Ungerechtfertigte Disqulifikation = Spielentscheidener Regelverstoß?

  • Ich gehe jede Wette mit Dir ein, dass ich in jedem dritten oder vierten Kreisklasse Spiel mindestrens einen Regelverstoß der Schiedsrichter nachweisen kann.

    Unterschätzt nicht die teilweise mangelhafte Ausbildung unserer Schiedsrichter auf unterster Ebene. Da darf doch im Grundeffekt jeder pfeifen, der die Prüfung besteht, ob allein oder mit Hilfe.

    Bereits die Kreisschidsgerichte würden überflutet werden mit Einsprüchen und da in diesen Gremien auch nicht immer die Fachleute per se sitzen, käme es zu einem reinen Chaos.

  • Die ganze Armseligkeit der Sportgerichtsbarkeit offenbart sich mal wieder. Wenn es nicht spielentscheidend ist, dass der (nicht ohne weiteres ersetzbare) Spielmacher 57 von 60 Minuten zu Unrecht auf der Tribüne sitzt...

    Die Auslegung von "spielentscheidend" ist eine Farce. Ich habe ein Urteil in menier Sammlung, da wurde in der zweiten Halbzeit ein Tor zu Unrecht gegeben. Schiedsrichterin gab den Regelverstoß hinterher zu Protokoll. Es war ein E-Jugend Spiel der Mädchen mit einem Ergebnis von 8:7 oder so. Dennoch soll das fehlerhafte Tor nicht spielentscheiden gewesen sein, weil noch über zehn Minuten zu spielen waren. Im Herrenbereich bei 38:37 vielleicht noch nachvollziehbar, in der weiblichen E ein schlechter Scherz. :wall:

    Gerüchten zu Folge soll sich aber irgendwo an der Basis Widerstand gegen die Willkür der Sportgerichte bilden. :devil:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Schwaniwolli
    Ich gehe jede Wette mit Dir ein, dass ich in jedem dritten oder vierten Kreisklasse Spiel mindestrens einen Regelverstoß der Schiedsrichter nachweisen kann.

    Unterschätzt nicht die teilweise mangelhafte Ausbildung unserer Schiedsrichter auf unterster Ebene. Da darf doch im Grundeffekt jeder pfeifen, der die Prüfung besteht, ob allein oder mit Hilfe.

    Bereits die Kreisschidsgerichte würden überflutet werden mit Einsprüchen und da in diesen Gremien auch nicht immer die Fachleute per se sitzen, käme es zu einem reinen Chaos.

    Ein schlechte Schiedsrichterausbildung bzw. -leistung kann aber doch keine Begründung sein, dass ein Großteil der Verfahren wegen "nicht spielentscheidend" abgelehnt werden.

    Vorschlag:
    Ein nicht- bzw. zu unrecht gegebenes Tor kann m.E.n. nur bei einem Regelverstoß - nicht bei einer Tatsachenentscheidung zu einer Wdhl. führen.

    Eine Disqualifikation bzw. ein Ausschluss eines Spielers durch einen Regelverstoßes des SR ist m.E.n. (fast) immer spielentscheidend.

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Die Sache ist doch eigentlich, dass es sich in diesem Fall genau andersherum verhält als bei irgendwelchen erzielten Toren.

    Soll heißen: Begehen die SR in der 5. Minute einen Regelverstoß, indem Sie ein Tor (nicht) geben, würde ich das auch noch nicht als spielentscheidend sehen, da die Mannschaft ja noch 55 Minuten hat, um das Tor aufzuholen. Bei einem Tor anderthalb Minuten vor Schluss sieht es wieder anders aus.

    Wird aber ein Spieler in der 5. Minute fälschlicherweise hinausgestellt, muss die Mannschaft 55 Minuten ohne diesen Spieler auskommen. Vielleicht handelt es sich um einen Spieler, der pro Spiel 10 bis 15 Tore wirft und in jedem Fall handelt es sich um eine genommene Wechselmöglichkeit, im schlimmsten Fall muss die Mannschaft nun sogar 55 Minuten in Unterzahl spielen. Bei einer falschen Hinausstellung anderthalb Minuten vor Schluss wiegt dieser Regelverstoß der SR nicht mehr so schwer.

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    stimmt. das gerücht habe ich - moment, ich glaube kurz nach dem russisch-französischen krieg schon gehört.

    Wir sprechen uns noch. ;)

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    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte mal wissen, was passiert wäre, wenn Karabatic oder Narcisse in der 5. Minute gegen die Regel vertoßend disqualifiziert worden wären und der THW bzw. der VfL das Spiel dann mit - sagen wir mal - 32:23 verloren hätten...

    Ich denke auch, dass sich die obigen Gerichte die Sache vielleicht zu einfach gemacht haben. Andererseits kennen sie womöglich den Spieler und dessen Qualitäten und haben deshalb so entschieden?! Insofern ist es natürlich recht schwer, die extern Sache zu beurteilen. Jedenfalls ist die hier zitierte Urteilsberündung etwas kurz. Vielleicht ist sie ja im Original länger und beschäftigt sich eingehend mit dem Spieler und dessen Qualitäten...

  • Sind die Qualitäten des Spielers überhaupt wichtig?
    Reicht es nicht aus, dass "1" Spieler fehlt? (Auswechselmöglichkeit usw.)
    Was passiert, wenn ein Offizieller zu Unrecht disqualifiziert wird und er so keinen Einfluss auf die Mannschaft mehr hat?

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

    • Offizieller Beitrag

    Sehe ich auch so, Kai.

    Man könnte ja "um die Ecke" argumentieren:

    Extremfall:
    Ein Spieler, der keine Spielberechtigung (weil er z.B. für die A-Jugend zu alt ist) hat, sitzt nur auf der Bank, ist aber eingetragen. Seine Mannschaft gewinnt das Spiel mit 43:0.

    Trotzdem wird, wenn die Sache ans Tageslicht kommt, das Spiel als verloren gewertet. Ist ne zwingende Vorschrift.

    Aber der hieraus resultierende Rechtsgedanke könnte doch auf den obigen Fall transportiert werden bzw. als Auslegungskriterium dienen: Wenn schon aufgrund einer fehlenden Spielberechtigung eines Spielers, der nicht mitgespielt hat, ein Spiel als verloren gewertet wird, muss doch erst recht ein Spiel wiederholt werden, in dem ein Spieler zu Unrecht disqualifiziert wurde.

  • "Eier, wir brauchen Eier" (Zitat: Oliver Kahn)

    Leider fehlen eben diese anscheinend dem entsprechenden Sportgericht.

    In meinen Augen geht es nichtmal mehr immer um die Rechtsprechung an sich, sondern vielmehr darum moegliche Fehler nicht einzugestehen.
    Daher wundert es mich auch, dass tatsaechlich anerkannt wurde, dass es sich um einen Regelverstoss der Schiedsrichter gehandelt hat.

    Bei uns wurde ein mehrseitiger Einspruch einmal abgewiesen.
    Sinngemaess: Aus dem Schreiben geht nicht hervor, was man eigentlich wolle.

    Naja... so kanns kommen.... leider.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Handballexperte
    Bei uns wurde ein mehrseitiger Einspruch einmal abgewiesen.
    Sinngemaess: Aus dem Schreiben geht nicht hervor, was man eigentlich wolle.
    Naja... so kanns kommen.... leider.

    Da habt ihr wohl vergessen, einen ordnungsgemäßen und zwingend vorgeschriebenen Antrag zu stellen! ;)

  • Bei uns viele Jahre der Klassiker. Lange Begründung und kein Antrag. Der Kracher war letztes Jahr. "Hallo Willi! Wir hatten da gerade so ein Spiel. blablabla. Schau doch mal, ob das alles rechtens war." :wall:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Bei uns viele Jahre der Klassiker. Lange Begründung und kein Antrag. Der Kracher war letztes Jahr. "Hallo Willi! Wir hatten da gerade so ein Spiel. blablabla. Schau doch mal, ob das alles rechtens war." :wall:

    Wie gesagt, es mag sein.....
    da wir aber bei uns im verein recht faehige leute sitzen haben, die sich mit solchen Sachen auskennen, da sie selbst im Verband taetig sind, bezweifel ich es jedoch, dass ein Antrag vergessen wurde.
    Klar... 100%ig kann ich da nix sagen.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Die ganze Armseligkeit der Sportgerichtsbarkeit offenbart sich mal wieder. Wenn es nicht spielentscheidend ist, dass der (nicht ohne weiteres ersetzbare) Spielmacher 57 von 60 Minuten zu Unrecht auf der Tribüne sitzt...

    Die Auslegung von "spielentscheidend" ist eine Farce. Ich habe ein Urteil in menier Sammlung, da wurde in der zweiten Halbzeit ein Tor zu Unrecht gegeben. Schiedsrichterin gab den Regelverstoß hinterher zu Protokoll. Es war ein E-Jugend Spiel der Mädchen mit einem Ergebnis von 8:7 oder so. Dennoch soll das fehlerhafte Tor nicht spielentscheiden gewesen sein, weil noch über zehn Minuten zu spielen waren. Im Herrenbereich bei 38:37 vielleicht noch nachvollziehbar, in der weiblichen E ein schlechter Scherz. :wall:

    Gerüchten zu Folge soll sich aber irgendwo an der Basis Widerstand gegen die Willkür der Sportgerichte bilden. :devil:

    was war denn das für ein Regelverstoß? Zu Unrecht gegebene Tore sind ja meistens eher Tatsachenentscheidungen. Regelverstöße hab ich auch in unseren Spielen erst einmal erlebt - und ich spiele seit Jahren in den Betonligen Handball, und halte mich für regelfest genug, Regelverstöße zu erkennen. Zumindest überwiegend ;)

  • Durchbruch - Foul - Ball ist in der Luft - Pfiff für Freiwurf - Schieri zeigt nach vorne - Ball geht ins Tor - zweiter Pfiff - Schieri zeigt nach oben

    Stellungnahme der Schiedsrichterin (Jugendspiel, natürlich kein Schierischein) im Einspruchsverfahren: "Ich dachte, ich darf die Entscheidung ändern."

    Regelverstoß

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • ähja... ok :D stimmt, ich vergesse ja immer wieder, daß in viel zu vielen Verbänden keine ausgebildeten SR zu Jugendspielen geschickt werden. Das könnte da tatsächlich Probleme geben.

  • Die Schiris haben Bockmist (Regelverstoß) begangen, das dürfte ihnen mittlerweile klar sein. So etwas sollte nicht vorkommen, kommt aber leider hin und wieder mal vor.
    Was mich aber ärgert ist, dass sich Schiedsrichtergespanne in den seltensten Fällen (ich habe es eigentlich noch nie erlebt! :D), bei den Vereinen die sie durch Regelverstoß benachteiligen, hinterher entschuldigen.
    Warum ist man nicht in der Lage sich z.B. per Brief an den Verein zu entschuldigen?
    Dieses Eingestehen eines Fehlers würde sicherlich das Verhältnis Spieler-Schiedsrchter entkrampfen.
    Statdessen wird es so gehandhabt, dass der Schiedsrichterwart diese Schiedsrichter eine Weile nicht mehr bei dem betreffenden Verein einsetzt, bis Gras über die Sache gewachsen ist.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

    Einmal editiert, zuletzt von michel b. (25. Mai 2007 um 09:14)

  • michel b.

    Schriftliche Entschuldigung ist vielleicht zuviel verlangt, aber nach dem Spiel einen Fehler einzugestehen, halt ich für ok. Das Problem ist, dass kannst Du nicht bei jedem Verein machen, die meisten Vereine würden die SR nicht mehr ernst nehmen. Du musst schon wissen, wer Dir daraus einen Strick dreht und wer nicht.

    Was mich ärgert ist, dass sich Spieler und Trainer in den seltensten Fällen bei den SR entschuldigen, wenn sie während des Spiels gemeckert haben, obwohl die Entscheidungen richtig getroffen wurden. Würde auch zur Entkrampfung beitragen, oder ?

  • Also michel ich finde du machst den Bock grade zum Gärtner... WIe oft kommt es vor, dass sich der Spieler/Offizielle/Vereinsvertreter beim Schiedsrichter für seine Äußerungen oder sogar für evtl. Beleidigungen entschuldigt???

    Ich habe in meinem Leben bisher zwei klare Regelverstöße begangen (beides mal beim Sieger, dass entlastet die Sportgerichte ;)) und nachdem mann mich in der Kabine darauf hingewiesen hat, habe ich mir den Fehler auch eingestanden und mich bei der Mannschaft entschuldigt... Aber im Nachhinnein nochmal einen Brief zu schreiben oder mich telefonisch zu entschuldigen... sorry das geht mir zu weit.

    Zu deinem zweiten Punkt... Wenn du die SR die einen Einspruch verschuldet bzw. einen Regelverstoß begangen hat im übernächsten Spiel gleich wieder bei diesem Team ansetzt haben Spieler/Offizielle/Zuschauer sofort wieder die Situation aus dem letzten Spiel im Kopf und die Schiedsrichter werden ganz genau beäugt... meistens wird ihnen gar keine Chance gegeben ihr Können doch wieder unter beweis zu stellen. Man geht da einfach Konflikten aus dem Weg, die durch solche "Vorurteile" zu stande kommen.

    Dear Mr. President
    [...]
    What do you feel when you see all the homeless on the street?
    Who do you pray for at night before you go to sleep?
    What do you feel when you look in the mirror?
    Are you proud?
    [...]
    Aus: Pink, Dear Mr. President

    Einmal editiert, zuletzt von Peterle (25. Mai 2007 um 10:18)