Migrationsprobleme

  • Ein Deutschaufsatz mit schönen Anekdoten über einen Autounfall in der Türkei.
    Hier klicken.

    La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • Dafür bekam der noch ne 4!!!! Soweit ist es mit Deutschland gekommen!!! Der hätte ne 6 verdient und nicht weniger!!! Sorry tut mir sehr leid kein Verständniss aus der PFALZ!!!

    SORRY

    :wall:

    Defence makes the Difference

  • Sehe nur ich den Rechtschreibfehler bei "eckelhaft" oder hatte selbst die Lehrerin da keine Lust mehr zu korrigieren.

    Aber auf diese Weise kann man einen Schööler auch loswerden. Man lobt (versetzt) ihn einfach nach oben :nein:

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • :nein: Unglaublich, dafür kann man einfach keine Vier geben. Mit viel Wohlwollen hätte ich da noch bestenfalls ne 5 gegeben, aber eigentlich auch eher schechter.. Man man man, da würde ich gerne einen Einseraufsatz beim gleichen Lehrer mal lesen. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Das ist kein Mirgrationsproblem. Ich habe, als ich als Student noch Nachhilfeunterricht gegeben habe, schon viel krassere Aufsätze von deutschen Kindern gelesen. Dieser ist wirklich noch harmlos.


    Beispiel: Gegenstandsbeschreibung eines Kugelschreibers, 8. Klasse Hauptschule.

    Ich habe den "Aufsatz" noch im Wortlaut im Kopf und zitiere mal vollständig:

    "Und ist lang und ist weiß und ist schreiben."

    Aufsatz Ende.

    Das gab seinerzeit ein "schwach ausreichend", da alle wesentlichen Merkmale erwähnt worden seien. Die Notengebung war allerdings pädagogisch motiviert, was man fairerweise erwähnen sollte.

    Dagegen hat o.g. Aufsatz den Nobelpreis verdient.

    Eigentlich ist das Thema im "Fun-Forum" falsch aufgehoben, denn es ist bittere Realität und irgendwie nicht witzig.

  • Leider setzt sich das Problem im Berufsleben fort.

    Habe vor einiger Zeit gelesen, dass der TÜV in "Tüff" umbenannt wurde. Bin auch schon vom "Vortschritt" oder vom "Fertrauen" "betroven" gewesen.

  • Stimmt im Fun Forum ist das vielleicht nicht so gut aufgehoben und die Fehleranzahl ist schulform bzw. -ort abhängig wohl noch mehr oder weniger "normal". Anzumerken wäre wohl noch, dass es in der Türkei meines Wissens nach weder Artikel noch Präpositionen gibt, so dass sich hierbei die Frage stellt, ob das der Schüler überhaupt schon gelernt ausreichend gelernt hat. Wenn nein, sind es 23 Fehler für die er mehr oder weniger "nichts" kann. Hinzu kommen 4 Wiederholungsfehler bei "Vatter" (sah die Lehrerin/der Lehrer anscheinend anders) und Schwierigkeiten mit der Konsonantendopplung, die vielleicht auch noch nicht im Unterricht behandelt worden ist. Hierbei wäre es hilfreich die Klassenstufe zu erfahren, in der dieser Aufsatz geschrieben werden sollte und unter welchen Umständen (Klassenarbeit, Hausaufgabe, Schulaufgabe) der Aufsatz geschrieben wurde.
    Ein "ausreichend" ist für die Anzahl der Fehler sicherlich keine auf den ersten Blick verständliche Note, aber für die Notengebung sollten wohl auch individuelle Maßstäbe angelegt werden, wobei sie dann nicht mehr die Vergleichbarkeit bieten, die sie angeblich haben...

    Und jetzt höre ich besser auf;)

  • Zitat

    Original von Mini
    ...
    Ein "ausreichend" ist für die Anzahl der Fehler sicherlich keine auf den ersten Blick verständliche Note, aber für die Notengebung sollten wohl auch individuelle Maßstäbe angelegt werden, wobei sie dann nicht mehr die Vergleichbarkeit bieten, die sie angeblich haben...

    Und jetzt höre ich besser auf;)

    Sorry, verstehe ich dich richtig?

    Wenn der Lehrer seinem Schüler einen niederen IQ attestiert, dann kann der mehr Fehler machen, um zur gleichen Note zu kommen, wie ein Schüler mit höherem IQ?

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Nein, aber wenn der Schüler aufgrund seiner Sprachkenntnisse nicht in der Lage ist, Aufgaben wie andere Schüler zu lösen, dann muss er individuell durch andere Aufgaben gefördert werden. Und dann ist auch der Notenmapßstab ein anderer.
    Ich bekomme das gerade ständig mit, weil ich zur Zeit in einer Ganztagsschule arbeite. Und da sind hauptsächlich Schüler mit Migrationshintergrund. Neben der so genannten Auffangklasse gibt es individuelle Förderung durch spezielle Aufgaben.

  • Zitat

    Original von agusta
    Nein, aber wenn der Schüler aufgrund seiner Sprachkenntnisse nicht in der Lage ist, Aufgaben wie andere Schüler zu lösen, dann muss er individuell durch andere Aufgaben gefördert werden. Und dann ist auch der Notenmapßstab ein anderer.

    Ich glaube, so langsam könnte der Thread in den Off-Topic-Bereich verschoben werden. Lustig finde ich das nicht mehr.

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Danke Svenja, so meinte ich das. Es ist eben im Normalfall ein Unterschied ob ein Kind mit Migrationshintergrund so einen Aufsatz schreiben muss oder eben eins ohne.
    Nehmen wir doch mal ein anderes Beispiel. Wenn ein halbseitig gelähmter Schüler in der Klasse ist und wie alle anderen am 100m Lauf teilnimmt, wird ihm auch niemand ne schlechte Note geben, weil er nicht so schnell war wie der Rest. Er hat schließlich ein Defizit für das er nicht bestraft werden soll. Ist denn ein sprachliches Defizit was anderes, abgesehen davon, dass man das durch spezielle Förderung beheben kann.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Mini
    Ist denn ein sprachliches Defizit was anderes,

    Nun, dann können wir jegliche Notengebung abschaffen. Notengebung soll (auch) eine Vergleichbarkeit herstellen, wenn hingegen frei nach "individuellem Maßstab" Noten vergeben werden, dann kann ich mir das Thema auch schenken und für die Vergabe von Studienplätzen oder die Auswahlentscheidungen bei Einstellungen die Schönheit oder die Fähigkeiten beim Mondanheulen als relevanten Maßstab ansetzen.

    Eine "2" auf dem Gymnasium und eine "2" auf der Hauptschule sind nicht vergleichbar - das weiß aber auch jeder und es ist durch durch die Schulform gekennzeichnet. Was nützt es irgendjemandem, wenn nicht mal mehr eine "2" auf der Hauptschule mit einer "2" in der gleichen Hauptschulklasse vergleichbar ist?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Mini
    Danke Svenja, so meinte ich das. Es ist eben im Normalfall ein Unterschied ob ein Kind mit Migrationshintergrund so einen Aufsatz schreiben muss oder eben eins ohne.
    Nehmen wir doch mal ein anderes Beispiel. Wenn ein halbseitig gelähmter Schüler in der Klasse ist und wie alle anderen am 100m Lauf teilnimmt, wird ihm auch niemand ne schlechte Note geben, weil er nicht so schnell war wie der Rest. Er hat schließlich ein Defizit für das er nicht bestraft werden soll. Ist denn ein sprachliches Defizit was anderes, abgesehen davon, dass man das durch spezielle Förderung beheben kann.

    Das genau ist das Problem, wenn nicht mehr die absolute Leistung sondern die relative Listung zählt.

    Da bekommt die objektiv bessere Leistung eine schlechtere Beurteilung.

    Bei einem Ausatz sollen die sprachlichen Fähigkeiten beurteilt werden - nicht was der Schüler dafür kann. Wie soll denn ein späterer Arbeitgeber bei einer Bewerbung erkennen ob der Schüler "einen Satz geradeaus schreiben" kann, wenn seine Deutschnote wegen des Migrationshintergrunds um 2 Noten gelupft wird?

  • Zitat

    Original von Teddy
    Eine "2" auf dem Gymnasium und eine "2" auf der Hauptschule sind nicht vergleichbar - das weiß aber auch jeder und es ist durch durch die Schulform gekennzeichnet. Was nützt es irgendjemandem, wenn nicht mal mehr eine "2" auf der Hauptschule mit einer "2" in der gleichen Hauptschulklasse vergleichbar ist?

    Stimmt Noten sollen eine gewisse Vergleichbarkeit darstellen, aber tun sie das denn? Zumindest bei mir auf der Schule hatte ich oft das Gefühl, dass Noten nicht nach Leistung sondern nach dem Bild was die Lehrer von einem hatten vergeben wurden.

    Du hast Recht Studienplätze sollten nicht nach Noten vergeben werden, denn sie sollen zwar Vergleichbarkeit schaffen, tun es aber nicht. Klar, das Zentralabitur wurde auch eingeführt um Vergleichbarkeit zu schaffen, auch in den Abiklausurnoten. Nur setzt sich das Abi nicht nur aus den Klausuren zusammen, sondern auch aus den Noten der letzten zwei Jahren und da gibt es nach wie vor keine Vergleichbarkeit, weder von parallelen Kursen/Klassen und erst recht nicht zwischen den verschiedenen Schulen. Manchmal nicht mal innerhalb von einer Klasse.

    Ich meine mit meinen Postings hier sicherlich nicht, dass man den türkischen Schüler für sein schlechtes Deutsch mit einer guten Note "loben" soll. Es ging mir vielmehr darum, dass eine schlechte Note nicht durch Fehler gerechtfertigt sind, für die der Schüler prinzipiell nichts kann. Und deswegen finde ich auch, dass Noten ruhig individuell vergeben werden dürfen, was sich sicherlich nicht durchsetzen wird, im Sinne der (nicht vorhandenen) Vergleichbarkeit.

    Vielleicht wären zwei Noten für die Schüler hilfreich, die eine individuell, die besagt du hast dich verbessert oder im Rahmen deiner Möglichkeiten war das gut und die andere Note für die Vergleichbarkeit.

    Edit: Lord Vader: Wie soll der Arbeitgeber das herausfinden? Indem er selbst testet. Denn heutzutage sind Noten sicherlich kein Zeichen mehr für die Qualität. Natürlich ist eine schlechte Note in Deutsch ein Punkt, der zeigen könnte "Schüler xy kann keinen graden Satz bilden". Doch ist es leider genauso wahrscheinlich, dass ein Schüler x der auf Schule w ne zwei hat, schlechtere Leistung bringt als Schüler y, der auf Schule z ne drei oder vier hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Mini (27. April 2007 um 17:34)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Mini
    Es ging mir vielmehr darum, dass eine schlechte Note nicht durch Fehler gerechtfertigt sind, für die der Schüler prinzipiell nichts kann.

    Und ab wann kann ein Schüler nichts für seine Note? Anders herum - ab wann kann er was dafür?

    Reicht Faulheit als Grund dafür, dass man nichts für seine schlechte Note kann? Ab wann oder bis wann wird ein Migrationshintergrund berücksichtigt? Bis zwei Jahre in Deutschland? Bis fünf Jahre in Deutschland?
    Führt ein "bildungsnahes" Elternhaus zu einer härteren Beurteilung/ Notenvergabe als ein "bildungsfernes" Elternhaus?

    Sorry, mit (meinem) gesundem Menschenverstand habe ich bei diesen Überlegungen schon ausreichend Schwierigkeiten, als Jurist sträuben sich mir alle (eher spärlich vorhandenen) Haare ...

  • Oh man, was aus einem Witz werden kann :nein:
    Aber mal zum Thema. Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass man mit zwei verschiedenen Maßstäben misst. Gleiche Noten für alle.

    La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • Eine Antwort darauf hab ich leider auch nicht parat. Klar, die von mir oben in Schutz genommenen Fehler können auch auf reiner Faulheit basieren. Ich bin mal so positiv eingestellt und sage, sie sind es nicht. Nur ist die Einschätzung immer schwer. Andererseits wird der Lehrer bzw. sollte der Lehrer um den Wissensstand seiner Schüler wissen und kann/sollte das auch dementsprechend berücksichtigen.
    Klar, die Notenvergabe soll fair der ganzen Klasse gegenüber geschehen, aber eine durch und durch faire Notenvergabe ist doch schon eine Utopie.

    Ich meine auch nicht, dass Kinder mit Migrationshintergrund oder anderen Schwierigkeiten einen Freifahrtschein für gute Noten bekommen sollen und Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern sich diese hart erkämpfen müssen. Nur sollte versucht werden eine Chancengleichheit herzustellen und das fordert Engagement von Schülern, Lehrern und Umfeld.

    Insgesamt sollte man das meiner Meinung nach nicht so sehr an den Noten aufhängen, sondern viel mehr eben am Leistungsstand und dem Verbessern dieser Leistungen. Nur ist eine Leistungsverbesserung von ganz schlecht auf nicht mehr ganz so schlecht auch kein Kriterium eine Klasse "hochgeschubst" zu werden.

  • Es ist eigentlich keine Frage, dass eine Notengebung nicht mehrere Maßstäbe haben darf.

    Aber wie will man sonst eben die Schüler erfolgreich integrieren?
    Ein Beispiel: Schüler G. kommt aus Spanien, spricht kein Wort Deutsch. Er kommt in eine Auffangklasse. Dort lernt er, sich zu verständigen. Er kann aber keine vier Jahre in dieser Klasse bleiben, weil er auch dort nicht alleine gefördert werden kann.
    Also kommt er nach ein bis zwei Jahren in die normale Schuleingangsstufe, lernt dort mit den "normalen" Kindern zusammen. Sein Sprachniveau ist aber eben noch nicht das gleiche.
    Wie kann er gerecht benotet werden?

  • :bigok: sehr schön, lange nicht mehr über die individuelle Bezugsnorm und warum sie in der Rückmeldung einen (bitte auch großen) Platz hat, in der Notengebung aber nicht, diskutiert :D

    Gottseidank spielt die individuelle BN in der Notengebung sogar bei deutschen Lehrern keine große Rolle - ein echtes Problem ist in meinen Augen aber, daß eben nicht, wie es der Fall sein sollte ausschließlich die sachliche BN zur Abwendung kommt, sondern in hohem Maße auch die soziale BN... Was dann im Extremfall dazu führt, daß eine identische Leistung eines Schülers in einer Klasse, in der alle anderen halt zufällig besser sind, als mangelhaft bewertet wird, während sie in einer anderen Klasse, in der die Mitschüler schlechter sind, für ein "gut" ausreicht... :wall: