch kein Spieler bekannt, der das je getan hat. Da könnte man also alle Serien der letzten zehn Jahre komplett wiederholen/korrigieren :pillepalle:

    Ich weiss dass die Praxis in dieser Sache völlig anders aussieht:

    Pass anfordern - Pass abstempeln lassen (mit Datum) - Tschüss sagen.

    Doch wenn man ganz genau die DHB-Spielordnung beachtet und jetzt den vorliegenden Fall betrachtet, sollte man sich als Vereinsverantwortlicher sich darüber Gedanken machen...

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • Gehe ich dann richtig in der Annahme, dass Kirchzell auch genau
    in diese Richtung argumentiert, also nur eine Lücke im Regelwerk für
    sich in Anspruch nehmen möchte? Das wäre ja wirklich arm, obwohl auch
    kreativ irgendwie - hat ja bisher offenbar noch keiner die Idee gehabt :rolleyes:
    Die haben bestimmt nen spitzfindigen Juristen im Umfeld angeheuert,
    der sich jetzt nen Loch in den Arsch freut....

  • eigentlich ist es keine Lücke im Regelwerk - nur in der Praxis wird anders verfahren (was die Sache nicht besser macht)

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • Was ist wenn der Spieler / Spielerin das schriftlich macht und der abgebende Verein dieses Dokument verschlampt???
    Die Praxis sieht in der Regel so aus wie oben geschildert, allerdings treten die meisten aus dem abgebenden Verein auch aus und das schriftlich - somit klare Willenserklärung !!
    Allerdings sollte man diesen Passus wirklich ändern.

    MsG
    ATOM

  • Alles andere als das Szenario, welches Hereticus beschrieben hat, würde auch mich wundern. Stralsund und Nettelstedt könnten keine neue Runde spielen mal so auf die Schnelle. Und Dormagen würde bei einem Scheitern zurecht Protest einlegen gegen die Wertung des Spiels in Willstätt.

    Eine Frage gäbe es ja noch: Was passiert, wenn Dormagen es schafft in der RElegation gegen Nettetstedt. Dann wären Sie automatisch oben und müssten keinen Protest gegen die Wertung des Spiels in Willstätt einlegen. Gibt es trotzdem automatisch eine Wertung pro Dormagen und eine korrigierte Abschlusstabelle? So würden ja Stralsund und Nettelstedt indirekt davon profitieren, obwohl sie eigentlich nix damit zu tun haben. Argument: Gegen Essen hätte man sich eher durchsetzen können...

    Tragisch ist auch, dass der gute Junge wohl kaum bis gar nicht gespielt hat. In Solingen beim Sieg gegen den BHC hatte er keine EInsatzzeit...

    • Offizieller Beitrag

    WENN der Einspruch von Kirchzell korrekt ist, dann muss Dormagen nicht extra Einspruch einlegen. Dann wird die HBL prüfen wann Poch auf dem Spielberichtsbogen stand und diese Spiele als verloren werten. Die HBL musste ja nur von der Regelwidrigkeit Kenntnis erlangen und das ist durch den Einspruch von Kirchzell geschehen. Dann sollte es meiner Meinung nach unerheblich sein, ob noch ein Verein Einspruch einlegt.

  • Das ist doch echt eine Sommerente hier :D
    Ok, lustig ist das nicht was hier momentan abgeht. Erst die Sache mit Metzingen, dann auch bei den Männern mit Willstätt.
    Egal wie man letztendlich entscheidet, es gibt immer wieder Mannschaften denen die Entscheidung dann nicht passt und wie man es dreht und wendet, wird es immer für irgendwen ungerecht sein.

    Was hier aber auch schon jemand angesprochen hat, ist die Sache wieso so etwas nicht auffällt. Da stimmen ja anscheinend die Absprachen von Verbänden und HBL irgendwie nicht. Wenn ich sehe wie ernst in unteren Klassen bei uns im Bezirk Passkontrollen durchgeführt werden...
    Naja ist halt auch ein Vorteil, wenn dann im Bezirk jeder fast jeden Handballer kennt ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Halblinks
    Vielleicht kann man das Problem mit den 20 Teilnehmern ja auch noch aussitzen :)
    Sollte Dormagen nächste Woche die 1. Liga auch sportlich geschafft haben und Nettelstett muß absteigen, dann hätten die Dormagener kein Interesse mehr an einer Korrektur der Ergebnisse. Und einen Anspruch in Liga 1 zu bleiben kann weder Nettelstett, noch Stralsund dann formulieren, beide wären sportlich gescheitert.

    Warten wir es mal ab.

    Das ist so nicht richtig! Wenn Dormagen gegen den TuS gewinnt, kann der TuS sagen: falscher Gegner! Stralsund kann ebenfalls sagen: falscher Gegner!

    Aussitzen klappt nicht. Entscheidend ist allein, ob der Einspruch von Kirchzell Erfolg hat oder nicht.

  • Jedenfalls halte ich es im Sinne der Rechtssicherheit nicht für sinnvoll, Bittenfeld in die Regio zu schieben, wenn der Einspruch durchschlägt.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Zitat

    Original von Felix0711
    Jedenfalls halte ich es im Sinne der Rechtssicherheit nicht für sinnvoll, Bittenfeld in die Regio zu schieben, wenn der Einspruch durchschlägt.

    Logischerweise wenig sinnvoll, weil Bittenfeld sich dann wieder rein klagen könnte, von wegen "hätten wir das gewusst, dann..." Das gilt auch für Essen.
    Vor allem würde der Mehrabstieg von Bittenfeld in der Regio Süd und der BWOL auch nochmal ordentlich für Chaos sorgen, das wird keiner wollen und dann lässt man wahrscheinlich lieber die BL oder die ZLS mit einer Mannschaft mehr antreten (jetzt nur auf Essen und Bittenfeld bezogen, mir ist klar, dass im Extremfall gleich vier Mannschaften in die erste LIga aufsteigen könnten, und nur zwei absteigen)

  • Als allererste mal möchte ich zu dem thema sagen, jeder einzelne von euch, wenn es die eigene mannschaft betreffen würde, würde das hier nicht als lächerlich bezeichnen.. Nur weil Kirchzell ein "Dorfclub" ist (und eigentlich ein ganz erfolgreicher noch dazu) brauchen hier manche nicht so zu tun, als dürften wir nicht protest einlegen.. Es ist das gute recht des Vereins bzw. der anderen "betrogenen" Vereinen, Protest einzulegen.. Sich hier ne Meinung über ne Mannschaft bilden zu wollen, die man vielleicht noch nicht mal kennt, ist wirklich ein starkes Stück.. Zumal wir in dieser Saison alles versucht haben, nicht abzusteigen, was dann allerdings anhand der vielen Verletzen nicht geklappt hat..

    So das ist mal die Meinung einer, die sich mit der Mannschaft von Kirchzell so ein klein wenig auskennt.

    Ich persönlich finde es auch nicht wirklich so gut, dass Protest eingelegt wurde.. Ich würde es unserer Mannschaft allerdings sehr gönnen, wenn er durchgehen würde.. Was ich allerdings nicht glaube..

    Steffi

    Einmal editiert, zuletzt von loona2606 (8. Juni 2007 um 10:41)

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein

    Das ist so nicht richtig! Wenn Dormagen gegen den TuS gewinnt, kann der TuS sagen: falscher Gegner! Stralsund kann ebenfalls sagen: falscher Gegner!

    Aussitzen klappt nicht. Entscheidend ist allein, ob der Einspruch von Kirchzell Erfolg hat oder nicht.

    Na dann würde ich aber an Essens Stelle ggf. eine Wiederholung des 34. Spieltages fordern, weil die Ausgangsvoraussetzung gerade für Essen ja eine ganz andere gewesen wäre. Ihnen hätte kein Unentscheiden gereicht, sie hätten siegen müssen. Und das ist ja unbestritten eine andere Motivationslage und Essen wäre in der Tat nachträglich deutlich benachteiligt.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten